game of thrones; brynden x selyse || my rivers tilt towards you

Oct 21, 2016 15:34

Fandom: Game Of Thrones
Genre: Romanze
Rating: P12
Pairing: Brynden Tully x Selyse Florent

Projekt: 10 Pairings mal anders
Sammlung: random acts of mindlessness

Geschrieben für daswaisenhaus.
my whole sky craves / an island of tenderness / my rivers tilt towards you

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my rivers tilt towards you
Brynden Tully x Selyse Florent

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Er sieht sie auf jedem Ball.

Sie ist ein junges Mädchen, fröhlich und leicht und sprunghaft, wie schöne junge Mädchen, in die man sich verliebt, nun mal sind, mit diesem umwerfenden Lachen, langem seidigem Haar, aufwändig bestickten Kleidern und einem unwiderstehlichen Duft nach Vanille und Veilchen und Frühlingsluft.

Ihr Name ist Selyse Florent und sie ist die, die er nicht haben kann, aber die er so sehr will, dass es sich anfühlt als sei er der Himmel, dessen Morgenröte ihren Sonnenaufgang braucht, begehrt, danach verlangt wie nach nichts anderem; sie ist eine Insel, ein kleiner Zufluchtsort in einem grauen Meer der Monotonie und Trostlosigkeit, gemacht aus Zärtlichkeit und Leidenschaft und Leichtigkeit, all dem, was er nie sein konnte. Er spürt es jedes Mal, wenn er ihre Haut streift, wenn seine Hand sich an ihre Taille legt, wenn sie an ihm vorbeigeht und ihr Geruch ihm ewig nachhängt.

(Doch er ist nur ein eigensinniger Sturkopf, der die Feste nur besucht, weil alle ihm in den Ohren liegen, er solle doch endlich heiraten; viel zu alt für sie, viel zu seltsam für sie in ihrer perfekten Mädchenwelt, und sie ist doch ohnehin bereits verlobt, versprochen an einen Baratheon, den Erstgeborenen, wie soll er da mithalten können? Die Liebe ist eine der wenigen Angelegenheiten, in denen der Schwarzfisch nichts von seiner üblichen Durchsetzungsfähigkeit hat, nichts, nicht einmal einen Hauch. Er starrt sie bloß aus der Ferne an und er sieht es, wenn sie ihn über die Schulter hinweg anblinzelt, er prostet ihr zu und er hört ihr Kichern am anderen Ende des Raums, erahnt die Röte auf ihren Wangen, wenn er leicht schmunzelt und dann seinen Blick von ihr abwendet und seinen Becher leert.)

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Er sieht sie auf jedem Ball, und auf jedem Ball fordert er sie einmal zum Tanzen auf. Sie sagt nie Nein, sie tut es aus Höflichkeit, aber auch ein Bisschen, so hofft er zumindest, weil sie seine Gesellschaft genießt, weil es ihr gefällt, dass sie immer Gespräche führen, dass er sich für das interessiert, was sie sagt, nicht wie Stannis, nicht wie all die anderen, dass er sie zum Lachen bringt, auch wenn er sich nach einem Tanz stets verabschiedet.
Es ist nicht viel, es ist immer nur ein Tanz, wobei eigentlich selbst das schon zu viel ist, aber er kann nicht anders. In ihm wütet ein Strom, der ihn in ihre Richtung zieht, der unaufhörlich zur Weite hin fließt, zu ihrem Zuhause, zu all den Orten, an denen sie ist, an denen sie blüht und ihre Begeisterungsfähigkeit, die Wärme ihres jungen Herzens versprüht.

Es ist immer nur ein Tanz, aber dieser eine Tanz muss sein, er besteht darauf.

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Jahre später sieht er sie immer noch auf jedem Ball, auf den er geht, auch wenn er längst nicht mehr alle besucht, denn die Hoffnung, dass er je eine gute Partie zur Frau nimmt, haben alle längst aufgegeben, und das Reisen wird immer anstrengender, je älter man wird und je mehr Verantwortung man zu tragen hat.
Wenn er sie sieht, dann lächelt er, wie früher; bloß dass sie es nicht mehr richtig erwidert, nicht mehr kichert und spielerisch ihr Haar nach hinten wirft, eine der Strähnen um ihren Finger dreht und wieder freilässt, sondern nur kurz zu ihm aufblickt, in ihren großen Augen ein Anflug vergangener Zeiten, um ihre Mundwinkel ein leichtes Zucken, wie ein Reflex, der aus Gewohnheit aktiviert wird, weil sie sich irgendwo, tief in ihrem Inneren, daran erinnert, wer er ist und was sie einst für ihn war. Als hätte sie es überhaupt je gewusst. Als hätte er es ihr je gesagt.

Es ist immer nur ein kurzer Augenblick, kaum länger als ein Wimpernschlag; dann geht sie weiter, eng an Stannis' Seite, Stannis, der ihr die Lebensfreude zu rauben und ihr passioniertes Wesen zum Schlechten zu wandeln, zu seinen Zwecken zu beeinflussen scheint, und er bleibt zurück, ohne einen Tanz, ohne ein Lachen, und der Fluss in seinem Inneren verrinnt langsam, als hätte es ihn nie gegeben, wie auch ihre blühende jugendliche Herzlichkeit, ihr einst federleichtes Wesen  längst verblasst ist.

rating: p12, projekt: 10 pairings mal anders, char: selyse florent/baratheon, oneshot, char: brynden tully, ficathon fills, pairing: brynden x selyse, ff.de projekte, fandom: game of thrones, 2016, ficathon: waisenhaus

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