game of thrones; sansa x asha || a beautiful mess

Oct 21, 2016 12:09

Fandom: Game Of Thrones
Genre: Romanze, Hurt/Comfort
Rating: P16
Pairing: Sansa Stark x Asha Graufreud

Projekt: 7 stages of our love
Wordcount: 7 Kapitel à 2 x 150 Worte
FF.de-Crosspost: hier

Triggerwarnung
Kann außerdem Spuren von Tod/Mord (Erwähnung) und Missbrauch bzw. dessen Verarbeitung (subtil) enthalten.

• I •
{ S N O W }

Schnee.

Schneeflocken in ihrem Haar, auf ihrem Umhang über den schmalen Schultern, auf ihrer Nasenspitze, ihren Wangen, überall, als Asha sie zum ersten Mal sieht.

Schnee, der sie jämmerlich frieren lässt, seit Tagen, der ihre Kleidung durchnässt und ihre Finger und Lippen blau gefärbt und ihr Herz mit einer weißen Schicht bedeckt hat.

Schnee, aus dem Sansa fast vollständig zu bestehen scheint.

Asha streicht ihr all den Schnee vom Haar, aus dem Gesicht, von den Schultern, als sie sie zum ersten Mal in die Arme schließt. Sie drückt das zitternde Mädchen mit dem Eisherz und dem Flammenhaar fest an sich und schwört sich im Stillen, dass sie nie wieder Schnee an dieses Herz, das sie noch gar nicht richtig kennt, heranlassen wird.

Doch zu Sansa flüstert sie nur: Danke.

(Als erstes schenkt sie Sansa Stark Dankbarkeit.
Weil sie Theons Hand noch immer umklammert hält, als sie schon fast erfroren ist.)

*

Schnee.

Schnee auf ihrer Rüstung. Schnee zu ihren Füßen. Wirres Schneegestöber zwischen ihnen, als sie sich zum ersten Mal gegenüberstehen.

Spuren im Schnee. Spuren, die Asha zu ihnen geführt haben und sie nun zurückführen. Zurück in Sicherheit.

Schmelzender Schnee in ihren Wimpern, den Sansa nicht mehr von aufkommenden Tränen unterscheiden kann, als sie ihrer Retterin lange - ein Bisschen zu lange - in die Augen sieht.

Bloß das Danke an ihrem Ohr, so leise, dass nur sie es hören kann - noch nicht einmal zu Theon, der direkt neben ihnen steht und dessen Finger sich noch um ihre verkrampfen, dringt es heran -

Das ist kein Schnee.

Das Danke ist warm, so warm, dass es ewig in ihren Gedanken brennt, so wie Ashas Atem auf ihrer Haut gebrannt hat.

(Als erstes schenkt sie Asha Graufreud Aufmerksamkeit.
Weil sie noch nie zuvor jemanden getroffen hat, der mit so wenig so viel in ihr auszulösen vermochte.)

• II •
{ E Y E S }

[#_1882]
no light, no light in your bright blue eyes

*

Augen.

Klare, hellblaue Augen, in denen das Funkeln fehlt, das Asha von einer Stark erwartet hätte. Leere Augen - wie schöne, zerbrechliche Glasperlen in einem Puppengesicht.

Augen, in denen sich lange nur noch Kälte spiegelt. Die ständig feucht und salzig scheinen und aus denen doch nie eine Träne fließt.

Augen, die das Lächeln nie erreicht, selbst wenn sich Sansas Mundwinkel leicht heben oder ein Ton aus ihrer Kehle dringt, der einem Lachen gleicht, doch seltsam ungeübt klingt, irgendwie fehl am Platz, als gehörte er längst nicht mehr zu ihr.

Augen, die nur dann ein kleines Bisschen größer werden, wenn Sansa an Rache denkt, von Rache spricht.

Augen wie das Meer - unerbittlich und stürmisch.

Augen, in denen Asha sich gerne verlieren würde, weil sie sie keinen Deut weniger faszinieren als die See selbst.

(Als zweites schenkt sie Sansa Stark Bewunderung.
Weil sie Stärke aus all dem zieht, was andere längst zerstört hätte.)

*

[#_1925]
She has the power. She has the power to harm you.
But she never could, she never would.

*

Augen.

Augen, die sie eindringlich mustern, aufmerksam, detailverliebt. Augen, wachsam und von einer gesunden Skepsis erfüllt, doch zugleich so neugierig, so begierig.

Augen, die bedrohlich schimmern, wenn sie Gefahr wittert. Augen, deren Ausdruck einen manchmal auf Knurren und Zähnefletschen warten lässt.

Augen, die genau verraten, wann die Gedanken dahinter wohin rasen, wann sie sich überschlagen, wann sie stillstehen und wann da gar keine Gedanken mehr sind, weil die Gefühle überhand nehmen.

Augen, in denen Sansa liest: Ich will dir nicht wehtun.
Augen, die ihr versichern: Ich könnte selbstverständlich.
(Aber ich werde nicht. Niemals. Ich bin nicht er.)

Augen, die sie nicht nur ansehen, sondern so viel mehr -

Augen wie Regen auf Rinnstein, grau und fließend und tröstlich, weil sie alles reinwaschen, woran sie hängenbleiben.

(Als zweites schenkt sie Asha Graufreud ein Lächeln.
Weil sie das Gute in der Welt ist, das Sansa stets gesucht und doch erst jetzt gefunden hat.)

• III •
{ L I P S }

Lippen.

Bebende Lippen, rissige Lippen. Aufgebissen und rau, doch immer noch so zart. Die Art, wie sie berühren, verrät, dass es eigentlich weiche Lippen sind.

Lippen, an denen man hängt, sobald sie sich öffnen und Worte freigeben.

Ungeküsste Lippen. Vielleicht nicht vollständig ungeküsst, aber jedenfalls nie richtig geküsst. Nie aufrichtig, zuneigungsvoll. Man spürt es, wenn man weiß, wie erste Küsse sich anfühlen sollen. Man spürt es an ihrem gepressten Atem, an ihrem Zittern, ihren zaghaften und doch so sehnsuchtsvollen Berührungen.

Lippen, die so viel schöner sind, wenn sie lächeln. Oder küssen.
Lippen, die man spüren will. Man kann gar nicht anders, wirklich nicht.

Lippen, von denen Asha nicht nicht genug bekommen kann, niemals -
Erst recht nicht mehr, seitdem sie ihren bittersüßen Geschmack kennt.

(Als drittes schenkt sie Sansa Stark Aufrichtigkeit.
Weil sie ihr am liebsten all das schenken würde, was ihr fehlt, aber nicht mehr als Aufrichtigkeit zu bieten hat.)

*

[#_1792]
We fall together perfectly

*

Lippen.

Salzige, sanfte Lippen.

Lippen, die sich perfekt anfühlen, so passend, als sie auf ihre sinken, während sie mit Asha zwischen Laken und Gefühlswellen versinkt.

Lippen, die sie aufrichtig küssen. Als sei sie etwas Schönes, etwas Liebenswertes.

Lippen, für die Sansa in Kauf nimmt, dass die Wellen sie in die Tiefe ziehen, sobald sie sie berührt. Weil die Wellen eigentlich Erinnerungen heißen und sich um Lippen drehen, die alles andere als angenehm sind. Oder waren. (Wenn sie war und ist bloß unterscheiden könnte …)

Lippen, die sie ablenken, wenn sie fällt; jedes Mal, wenn sie diese Art Zuneigung zulässt. Weil Asha mit ihr fällt und der Aufprall nicht so schlimm sein kann, wenn sie da ist, um ihn abzufedern.

Lippen. Wortlose, vorsichtige Lippen.
Die ersten Lippen, die Sansa gerne küsst.

(Als drittes schenkt sie Asha Graufreud ihren ersten richtigen Kuss.
Weil es niemanden gibt, der ihn eher verdient hätte, wirklich nicht.)

• IV •
{ F I N G E R T I P S }

Fingerspitzen.

Fingerspitzen mit Fingernägeln. Graben sich immer wieder in ihre Haut, rückartig, manchmal mit Nägeln, manchmal ohne; durchbrechen die Idylle des Moments, weil Sansa immer die Kontrolle behalten muss, damit sie sich fallenlassen kann.

Fingerspitzen. Zittrig, wie ihre Lippen, wie ihre Worte, ihre Stimme, ihr Herz.
So unsicher und doch so bestimmend. So mächtig.

Die Fingerspitzen genügen; mehr braucht es gar nicht, um Asha zu lenken, zu zähmen. Einzuladen oder aufzuhalten. Abzuweisen oder zu belohnen.

Fingerspitzen an ihren Schlüsselbeinen, ihren Oberarmen, ihrer Brust, ihren Schultern.
Fingerspitzen, die in ihrem Haar wühlen.
Fingerspitzen, die ihre suchen, darauf zum ruhen kommen, ohne ihre Hand ganz zu ergreifen.

Fingerspitzen, unter denen sie, Asha, im Blut und im Herzen Eisenmann, unerbittlich und kriegerisch und stark, dahinschmilzt, ohne Mühe, ohne Zweifel.

(Als viertes schenkt sie Sansa Stark Hingabe.
Weil sie der Ausgleich ist, den ein wildes Herz braucht. Das Zuhause, das jeder Seemann irgendwie ersehnt.)

*

Fingerspitzen.

Kalte Fingerspitzen auf ihrer kalten Wange, an ihrem Kiefer entlang, an ihrem Hals. Fingerspitzen, die kurz an ihrem Puls verharren und das stetige Pochen genießen.

Fingerspitzen, die an ihrer Kleidung herumnesteln, bis sie sie vollständig gelöst haben. Fingerspitzen an ihrem Rücken, ihrer Hüfte, ihrem Oberschenkel, auf ihrem Handrücken, an ihren Handgelenken, überall.

Fingerspitzen, die sie liebkosen, bewundern, verwöhnen, ganz vorsichtig und liebevoll.

Fingerspitzen, die ihr langsam zeigen, dass Berührungen nicht immer wehtun, und die den Schmerz lindern, der noch immer auf ihrer Haut brennt, überall dort, wo Narben sie durchziehen, und in den Zwischenräumen, und auch sonst überall.

Geduldige Fingerspitzen. Geduldig; nicht gierig, wie alle anderen.
Fingerspitzen, die ihre Haut berühren, aber ihr Herz ergreifen.

(Als viertes schenkt sie Asha Graufreud ihr Vertrauen.
Weil sie die erste ist, die sie berührt, als könnte sie jede Sekunde zerbrechen;
die sieht, dass sie zerbrechlich ist, und sie dennoch schätzt und ehrt.)

• V •
{ B O O K S }

[#_1942]
breaking rules and hearts and necks

*

Bücher.

Bücher, über die Sansa sagt, sie hätte sich immer erträumt, daraus würde Realität, und die sie letzten Endes doch nur angelogen haben, weil die Wahrheit ist, dass die Welt voller Joffrey Baratheons und Ramsay Boltons ist und niemand kam, um sie zu retten, als sie in Not war.

Bücher, von denen Asha manchmal sagt: Vielleicht können wir all das real machen. Alles besser machen. So schön wie in deinen Büchern. Irgendwann. Zusammen.

Bücher, von denen Sansa dann nichts mehr hören will, weil sie schon lange nicht mehr die Prinzessin ist, die auf ihren Prinzen oder Ritter wartet.

Weil sie jetzt Regeln brechen und selbst Geschichte schreiben will.

Bücher, die Asha schwören lassen: Denk darüber, was du willst. Ich liebe dich ohnehin. Ganz gleich, ob du deine Geschichte mit Tinte oder mit Blut schreibst. Versprochen.

(Als sechstes schenkt sie Sansa Stark Treue.
Weil sie nicht nur der gemeinsame Feind verbindet.)

*

Bücher.

Bücher, deren Seiten Ashas Andenken für immer bewahren werden.
Bücher, in denen ihr Name stehen wird, wo eigentlich Sansas stehen sollte.

Bücher, in denen sie die Frau, die Ramsay Bolton eigenhändig das Genick brach sein wird.

Sicher, sie hätte allzu gern selbst entschieden, ihn selbst getötet - doch das hat sie nicht.
Asha hat es zuerst übers Herz gebracht. Und ihr ihres damit ein klein wenig gebrochen.

(Es verstärkt ihr Leid nicht, es lindert -
Deshalb ist es in Ordnung. Der Zweck heiligt die Mittel.)

Bücher, die nie erzählen werden, was Ramsay in ihr zerbrochen hat.
Bücher, die nie erzählen werden, dass Asha eigentlich nicht ihr Herz bricht, sondern es wieder zusammensetzt.

Bücher, die Asha mit Blut schreibt, damit Sansa sich nicht die Finger schmutzig machen muss.

(Als sechstes schenkt sie Asha Graufreud Anerkennung.
Weil sie tötet, was ihr schadet und, wenn nötig, auch den eisernen Preis für ihren Seelenfrieden zahlt.)

• VI •
{ F L O W E R S }

Blumen.

Weiße Blumen. Weiß wie der Schnee, der sie zueinander geführt hat.
(So weiß wie ihr Kleid, wie ihre Haut, wie ihre Seele.)

Weiße Blumen, fast wie bei einer Hochzeit, obwohl es ja keine ist, sondern bloß ihre Ankunft auf Winterfell.

(Sansa lächelt nicht nur, sie strahlt bis über beide Ohren, als sie Ja sagt, Asha lange in die Augen sieht und sie dann küsst. - Es ist Jahre später und der Winter ist fast vorüber. Endlich.)

Weiße Blumen. Blumen, die nicht recht zu Asha passen wollen, weil das einzige Weiß, das zu ihr passt, das Weiß von Salz ist. Aber das ist egal, denn sie passen zu Sansa - weiß wie der Schnee, den Winterfell gewohnt ist, reines, kaltes, liebliches Weiß - und das ist der Grund, aus dem Asha sie zu diesem Anlass hat herbringen lassen.

(Als sechstes schenkt sie Sansa Stark ihre Anwesenheit.
Weil Sansa wichtiger ist als die Eiseninseln.)

*

Blumen.

Rote Blumen. Rot wie das Blut, das sie vergießen mussten.
(So rot wie das Feuer, das Asha in ihr schürt.)

Blumen, die sie an Margaery erinnern, die ein kleines Bisschen stechen aus diesem Grund; jedoch nur für einen Moment, dann ist die Erinnerung verschwunden und sie steht wieder vor Asha, vor ihrer Frau, in der Realität, nicht vor Margaery Tyrell, nicht vor Joffrey Baratheon, vor Tyrion Lannister oder Ramsay Bolton; vor ihrem Glück statt vor den scharfkantigen Fragmenten ihres Lebens, die sie in den letzten Jahren mühsam aufgesammelt und neu zusammengesetzt hat.

Rote Blütenblätter und Kerzenlicht in ihrem Schlafgemach.
Es ist klischeehaft, wirklich, aber vielleicht ist sie manchmal doch nur ein Mädchen, das sein Leben in ein Märchen verwandeln möchte, und mit Asha kann sie das endlich.

(Als sechstes schenkt sie Asha Graufreud ein neues Zuhause.
Weil sie Winterfell schließlich nicht allein bewohnen, den Norden nicht allein regieren kann.)

• VII •
{ S C A R S }

Narben.

Etliche Narben. Narben in heller Haut, glatt und verblasst, wie ein Muster, ein Souvenir.

Narben, die sie nicht versteckt, die längst nicht mehr schmerzen, und die Asha in stillen Momenten vorsichtig mit den Fingerspitzen nachfährt, andächtig, nicht weil sie schön wären oder weil die Erinnerung so angenehm wäre, sondern weil sie ein Teil von ihr sind und sie sie deshalb schätzt. Wie alles an ihr.

Narben. Narben, vor denen Asha sie nicht beschützen konnte.
Narben, denen sie beim Heilen zusieht, geduldig und mit freudiger Erwartung.

Narben, die das Leben mit sich bringt, und die sie beide nur davongetragen haben, weil sie kämpften und überlebten. Gemeinsam.

Narben, die ihre Geschichten erzählen, doch niemals ihre Gegenwart, geschweige denn ihre Zukunft bestimmten werden.

(Als letztes schenkt sie Sansa Stark den Platz an ihrer Seite, den sicheren Hafen, den sie braucht.
Weil sie ihn sich erkämpft hat und er niemandem sonst zusteht. Niemals.)

*

[happily ever after]
Everything I love is on the table
Everything I love is out to sea
I'm not alone
I'll never be

*

Narben.

Narben vergangener Tage, auf Körper und Seele. Manche teilen sie, manche trägt Sansa allein.

Narben, wie poetische Zeilen, wie ein Symbol. Andenken an eine Zeit, die kein Teil mehr von ihr ist, nicht länger wichtig -

Alles, was heute zählt, sitzt mit ihr bei Tisch und schläft neben ihr. Alles, was sie liebt, fährt zur See, wann immer es die Pflichten zulassen, weil ein Eisenmann ein Eisenmann bleibt, menschliche Liebe hin oder her, und Sansa bangt jedes Mal, verbringt die Nächte damit zu allen Göttern zu beten, dass ihre Liebste, ihr Leben heil zurückkehren möge -

Und doch fühlt sie sich nie allein. Kein einziges Mal, seit diese Frau an ihrer Seite ist.
Asha würde sie nie alleinlassen; und es gibt nichts schöneres als diese Gewissheit.

(Als letztes schenkt sie Asha Graufreud das Desaster, das ihr Leben ist.
Weil sie es mit niemand anderem verbringen will, nie wieder. Nur mit ihr.)

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