(no subject)

Nov 04, 2005 11:49

Tja, ich soltle mal wieder updaetn aber leider passiert mir halt nicht wirklich was im moment, von daher halt mal was anderes... also nichts aus meinem leben sondern nur um zu zeigen daß ich noch nicht tot bin. Hoffe die Geschichte trifft den breiten Geschmack und ist einiger maßen lesbar.
also dann noch schönes wochenende und wir sehen uns nächstes mal.

0.1 Erwachen

Man sagt, es sei unmöglich in seinen eigenen Träumen zu sterben, etwas das nie passieren wird und kann. Trotzdem gibt es Theorien was denn passieren würde wenn man im Traum stirbt. Menschen, welche behaupten Erfahrung und wissen in diesem Wissensbereich zu besitzen behaupten, dass wenn der Traumkörper stirbt, stirbt auch der dazugehörige Schläfer, denn Träume sind die Türen zu unserem selbst. Es wurde natürlich nie erwiesen, ob diese selbsternannten Gelehrten recht hatten oder ob sie, wie schon so viele vor ihnen, bloß von dem Unwissen anderer profitierten.
Wenn man nicht davon träumen kann zu sterben so frage ich mich was es zu bedeuten hat, wenn man von seinem eigenen Tot träumt. Bedeutet das vielleicht dass man dem Wahnsinn verfallen ist der alles schön langsam verschlingt? Wahnsinn klingt Eigentlich am besten für diesen Zustand, dieses endlose schweben in der Stille, Dunkelheit um mich herum, leichte Bewegungen des schwarzen Wassers wie es meinen Körper und meinen Geist schützend einhüllt und ihn vor der verwirrten und verzerrten Welt behütet.
Sachte konnte ich fühlen wie Wellen langsam durch das Wasser liefen und ein dumpfes Brummen in meinen Ohren erklang. Ohren? Wasser? „Ich“? Den wellen gleich trieben diese Gedanken über mein Bewusstsein.

Warum konnte ich denken? Warum Fühlen? Sollte ich nicht tot sein?

Die Wellen, welche das Wasser durchliefen wurden stärker und intensiver. Ich konnte fühlen wie sich meine Arme und Beine kraftlos mit den Wellen mitbewegten. Das Geräusch, welches ich zuvor nur dumpf durch das Wasser wahrgenommen hatte wurde lauter und eindringlich. Dem Geschrei eines großen Seeungeheuers gleich welches sich verzweifelt gegen das netz seiner Häscher zu wehren versuchte.

Seeungeheuer? Wasser?! Luft!!

Der Gedanke schoss durch meinen Kopf wie ein blitz durch den dunklen Nachthimmel. Jahrtausende alte Reflexe wurden wach und versuchten vergeblich den Mund zu öffnen und die Lungen zu füllen, auch wenn es nichts gebracht hätte, denn ich war tief unter Wasser, aber Reflexe handeln nun mal nicht sehr rationell. Auch wenn angeblich Reflexe die stärksten und wirkungsvollsten Schutzmechanismen des Körpers waren so versagten sie diesmal völlig, denn weder konnte ich fühlen wie sich mein Mund öffnete, noch wie sich meine Lungen mit was auch immer füllten.
Panik erwachte in mir und ich versuchte verzweifelt mich zu bewegen, die Augen zu öffnen um wenigstens zu sehen wo ich war, doch alle versuche waren vergebens. Ich konnte meinen Körper fühlen, von den haaren bis hinab zu den Zehen, konnte das mollig warme Wasser erahnen das sich um meine Körper schmiegte, ich konnte fühlen wie meine fingerspitzen leicht gegen meinen Körper schlugen als sie widerstandslos von den Wellen bewegt wurden und ich konnte auch den heißen druck in meiner Brust spüren den jeder erstickende nur zu gut kennt. Dieses Brenne direkt unter dem Brustbein, der unbändige Wunsch den Mund zu öffnen und kalte frische Luft einzuatmen. Irgendetwas war falsch hier. Warum dachte ich es sei ein Traum? War es etwa kein Traum? War ich noch gar nicht tot? Starb ich denn gerade jetzt?!

Als dieser Gedanke an die Oberfläche meines Bewusstseins drang explodierte das Wasser plötzlich. Wenn es zuvor von wellen gepeitscht wurde dann kochte es jetzt buchstäblich. Ich konnte fühlen wie mein Körper wild herumgerissen und geworfen wurde. Das Geräusch änderte sich von dem dumpfen Geschrei eines Seeungeheuers in den Ausbruch eines Vulkans. Verzweifelt versuchte ich meine Hände schützend über meine Ohren zu legen doch ohne Erfolg.
Mein Körper war immer noch taub und bewegungslos, wenn es denn überhaupt mein Körper war. Gefangenen Tieren gleich rasten meine Gedanken im Kreis, verzweifelt auf der suche nach einem Ausweg aus diesem sterbenden Körper, einen Weg ihn, und somit mich zu retten, doch es erschien aussichtslos. Kein Muskel regierte keine Sehne sprach auf die ausgesandten Reize an. Es war als wäre ich hier nur bewusst geworden um meine Tot mitzuerleben. Meinen Tot….
Aber ich wollte nicht sterben, ich wollte leben, ich konnte nicht sterben, ich durfte es nicht, es kann noch nicht vorbei sein. Verzweifelt versuchte ich erneut dem Körper meinen willen aufzuzwingen und erneut ohne Erfolg. Das brennen in der Brust wurde unerträglich heiß so als hätte ich brennende Kohlen verschluckt, der Druck auf meinem Brustkorb wurde mit jeder Sekunde schmerzender und mir wurde bewusst, dass ich starb.
Schwach konnte ich fühlen wie das neu erwachte Gefühl langsam wieder aus dem Körper wich, wie Teile des erfühlten Körpers wieder schwarz und taub wurden und die Schmerzen wieder abstumpften.
War das nun das Ende? Sollte ich wirklich so sterben? Alleine, irgendwo im nichts? Aber ich will nicht, nicht so!

Warum?

Der Gedanke erklang plötzlich in meinem Bewusstsein. Hatte ich ihn erschaffen? Fragte ich mich selbst warum ich leben wollte? Wollte ich denn eigentlich weiter leben? Gab es etwas, das es wert war dafür zu leben? Hatte ich etwas erreicht in meinem Leben? Hatte ich denn überhaupt ein leben gehabt? Werde ich jemals leben? Wann war die Zukunft und wann wird die Vergangenheit beginnen? Wo liegt mein Ziel? Warum will ich wirklich leben? Da war noch etwas das ich tun musste.
Etwas wichtiges, verborgen am Rande meines Bewusstseins aber dennoch vorhanden. Was war es das ich noch tun musste? Ein versprechen vielleicht? Ein versprechen an jemanden der mir etwas bedeutet? Was hab ich versprochen? Warum war es wichtig? Wem hatte ich es versprochen und die wichtigste Frage, wer…

„Wer bist du?“

Der Gedanke fegte alles andere hinweg, alle Gedanken alle Instinkte, den schmerz, die Taubheit, das Wasser, die Geräusche, alles. So als hätte eine riesige Hand einen Tisch leergefegt und nur noch Platz für ein Ding gelassen, der Frage „Wer bist du?“ Verwirrt versuchte ich zu antworten, doch ich konnte nicht. Es war nichts da. Kein Leben, keine Vergangenheit, kein Name, keine Identität, alles war verschwunden.
All die Dinge die ich getan hatte, die Schmerzen die ich ertragen hatte, die Freunde die ich verraten hatte, die verbündeten die ich geopfert hatte, die Menschen welche ich versucht hatte zu… Mit einem male wurde mir bewusst, dass ich mich erinnerte. Erinnerte an Dinge die ich nie getan hatte, oder vielleicht niemals tun werde. Waren es meine Erinnerungen oder nur eine Halluzination die der nahende Tot in meinen Kopf pflanzte?
„Der Tot… in meinen Kopf… Mein… Ich… ich bin…“ Eine kleine Türe öffnete sich in der Dunkelheit meines Geistes und durch diese Türe ergossen sich Namen und Erinnerungen in mein Bewusstsein. Wissen um Dinge, Worte die Gegenstände beschrieben, Namen für Menschen, Tiere und andere Dinge ordneten sich von alleine an die ihnen zustehenden Plätze in meinem Kopf. Innerhalb eines Bruchteils einer Ewigkeit wurden mir unendlich viele leben bewusst. Unendlich viele Stimmen ertönten in meinem Geist, schrieen Namen und behaupteten ich zu sein. Einige Stimmen klangen süß und verführerisch, andere dunkel und unendlich böse, andere riefen in einer Sprache deren bloßer Klang Wahnsinn vermittlete.

„Wer bist du?“

Erneut hallte der Gedanke durch meinen Kopf und ließ das Wasser um mich herum erzittern. Die stimmen wurden lauter, verzweifelter und flehender während sie immer und immer wieder ihren Namen wiederholten. kreischend und schreiend versuchten sie sich gegenseitig zu übertönen, die führende Stimme, meine Stimme zu werden. Es waren Grausame Namen, monströse Namen, unauffällige Namen, ehrwürdige Namen und doch wußte ich aus irgendeinem Grund, dass jeder dieser Namen nicht der meinige war. Namen die mir andere verliehen hatten vielleicht, doch nicht mein Name.
Und während ich mich noch darüber wunderte woher dieses wissen stammt hörte ich eine leise ruhige Stimme inmitten des Tumults. Dem Auge des Sturmes gleich klang sie zwischen den anderen stimmen hindurch. Ruhig, gelassen, entspannt und trotz alledem kräftig und selbstsicher. Ungleich von all den anderen Stimmen welche versuchten mich davon zu überzeugen, dass ich sie wäre, flüsterte diese Stimme nur einen Namen.
Ein Name der all die anderen stimmen verstummen ließ, sie in den hintersten winkle meines Geistes verbannte und sie dort in Angst zusammenkauern ließ. Als wäre mein Bewusstsein eine höhle hallte der Name in meinem Kopf wieder. Echo um Echo erfüllte mich und mit jedem echo wurde mir bewusster, dass dies wirklich mein Name war und mit diesem Bewusstsein kam das Licht, erfüllte langsam mein Sichtfeld und wärmte meinen Körper

Mit einem erstickten schrei setzte ich mich auf und sog gierig die kalte Luft ein und genoss das Gefühl von frischer kühle in meinen Lungen. Mit immer noch geschlossenen Augen atmete ich erschöpft, während ich versuchte das Zittern meines Körpers in Griff zu bekommen.
„Das war ja ein ziemlicher Horrortrip, nicht war kleiner?“ Erschrocken zuckte ich zusammen und drehte meinen Kopf in Richtung Stimme um zu sehen woher die stimme stammt, ein Fehler wie sich kurz darauf herausstellte, als ich mit schmerzverzerrtem Gesicht die Augen wider schloss um sie so vor der unerwarteten Helligkeit zu schützen. Mit trockener und brüchiger Stimme wand ich mich an den Unbekannten: „Was ist passiert und… wo zur Hölle bin ich“
Vorsichtig massierte ich die Schläfen meines Kopfes um so der Kopfschmerzen habhaft zu werden, welche sich dort langsam auszubreiten versuchten als ich meinen neu gewonnenen Gesprächspartner leise kichern hörte.
„Nun, um es einfach zu machen, du bist gestorben. Und deine zweite Frage hast du ja schon selbst beantwortet“ erneut kicherte der Unbekannte doch war mir das nur am Rande bewusst. Ich bin gestorben? Ich bin nun wirklich tot? Und was meinte er mit ich hätte mir die frage selbst beantwortet? Vorsichtig öffnete ich erneut die Augen und blickte in eine riesige schwarzbläuliche Sonne welche sich in mitten einer Höhle zu befinden schien.
Eigenartige Gebäude waren darin verteilt und fremdartige dinge bewegten sich in den Gassen und Straßen dieses bizarren Bildes. Erneut hörte ich den Unbekannten sprechen doch ich hörte nicht mehr zu. Ich wusste bereits was er sagen wollte und dass es der Wahrheit entsprach.
„Ist immer schwer das zu akzeptieren wenn die neuen hier ankommen, aber das ist immer so. Tja Neuer, willkommen in der Hölle. Das wollte ich immer schon mal sagen.“ Erneut sah ich zu meinem unbekannten Sprecher und blickte in zwei strahlend blaue Augen und ein Spitzbübisches Grinsen.
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