Erinnerungen

Jun 20, 2005 14:05

Und wieder ist eine Woche vorbei und wir wollen mal sehen was es so wichtiges zu berichten gibt…
Nun die vergangene Woche war ein wenig störend, da ich die meiste zeit noch mit den Nachwehen vom Novarock zu kämpfen hatte, also brennende Augen und Nase, Müdigkeit und ein leises Summen im Ohr, das jetzt, zum Glück, weg ist.

Am Freitag war ich auf einer Art Treffen mit ein paar bekannten, war ganz nett, aber nichts wirklich Weltbewegendes. Ein paar Leute gesehen die ich seit Jahren nicht mehr zu Gesicht bekommen habe aber alles in allem einfach zu groß, zu viel und zu laut… Ich mag keine Menschenaufläufe und Freitag war eben genau ein selbiger.

Aber ein ganz unscheinbarer Zwischenfall am Freitag hat irgendwie mein Wochenende bestimmt. War im Grunde genommen nur das Wort „Spaßti“ (oder wie man das auch schreiben möge). Ein Bekannter hat es erwähnt und es ist irgendwie hängen geblieben, zwar nicht sofort, aber als ich am Samstag dann im Bett lag und schlafen wollte kam es mir eben wieder in den Sinn.
Und wie das natürlich auch immer sein muss, wurde das Wort natürlich sofort mit einer Person assoziiert. Eine Bekannte, die ich vor langer Zeit mal kennen gelernt habe, nicht wirklich oft gesehen, aber trotzdem kenne ich sie doch ein wenig und freu mich immer wieder wenn ich mal was von ihr höre.
Lange Rede kurzer Sinn, ich verbrachte in etwa 3 Stunden damit an die Decke zu starren und an die besagte Dame zu denken, über die (kurze) Zeit die wir zusammen verbracht haben (in der sie sich wahrscheinlich höllisch gelangweilt hat), über unsere Gespräche, im Grunde genommen über alles, bevor ich dann in meinen wohlverdienten Schlaf sinken durfte.

Was mich jetzt irgendwie verwirrte, war die Tatsache, dass ich überhaupt an sie dachte, ich meine ich habe sie vielleicht 2 mal wirklich getroffen, was ja nicht viel ist und trotzdem hat ein Wort gereicht um mich wieder an sie denken zu lassen…

Na wie dem auch sei, geprägt von dieser Denknacht, verlief dann auch der Sonntag so typisch in Sommermanier in Grübeln und Anzweiflung des bis jetzt erlebten oder geschafftem. Ihr kennt das bestimmt wenn man sich ganz nüchtern außerhalb des selbst platziert und versucht eine Bilanz zu ziehen.
Also was man alles vor hatte, was man erreicht hat, wo man im Moment steht, wo man hin will, wie die Chancen dafür stehen, man fragt sich über die Entscheidungen die man getroffen hat, spielt das beliebte „Was wäre wenn“ Spiel mit dem eigenen Leben.

In meinem Fall komm ich dann halt auf den sehr ernüchternden Schluss, dass bis jetzt nichts wirklich geklappt hat und eigentlich alles auf Sinnlosigkeit hinausgelaufen ist. Tja der folgende Gedankenschritt ist dann natürlich warum man sich noch weiter abmüht wenn es doch eh sinnlos ist.
Was dann auch eine sehr berechtigte frage von mir an mich war und die ich meist nicht beantworten kann. Denn die Antwort „Na irgendwann muss es ja besser werden“ Kontere ich sofort mit „Leben nur um zu hoffen dass es besser wird, ist nicht wirklich ein guter Grund um weiter zu leben.“
Es ist natürlich immer sehr unangenehm mit sich selbst zu argumentieren, da man ja bereits die passenden Gegenargumente kennt.
Von daher ziehe ich mich meist zurück wenn die beiden anfangen zu diskutieren und warte irgendwo tief im Unterbewusstsein bis sich der Sturm gelegt hat, die beiden Streithähne heißer vom reden sind und man wieder einiger maßen sinnvoll denken kann.

Natürlich hat sich dadurch jetzt nichts geändert, was meistens so ist wenn Leute streiten, aber wenigstens sind die Gedanken jetzt wieder gerade und geordnet und schwingen nicht mehr wirr umher, ungewollte Erinnerungen aufrufender weise.
Ich persönlich schiebe die Schuld hierfür auf den Frühling, der ja bekanntlich die Gefühle im menschlichen Geist wach ruft. Klar, die Gefühle sind lästig, aber ein notwendiges Übel, wenn man versucht menschlich zu sein und auch zu bleiben.

Aber genug von der Vergangenheit, wollen wir mal sehen was di Zukunft bringt.
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