Kapitel 10
„Tatsuroooooou! Tatsuroooooou! Kommst du endlich?“ Genervt stand Yukke in der Tür und sah Tatsurou dabei zu, wie jener in der ganzen Wohnung seine Schuhe suchte.
„Deine Stiefel stehen hier, neben der Tür, wo sie hingehören. Mittlerweile solltest du das wissen.“ Der Sänger kam auf ihn zu gerannt, rollte genervt die Augen gen Himmel und zog sich schnell die weichen, dunkelbraunen Stiefel an.
„Hetz doch nicht so. Ich komm schon nicht zu spät. Dafür fährst du viel zu schnell Auto!“
Seinen dunkelgrünen Parka warf er schnell über die Schultern, die schwarze Lieblingsmütze musste auch noch dazu. Es war unangenehm kühl geworden, dieser Tage in Tokyo.
Seit knapp einem Monat, seit Satochi aus dem Wald „zurückgekehrt“ war, hatte sich ihr aller Leben sich einigermaßen normalisiert. Soweit Tatsurou wusste, war Miya zu Hause bei seiner Mutter in Mito. Yukke hatte mit ihm telefoniert und erzählt, dass Miya sich einen Hund angeschafft hat und ihn „Gizmo“ nannte. Das amüsierte den Sänger ausgesprochen, denn er konnte sich gut vorstellen, wie ihr Leader mit dem kleinen Tier Gassi ging und Stöckchen werfen spielte. Obwohl er immer so eine coole Schiene fuhr, hatte der kleine Gittarist eine kleine Schwäche für kleine Dinge. Wenn ihn das nicht wenigstens etwas entspannte, dann wusste Tatsurou auch nicht weiter.
Auch Satochi war auf Reisen, jedoch war er nicht in seine Heimat gefahren, sondern nach Neuseeland in den Abenteuerurlaub. Nach seinen eher unangenehmen Erfahrungen ganz allein im Wald rund um den Biwa See, hatte er einen Trip in die Wildnis des auf der anderen Hemisphäre gelegenen Inselreichs gebucht. Neben dem obligatorischen Bungeejumping und Wildwasser Rafting plante er, einen Überlebenskurs mitzumachen. Tatsurou mochte sich gar nicht vorstellen, wie Miya auf diese Nachricht reagiert hatte.
Er selbst war zusammen mit Yukke damit beschäftigt, in der winzigen Wohnung des Sängers zu renovieren. Seit dem letzten Konzert ihrer Sommertournee, hatte er ohnehin keine Nacht mehr darin verbracht. Yukke hatte es nicht erlaubt und er hatte es so zugelassen. Letztlich beschloss Tatsurou, dieses Apartment aufzugeben und zu seinem Bassisten zu ziehen.
Diese zwei Monate Pause waren ohnehin die längste Zeit, die sie seit Jahren am Stück frei hatten und in Tokyo verbrachten. Somit würden alle ohne weiteres die Erklärung schlucken, sie hätten eine WG gegründet, um Geld zu sparen. Schließlich hatten sie auch schon vor einigen Jahren- bevor ihnen Erfolg vergönnt war- Tisch und Stuhl geteilt. Dass Miya und Satochi trotzdem bald etwas merken würden, war Tatsurou klar. Aber er hielt seine beiden Freunde für tolerant und offen genug, als dass er sich großen Sorgen um ihre Reaktion machte.
Trotzdem war- was ihn und Yukke betraf- zu Tatsurous Leidwesen, nicht besonders viel passiert. Yukke erwies sich als schüchterner, denn Tatsurou je gedacht hatte. Scheinbar lockten nur Extremsituationen den blonden Mann aus seinem Schneckenhäuschen. Zu mehr als Küssen hatte er sich noch nicht hinreißen lassen. Sie schliefen zwar Nacht für Nacht im selben Zimmer, direkt nebeneinander, aber das war es auch schon. Hin und wieder wachte Yukke auf und Tatsurou hatte im Schlaf- oder absichtlich? - seinen Arm um ihn geschlungen und hielt ihn warm. Dagegen hatte er auch nichts. Nur Tatsurous ständige Annäherungsversuche, immer wenn er gerade etwas anderes zu tun hatte, zum Beispiel aufräumen, kochen oder Bass üben, irritierten ihn dermaßen, dass er ihn auch dann abblockte, wenn er eigentlich nichts zu tun hatte. Er musste sich eingestehen, dass er zwar schon länger Gefühle, die über Freundschaft hinausgingen für den charismatischen Sänger hegte, aber noch nie richtig über das hinterher nachgedacht hatte. In der romantischen Verklärtheit seiner kleinen, rosa- tuffigen Spielzeugwelt, kamen Begriffe wie „Fummeln“ oder gar „Sex“ eher selten vor.
Wie versprochen, ging der Sänger zudem wieder zu seiner alten Gesangslehrerin. Auch heute hatte er wieder Unterricht, deshalb trieb ihn Yukke auch so zur Eile an. Denn der blonde Bassist mit dem unerbittlichen Sinn für Ordnung kehrte mal wieder die Glucke heraus und brachte ihn jedes Mal persönlich hin und wieder zurück. Dies war zwar nervtötend, aber berechtigt. Denn Tatsurou tendierte ja in der Tat dazu, mit jedem Termin immer ein bisschen später zu kommen. Das wusste er selber, hielt ihn aber nicht davon ab, sich trotzdem darüber zu ärgern, dass Yukke so hetzte.
Wenigstens halfen die Stunden- die er für nicht wenig Geld- bei der alten Dame nahm. Eine seiner größten Befürchtungen war schon immer gewesen, dass er schlecht singen würde; er wollte nicht versagen, wollte die anderen nicht enttäuschen, wollte seine Fans nicht unzufrieden nach einem Konzert nach Hause gehen lassen. Die vertrauten Übungen beruhigten ihn und bauten das Vertrauen in seine Fähigkeiten wieder auf. Auch wenn die Sensei streng war, er mochte ihre ruppige Freundlichkeit und ihren anerkennenden Blick, wenn er gute Arbeit geleistet hatte.
An diesem Tag lief die Stunde besonders gut. Gut gelaunt packte Tatsurou die Notenblätter zusammen, die er heute benutzt hatte, als seine Sensei lächelnd auf ihn zukam.
„Beeilen sie sich, Tatsurou- kun, lassen sie ihren Chauffeur nicht noch länger warten.“
„Was? Wieso noch länger?“ Erstaunt schaute Tatsurou sie an.
„Na, das Auto mit dem blonden jungen Mann, der immer die 2 Stunden, die sie hier sind, am Straßenrand parkend auf sie wartet. Das sehe ich doch durchs Fenster.“ Sie nahm dem verdutzten Sänger die Blätter aus der Hand und schob ihn sanft aus dem Musikzimmer.
„Du wartest jedes Mal die ganze Zeit hier auf mich? Wieso fährst du nicht woanders hin oder gehst einkaufen oder machst irgendwas?“ Tatsurou steckte den Kopf durch die Beifahrertür auf der linken Seite und sah Yukke mit kugelrunden Augen an.
„Vergiss es. Steig ein. Morgen ist Halloween.“ Yukkes versuchte von seinen zart roten Wangen abzulenken, indem er Tatsurou ruppig in den Wagen zog und ein anderes Thema anschnitt. Tatsurous obligatorischen, frechen Augenaufschlag konnte er aber damit nicht verhindern.
„Und? Möchtest du irgendwas machen?“
„Mmmh, morgen ist Freitagabend und ein paar Leute von Danger Crue schmeißen eine Kostümparty... und ich hab da dieses tolle Jack- Kostüm gesehen. Du weißt schon, von Nightmare before Christmas. Mit Totenschädelperücke und Plastikkürbis.“ Yukke hatte das Glitzern in den Augen, welches dort immer auftauchte, wenn er ein absolut lächerliches Kleidungsstück gesehen und den ganzen Tag anziehen wollte. Und es auch noch toll fand.
„Und du hast es schon gekauft?“ fragte Tatsurou, der schon das Schlimmste ahnte.
„Ja.“
„Warum fragst du denn überhaupt noch? Du willst dich doch eindeutig an dem Abend mit dieser Gummiglatze zum Affen machen. Gehen wir eben hin… hm ich muss dann auch noch schnell was besorgen…“
„Jo.“
Am nächsten Abend zog sich Tatsurou im Badezimmer heimlich sein Kostüm an. Zufrieden begutachtete er sich von links, von rechts, dann zog er seine Jacke über und machte sie bis oben zu. Gestern hatte er sich noch schnell in Harajuku in einen Laden begeben und von der Verkäuferin komplett ausstatten lassen. Er freute sich schon auf Yukkes Reaktion, wenn er sich später in der Bar den Parka auszog und wie ihm dann die Kinnlade herunterklappe würde.
Ein Zimmer weiter, vorm Schlafzimmerspiegel, betrachtete sich Yukke in seinem Jack- Anzug. Er zupfte noch an der schwarzweiß gestreiften Katzen- Schleife um seinen Hals und zog die weißen Knochenhandschuhe an.
„Damit siehst du aus wie einer von Balzac.“ Tatsurou stand mit verschränkten Armen im Türrahmen. Yukkes weiß geschminktes Gesicht mit den aufgemalten Nähten am Mund lächelte ihn an. Ohne die weiße Gummiglatze, die der Bassist noch in der Hand hielt, befand Tatsurou, dass ihm der Frack eigentlich sehr gut stand und gar nicht so albern aussah, wie er vorher angenommen hatte. Das sagte er ihm natürlich nicht. Aber wie er ihn jetzt so anstrahlte, die großen Augen wirkten durch die schwarze Umrandung noch größer als sonst, sah er definitiv sehr niedlich aus.
„Lass uns fahren. Wir kommen sonst noch zu spät. Und vergiss deinen Plastikkürbis nicht.“
„Hey, das ist mein Spruch.“ protestierte Yukke und zog die Gummikappe über seinen blonden Topfschnitt. Seufzend wandte Tatsurou sich ab. Jetzt sah er nur noch bescheuert aus.
In der gemütlichen Bar in der Nähe des Danger Crue Hauptsitzes, war die Party schon in vollem Gange. Laute Rockmusik dröhnte durch den rauchgesättigten Raum. Es war zwar nicht mehr Dekoration als ein paar echte Kürbislaternen und weißen Spinnweben an der Wand vorhanden, aber dafür war der Buffettisch reich gedeckt. Besonders die riesige Bowleschüssel mit roter Flüssigkeit hatte es Yukke angetan, sofort nachdem sie den die Gasstätte betraten. Noch ehe sie einen Platz gefunden hatten, stürmte er an Hyde im Vampirkostüm, der mit Ken und Yukihiro in blutverschmierten Samuraikostümen schäkerte, vorbei und schenkte sich zwei große Gläser Bowle ein. Darin tanzten Weintrauben wie Augäpfel auf und ab, als er sich durch die Menschenmenge hindurch, zurück zu Tatsurou schlängelte, der inzwischen am letzten leeren Tisch Platz genommen hatte.
„Schade, dass Sato heute nicht da ist, die spielen bestimmt auch Helloween heu-“ Yukke stockte der Atem.
Auffällig unauffällig zog Tatsurou den Reißverschluss seiner Jacke auf und ließ sie seine Schultern herab gleiten. Mit dem Parka an, konnte man nur seine Schachbrettfingernägel und das verwischte schwarze Make up am Mund sehen; dies trug er auf der Bühne jedoch öfters. Aber seine Kleidung bestand heute aus einem leicht zerfetzten, schwarzen Netzhemd und vor allem aus einer mit vielen silbernen Schnallen und Nieten besetzten, schwarzen Ledercorsage mit einem asymmetrischen Träger auf der rechten Seite.
„Was ist denn das? Ein Hizumi- Cosplay?“ Yukke ließ vor Lachen beinahe die Gläser fallen. Peinlich berührt musterte er die Kleidung genauer. Manchmal waren Tatsurous seltsame Fetzen wirklich schlimmer als seine eigenen Klamotten.
„Das traust du dich bestimmt nicht anzuziehen, wenn wir beim Beautifools fest bald mit ihnen auftreten! Da lachen dich doch alle aus!“
„Wollen wir wetten?“ Tatsurou stützte die Arme in die Seiten und funkelte ihn kampfeslustig an.
„Um was?“
„Also, wenn du gewinnst, dann putz ich einen Monat lang die Wohnung! Wenn ich gewinne..“ Tatsurou legte seine gefalteten Hände an Yukkes Ohr und flüsterte etwas. Yukke wurde zum tausendsten Mal in dieser Geschichte knallrot.
„Nein!“ rief er halb entsetzt aus.
„Einen ganzen Monat putzen! Mit Bad und Küche!“
Yukke zögerte, bedachte, wie viel Zeit er dann zum Tatsurou-beim-Putzen-zukucken-und-ihn-dabei-ärgern hätte, kippte seine Bowle auf Ex hinunter und nickte zögerlich. Er würde es nicht wagen, vor dem großen Publikum, den ganzen anderen Bands und den vielen Videokamera in der Tokyo NK Hall SO herumzulaufen.
Den Rest des Abends tranken sie abwechselnd Bowle und Sake, machten mit allen 4 Bandmitgliedern von La vie en Rose Trinkspiele und unterhielten die halbe Bar mit Karaoke. Tatsurou erwies sich als der geborene Entertainer und brachte sogar ein paar ältere, bebrillte und mit öden Krawatten ausgestattete Managertypen aus der Geschäftsetage dazu, mit ihm „Thriller“ von Michael Jackson nachzutanzen. Er hatte natürlich die Hauptrolle inne und zerrte Yukke auf die Tanzfläche, damit jener das kreischende Mädel spielen konnte.
Gegen halb 3 am nächsten Morgen zerrte Yukke den angeheiterten Tatsurou aus der Bar; sie hatten für diesen Abend schon genug getrunken. Eigentlich sollte der große Sänger nicht soviel trinken, er konnte sich nie selbst beherrschen; das hatte er sich sogar selbst vorgenommen, nachdem er gegenüber Miya im Rausch so grausam war. Nur in Ausnahmefällen, wenn sie frei hatten erlaubte er sich selbst, überhaupt zu trinken, und dann auch nur wenn er nicht alleine war und jemand auf ihn aufpasste.
Tatsurou hatte sich die Gummiglatze geschnappt und erschreckte damit die Mädchen auf der Straße.
„Weißt du, diese alten Knacker sahen wirklich schon wie Zombies aus, auch ohne so ein Kostüm.“ Rief er fröhlich durch die kalte Nachtluft und grinste sein gewinnendes Tatsurou- Grinsen. Als sie den Taxistand erreichten, warf er die dämliche Gummiperücke auf Müllhaufen in einer dunklen Gasse, als Yukke gerade wegschaute. Das Ding wollte er an ihm nicht noch einmal sehen, wenn dann sollte er Sachen tragen, in denen er wenigstens noch halbwegs putzig aussah.
Sie setzten sich beide hinten in das Auto. Im Laufe der Fahrt merkte Yukke, wie Tatsurou immer näher neben ihn rutschte, bis sich ihre Hände berührten. Er drückte fest zu, Yukke drückte leicht zurück. Der junge Bassist erinnerte sich an den Moment, als sie sich im Bach geküsst haben und sein Herzschlag beschleunigte sich. Die vielen Becher rote Blutbowle und der Sake hatten ein paar Hemmungen in ihm gelöst. Der Taxifahrer fuhr jetzt von der hell erleuchtenden Hauptstraße ab und bog in die dunkleren Wohngegenden ein. Als er sich gerade fluchend über einen Raser aufregte, ergriff Yukke die Gelegenheit und gab Tatsurou in der alles umfassenden Dunkelheit einen zaghaften Kuss, ihre Lippen berührten sich kaum, so schnell ging es wieder vorbei.
Tatsurou hatte ein bisschen weiße Schminke abbekommen, die Yukke ihm nun schnell mit dem Ärmel aus dem Gesicht wischte. Er musste daran denken, sich abzuschminken, bevor, ja bevor was? So ganz genau mochte sein vom Alkohol vernebelter Verstand das auch nicht sagen.
Ein paar Minuten später erreichten sie endlich den Gebäudekomplex, in dem sie zusammen wohnten. Yukke sauste schnell ins Badezimmer und wischte sich die ohnehin schon verschmierten Reste der weißen Totenkopfschminke aus seinem Gesicht. Als er aus der Tür heraustrat, stieß er gegen Tatsurou, der ebenfalls ins Bad wollte. Die schwarze Farbe um seine Lippen war schon fast weg; er hatte in der Bar schon auf der Toilette sein Gesicht kalt abgewaschen, aber Tatsurou wollte auch nicht zum Abschminken ins Bad, sondern er hatte vor, Yukke zu holen.
„Es ist noch Eis im Kühlschrank, wenn du magst.“ Der Sänger wusste, wie gerne Yukke mitten in der Nacht noch naschte.
„Nein. Ich hab keinen Hunger.“
Tatsurou und Yukke standen sich jetzt ganz dicht gegenüber. Sie berührten sich nicht, waren sich aber nah genug, um die Körperwärme und den Atem des anderen zu spüren. Man konnte deutlich riechen, dass jeder von ihnen beträchtlich viel Alkohol getrunken hatte. Tatsurou nahm Yukkes Hand, legte sie auf seine Brust. Yukke konnte Tatsurous schnellen Puls fühlen und errötete ein wenig. Ein wenig musste er aufblicken, um dem Blick des Größeren begegnen zu können. In der düsteren Wohnung wirkten seine dunkelbraunen Augen schwarz und leuchteten.
„Yusuke.. ich will mit dir schlafen.“ Yukkes Herz machte einen aufgeregten Hüpfer. Das hatte er jetzt nicht erwartet. Ein paar Atemzüge später nickte er trotzdem verhalten. Es wäre grausam gewesen, hätte er Tatsurou schon wieder abgewiesen, zumal er damit seinen eigenen Bedürfnissen völlig widersprochen hätte. Er wollte ihn ja auch.
„Komm her.“ Sanft strich der Sänger über Yukkes Haar und zog ihn an sich. Immer noch etwas zögerlich erwiderte er die Umarmung. Er legte seine Arme um Tatsurous Taille und machte die Augen zu.
„Ich liebe dich, ich liebe dich, ich liebe dich..“ flüsterte Tatsurou in sein Gesicht, schloss ebenfalls die Augen, bevor sich ihre Lippen in einem zarten Kuss trafen und langsam aber sicher, immer stürmischer und wilder voneinander Besitz ergriffen.
Sie trennten sich keuchend, weil keiner von ihnen mehr Luft bekam.
Tatsurou schob Yukke ein Stück von sich, zog ihm gnadenlos den Frack und Hemd aus. Sein schwarzes Korsett und das Netzhemd warf er achtlos in die Ecke. Die Schnallen klirrten, als sie gegen die Wand trafen. Er schob Yukke ins Schlafzimmer, stieß ihn auf den Futon und warf sich gleich hinterher.
„Aua! Was wirfst du mich hier durch die Gegend?“, beschwerte sich Yukke mit gespielten Ernst.
„Sei still.“ Yukke schwieg. In Tatsurous Stimme, seinen Gesten, seinen Berührungen lag eine Intensität, die er vorher noch nicht kannte. Hätte er es nicht besser gewusst, er hätte ihn für einen vollkommen anderen Menschen gehalten. Nichts war mehr von der nonchalanten Leichtigkeit übrig, die der Sänger normalerweise ausstrahlte. Das war aber auch nicht die charismatische Bühnenpersona, die er anlegte, um jedes Fanherz zum Schmelzen brachte. Es war etwas anderes, etwas komplett Neues. Ein Neuanfang.
Zögernd erwiderte Yukke Tatsurous Berührungen. Sie lagen nah beieinander auf dem weißen Futon (den Yukke nie einrollte, seit Tatsurou bei ihm wohnte, der immer für ein kleines Schläfchen zu haben war). Nur der schmale, zunehmende Mond und die schwummerige Deckenlampe im Flur erhellten den Raum. Es erstaunte Yukke, dass an Tatsurous schlanken Körper nicht ein Makel die blasse Haut entstellte. Er hatte irgendwie erwartet, dass Tatsurou ein paar Narben hatte, sicherlich war er ein sehr wildes Kind gewesen und ständig mit Schrammen zu Hause angekommen. Aber nichts davon konnte Yusuke nun entdecken; so genau hatte er ihn noch nie betrachtet, warum auch, vor nicht allzu langer Zeit war der Sänger noch „nur“ sein bester Freund gewesen. Gebannt verfolgte Yukke wie sich die feste Bauchdecke hob und senkte im Rhythmus der flachen Atemzüge. In dem geringen Lichtschein konnte Yukke nicht widerstehen und fuhr mit dem Finger sachte über die zuckenden Muskeln.
Eine Gänsehaut überzog Tatsurous Rücken. Es erregte ihn, dass Yukke endlich auch mal die Initiative ergriff; wie schon vorhin im Taxi, als er ihn ohne Vorwarnung einfach geküsst hatte. Dieser Kuss hatte nach mehr geschmeckt. Vielleicht konnte Yukke heute Nacht seine Schüchternheit überwinden. Fordernd strich er über Yukkes Brust, seine Arme, sein Gesicht, umfasste es mit beiden Händen und küsste ihn wieder voller Leidenschaft, biss ihm neckisch in die Unterlippe, genoss es, dass der Bassist heute so willig war.
Vom Sake mutig beseelt, Yukke fasste zwischen sie beide und plötzlich stöhnte Tatsurou laut in ihren Kuss.
„Mach ich das richtig so?“ fragte er unsicher und trennte sich kurz von dem Sänger. Heiser bejahte Tatsurou und keuchte:
„Du machst das ziemlich gut, dafür, dass ich dich noch nie richtig im Bett hatte!“
„Rou- chan!“ Zur Strafe verstärkte der blonde Bassist seinen Griff. Diese Bemerkung hatte an Yukkes Stolz gekratzt, jetzt sann er auf Rache. Er beugte sich vor und suchte wiederum Tatsurous Mund. Erhitzt erwiderte jener Yukkes hemmungslosen, tiefen Kuss. Yukke spürte, wie Tatsurou währenddessen plötzlich lächelte und das spornte ihn noch mehr an, ihn zu bestrafen. Statt mit dem Offensichtlichen weiterzumachen, fing er an, ihm mit der anderen, flachen Hand auf den Kopf zu patschen.
„Yusuke! Was soll das?“ empörte sich der Sänger „du machst die ganze Stimmung kaputt!“
„Musst du grad sagen! Mit deinen Sprüchen! Soll ich mal Stimmung machen?“ Schnell rutschte er ein Stück weg, richtete sich auf und zerrte an Tatsurous ohnehin schon halb offener Hose, um sie mit einem Ruck auszuziehen. Über seine eigene Dreistigkeit verwundert, hielt er das Kleidungsstück noch einen Moment in der Hand. Das ließ Tatsurou mehr als genug Zeit zum Gegenangriff überzugehen.
„Jetzt geht’s aber los!“ Er lächelte noch fieser als sonst, zog Yukke in Windeseile komplett aus und legte sich halb auf ihn.
„Tat- chan.. Ich- ich hab Angst.“ Nun ging es dem Jüngeren nun doch zu schnell und er flehte mit großen Augen um einen kleinen Aufschub.
„No panic!“, gab Tatsurou großspurig an, obwohl er selbst ziemlich nervös war und das Zittern in seiner Stimme zu unterdrücken versuchte.
„Ich hab recherchiert… und ich war shoppen.“
„Du warst shoppen?“ Mit noch größeren Augen glotzte Yukke ihn an.
„Jaaa. Vor ein paar Wochen. In Shinjuku.. du weißt schon.“ Knurrte er und knirschte mit den Zähnen.
„In Shinjuku ni- chōme? Im Schwulenviertel?“ Unwillkürlich gluckste Yukke bei der Vorstellung wie Tatsurou - vermutlich mit Mütze, Sonnenbrille und Mundschutz getarnt- in dem berüchtigten Stadtteil nach einem Sexshop Ausschau hielt. Vermutlich hatte er in dem Laden stundenlang jedes einzelne Produkt genaustens begutachtet, bis ein völlig entnervter Verkäufer ihm einfach irgendwas in die Hand gedrückt hatte. Yukke kannte Tatsurous Neugier nur zu gut.
„Was hast du gekauft?“
„Ach, der Verkäufer hat mir irgendwas in die Hand gedrückt, so ne Kiste“, er lehnte sich über Yukke und zog einen unscheinbaren schwarzen Karton unter einem zusammengeknüllten Pullover hervor „ich hab nur das Heftchen gelesen.“
Neugierig angelte Yukke in dem Pappkarton herum, auf dem in silberner Farbe zwei kleine Männchen abgebildet waren, die händchenhaltend in einen Sonnenuntergang liefen. Darunter stand in schnörkeligen Buchstaben: “Starters Box“. Yukke brauchte einen Moment um das Englisch zu übersetzten, da seine Romanjikenntnisse zu wünschen übrig ließen. Der Titel war genauso peinlich, wie passend. Neben einer Tube, einer Schachtel mit quietschbunten Kondomen und dem schon erwähnten dünnen Heft lag ganz unten eine DVD. Feixend hielt der Bassist Tatsurou die Hülle unter der Nase; man konnte im dämmerigen Lichte gerade so den Titel erkennen:
„“Unter Männern“! Hast du den schon gekuckt?“
„Was? Da war noch nen Film drin? Oh Mann…“ Tatsurou genierte sich und versuchte ihm die DVD wegzunehmen.
„Genau!“ Lachend kugelte sich Yukke auf dem Futon, bis er den Softporno einfach in den Flur warf. Dann wandte er sich wieder seinem Gegenüber zu. Schlagartig änderte sich die Stimmung. Tatsurou flüsterte ihm etwas ins Ohr; seine Stimme klang rau und sinnlich, sie erinnerte Yukke an das Lied Soushin no koe von ihrer letzten CD. Yukke mochte seine Stimme schon immer, sie konnte klingen wie die düsterste Finsternis, welche die Welt je gesehen hat, wie ein hoffnungsvoller Lichtstreifen am Horizont, wenn die Sonne aufging oder wie ein zerbrechliches Stück Glas, das kurz davor war, am Boden zu zerschellen. Mit dieser Stimme flüsterte Tatsurou nun kleine Dinge, unanständige, zärtliche Gedanken in sein Ohr. Er fühlte sich überreizt, konnte sich kaum zurückhalten, um Yukke nicht einfach zu überfallen, aber er hatte sich ja geschworen, ihm nie wieder wehzutun. Bis er das Gefühl hatte, der Bassist wäre bereit, fuhr er fort, ihn ganz einfach sanft zu streicheln und sich mühevoll zu beherrschen. Yukke wunderte sich über Tatsurous Geduld, er selbst schwankte schon gefährlich nah an der Kante, sich einfach auf den anderen zu stürzen, wie mochte es da dem größeren Mann ergehen? Jener hatte offensichtlich mehr Erfahrung in solchen Dingen und im Gegensatz zu Yukke auch noch die augenscheinlich einfachere Rolle heute Nacht übernommen. Nach einer scheinbar endlosen Zeit ergriff Yukke Tatsurous schmale Handgelenke, hauchte einen Kuss auf den rasenden Puls und gab ihm mit einem winzigen Nicken Bescheid. Er konnte hören, wie der Sänger durch die Zähne scharf Luft einzog und tief ausatmete. Dann bewegte er sich kurz von ihm weg, machte sich an dem Karton zu schaffen.
„Vertraust du mir?“ fragte er leise.
„Ich vertraue dir.“ Ein sirrendes Geräusch klingelte in Yukkes Kopf, wie immer bei extremer Aufregung. Ein paar tiefe Atemzüge später war der Ton verschwunden, genau wie Tatsurou mit seinen Vorbereitungen fertig war. Er wollte schon Yukkes Beine auseinander schieben, als er unerwartet unterbrochen wurde.
„Ta- chan, warte!“ Überrascht sah Tatsurou auf.
„Was ist? Wir können aufhören wenn du willst, ich will dich doch zu nichts zwingen.“
„Nein.. ich- ich wollte noch etwas sagen, bevor… bevor wir es tun.“ Stotternd fasste sich Yukke ein Herz und sprach endlich aus, was ihm auf der Seele lag:
„Tat- chan.. ich liebe dich auch.“
„Danke, Yusuke. Das bedeutet mir wirklich viel.“ Er lächelte warm, küsste ihn, dabei schob er vorsichtig einen Finger voran und bemerkte sofort einen Widerstand. Yukke knurrte vor Schmerz und keuchte unregelmäßig.
„Ganz ruhig, Yu- chan, denk an was Schönes; es wird gleich besser.“ Mit zusammengepressten Augen versuchte Yukke krampfhaft, sich nicht zu verkrampfen und dachte an Sonnenblumen. Behutsam machte Tatsurou weiter, voll konzentriert auf Yukkes Reaktion. Sein Atem wurde gleichmäßiger, als er sich ein wenig entspannen konnte. Die Lider hielt er weiterhin fest geschlossen.
„Yu- chan..,“, vor Anspannung aufgeregt zitternd, beugte sich der größere Mann über Yukke, dessen Oberschenkel hatte er angehoben.
„Sieh mich an.“ Yukkes Augenlider flatterten, er öffnete sie langsam und sie sahen sich tief in die Augen, als Tatsurou vorsichtig in ihn eindrang.
Trotz des stechenden Schmerzes hielt Yukke angestrengt die Augen auf, nichts wollte er von dem wahnsinnigen Gesichtsausdruck vergessen, den Tatsurou in diesem Moment hatte. Jener hatte sein schwarzen, glänzenden Augen weit aufgerissen, starrte ihn an, als könnte er in die Abgründe seiner Seele schauen, als ob all die Facetten seiner Persönlichkeit für ihn offen lägen und er wie ein Buch darin lesen könnte. Es war weniger schlimm, mit ihm das erste Mal zu schlafen, als er angenommen hatte, Tatsurou nahm sich - entgegen seiner üblichen Ausgelassenheit- sehr zurück und behandelte ihn sanft, wie ein kostbares Juwel.
„Tatsurou.. es ist schon gut. Du kannst ruhig… mehr machen.“ Yukke war der feine Schweißschleier auf der gerunzelten Stirn Tatsurous nicht entgangen, der ihm anzeigte, wie konzentriert der andere versuchte, seine wahren Instinkte zu unterdrücken.
Erleichtert atmete der Sänger aus und bewegte sich schneller. Nichts hätte ihn jetzt noch aufhalten können, er fing wieder an Yukke ins Ohr zu flüstern, nagte an der weichen Haut, spürte Yukkes feuchten Atem an seiner Wange, hörte sein erregtes Stöhnen ganz nah. Jetzt war er sich sicher, seinen Geliebten nicht unabsichtlich zu verletzen. Er umfasste Yukkes Bein noch fester, drückte sich näher an ihn. Es war unbeschreiblich ihn so intensiv zu spüren, niemals hätte er angenommen, wie verbunden man sich auch auf einer tieferen Ebene fühlen konnte, wenn man einfach nur Sex hatte.
Yukke merkte deutlich, dass Tatsurou alle Hemmungen fallen ließ, er fing an sich ebenfalls gegen ihn zu bewegen, dazu musste sich in seinem Rücken festkrallen, um den Halt nicht zu verlieren. Eine Welle völlig neuer Empfindungen erfasste ihn, Tatsurou hatte instinktiv einen Punkt gefunden, einen Rhythmus entwickelt, der ihnen beiden den Sinn für Zeit und Raum, für jegliche Realität raubte. Halb benommen nahm Yukke wahr, dass der andere seine linke Hand nicht mehr zum Abstützen benutze, sondern ihn damit noch weiter ins Delirium trieb.
Dieser weiteren Anregung hätte er kaum bedurft, er war sowieso schon dabei, seine Fingernägel ins Tatsurous Haut zu graben, sich an ihm festzuhalten, ihn mit seinen Beinen zu umklammern, mit einem lauten Stöhnen in seiner Hand den Höhepunkt zu erreichen.
Yukke drückte seinen Rücken durch und zog Tatsurou noch viel näher nah sich heran, küsste ihn mit seinen nach Salz schmeckenden Lippen, sah ihn an. Und mit einem kaum unterdrückten Schrei kam auch er.
Nach einiger Zeit lösten sie sich voneinander. Tatsurou suchte die Decke, um sie beide warm zuzudecken, legte seinen Kopf auf Yukkes Brust, seinen Arm um seine Taille und schlief sofort ein. Der Bassist war noch zu zittrig um sofort schlafen zu können, stattdessen schaute zu, wie das Blut aus Tatsurous Wangen wich, schob ihm ein paar Strähnen aus der Stirn, die an der feuchten Haut klebten und schloss die Augen. Kaum hörbar wiederholte er seine Worte von vorhin: „Rou- chan, aishiteru.“
Am nächsten Morgen wurden sie beide gleichzeitig vom Klingeln an der Haustür geweckt. Tatsurou stand aus den auf und zog sich einen einfachen blauen Yukata über, nur um einen Vertreter für neuartige Staubsauger abzuwimmeln. Genervt ging er ins Schlafzimmer zurück und kuschelte sich wieder in die warmen Laken. Der Yukata öffnete sich und man konnte seinen nackten Bauch sehen.
„Du bist viel zu dünn.“ ärgerte Yukke seinen Lover, während er mit dem Finger über die hervorstehenden Rippen Tatsurous strich. „Siehst du, ich kann mit der Hand locker deinen Unterarm umfassen; ich glaube, ich muss dich mit mehr Ramen füttern!“
„Hey! Wenigstens bin ich nicht so moppelig wie du!“ schoss Tatsu zurück.
Yukke klatschte mit der flachen Hand auf den bloßen Bauch des anderen und antwortete:
„Wie kann ich denn moppelig sein, ich bin kleiner und leichter als du und du bist groß und dünn, also wie soll das gehen?“
„Ganz einfach, du bist nicht so gut im Training wie ich, hast einen Pottschnitt und hier dieses kleine Speckröllchen.“ Zur Demonstration zwickte er Yukke in den Bauch.
„Das ist nur Haut! Und was haben meine Haare mit all dem zu tun?“ verteidigte sich der stark verwirrte Bassist.
„Na ja, die Frisur hat so einen schlechten optischen Einfluss auf deine Gesamtfigur, schlechtes Karma, sodass du letztlich von oben nach unten total mopp- hey!“ Yukke hatte sich auf ihn gestürzt und auf den Rücken gedreht. Tatsurous Handgelenke hielt er fest auf die Matratze gedrückt.
„Weißt du was?“ Er blickte an die Decke. “Das war gestern war nicht schlecht, aber…“
„Aber was? Gibt es etwas an meinen Qualitäten auszusetzen?“ Obwohl Yukke nicht hinsah, wusste er einfach, dass Tatsurou jetzt eine Augenbraue hob. Und vorwurfsvoll kuckte. Dabei rümpfte er auch immer die Nase und schürzte die Lippen.
„Nein, das mein ich nicht. Außer, dass mit jetzt noch einiges wehtut, was aber nicht deine Schuld ist... es war ja schön, aber,“, Yukke senkte den Kopf wieder und legte ihn auf Kinn, dann druckste er herum: „wir waren beide ziemlich betrunken und da ist es nicht so romantisch geworden, wie ich eigentlich dachte, dass es werden würde und...“
„Was denn, soll ich dich das nächste Mal vorher heiraten?“ Tatsurou befreite sich, sprang auf, kniete sich vor Yukke und hielt seine Hand:
„Yukke, willst du mein angetrauter Pottschnitt werden, mich lieben und ehren, bis dass der Miya, ähm, der Tod uns scheidet?“
„Du bist doof!“ rief Yukke lachend und schob Tatsurou mit den Füßen weg von sich. Der landete ebenfalls lachend rücklings auf der weichen Tatami Matte. Yukke sprang auf, verzog kommentarlos das Gesicht, setzte sich seitlich auf Tatsurous Bauch und begann zu philosophieren.
„Also, wenn du mich wirklich, wirklich richtig gut rumkriegen willst“, dabei drehte er sich zu Tatsurou und kaute anzüglich auf seiner Lippe herum „dann musst du dich schon mehr anstrengen!“ Mit diesen Worten erhob er sich, um jetzt endlich in der Küche ein großes Vanilleeis zu essen.
PS: Ja, ich weiß es heißt „Tisch und Bett geteilt“. Aber dem war ja damals noch nicht^^
PSS: Ich mein mit Hizumi natürlich den von D’espairs Ray ^^ Und Hyde, Ken und Yukihiro von L’arc en ciel^^
PSSS: Shinjuku ni-chōme (jap. 新宿2丁目), oder einfach Ni-chōme, ist ein Viertel des Tokioter Stadtbezirks Shinjuku, das vor allem als Tokios Amüsierviertel für Schwule bekannt ist, ähnlich dem Taylor Square in Sydney. Es erstreckt sich über mehrere Straßenzüge 500 Meter östlich vom Bahnhof Shinjuku. Shinjuku-ni-chōme ist die bekannteste Gegend für Schwule in Tokio. Von Wikipedia:
http://de.wikipedia.org/wiki/Shinjuku_ni-chomePSSSS: Das Wort „patschen“ wurde auf Wunsch von VegMac benutzt XD
PSSSSS: Googelt mal „Vanilla“ harharhar, dann wisst ihr, warum Yukke am Ende so ein Eis isst XDD