Am Wochenende war ich in Frankfurt (Westdeutschland), wo ich eine Podiumsdikussion mit Elmar Altvater, Bernd Riexinger und Christine Buchholz moderiert habe. Ich bin mit einem Schlag berühmt geworden. Allerdings habe ich mich auch blamiert: ich habe Altvater und Riexinger gesiezt, woraufhin mir beigebracht wurde, daß Siezen innerhalb der Linken als
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(Ist das Zitat aus dem Wagenknecht-Streitgespräch? Es kommt mir sehr bekannt vor. Das muß allerdings auch wieder 10 Jahre her sein!)
Dein Argument stimmt teilweise. (Ich habe JE etwas verkürzt wiedergegeben.) Aber natürlich müssen wir den Staat, in dem wir leben, gegenüber einem schlimmeren Staat verteidigen. Zum Beispiel muß natürlich die EU-Osterweiterung bekämpft werden, da sie nichts weiter als eine feindliche Übernahme durch den Westen ist. Die nationale Bewegung hat dort einen emanzipatorischen Charakter!! Ich finde es grundfalsch und objektiv proimperialistisch, daß etliche Linke die EU begrüßen, weil sie sie für den Beginn einer internationalen Arbeiterklasse, die nicht mehr an Nationen gebunden ist, halten. Etliche Globalisierungskritiker finden die Globalisierung der Konzerne heimlich doch ganz toll (natürlich nicht die Globalisierung des Elends), weil sie darin eine tolle internationale Multikulti-Bewegung sehen, die so schön die Nationalstaaten aufhebt.
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Das Elsässer-Zitat ist aus dem Streigespräch mit Wagenknecht.
Die EU ist die Verkörperung von Nietzsches Euro-Rassismus. (Eurorassismus nenne ich eine Haltung, der im Grunde ganz gleich ist, welche Rasse welche unterdrückt, solange nur die unterdrückende weiß und die unterdrückte andersfarbig ist.) Irgenwann beschlossen die Wölfe, sich im Rudel zu organisieren, was sie noch unerträglicher machte. Früher preßten sie die Entwicklungsländer einfach aus. Jetzt schwächen sie sie durch ihren Protektionismus zusätzlich. Sie führen gemeinsam Kriege außerhalb Europas und ziehen gemeinsam einen Zaun um ihren Kontinent. Besser hätte der Irre aus Naumburg sich das auch nicht vorstellen können.
Putin ist mir schon sympathisch, weil er in seinem Land die Demokratie verhindert. Allerdings ist das zu wenig. Es ist was wie ein Absolutismus. Aber ein Absolutismus ohne wirkliches Klassengleichgewicht, dessen Stabilität von außen aufrechtgehalten wird. Man darf nicht übersehen, daß die Auseinandersetzungen zwischen Ost- und Westeuropa oder zwischen Arabien und Westeuropa bloß Konkurenzkämpfe verschiedener imperialistischer Machtblöcke sind. Der eine so scheiße wie der andere. Vor so eine Wahl (und damit bin in der guten Gesellschchaft Lenins) lasse ich mich nicht stellen. Ich bin zu alt, um der Meinung zu sein, daß ich auf jeden Fall irgendwas tun muß, auch wenn es der größte Mist ist.
Diesen Staat hier zu verteidigen, wüßte ich genau einen Präzedenzfall: Wenn die Gefahr droht, daß die Faschisten ihn übernehmen. Diesen Fall ausgenommen läßt sich keine Verschlimmerung des Zustandes denken. Dieser Staat ist doch dort, wo er nicht direkter Befehlempfänger derjenigen Kreise, die eine Lobby haben, ist, in seiner eigentlichen Funktion dafür zuständig, sich aus der Regelung des gesellschaftlichen Lebens zurückzuziehen, und der Wirtschaft das Feld zum ungehemmten Terror zu überlassen. Das läßt sich ja nun wirklich nicht mehr schlimmer denken.
Das Wort Globalisierung lehne ich ab. Es ist seit etwa einem Jahrzehnt im Schwang, und man meint, damit etwas Neues zu beschreiben, und beschreibt doch tatsächlich nur etwas ganz Altes, ein und dasselbe nämlich, was Lenin und Hilfering vor fast einem Säkulum schon treffend untersucht haben. Es ist und heißt damals wie heute Imperialismus.
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