Sense, Totenschädel und Geist

Jan 09, 2008 16:05



Das „Bleigießen“ ist eine beliebte Neujahrsbeschäftigung, nach Sekt und Feuerwerk, und vor dem letzten Absacker.

Und so haben auch mein Liebster, die kluge Textehexe, die bezaubernde TheVirginian und meine Wenigkeit am Neujahrsmorgen gegen ein Uhr den Metalllöffel hoffnungsvoll über die Flamme gehalten.

Immer abwechselnd hat jeder etwas gegossen.

Ich war etwas irritiert, als ich mein erstes Kunstwerk aus dem Topf fischte und es eindeutig (aber so was von!) eine Sense darstellte. Während andere Menschen um mich herum putzige Frösche produzierten oder auch Zigarren, goss ich als zweites einen Totenschädel (nimmt man mich in die Schar von Voldemorts Anhängern auf?).




Ziemlich bedient startete ich einen dritten und letzten Versuch, mein Schicksal zu wenden - und erhielt einen Geist, der ein bisschen was von Darth Vader hatte. Werde ich also feststellen, dass mein Vater gar nicht mein Vater ist (dabei sieht er mir sehr ähnlich, mir fehlen nur Glatze und Bart, und wir wären fast wie eineiige Zwillinge mit geringem Altersunterschied), sondern ich das Ergebnis eines von meiner Mutter sorgsam gehüteten Techtelmechtel mit einem Alien bin?

Werde ich ein ganzes Jahr lang zu den Sternen blicken und leise fragen: „Wo bist Du, Vater?“

Oder werden meine Mitgießer doch im Laufe des Jahres zu den Klängen von Mozarts Requiem hinter dem Do-it-yourself-Bausatz „Ruhe in Frieden“ in Esche furniert hinterher marschieren, um davon abzulenken, dass mein Liebster mich wie vereinbart in der Wildeshauser Geest in einen der uralten Bäume bindet (oben, ins grüne Blattwerk, wo es nicht so sehr auffällt, wenn’s da mal tropft)?

Rätselnde Grüße

Eure Slytherene
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