Not what you need

Nov 24, 2018 19:28


Fandom: Beat

Characters: Beat & Janik

Genre: hurt/comfort, erotic

Rating: P-18 Slash

Warning: drugs, unhealthy coping mechanisms

Ich kann ihn schon weinen hören, als ich die Wohnungstür aufschließe. Er ist nicht in seinem Zimmer, sondern sitzt im Wohnzimmer an der Konsole. Ob er überhaupt sieht, wo er in seinem Spiel hinfährt, bezweifle ich. Seine Augen sind gerötet, seine Wangen nass, genau wie seine Handrücken, weil er sie volltropft, auch wenn sich die Finger routiniert am Controller bewegen. Er ist immer noch fertig wegen der Sache mit Danilo, was ich kaum glauben kann. Der Typ war bei der russischen Mafia und sicher genauso ein Arschloch wie die restlichen Anzugträger der Brigade. Oder nicht? Ich habe keinen Schimmer mehr wie er ausgesehen und sich verhalten hat, aber Janik hat sich in ihn verliebt und dann … war es abrupt vorbei. Überdosis. Manchmal denke ich mir, dass es besser so war. Ich hätte nicht gern dabei zugesehen, wie Janik in eine Todesspirale hineingezogen wird, aus der ich ihn nicht mehr hätte befreien können. (Wie auch? Ich stecke tief genug in meiner eigenen fest, doch für ihn würde ich sterben … ohne Zweifel.)

Ihn so zu sehen, macht es aber auch nicht besser. Er geht nicht mehr in den Club und wenn, dann nur um völlig abzustürzen. Mehr als einmal musste ich ihn nach Hause bringen, nicht selten hat er mein Bett vollgekotzt, weil er in seinem eigenen nicht schlafen wollte, nicht allein sein wollte. Oder es ist wie jetzt. Kein Schlaf, eine Kippe nach der anderen, so dass der Dunst schon unter der Decke hängt und weiter heulen, während der Körper andere Dinge tut. Funktioniert … irgendwie.

Ich kann selbst kaum noch gerade aus schauen, deswegen lasse ich mich neben ihm auf das Sofa fallen und lehne meinen Kopf an seine Schulter. »Nicht weinen …«

Das jagt ein erneutes Schluchzen durch seinen ganzen Körper. Sein Rennwagen fährt gegen eine Mauer. Dann legt Janik den Controller beiseite und schlingt die Arme um meine Taille, vergräbt sein Gesicht an meiner Brust und ich lege das Kinn auf seinem blonden Schopf ab.

»Was soll ich nur mit dir machen?«, murmle ich leise und streichle seinen Rücken. Er nuschelt etwas, was ich nicht verstehen kann, dann sieht er auf, starrt mich aus seinen verheulten Augen an und dann …

»Schlaf mit mir … ich … ich will, dass es aufhört …«

Keine Ahnung, ob meine Hirnwindungen das richtig verstanden haben. Vermutlich drückt mein Blick die Verwirrung aus, die direkt in meinem highen Hirn ausbricht, denn er blinzelt ein, zwei Mal, dann streckt er sich und dann … ein Kuss. Nicht etwa sanft oder vorsichtig. Wild. Irgendwas schaltet sich in meinem Hirn ab. Er ist schwul. Mir ist es egal. Er ist süß und ich … direkt geil. Scheiße.

Meine Arme bleiben irgendwo zwischen 'Stoß ihn weg' und 'Zieh ihn näher' hängen, aber er klettert von allein auf meinen Schoß. Seine Hände sind kalt, als sie sich an meine Wangen legen. Er schmeckt nach Zigaretten und Gras. Irgendwie auch nach Apfelsaft. Ich krieg Lust auf Apfelsaft. Und auf Pancakes. Auf seinen festen, kleinen Po, als meine Hände endlich wissen, wo sie hinwollen und sich in die festen Backen graben.

»Janik … ich halte das für keine gute Idee«, denke ich. Habe ich es auch ausgesprochen? Wenn ja, dann hat er es nicht gehört. Er vertieft den Kuss, bewegt die Hüften. Er ist hart, ich auf dem besten Weg dahin. Es bleibt dabei. Es ist eine beschissene Idee, aber es ist egal. Darüber können wir uns morgen Gedanken machen. Ich umfasse seine Hüften fester, drücke ihn zur Seite und auf das Sofa hinunter. Seine Schenkel sind voller Kraft, umfangen mich fest, drücken mich näher. Ich zerre sein Shirt nach oben, beiße in seinen Nippel und vielleicht ist da die leise Hoffnung, dass ihn das wieder klarer denken lässt. Stattdessen stöhnt er, vergräbt die Finger in meinen Haaren, schiebt sie tiefer, zerrt an meinem Pullover. Ich gebe ihm die paar Sekunden, die ich brauche, um ihn auszuziehen, damit er es sich vielleicht doch noch anders überlegt, denn scheiße … ich kann es nicht mehr. Ich werde hungrig. Und nicht zu allererst auf Pancakes und Apfelsaft. Seine Finger nesteln an meiner Hose herum, öffnen sie und schieben sich in meine Shorts. Kurz ein paar Sterne sehen, weil ich echt noch sehr drauf bin und das Gefühl verstärkt wird. Dabei sollte ich gar keinen hochkriegen können. Ich stinke wie der ganze Club, bin verschwitzt und so schrecklich müde … und aufgekratzt. Alles dreht sich. Ich schmiege mich an seinen warmen Körper, als kein Stoff mehr zwischen uns ist. So viel Hitze. Mir schwirrt der Kopf.

»Wirst du es nicht bereuen?«, frage ich zwischen hastigen Atemzügen und meinen Fingern, die sich tief in ihm bewegen. Keine Ahnung, woher ich die Geistesgegenwärtigkeit hernehme, ihn so gewissenhaft vorzubereiten. Vielleicht um selbst noch etwas mehr zur Ruhe zu kommen. Durch den Dunst des Koks' dringt ein wenig Aufregung. All die Jahre, in denen wir jetzt schon zusammen wohnen - nichts. Und nun das.

»Gehen … wir in mein Schlafzimmer? Ich … ich hab alles da«, nuschelt Janik nach einer halben Ewigkeit leise. Mein Zeitgefühl ist im Arsch. Umständlich komme ich auf die Beine, entledige mich endgültig meiner Hose und helfe ihm noch. Fahrig zerrt er sich das Shirt über den Kopf und prallt leicht gegen mich. Ich halte ihn, drücke ihn fest an mich und streiche durch seine weichen Haare, ohne zu wissen, ob ich ihn oder mich selbst beruhigen will.

»Ganz ruhig … wir können … auch einfach nur kuscheln«, sage gerade ich, der eben noch wie ein Wahnsinniger an seinem Schwanz gesaugt hat und an seinem Loch und den Eiern. Ich blinzle und schüttle den Kopf. »Okay, nein … das klang dumm. Ich glaub … ich kann nicht mehr aufhören.«

»Ich will nur nicht allein sein, will wieder irgendwas fühlen. Irgendetwas …«, nuschelt er gegen meine Schulter und wieder fängt er an zu zittern.

»Okay, komm mit.«

Ich ziehe ihn zu seinem Zimmer und setze mich auf die Bettkante. Ich sinke nach hinten und schaue ihm zu, wie er über mich klettert, seine Hände über meine Brust und meinen Bauch schickt und an meinem Schoß stoppt. »Scheiße, Beat … ich habe dich schon so oft nackt durch die Wohnung spazieren sehen, aber …«

»Was?«, murmle ich, weil die Schwerkraft an meinen Lidern zieht, dabei will ich ihn doch weiter anschauen. Meine Finger tasten nach seinen Oberschenkeln. Sein Gewicht ist so angenehm.

»Du siehst so toll aus. Kein Wunder, dass jeder Zweite im Club schwach für dich ist.«

Probleme dabei, jemanden für eine Nacht zu finden, habe ich wirklich nicht. Dass ich heute niemanden mitgenommen habe, hat mehrere Gründe. Ich will nicht riskieren, dass zu viele Leute wissen, wo ich wohne. Langsam wird diese ganze Sache kompliziert und ich hasse kompliziert. Das, was wir hier tun, hat Potential, auch schwierig zu werden. Darüber nachdenken will ich nicht, aber am Rand ist der Gedanke da, pocht wie der aufkeimende Kater von innen gegen meine Schädeldecke. Abartiges Gefühl. Meine Finger drücken zu und ich lausche seinem leisen Seufzen. Ich setze mich auf, damit ich nicht Gefahr laufe, wirklich noch einzuschlafen und drücke ihn dabei fester an mich. Wieder treffen sich unsere Lippen. Geknutscht haben wir vorher schon - so ab und zu. Nie drüber nachgedacht. Aber Sex. Nein.

»Beat …«, unterbricht er den Kuss nach ein paar Minuten und ich verstehe.

Ich wälze ihn herum, sehe mich um. »Wo hast du das Zeug?«

»Unterm Bett …«, haucht er und fasst sich selbst an, als es ihm zu lange dauert. Ich ziehe einen Karton voller Kram hervor. Sogar Sexspielzeug hat er. Ein Vibratorei, einen violetten Dildo und eine Kette mit riesig aussehenden Kugeln. Ich krame weiter und finde am Boden Kondome und eine Tube Gleitgel.

»Ganz schön viel Kram«, stelle ich laut fest und grinse dabei. Ich kann mich gerade noch davon abhalten, ihm zu sagen, dass er sich dringend einen Freund suchen sollte. Das wäre taktlos und ich bin froh, dass mein Hirn noch gut genug funktioniert. Oder wieder? Scheiße … ich bin fertig mit der Welt, aber mein Schwanz steht noch. Gut. Vor allem gut für Janik. Ich öffne eine Kondompackung, ziehe mir den Gummi über und fingere ihn mit Hilfe des Gels noch eine Weile. Die Geräusche sind nett. Vor allem die aus seinem Mund. Ich lecke mir über die Lippen, spüre die Gänsehaut, die mir über den Rücken wandert. Er sieht fast schon … schön aus, da unter mir. Er hat alles Glück der Welt verdient, aber was bekommt er? Einen Crush aus den falschen Kreisen und einen Mitbewohner, der auch nicht besser ist. Ich schließe die Augen, beuge mich tiefer und lasse zu, dass er mich an sich drückt, während ich seine Oberschenkel nach oben drücke.

»Beat …«, nuschelt er. Wie alle anderen nennt er mich nie bei meinem richtigen Namen und ich bin ihm dankbar dafür. Beat passt besser. Jeder Herzschlag zur Musik, der Bass, die Vibrationen. Sein Körper ist voll davon, als ich mich in ihm versenke. Tief, so tief, wie es nur irgendwie geht. Er bäumt sich auf, keucht schwer auf und ich gebe uns ein bisschen Zeit. Bis er wimmert, dass ich weitermachen soll und bei Gott … dieses Geräusch werde ich nie vergessen.

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Mir dröhnt der Kopf, als ich Stunden später aufwache. Sonnenlicht flutet den Raum und ich kneife die Augen direkt wieder zusammen, ehe ich mich umschauen kann. Nicht mein Zimmer. Nicht mein Bett. Aber den warmen Körper, der sich an mich drückt, den kenne ich gut. Den Duft, die schmatzenden Geräusche beim Schlafen.

Janik … er ist so ein Idiot. Warum hat er das von mir verlangt? Und warum habe ich nachgegeben? Ich seufze leise, schwanke zwischen dem Mund, mich aus dem Bett zu stehlen oder ihn noch näher bei mir zu haben. Die Faulheit siegt. Ich bleibe liegen, streiche ihm flüchtig durch die blonden Haare und weiß auch nicht, was noch kommen wird. Ich hoffe nur sie lassen ihn in Ruhe. Ob nun Richard oder Vossberg. Sie sind alle zwielichtig und gefährlich. Nach den Drogen und dem Rausch ist die Erkenntnis, wie scheiße sich mein Leben entwickelt hat Grund dafür, schon die nächste Party zu planen. Den nächsten Absturz. Nicht nachdenken müssen.

»Hm …«

Ich blinzle ein wenig, als sich Janik zu bewegen beginnt und versuche, ruhiger zu atmen, die Augen geschlossen zu halten. Ich will nicht über das sprechen, was passiert ist. Erst, wenn ich mir eine Meinung dazu gebildet habe und zum Glück bleibt es bei dem leisen Murren. Nur noch näher schiebt er sich und ich lege einen Arm um ihn und lasse seine Wärme zu meiner werden. So ein kleiner, verpeilter Idiot. Ich bin nun weiß Gott nicht das, was er gerade braucht. Aber er hat um Hilfe gerufen und ich bin da gewesen. Manchmal spielt das Leben so, ohne dass man etwas dagegen tun kann.

fandom: beat, warning: unhealthy coping mechanism, character: janik, warning: drugs, format: fanfiction, genre: hurt/comfort, format: oneshot, genre: erotic, character: beat

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