The 18th of December
Adventskalendertürchen: 18/24
Fandom: Harry Potter
Characters: Cedric & Roger
Widmung: für Schmok
Genre: romance, fluff
Rating: P-12
Roger ist unglaublich beliebt.
Roger ist ein wahrer Frauenheld.
Roger ist … für dich unerreichbar.
Das ist, was du denkst, obwohl du nicht von weniger Schülern umringt bist, sobald du irgendwo auftauchst. Ihr beide spielt Quidditch, ihr beide seid gute Schüler und ihr beide seht toll aus. Das bringt viele Anhänger mit sich, auch wenn du gut auf sie verzichten könntest, während Roger den Ruhm zu genießen scheint.
Das ist wohl der einzige Unterschied zwischen euch.
Neben dem, dass du am liebsten auch eines von Rogers Fangirls wärst, aber wer soll dich dann noch ernst nehmen? Du kaufst dir nicht einmal selbst ab, dass du schwach für ihn bist. Du lachst dich selbst aus, wenn du nachts wach liegst und dir dein Gehirn sagt, dass du ihn heute viel zu selten gesehen hast, denn es wäre ja auch viel zu einfach, wenn du ihn suchen und mal mit ihm plaudern würdest. Beim Quidditch Training der Ravenclaws zuzusehen, ist auch nicht drin, denn sie halten dich für einen Spion, der Taktiken an seine eigene Mannschaft weiterleiten will. Du hast es einmal versucht und dann ist es nicht einmal Roger selbst gewesen, der dich gebeten hat zu gehen. Du hast es nicht noch einmal versucht. Stattdessen hast du Stunden in der Bibliothek zugebracht, in der Hoffnung, ihm zufällig in den engen Gängen zu begegnen.
Du bist allen möglichen Leuten über den Weg gelaufen - nur nicht ihm.
Du hast so viele uninteressante Gespräche geführt und dir nichts von ihnen gemerkt, weil auch deine Gedanken bei ihm sind. Es sind nicht einmal konkrete Vorstellungen. Du wärst nur gern in seiner Nähe. Als Einziger.
-
Der Moment, in dem ihr das erste Mal miteinander sprecht, bietet dir all diese Möglichkeiten auf einmal, denn es passiert in der Bibliothek und es ist schon viel zu spät, deshalb sind kaum noch andere Schüler anwesend.
Du suchst seit gut einer Stunde nach diesem einen bestimmten Buch und es ist einfach nicht da, obwohl dir einer der älteren Schüler genau beschrieben hat, wo du es findest.
Du hast nicht so weit gedacht, dass ein anderer Schüler es ausgeliehen haben könnte.
Und schon gar nicht, dass es Roger Davies sein würde. Er taucht aus dem Schatten heraus auf und lässt genau das Buch ins Regal zurück schweben, das du für den Vortrag bei Snape brauchst und du musst ihn morgen fertig haben, denn du bist ein Musterschüler. Selbst bei einem Ekel wie dem Hauslehrer von Slytherin. Trotzdem hast du einen Knoten in der Zunge, während er dich nicht einmal wahrzunehmen scheint. Du kannst es nicht. Du bist nicht einmal im gleichen Gravitationsfeld wie er. Nicht im gleichen Universum.
Doch weil du ihm im Weg stehst, bemerkt er dich doch. Und für einen kurzen Augenblick sieht es aus, als würden seine Ohrenspitzen rot werden. Aber du gehst davon aus, dass es nur deiner Einbildung entspringt, denn warum sollte Roger - der Roger - wegen dir rot werden?
»Du bist Cedric, nicht wahr? Ich … ähm … müsste mal dort ins Regal.«
Noch während dein Verstand zu realisieren versucht, dass er tatsächlich deinen Namen kennt, trittst du zur Seite und starrst ihn an wie den Fetten Mönch, wenn er sich plötzlich zu einem unter die Dusche gesellt. Als du das Seitenprofil seines Gesichtes musterst, fällt dir das rote Ohr noch deutlicher auf und weil du ein Idiot bist, stellst du die Frage, weil sie dich sonst wieder die ganze Nacht wachhalten wird und du den Vortrag morgen nicht versauen willst.
»Warum hast du so rote Ohren?«
Das eine Buch in der rechten Hand, hebt Roger die Linke zu seinem erhitzten Ohr und die Röte schleicht sich auch auf seine Wangen.
»Ich habe keine roten Ohren!«
»Jetzt sind auch deine Wangen rot.«
»Weil … du gar nicht mit mir reden solltest. Ich meine … du bist Cedric Diggory.«
Er kennt sogar deinen Nachnamen und die Betonung lässt dein Herz für einen Schlag lang aussetzen.
»Und du Roger Davies … hallo? Wo … sind deine ganzen Fans?«
»Was denkst du, warum ich jetzt hier bin? Du müsstest doch selbst wissen, wie sehr sie manchmal nerven können. Vor allem diese Ladies, die nichts Besseres zu tun haben, als sich dir an den Hals zu werfen, sobald du sie nur mal leicht anlächelst.«
»Du siehst immer aus, als würde es dir gefallen …«
»Wieso glaubst du das? Ich meine … beobachtest du mich etwa?«
Du würdest gern im Boden versinken und natürlich wirst du ihm nicht stecken, dass du genau das tust, sobald sich die Gelegenheit ergibt. Doch du musst nichts sagen. Er erkennt es auch so und kommt dir ein Stück näher.
»Gott … warum rettest du mich dann nie?«
-
Roger ist unglaublich beliebt.
Roger ist ein wahrer Frauenheld.
Doch Roger braucht nur … dich.
Und ihr lacht noch heute darüber, dass ihr gegenseitig umeinander herumgeschlichen seid, weil ihr exakt die gleichen Probleme hattet.
Die vielen anderen Leute, die Bekanntheit, die raren, einsamen Momente.
Sie sind nicht mehr einsam, denkst du dir - mit seinem Arm um deiner Schulter und seinem Atem an deinem Ohr, als er dir davon erzählt, wie sehr er es mag, dir beim Quidditch spielen zuzusehen. Und du lächelst immer noch, denn jetzt seht ihr euch jeden Tag und manchmal … musst du nicht einmal allein wachliegen. Das ist alles, was du je wolltest.