Ficathon: für das
Kinkster's Paradies und die
Kinkster's Paradies Bingo Challenge, aus der Ficathon Restverwertung
Not over Fandom: From Dusk Till Dawn
Characters: Seth, Richie & Carlos
Stichwort: Threesome
Fill: 13/25
Rating: P-18 Slash
Warning: Fesselspiele, inzest, sehr explizit, Blut
Prompt: [872] Die Drei fiel gemeinsam | Liebkinder sind Engel? | Gegeißeltes Fleisch | Verfallen der Frucht von … mir selbst
Dass Carlos auf kranke Spiele stand und gewisse Vorlieben hatte, war mittlerweile nichts Neues mehr.
Dass er - der große und einzigartige Seth Gecko darauf abfuhr, sich die Augen verbinden und sich mit Handschellen ans Bett ketten zu lassen, war hingegen neu und es war auf so vielen Ebenen verstörend und falsch. Und doch lag er genau so da. Der Samt unter seinem nackten Körper roch nach Sex und zu vielen anderen Körpern. Doch es war kein unangenehmer Geruch - ganz im Gegenteil. Seth fand ihn anregend und der dunkle Stoff unter ihm fühlte sich gut an.
Zu seinem Bedauern - und einem daraus resultierenden Mangel an Geduld - war noch nicht viel mehr passiert. Seth lagen Beschimpfungen und zahlreiche Flüche auf der Zunge, weil er dieses Hinhalten nicht mehr aushielt und Carlos verdiente, dass man sich dafür bei ihm beschwerte. Doch er sagte nichts. Aus einem einfachen Grund. Er spürte Carlos' Blick so intensiv auf sich, dass er es gerade noch schaffte zu atmen und zwischen jedem dieser Atemzüge hörte er leise, feuchte Geräusche. Er wusste einfach, dass Carlos wie gewohnt auf seinem Sessel saß, ihn beobachtete und sich dabei einen runterholte. Allein die Erkenntnis, dass sein Anblick dem Mexikaner reichte, um sich anfassen zu müssen, jagte einen hitzigen Schauer über Seths schon viel zu überreizte Haut.
»Carlos …«
»Shht«, wurde er sofort unterbrochen. Dieses eine Wort war so ungewohnt warm, nahezu sanft. Seth schloss unter der Binde fest die Augen und bewegte seine Beine etwas. Die waren das Einzige, was nicht festgebunden war. Verdammt … die Ketten der Handschellen reichten nicht weit. Und schon gar nicht weit genug, um sich selbst anfassen zu können, denn verflucht - er war hart wie ein Fels und es reichte nicht aus, nur die Beine aneinander zu drücken. Er sehnte sich danach, diese Anspannung loszuwerden, aber von dem Mann, der ihn da schamlos beobachtete und diese wahnsinnig sündigen Geräusche machte, kam nichts. Seth wollte noch mehr sagen, wollte sich endlich aufregen, aber dann würde er sie nicht mehr hören.
Minutenlang ging das so weiter. Seth war so konzentriert auf das schwerer werdende Atmen des Anderen und auf seinen eigenen, bebenden Körper, dass er spürte, wie er erste Spuren auf sich selbst hinterließ. Er bewegte sein Becken hin und her und sein Schwanz bewegte sich mit, glitt mit der Eichel an seinem Unterbauch entlang, aber auch das reichte nicht aus. Sein Geduldsfaden riss, doch genau in dem Augenblick, als er zu Worten ansetzen wollte, fing Carlos an zu sprechen. Völlig gedankenverloren.
»All die schönen Frauen, die ich haben könnte. Und dann … kamst du, Gringo …«
Seth wusste nicht, was er mit dieser Aussage anfangen sollte. Das klang ganz und gar nicht nach dem Mistkerl, den er immer Carlito nannte, weil er wusste, dass ihm das nicht passte und für einen kurzen Moment wusste er nicht, was er sagen oder tun sollte. Selbst seine Gedanken waren ein einziges Chaos. Er bekam sie nicht geordnet. Genauso wenig wie die Emotionen, die sich in seinem Bauch bildeten. Woher auch immer sie kamen.
Schließlich grinste er flüchtig und sagte das einzige Geistreiche, das sich aus dem Wirrwarr an Worten herauskristallisierte. »Ich bin eben unwiderstehlich.«
Ja … das war eine gute, unverfängliche Aussage.
»Bist du, aber ich hatte schon viele wunderschöne Männer. Das macht dich nicht zu etwas Besonderem.«
Das war … ernüchternd. Aber auch dafür fand Seth wie durch ein Wunder einen passenden Konter. »Und trotzdem lande ich immer wieder in deinem Bett und bringe dich dazu, nette Sachen zu sagen.«
»Ich bin nett, wenn ich es sein will, Seth«, erklärte Carlos in seinem nun wieder sehr vertrauten, aufsässigen Tonfall. »Aber ich muss zugeben - ihr Geckos seid schon eine Nummer für sich.«
Diese Randerwähnung von Richie sollte Seth nicht aus dem Konzept bringen, doch genau das geschah. Er blinzelte unter der Augenbinde und hob den Kopf, auch wenn er Carlos nicht sehen konnte. Der ungefähre Standort ließ sich nur erahnen. »Wieso redest du von Richie?«
Irgendwo im Raum schmunzelte jemand und es kam nicht aus der Richtung, aus der Carlos' Stimme gekommen war. Da … war noch jemand? Seth hielt die Luft an, um besser lauschen zu können, doch das Schmunzeln wiederholte sich nicht. Jetzt waren seine ganze Haltung und das Bild, das er abgeben musste, überhaupt nicht mehr anregend, sondern unangenehm. Er wollte nicht, dass jemand anders ihn so sah. Seth wollte nur zu gern wissen, mit wem er es noch zu tun hatte. Es jetzt in dieser äußerst pikanten Situation nicht zu wissen, war der absolute Albtraum.
»Carlos … wer ist noch hier?«
»Bleib locker, Babe. Er schaut nur zu - vorerst.«
Vorerst was? Seth schnaubte, doch dann zuckte er zusammen. Etwas rieb über das teure Leder des Sessels, dann bewegte sich die Matratze und eine warme Hand strich an seinem linken Bein hinauf. Er öffnete den Mund und seufzte leise. »Du … Mistkerl.«
»Deshalb stehst du auf mich.«
»Auf dich … und nicht auf irgendwelche anderen Typen.«
»Sicher?«
Diese viel zu selbstsichere Stimmlage und die fester werdenden Berührungen machten Seth nervös, aber gleichzeitig gefügig. Als die Finger seinen erregten Schoß erreichten und sich fest um seinen Schwanz legten, war ihm plötzlich alles egal. Diese Finger waren viel zu geschickt und wohl der Beweis dafür, dass da tatsächlich schon sehr viele Männer gewesen sein mussten. Der Gedanke gefiel Seth nicht, aber er konnte sich nicht lange mit ihm befassen. Die heißen Lippen folgten den Fingern, leckten an seinem Schaft entlang und legten sich um seine überreizte Spitze. Dieses Saugen und Schmatzen - viel zu sündig für solch einen Bastard.
Doch etwas … irritierte den Gecko. Waren da noch andere Bewegungen? Es fühlte sich an, als würde sich die Matratze unter ihm bewegen, doch Carlos schien sich nicht wirklich zu bewegen. Siedend heiß fiel Seth der andere Besucher ein, der sich noch im Raum aufhielt. Ein anderer Duft gesellte sich zu dem von Carlos und dem verbrauchten Laken. Ein seltsam vertrauter Geruch. Verzweifelt versuchte Seth durch die Augenbinde etwas zu erkennen, aber das war vergebliche Mühe. Sie hatten den Raum nur mit ein paar Kerzen erhellt. Da waren nicht einmal Schatten sichtbar. Fremde Finger legten sich an seine Lippen und drückten sie auseinander. Seth überlegte flüchtig, ob er zubeißen sollte, als Carlos genau das weiter unten tat, wenn auch wesentlich sanfter als er selbst es bei dem Unbekannten geplant hatte. Als Seth den Mund aufriss, um das Stöhnen rauszulassen, das in seinem Inneren explodieren wollte, wurde das sofort ausgenutzt. Etwas Festes, Weiches schob sich zwischen seinen Zähnen hindurch und verdammt - er wusste ganz genau, was es war. Ein großer, harter Schwanz und er streckte automatisch die Zunge aus, schmiegte sie an das feste Fleisch und saugte. Wie fremdgesteuert. Das war nichts, was er bewusst kontrollieren konnte. Es passierte einfach, sobald er etwas im Mund hatte. Gierig saugte er an der weichen Eichel und entlockte dem Fremden ein Aufseufzen. Noch immer konnte er die Stimme nicht erkennen und so langsam war ihm das egal. Carlos' Zunge war tiefer gewandert, drängte sich in sein Innerstes und lockerte den noch leicht verspannten Ring. Finger kamen hinzu und sie reichten so tief … so verdammt tief. Er wollte keuchen, da schob sich der Schwanz in seinem Mund ebenfalls tiefer und er hatte es wohl nur Carlos zu verdanken, dass er den Reiz unterdrücken konnte, der sich aufdrängen wollte. Er schluckte und spürte, wie ihm sein eigener Speichel aus den Mundwinkeln lief. Da war der Impuls, das Gesicht wegzudrehen, doch weiche Hände legten sich an seine Wangen und hielten seinen Kopf in der Position. Dann kamen die leichten Bewegungen und weiter unten wurden es mehr Finger und schnellere Stöße.
Seths Sinne schwanden.
Zu viele Reize auf einmal und er hatte keine Ahnung, wie sein Körper es schaffte, nicht sofort zu kommen und sich dieser ganzen Flut an Empfindungen zu ergeben. Er zerrte an den Handschellen, weil er den über seinem Gesicht Hockenden anfassen wollte oder wahlweise Carlos' Haare weiter unten. Er fühlte sich so ausgeliefert und dieses Gefühl verstärkte sich noch durch seine Unfähigkeit in das Geschehen einzugreifen. Es gab für alles eine Steigerung und das hier … hatte er kein bisschen erwartet. Das machte ihn wahnsinnig, aber Reden ging gerade auch nicht. Sein Mund war zu gut gefüllt. Wem gehörte dieser Schwanz?
»Sollen wir es ihm verraten?«
Diese Frage holte Seth ins Hier und Jetzt zurück. Er ertappte sich dabei, dass er die Luft angehalten hatte, weil das Atmen so schwer war, wenn die Kehle so tief gefickt wurde. Der Schwanz verschwand und er holte hastig Luft, hustete und krümmte sich kurz. Das Gefühl ließ nach und trotz den Sekunden, die vergingen, folgte da keine Antwort. Nur Carlos schob sich höher, ließ ihn sein Gewicht spürten und rieb sich an seinen gespannten Eiern. Carlos' Parfum - das kannte er. Wem gehörte der andere Duft? Scheiße, er wollte das endlich wissen!
Wieder war da Bewegung auf dem Bett. Lippen an seinem Hals und … Lippen auf seinen eigenen. Seth wollte das Gesicht wegdrehen, aber auch da griff eher sein Unterbewusstsein, statt seines Verstandes. Er öffnete den Mund, ließ die fremde Zunge eindringen und saugte sich an ihr fest. Seine Fixierung dahingehend war bedenklich. Aber nicht in diesem Augenblick. Er erwiderte den heißen Kuss nicht weniger hitzig und zerrte wieder vergeblich an den Handschellen. Noch immer keine Erlösung.
»Fuck …«
Der Kuss löste sich mit einem Schmatzen. Carlos' Geruch wurde intensiver, dann schmeckte Seth ihn. Dieser Geschmack war ihm vertraut und er drängte seinen Körper mehr an den warmen über sich. Gierig keuchte er zwischen ihren tanzenden Zungen hindurch. »Mach mich los …«
»Noch nicht, Babe … wir sind noch lange nicht fertig mit dir.«
»Wer ist der Andere? Er schmeckt gut …«
Wieder ein Schmunzeln - direkt an seinem Ohr. Und plötzlich spülten ihm seine Erinnerungen ein Bild vor die Füße. Er wusste, wen er da neben sich sitzen hatte und sofort erfasste ihn ein eiskaltes Schaudern. »Oh Gott … Richie? Bist du das?«
»Hm …«
Ehe Seth in eine tosende Flut aus Flüchen ausbrechen konnte, wurden seine Lippen abermals von Carlos verschlossen. Seth wollte sich dem Kontakt entziehen, doch harsche Finger griffen nach seinem Kinn und hielten ihn fest. Die Hüften des Mexikaners zuckten vor und zurück. Seth war schon viel zu weit für diese Reibung, aber nichts geschah, denn über den Umstand, dass sein Bruder mit dabei war, er ihm einen geblasen und ihn geküsst hatte, kam er einfach nicht hinweg und Carlos schien das zu spüren … zu wissen … es spielte keine Rolle.
Seth stöhnte, als seine Beine fahrig auseinandergedrückt wurden und aus der einfachen Reibung ein sanfter Druck wurde, der sich verstärkte. Stück für Stück schob sich Carlos tiefer in sein Inneres und Seth offenbarte seine Kehle, als er den Kopf in den Nacken drückte. Richie leckte an seinem Adamsapfel entlang und saugte sich an diesem fest. Wie gern würde er seine Finger jetzt in den braunen Haaren vergraben wollen, so wie er es manchmal heimlich tat, wenn Richie schlief. Er konnte mit diesem verdammten Emotionsknäuel in seinem Inneren nichts anfangen. Es überforderte ihn schlichtweg, aber Carlos fickte die Zweifel geschickt aus ihm heraus. Sein Becken wurde angehoben, die Stöße gingen tiefer und Richies Lippen wanderten von seinem Kehlkopf aus tiefer, über seine Brust, seinen Bauch, bis hin zu seinem Schwanz und dort blieben sie. Seth zerrte so sehr an den Handschellen, dass sich das Metall mehr und mehr in seine Haut grub, aber der Schmerz war nichts im Vergleich zu der Lust, die er empfand. Er konnte nichts tun, also blieb ihm nichts anderes übrig, als sich darauf einzulassen. Es war zu gut, um aufzuhören. Gab es überhaupt ein Safeword? Er erinnerte sich nicht daran. Richie ließ irgendwann von seinem Schwanz ab und an Seths Ohren drangen andere Geräusche. Leise, schmatzende Laute, die ihm bekannt vorkamen. Gott - küssten die beiden sich? Das Bild hatte er sofort vor Augen und es sorgte nicht unbedingt dafür, dass er sich beruhigte. Es wühlte noch mehr auf.
»Was … soll das alles?«, fragte er atemlos. »Warum, Richie?«
»Genieße es einfach. Das ist doch das, was du immer wolltest. Ich habe es in deinem Blut gesehen, als ich dich gebissen habe. Ich hatte keine Ahnung, wie schmutzig dein Innerstes tatsächlich ist, Bruder.«
Schmutzig, dreckig, verdorben - das sind genau die Dinge, die ihm sein Vater an den Kopf geworfen hätte, bevor er ihn zu Tode prügelte. Doch ihr alter Herr war tot und konnte sich nur noch im Grab umdrehen. Seth hatte es selbst nicht gewusst. Wie dreckig er war. Wie falsch das war, was er hier tat. Und wie scheiß egal ihm das zu sein schien. Im Moment war er nur ein Stück Fleisch, mit dem man alles machen konnte, Hauptsache es war danach befriedigt.
»Richie, das …«
»Shht … wir werden dir geben, was du brauchst.«
Richies Lippen kehrten zu seinem Schoß zurück und Seths Atem stockte abermals. Carlos suhlte sich rücksichtslos in seinem Inneren, während beherzt an ihm gesaugt wurde. Seine Lenden zuckten immer unrhythmischer. Und gerade als er so kurz davor war, einfach loszulassen, zog sich Carlos aus ihm zurück. Und für ein paar Sekunden geschah nichts. Seth wimmerte und wälzte den Kopf hin und her, um die Augenbinde loszuwerden, doch sie saß zu fest.
»Bitte … warum tut ihr das? Macht weiter, verflucht!«
»Es ist so sexy, wenn du fluchst, weißt du das, Babe?«
»Fuck! Hör auf, mich Babe zu nennen. Ich bin keine deiner willenlosen Frauen.«
»Und doch siehst du gerade genau aus wie eine von ihnen«, konterte Carlos mit Leichtigkeit. »Aber egal … willst du auch mal, Richie? Er sieht gut aus, nicht wahr?«
»Scheiße, macht … mich endlich los! Ich … ich kann nicht mehr …«
»Dabei fangen wir doch gerade erst an.«
Sein Bruder sagte dazu nichts und Seth wollte den Kopf schütteln und seine Beine schließen, doch starke Hände wälzten ihn auf den Bauch. Seine Arme überkreuzten sich, der reibende Druck an seinen Handgelenken nahm zu und ohne Zögern schoben Daumen seine Pobacken auseinander.
»Sieh dir das an, Richie … so nass und rosig. Nur für dich.«
Und die Leere wurde wieder gefüllt. Hart, tief und dann Stillstand. Seth fühlte sich ausgefüllt, spürte die eigenen Kontraktionen in seinem engen Kanal viel zu intensiv und wie von selbst begann sich sein Becken zu bewegen, weil er nicht wollte, das nichts passierte. Er war doch so nahe … so nahe …
»Du warst schon immer der Impulsivere von uns beiden«, hauchte Richie, als er sich tiefer beugte und fast ganz auf ihm lag. Damit stoppte er die Bewegungen und sorgte nur dafür, dass Seths Schwanz noch mehr zwischen dem Laken und seinem Körper eingeklemmt wurde. »Jetzt kannst du endlich mal nicht den Besserwisser spielen.«
»Aber …«
Sein Kopf wurde gedreht und ein Kuss erstickte weitere Worte. Er wurde unterbrochen - grundlos. Richie keuchte schwer auf. Seine Beine verlagerten sich. Seth verstand nicht recht, was gerade passierte, doch dann dämmerte es ihm und seine Alarmglocken begannen zu läuten. Carlos fickte seinen Bruder? Das war absolut nicht akzeptabel. Er wollte seinen kleinen Bruder doch beschützen! Doch ehe er etwas sagen konnte, stöhnte Richie ein weiteres Mal und es klang weniger schmerzhaft als zuvor.
»Hah … das ist gut …«
Während sich Richies Unterschenkel und Knie fest an seine Oberschenkel pressten, setzten auch die Bewegungen wieder ein. Es war unglaublich schwer, einen gemeinsamen Takt zu finden, aber als Carlos ihn vorgab, bekamen sie es hin und als Seth glaubte, diese ganze Sache könnte noch intensiver werden, erhöhte der Latino das Tempo.
»Seth …«
Die Zunge, die während der harten Stöße an seinem Hals entlang glitt, fühlte sich anders an als vorher und Seth verstand. Auf merkwürdige Art und Weise … verstand er.
»Tu es …«, hauchte er leise und spitze Zähne gruben sich in seine Schulter. Seth kam im gleichen Atemzug und zuckte unter Richies Körper. Hitze flutete sein Innerstes und das Gewicht auf seinem Rücken wurde noch schwerer. Carlos war der Einzige, der sich noch bewegte, ehe auch er schwer keuchend kam. Seth erschauderte. Genau deshalb war er hergekommen. Carlos sah so unglaublich sexy aus, wenn er sich ergoss und er hörte sich genauso sündig an. Seth wollte ihn zufriedenstellen, aber das, was er stattdessen bekommen hatte … verdammt. Er fand nicht einmal Worte dafür.
»Hm … was für ein hübsches, verschwitztes Bild ihr beide abgebt«, seufzte Carlos zufrieden und an der wackelnden Matratze erkannte Seth, dass sich der Latino wieder zu seinem Sessel begeben hatte und sie weiter ansah.
»Wo sind die Schlüssel?«
Eine Frage, die Seth freuen sollte, denn nichts wollte er mehr, als losgemacht zu werden. Andererseits war es zu früh. Er wusste nicht, was er lieber tun wollte - Richie eine verpassen oder ihn umarmen.
»Ich … ich will noch ein bisschen so liegen bleiben«, gab er leise zu, ehe er keuchte, weil sich der über ihm Liegende langsam aus ihm zurückzog. Die wärmende Schwere verschwand und die Leere in seinem Inneren fühlte sich schrecklich an.
»Wenn du meinst …«
Richies Tonlage hatte sich geändert und Seth fehlte schlichtweg die Energie, um sich darüber weiter Gedanken zu machen. Das Bett wackelte erneut, dann war da das Rascheln von Kleidung und nur ein paar Augenblicke später war die Tür zu hören. Sein Bruder war gegangen und es wurde furchtbar still. War Carlos noch da?
»Carlito?«
»Ich habe dir gesagt, du sollst mich nicht so nennen, Gringo …«
Seth drehte sich vorsichtig wieder auf den Rücken zurück und entlastete seine gepeinigten Handgelenke. Er roch Blut. Er hatte wohl zu sehr an ihnen gezerrt. Es war unangenehm kühl, jetzt da seine verschwitzte und verschmierte Brust- und Bauchpartie wieder oben lagen. Er fühlte sich schmutzig, aber auch unglaublich befriedigt.
»Sag mir, warum du das getan hast.«
»Was getan?«
Seth knurrte frustriert. »Nun tu nicht so dumm! Du weißt ganz genau, was ich meine.«
»Beruhige dich, Babe …«
»Ich sagte, du …!«
Carlos' Lachen unterbrach seinen Fluch und dieses Mal kam es auch wirklich von dem Schwarzhaarigen. »Weißt du was, Seth? Lasst mich aus dieser Sache raus! Das müsst ihr unter euch klären. Ich hatte meinen Spaß und du weißt … mehr brauche ich nicht.«
Natürlich …
Was hatte Seth auch anderes erwartet? Er schüttelte leicht den Kopf und nickte dann in Richtung seiner Hände. »Mach mich los …«
»Wie du willst.«
Der Sessel knarrte leise, dann klimperte es und wenig später verschwand der Druck von seinen Handgelenken. Seth senkte die Arme langsam, bewegte seine Finger und setzte sich auf. Er verzog das Gesicht. Sitzen war in nächster Zeit also nicht drin. Nun … auch gut. Vorsichtig machte er sich die Augenbinde ab und blinzelte. Dass selbst Kerzen blenden konnten, war ihm neu. Und dass Carlos schon wieder lachte, machte ihn einfach nur wütend. »Wow … sieh dir das an! Du hast ganz rote, feuchte Augen. War es so gut, ja?«
Trotz der Wut in seinem Bauch antwortete Seth nicht darauf. Er blickte auf seine Hände hinunter und erinnerte sich daran, was er während des Aktes alles mit ihnen tun wollte. Vor allem bei Richie. Verdammt. Wie sollte er seinem Bruder jemals wieder unter die Augen treten?