Apr 29, 2017 16:17
Meet my new babies ...
Fandom: among heavy skies, original
Characters: Nevid, Nivaan & Miraj
Genre: science fiction, dystopia, postapokalyptic
Rating: P-16
Wordcount: 5206
I’m feeling weak and weary walking through this world alone
Everything you say, every word of it, cuts me to the bone
I’ve got something to say, but now I’ve got no where to turn
It feels like I’ve been buried underneath all the weight of the world
-
Das Erste, was er bewusst realisierte, war die Tatsache, dass er nicht atmen konnte. Mit seinem Erwachen - dem Aufreißen seiner Augen - war es ein tiefer Atemzug, den jeder Körper einforderte.
Und er ... konnte es nicht.
Seine Arme und Beine begannen zu zucken, schlugen und traten um sich. Widerstand. Nicht nur durch die Wände, die ihn umgaben, sondern auch durch die Flüssigkeit, in der er sich befand. Sie fühlte sich an wie schweres Wasser. Er konnte sich nicht so schnell bewegen, wie er es wollte. Ihm fehlte die nötige Kraft und Schnelligkeit, um das Gefängnis, das ihn umgab, zu zerbrechen. Wenn es das überhaupt war.
Was ... war das für ein Ort?
Hatte er geschlafen? Was war geschehen?
Sein Kopf war erfüllt von Panik. Er konnte keinen einzigen Gedanken bewusst erfassen. Keine Erinnerungsfetzen trübten seine Wahrnehmung. Er bekam von diesem Ertrinken viel zu viel mit.
Plötzlich war ein leises Knirschen zu hören. Irgendwo über ihm. Ein anhaltendes Zischen folgte. Und dann ... ein Sog. Kälte. Ein harter Boden, auf den er prallte und der seine Sinne in Aufruhr versetzte. Die zähe Flüssigkeit ergoss sich über ihm. Doch der nächste Atemzug ... war nicht schwer und nass. Sauerstoff. Er wälzte sich herum und hustete, schmeckte den schalen Geschmack des seltsamen Schleims auf seiner Zunge und würgte.
Zu viel ... auf einmal.
Außer Atem blieb er auf dem kalten Grund liegen und blinzelte. Alles war schwarz, so dass er sich die Augen rieb, weil er glaubte, dass etwas mit ihnen nicht stimmte, aber es blieb auch danach dunkel.
Er schüttelte den Kopf, richtete sich auf und brauchte lange, um eine Balance zu finden. Sein Körper kam ihm so taub und fremd vor. Auch wenn er sich bewusst bewegen konnte, fühlte es sich nicht an, als würde er das auch tatsächlich tun. Nur das Zittern - verursacht durch seine Nacktheit und die Kälte um ihn herum - fühlte sich echt an. Zu echt. Fröstelnd machte er ein paar Schritte vorwärts und prallte gegen etwas, das laut schepperte. Dinge fielen zu Boden. Er machte sich nicht die Mühe, auf die Knie zu gehen und nach ihnen zu tasten. Er wollte hier raus. Einfach nur weg. Ihm gefiel nicht, dass er sich an nichts erinnern konnte und noch weniger mochte er die vielen Fragen in seinem Kopf, auf die er nicht allzu schnell passende Antworten finden würde. Zum Beispiel die nach dem Grund seines Erwachens. Die, warum er hier war und was geschehen sein musste, um in diesem Zustand zu landen. Er wusste nicht einmal mehr seinen Namen.
Er wandte sich von dem Tisch (oder was auch immer er dort umgeworfen hatte) ab und ging in eine andere Richtung. Seine Füße prallten erneut auf Widerstand und er zischte verhalten, bis der Schmerz nachließ. Blind glitten seine Hände nach vorn, tasteten in der Dunkelheit nach dem Hindernis und trafen auf etwas, das sich ebenfalls kühl und irgendwie metallisch anfühlte. Als dieser Gegenstand blass aufleuchtete, öffnete er den Mund zu einem stummen Schrei und stolperte rückwärts. Es war ... ein Display. Symbole und einige Begrifflichkeiten, mit denen er nichts anzufangen wusste, waren zu erkennen. Und eine Fläche, die aussah wie eine Hand. Er zögerte vielleicht zu lange. Die Konsole begann ein wenig zu flimmern. Die Energie schien nicht zu reichen. Hastig näherte er sich dem Bildschirm wieder und legte seine Hand auf die gekennzeichnete Fläche. Sie passte perfekt. Wieder flimmerte das Licht und dann ... erlosch es.
»Nein ... nein!«
Er schlug auf das Display, in der wahnwitzigen Hoffnung, es dadurch wieder zum Laufen zu bringen, doch es blieb dunkel. Damit starb seine letzte Möglichkeit, zu erfahren, was mit ihm geschehen war - das dachte er zumindest. Doch als er seine Hand zurückziehen wollte, zeigten sich auf dem schwarzen Bildschirm ein paar dunkle Schlieren, die sich in leichten Kurven bewegten. Und das Ding begann zu sprechen.
Nevid. Subjekt D-505. Aktueller Datenzeitraum: unbekannt. Status der Hydrostase: mangelhaft. Fehlfunktion: X-5488. Fehlerbehebung durch ...
Plötzlich verschwanden Schlieren und Stimme. Die Stille kehrte zurück und mit ihr das Unwissen darüber, wohin er gehen sollte. Nevid? War das sein Name? Er klang nicht vertraut. Er löste nichts in ihm aus. Alles fühlte sich einfach nur seltsam an. So unwirklich.
»Was ... soll das?«
Niemand antwortete ihm. Er war allein. Wo waren die Anderen? Gab es Andere? Er konnte doch nicht der Einzige sein! Es hatte eine Fehlfunktion gegeben, ermahnte er sich selbst und errang einen Teil seiner Selbstbeherrschung zurück. Er musste rational bleiben. Ein Fehler unbekannter Natur war aufgetreten. Irgendetwas musste also dafür gesorgt haben, dass er aufgewacht war und die Stase aufgelöst wurde. Aber was? Nevid war sich nicht sicher, ob er das in seinem derzeitigen Zustand und dieser unwirtlichen Umgebung wirklich wissen wollte.
Wieder wechselte er die Richtung und erst eine Wand stoppte seinen Weg. Er tastete an ihr entlang, auf der Suche nach einer Tür, und fand irgendwann tatsächlich einen Spalt. Er schob seine Finger hinein und zog. Die Dunkelheit blieb, aber es gelang ihm, gegen den Widerstand anzukämpfen, der die Tür geschlossen hielt. Hinter ihr schien sich nur ein weiterer Gang zu befinden. Eine einsame Notlichtlampe am Ende des Flures zeigte ihm sein Ziel, doch der Weg dorthin war ebenso schwarz, wie der Raum, den er hinter sich gelassen hatte. Doch seine Augen passten sich noch etwas besser an und er meinte, auch ein paar kleinere Türen zu erkennen. Manche standen offen. Nevid sprach sich gegen den Drang aus, einfach weiter hinaus zu streben, und untersuchte die Räume. Er konnte schlecht vollkommen nackt nach draußen gehen. Vielleicht fand er irgendwo in diesen kleineren Zimmern etwas zum Anziehen - und wenn es nur ein Laborkittel war. Im ersten Raum hatte er keinen Erfolg. Der Zweite entpuppte sich als eine Art Badezimmer. Und es stank so fürchterlich, dass er aus einem Impuls heraus sofort wieder kehrtmachen wollte. Doch ... er kannte diesen Geruch. Es war der Tod. Und wo ein Toter war, würde sich vielleicht auch Kleidung finden lassen. Sein Pragmatismus ließ ihn erschaudern. Lag es daran, dass er sich mit dem Gedanken abgefunden hatte, als Einziger übrig zu sein oder daran, dass diese Leiche vermutlich schon seit Jahren hier lag und von niemandem entdeckt worden war, so dass er eh nicht mehr viel für sie tun konnte? Was auch immer der Grund für seine Einstellung war - sie gefiel ihm nicht. Langsam ging er auf die Knie hinunter, beugte sich nach vorn und begann in der Dunkelheit nach dem Körper zu tasten.
Er fand ihm am Ende des Raumes. Erst war da nur Stoff, dann ... kalte Haut, vereinzelte Haarbüschel. Der Gestank war bestialisch und vermutlich war es seinem leeren Magen zu verdanken, dass Nevid sich nicht übergeben musste. Und der Dunkelheit. Als er dem Körper die Kleidung auszog, waren Geräusche zu hören, die da nicht sein sollten und sein Verstand wollte sie genaustens analysieren. Seine Vernunft jedoch verweigerte explizitere Gedankengänge in dieser Richtung - für sein Seelenheil. Dass die Hose und das grobe Hemd passten, war pures Glück. Lange würde er sie nicht tragen. Sie roch nach Tod. Und er fühlte sich viel zu lebendig dafür.
Die rote Notlichtlampe am Ende des Ganges hing über einer weiteren Doppeltür, die er aufstemmen musste. Es war ein schmaler Lichtstrahl, der die Dunkelheit in dem Moment zerschnitt, als er seine Finger in den Spalt schob und zog. Nevid sehnte sich so sehr nach der Helligkeit, dass er sein ganzes Gewicht in den Zug legte. Ab einer gewissen Spaltenbreite gaben die Automatismen, die auch diese Tür verschlossen gehalten hatten, nach und sie öffnete sich gänzlich.
Die Sonne war so hell und brannte so sehr, dass Nevid die Arme hob und sich vor dem Schein und der plötzlichen Hitze schützen musste. Da fiel ihm zum ersten Mal auf, dass mit seiner Haut etwas nicht stimmte. Sie war dunkel. Nicht dunkel, wie zum Beispiel die eines afrikanischen Menschen. Nein. Sie war vollkommen schwarz. Schwarz wie die Finsternis, die er eben hinter sich gelassen hatte. Doch das Schlimmste daran war, dass sie ... nicht dunkel blieb. Voller Entsetzen beobachtete er, wie sich die schwarzen Pigmente auflösten. Zurück blieb ... nichts. Nur weißes Fleisch. Er rang hastig nach Luft, versuchte, sich diese unwirkliche Farbe von der Haut zu wischen, zu kratzen, aber sie blieb. Der Drang, in die Dunkelheit, die hinter ihm lag zurückzukehren, war groß, aber als er sich umdrehte und sah, was von dieser Anlage, in der er sich befunden hatte, übrig geblieben war, kam er von diesem Gedanken ab. Er war in einer ... Ruine ... aufgewacht. Die Witterung hatte sich in das Metall gefressen. Die Tür, die er aufgeschoben hatte, sah von dieser Seite aus, als würde sie unter jedweder Berührung einfach zerbröseln. Vielleicht war sie eine Pforte und mit dem Durchschreiten dieser war er in einer völlig anderen Dimension gelandet.
Als er sich umdrehte und seine Umgebung musterte, kam ihm nichts daran vertraut vor. Eine Klippe, ein tosendes Meer - so versalzen, dass sogar jeder Atemzug danach schmeckte - und braun aussehendes Gras. Keine Bäume, kein Vogelgezwitscher. Bis auf den aufgewühlten Ozean schien nichts mehr hier am Leben zu sein.
Ein toter Ort mitten im Nirgendwo.
Und er - Nevid, Subjekt D-505, einziger Überlebender einer Einrichtung, die zu einer Ruine geworden war.
Wie hatte sich das Schicksal das bitte vorgestellt?
-
Die Welt war ein rauer Ort geworden. Und es gab viele Dinge, die Nevid auf seiner Reise gelernt hatte. Über das Leben, wie es jetzt existierte, und vor allem über sich selbst. Und irgendwann auf diesem Weg war er den Brüdern Nivaan und Miraj begegnet - inmitten von Chaos, verursacht durch Korruption, den Mangel von Wasser und dem Fehlen jeglicher Kontrolle durch höhere Instanzen. Überleben in einer Welt, die starb. Was auch immer sich die Menschen, die ihn in Hydrostase versetzt hatten, letztendlich vorgestellt hatten - so ein Leben war es sicher nicht gewesen. Manchmal ertappte er sich bei der Vorstellung, dass es vielleicht damals, als sie ihn in Schlaf versetzt hatte, begonnen hatte. Das, was heute als deutlicher Verfall zu erkennen war. Manchmal waren da aber auch Schatten, in denen dunklere Absichten schlummerten. Nevid hatte noch immer keinen Zugang zu ihnen. Einige Male war er an den Ort seines Erwachens zurückgekehrt, um nach Spuren zu suchen, doch solange diese Anlage keinen Strom hatte, konnte er aus den Gerätschaften dort nicht schlauer werden. Und seine Reise hatten ihn weiter und weiter von diesen Ruinen weggeführt. Andere Dinge waren wichtiger geworden. Dieses ihm gegebene Leben akzeptieren und fortführen - mit dem Ziel, irgendwann herauszufinden, was geschehen war.
Irgendwann.
Es hatte lange genug gedauert, dieses Farbenspiel seiner Haut zu verstehen und nicht bei jedem Mal, wenn sie sich veränderte, in Panik auszubrechen. Er konnte verschwinden, wann immer er wollte. Er konnte unsichtbar sein für den Rest der Welt. Er passte sich an seine Umgebung an wie ein Chamäleon. Am Tag war seine Haut hell. Nachts vollkommen schwarz. Man bemerkte ihn erst, wenn er sprach oder Andere berührte (was er nie tat, denn eher hatte man ein Messer zwischen den Rippen, als die Hand an einer Jacke oder dergleichen). Er hatte niemanden gesehen, der so aussah wie er und irgendwann hatte er angefangen, darüber nachzudenken, dass er vielleicht gar nicht von dieser Welt stammte, auch wenn sich der Gedanke, ein Mensch zu sein, richtig anfühlte. Er zweifelte nur in schwachen Momenten daran und von denen gab es viele. Er mochte die Sonne und die Wärme, die mit ihr einherging, doch er war schon früh dazu übergegangen, sich nur nachts draußen aufzuhalten und zu wandern. Unauffälliger. In seinen schwarzen Sachen wurde er ein Teil dieser Nacht. Ein Schatten. Ein Niemand. Und er beobachtete, lernte und überlebte.
Bis das Schicksal eine neue Prüfung für ihn bereithielt und sein neu erlerntes Leben abermals völlig umkrempelte.
Es geschah in der Nacht, als er Nivaan zum ersten Mal begegnete. Nachts, wenn der Handel mit Waffen, Lebensmitteln und Wasser florierte - nur nicht auf die Art und Weise, die dem Wohl der Allgemeinheit diente. Hatte man nichts zu geben, brauchte aber dringend etwas, dann war man verloren. Geld als Währung existierte schon längst nichts mehr. Man konnte sich davon nichts kaufen. Man konnte nur noch Eintauschen oder seine Dienste anbieten. Und nicht einmal das war eine sichere Voraussetzung dafür, tatsächlich sicher zu sein.
In jener Nacht lernte er das.
Wäre er nicht selbst in eine Falle getappt, wären seine Sinne nicht so darauf getrimmt worden, andere Menschen vor dem gleichen Schicksal zu bewahren. Es waren Wärmebildkameras gewesen, die seine Position preisgegeben hatten. Und die Männer, die ihm aufgelauert hatten, waren sehr interessiert daran gewesen, ihn in ihre Dienste zu stellen. Nevid selbst war anderer Meinung gewesen und so viele Dinge waren gleichzeitig passiert. Einen hatte er niedergeschlagen, ein anderer hatte ihm die Kapuze vom Kopf gerissen und dann ... hatten sie seine Augen gesehen. Und es gab keine wirksamere Waffe als diese schwarzen Abgründe und die damit einhergehende Angst mit dem Unbekannten. Er besaß keine weiße Hornhaut wie andere Menschen. Jeder Blickkontakt war eine Konfrontation mit der Unendlichkeit des Weltalls und bisher hatte sich niemand dieser Allmächtigkeit entgegengestellt, sondern war vor ihr davongelaufen. War das anfangs sehr vorteilhaft gewesen, sorgte es mittlerweile für eine Einsamkeit, gegen die er nichts tun konnte und die langsam quälend wurde. Ohne fremde Hilfe würde er nie erfahren, wer oder was er war und woher er stammte. Warum er war, wie er war. Auch das war eine Lektion gewesen, die er erteilt bekommen hatte. Er wusste nichts von dieser Welt. Und er hatte keine Wissensressourcen, auf die er zugreifen konnte. Er war wie ein Neugeborenes, das sich in diesem Leben erst einmal zurechtfinden musste. Und ohne Kontakte zu anderen - was blieb dann noch? Er fühlte sich verwahrlost, auch wenn er es nicht war. Er war schwach und lebte trotzdem noch. Er war ... anders, fremd, ganz so, als gehöre er einfach nicht hierher und doch ... war er hier. Genau hier. Genau zu dem Zeitpunkt, als er in eine weitere Truppe lief, noch berauscht von dem Übergriff zuvor. Nur war nicht er das Opfer des Angriffs, sondern Jemand, der längst auf dem Boden lag. Sie schlugen und traten auf den Körper ein, brüllten ihn an. So wild und durcheinander, dass Nevid nicht verstehen konnte, was sie sagten. Es war auch nicht wichtig. Er hatte nie gesehen, wie Schmuggler jemanden umbrachten. Nachrichten davon kursierten nur in den Straßen, hinter vorgehaltenen Händen, weil sich jeder vor ihnen fürchtete. Die am Boden liegende Gestalt würde hier und jetzt sterben, wenn er nichts tat. Was konnte er denn tun? Nevid blickte an sich hinunter. Er hatte einem der Angreifer zuvor eine schmale, scharfe Klinge abgenommen. Mit einer Waffe lagen die Chancen nicht mehr bei 0%, so wie es sonst der Fall war. Eine Schusswaffe war immer besser, doch mit diesem langen Dolch konnte man auch Schaden machen.
Und er nutzte seinen Vorteil, wie er es immer tat.
Sie sahen ihn nicht kommen. Das scharfe Metall kam aus dem Nichts, schlitzte einem der Männer den Rücken auf. Die Anderen fuhren herum, doch Nevid hatte sich längst in eine Seitengasse zurückgezogen, hangelte sich dort in ein offenes Fenster und durchquerte die leere Wohnung dahinter, um auf die andere Seite der Versammelten zu gelangen. Sekunden, vielleicht auch eine Minute. Sie rechneten nicht damit. Er überwältigte mit einem beherzten Sprung den Einzigen, der eine Pistole bei sich trug. Er rollte sich zurück in den Schatten. Die Verbliebenen schlugen ins Leere, blickten sich gehetzt um. Ein Schuss. Zwei Schüsse. Ein Letzter. Dann war das Magazin leer und nur einer stand noch auf beiden Beinen. Nevid trat aus dem Schatten in das flackernde Licht der Laterne über ihren Köpfen, die öfter dunkel war, als tatsächlich Helligkeit zu spenden. Es genügte. Der im Gesicht tätowierte Mann, der damit sicher auf sehr viele einen gefährlichen Eindruck machte, wurde blass bei dem, was er sah. Diese schwarze Gestalt, mit den schwarzen Augen und den schwarzen Haaren. Er ächzte etwas, drehte sich auf dem Absatz herum und lief davon. Nevid ließ ihn. Der würde Anderen erzählen, dass er einem Dämon begegnet war und für seine weitere Existenz war das nicht das Schlechteste, das ihm passieren konnte, deswegen widmete sich Nevid im nächsten Moment dem eigentlichen Opfer. Tief zog er sich die Kapuze ins Gesicht, ehe er in die Hocke ging und die Hand nach dem regungslosen Körper ausstreckte.
»Hey ... lebst du noch?«
Der Kerl gab ein Ächzen von sich und ließ sich von Nevid vorsichtig auf den Rücken drehen. Schwarzes, kurzes Haar, ein leichter Bartschatten auf dunklerer Haut als die Männer, die sie umgaben, sie besaßen. Dunkelbraune Augen blinzelten ihn schließlich an und der erste Impuls des Fremden war, mit einem hektischen Atemzug von ihm abzurücken. Bis er auf Widerstand traf. Einen der Erschossenen, der direkt neben ihm lag. Die Augen des Mannes weiteten sich, dann sah er zu Nevid zurück. Nicht mehr allzu ängstlich, aber doch noch sehr misstrauisch.
»Warst ... du das?«
Nevid drehte den Kopf, musterte die Männer, die er getötet hatte, und hob träge die Schultern. »Schätze schon. Ich wollte nicht direkt sehen, wie jemand umgebracht wird. Es reicht mir, ständig davon hören zu müssen. Diese Typen haben es nicht anders verdient. Alles okay mit dir?«
»Was willst du?«
Auch das war etwas, das Nevid schon sehr oft beobachtet hatte. Es war eine berechtigte Frage. Es gab kaum noch Menschen, die anderen aus reiner Nächstenliebe halfen, ohne etwas dafür zu verlangen. Dass dieser Mann davon ausging, dass er etwas hergeben musste für seine Rettung, war deshalb nachvollziehbar.
»Nichts. Ich wollte nur nicht, dass du in dieser Gasse hier draufgehst. So einfach ist das. Aber nun ja ... gern geschehen.« Er betrachtete die Waffe in seiner Hand und stand auf. Wenn er für sie irgendwo Munition finden konnte, dann würde das sein Überleben um einiges leichter machen. Auch die Klinge schob er sich in die Gürtelschnalle seiner schwarzen Jeans, ehe er den ebenfalls dunklen Pullover abhob und die Pistole hinten in seinen Hosenbund schob. Er schenkte dem Mann vor sich einen letzten Blick, ehe er sich abwandte und wieder Eins mit der Dunkelheit werden wollte.
Doch die Stimme des Fremden hielt ihn zurück. »Warte ...«
Nevid blieb stehen, sah über seine Schulter zurück, ohne viel von seinem Gesicht preiszugeben, und wartete ab, ob da noch etwas kommen würde. Der Mann richtete sich auf, ächzte und spuckte Blut auf den Boden, aber er schaffte es, wenn auch gekrümmt, in seine Richtung zu laufen. »Wie heißt du?«
»Nevid.«
»Nevid ... hm? Es gibt nicht mehr allzu viele Menschen, die so etwas tun würden, wie du es gerade getan hast. Es ist seltsam, weißt du? Ich bin davon ausgegangen, dass ich heute sterben werde, aber jetzt lebe ich. Das ist verwirrend. Dagegen solltest du etwas tun.«
Diese Aussage war nicht weniger verwirrend, als das, was er getan hatte. Nevid runzelte die schwarze Stirn. Vielleicht sollte er auch diesen jungen Mann mit seinem Anblick in die Flucht schlagen, aber ... er zögerte zu lange.
»Komm mit! Ich will dich meinem Bruder vorstellen. Den wird es freuen, dass ich ausnahmsweise mal nicht nur Arschlöchern begegnet bin. Und vor allem, dass ich noch lebe.«
»Ich glaube nicht, dass ...«
»Oh, ich glaube schon! Nun hab dich nicht so! Hier draußen wird es für den Rest der Nacht nicht sicherer werden und da du unterwegs bist, ohne irgendetwas zu suchen oder zu wollen, gehe ich davon aus, dass du kein Zuhause hast, also hast du keine stichhaltigen Argumente dagegen. Jeder Widerstand ist zwecklos.«
»Ich ...«
Es schien tatsächlich sinnlos zu sein, sich gegen den Fremden zu wehren. Der schlurfte einfach davon und auch, wenn Nevids Vernunft Amok lief, konnte er doch nichts dagegen tun, dass er dem Geretteten nach kurzem Zögern folgte.
-
Es fühlte sich seltsam an, nach Wochen der Einsamkeit tatsächlich mit anderen Menschen zu interagieren. Die Umstände dafür konnten schwieriger nicht sein. Sein Aussehen allein reichte schon aus dafür. Selbst von den beiden Männern, die er in dieser Nacht kennenlernte, sah keiner auch nur ansatzweise so aus wie er. Ihre Augen waren normal. Ihre Haut war es. Und doch unterschieden sie sich von den Menschen, denen er bis jetzt begegnet war. Nivaan - der, den er gerettet hatte - bemerkte zuerst, dass sich seine Hautfarbe veränderte, als er ihn in die winzige, aber gut beleuchtete Wohnung schob, die er mit seinem älteren Bruder - Miraj - bewohnte. Nevid wollte sich dagegen wehren, dass ihm der Kerl die Kapuze vom Kopf zog, aber er war nicht schnell genug.
Und das Erstaunen war groß. Vielleicht auch die Angst. Doch sie liefen nicht weg. Sie starrten ihn nur eine Weile lang mit offenen Mündern an, ehe sie geröstete Kaffeebohnen in eine kleine Schale schütteten und sie auf einen winzigen Tisch stellten. Nivaan drückte ihn auf das Sofa hinunter, das neben diesem stand und setzte sich direkt neben ihn.
»So etwas habe ich ja noch nie gesehen.«
Diese Konfrontation war so seltsam, dass Nevid nicht wusste, wie er mit ihr umgehen sollte. Miraj - ein Hüne von Mann - blieb vor ihnen stehen, hatte die Finger an sein behaartes Kinn gelegt und musterte ihn unverhohlen durch seine Brille. »Ich auch nicht. Wo kommst du her?«
»Hier. Iss eine der Bohnen! Die halten dich wach. Du musst uns alles erzählen. Das ist der absolute Wahnsinn!«
Nevid lag die Erklärung auf der Zunge, dass er seit seiner Abreise keine einzige Sekunde lang geschlafen hatte, doch sie blieb, wo sie war. Er griff in die Schale, schob sich eine der Bohnen in den Mund und zerkaute sie. Sie schmeckte bitter. Er verzog das Gesicht, spürte jedoch gleichzeitig, dass der Geschmack mit einer gewissen Stimulation einherging. Nachdem er drei Weitere gegessen hatte, fühlte er sich frischer. Es vereinfachte nur nicht das Finden der richtigen Worte. Er wusste weder, wo er anfangen sollte, noch was die beiden hören wollten. Nachdem sie beide sich immer wieder für Nivaans Rettung bedankt hatten, waren sie recht schnell auf eine sachliche Ebene zurückgekehrt, die jedem Menschen in dieser kaputten Welt anzuhängen schien - nur ihm selbst nicht.
»Ich ... kann nicht sonderlich viel erzählen«, gab er schließlich zu, als sich auch Miraj erwartungsvoll gesetzt hatte und Nevid das Gefühl hatte, dass er nicht eher von hier wegkommen würde, bis er ihnen alles erzählt hatte, was er wusste. »Ich erinnere mich nicht an sonderlich viel. Ich ... bin vor etwa einem Monat in einer Stasekapsel aufgewacht und bin dann losgelaufen. Ohne Ziel, ohne zu wissen, was mit mir passiert ist. Denn irgendetwas muss passiert sein. Ich ... ich sehe so anders aus und ich weiß nicht, wie es vorher gewesen ist. Ich weiß überhaupt nichts. Nur das, was ich auf meiner Reise gelernt habe.«
Die Brüder sahen ihn an, als würde er scherzen. Doch schließlich nahm Miraj abermals diese sehr nachdenkliche Haltung ein und vielleicht war er im Gegensatz zu seinem impulsiven Bruder, der laut seiner Aussage ständig in Schwierigkeiten geriet, der denkende Kopf dieser kleinen Familie. »Du bist in einer Kapsel aufgewacht? Ich habe davon gehört, dass sie vor einigen Jahrzehnten angefangen haben, Menschen in Stase zu versetzen, aber das war eigentlich nur den Multimilliardären möglich. Bist du so ein reicher Mensch, Nevid?«
Der Angesprochene hob die Schultern. Er wusste es nicht. Woher auch? »Die Anlage, in der ich aufgewacht bin, gleicht einer Ruine. Ich muss entweder Jahrhunderte geschlafen haben oder aber sie wurde von irgendetwas zerstört. Meine Hydrokapsel war fehlerhaft. Das ist das Einzige, was ich erfahren habe, nachdem ich aufgewacht bin. Neben meinem Namen. Nicht einmal den wusste ich noch.«
»Das ist eine abgefahrene Geschichte«, murmelte Nivaan. Er wechselte einen Blick mit seinem Bruder und hob dann die Schultern. »Hast du nie versucht, mehr herauszufinden?«
»Die Anlage hat keine Energie mehr. Das Display neben meiner Kapsel ist ausgegangen, nachdem ich ein paar Sachen erfahren habe. Ich weiß nicht, wie ich sie wieder instandsetzen kann und mittlerweile ist sie auch hunderte von Meilen entfernt.«
»Was hast du die ganze Zeit gemacht? Wie hast du überlebt?«
Nevids Blick wanderte zu Miraj. Lag das nicht auf der Hand? »Ich habe überlebt. Irgendwie. So wie ihr auch, schätze ich.«
»Nun. Vermutlich nicht genau wie wir.« Der Ältere der beiden Brüder stand auf und fuhr sich durch die langen Haare, die an den Seiten über den Ohren ganz kurz geschoren waren. Eine Frisur, die zu seinem fast schon akademischen Auftreten nicht sonderlich gut zu passen schien. »Du musst wissen, dass sich die Gesellschaft im Grunde nur noch in zwei Gruppen aufteilt. Die Gesetzlosen und Schmuggler, die sich ihre Zeit damit vertreiben, dem Rest der Menschheit das Leben zur Hölle zu machen und denen, die versuchen, ihr willkürliches Handeln einzudämmen.«
»Und bei wem bin ich gelandet?«, fragte Nevid ohne zu zögern nach, auch wenn er sich vor der Antwort fürchtete. Dennoch machte er sich keine Sorgen. Er konnte jederzeit verschwinden. Es brauchte nur den richtigen Augenblick.
Nivaan antwortete schneller als sein Bruder. »Bei den Gesetzlosen.«
»Und doch bist du bei einer Konfrontation mit ihnen fast gestorben.«
Miraj seufzte. »Es ist ein sehr schmaler Grat zwischen dem, was sie tun und was wir tun - von der Rechtmäßigkeit her.«
Eine kryptische Aussage, die Nevid nicht schlauer machte, allerdings sein Misstrauen schürte. »Was tut ihr denn?«
Wieder wechselten beide Brüder einen Blick, der wirkte, als würde ein telepathisches Band sie verknüpfen und sie müssten nicht miteinander sprechen, um einander mitzuteilen. Nevid spürte, wie ein fremdes Gefühl von ihm Besitz ergriff. Eine Art Rastlosigkeit. Ungeduld. Seit Wochen schritt er ohne Hast und Hektik durchs Leben und versuchte zu verstehen und in diesem Augenblick ... wollte er einfach nicht länger warten. »Ihr habt mir hergebracht. Also sagt mir auch, warum. Ihr seid wie die Anderen. Ihr tut nichts, ohne dafür irgendeine Gegenleistung zu verlangen, nicht wahr?«
»Keiner ist heutzutage noch so selbstlos wie du«, versuchte Nivaan, ihn zu beschwichtigen. Mit mäßigem Erfolg. Nevid wurde nur noch unruhiger, also seufzte der jüngere Bruder und stand vom Sofa auf. »Wir sollten dir etwas zeigen.«
Er nickte Miraj zu und durchquerte den kleinen Raum, um vor einer mannshohen Kommode stehen zu bleiben. Er stemmte sich gegen die linke Seite und schob sie begleitet von einem leisen Knarren zur Seite. Ein schmaler Zugang tauchte hinter dem Möbelstück auf und Nevid kam auf die Beine. Das sah interessant aus und für den Moment vergaß er seine leichte Ungehaltenheit. Miraj folgte ihm auf dem Fuß, als er hinter Nivaan die Kammer betrat, die sich hinter dem geheimen Zugang verbarg. Ein leises Surren ließ verlauten, dass irgendetwas hochgefahren wurde und in dem Moment, als Nivaan vor ihm stoppte, leuchtete ein größeres Display auf, als er selbst es kannte. Kein Bildschirm, wie in der verlassenen Anlage, in der er aufgewacht war, sondern ein riesiges Hologramm - voll mit Tabellen, Auflistungen, Minikarten und anderen nützlichen Informationen. Er wurde nur nicht schlau aus dem, was er da sah. Miraj trat an ihm vorbei, streckte die Hände aus und berührte das Hologramm und seltsamerweise reagierte es auf diese Kontakte. Wie war das möglich? Nevid blinzelte mehrere Male, aber dieses unwirkliche Szenario löste sich nicht auf.
»Wie ... machst du das?«
»Du weißt nicht, was ein Holodeck ist?« Nivaan musterte ihn überrascht und Nevid fühlte sich schrecklich dumm, doch er konnte mit dem, was er da sah, tatsächlich nichts anfangen. Das ging ihm mit erschreckend vielen Dingen so. Und ständig kamen Neue hinzu.
»Nein. Ich weiß auch nicht, was diese Dinger sind, die manche Leute da draußen auf ihren Unterarmen haben. Die sehen auch aus wie Hologramme.«
»So etwas hier?« Nivaan streckte den linken Arm aus, glitt mit der anderen Hand über ihn hinweg und ließ eine transparente Apparatur aufleuchten. Es sah aus wie ein kleiner Computer. Es gab einen schmalen Bildschirm, darunter eine Tastatur. Nur war es eben nichts ... Greifbares.
Nevid nickte langsam. »Was ist das?«
»Ein Omnitool. Eigentlich haben nur die aus der Oberklasse so etwas, aber ein paar sind in Umlauf gekommen. Ich habe mir selbst eines gebaut und es ein wenig modifiziert. Miraj hat so etwas nicht.«
»Dafür habe ich das hier, wo alle Informationen zusammenlaufen, die du sammelst.«
Miraj breitete die Arme aus und war sichtlich stolz auf das, was sich da vor ihnen auftat. Nevid tappte trotzdem weiterhin im Dunkeln. Waren die beiden Hacker?
»Was für Informationen?«
Ihm schien es auch nicht sonderlich schwerzufallen, die beiden immer wieder zu überraschen. »Kannst du dir das nicht denken?«
Seine schwarzen Augen musterten Nivaan nachdenklich, dann glitten sie zurück zum Holodeck. Namen, Standorte ... Spionage, oder nicht? Nur wer wurde da beobachtet?
»Ihr sucht nach Jemandem?«
»Oh ... wenn es nur Jemand wäre, dann wäre die Sache längst gegessen. Nein ... wir suchen nach denen, die uns hier zurückgelassen haben. Nach den Reichen, von denen ich zuvor sprach. Die, die der Oberklasse angehören und an Orten leben können, an denen man die ganze Scheiße auch Leben nennen kann.«
»Es ... ist nicht überall wie hier?«
Während Miraj die Augen hinter der Brille verdrehte, schlug sich Nivaan mit der flachen Hand gegen die Stirn. »Bei dir fangen wir ja wirklich bei Null an. Du weißt ja überhaupt nichts.«
»Niv ... er hat weiß Gott wie lange geschlafen. Wenigstens untermauert das die Glaubhaftigkeit seiner Worte.« Miraj schüttelte den Kopf und wandte sich wieder Nevid zu. »Mit der Zeit wirst du schon alles verstehen. Ich kann mir kaum vorstellen, wie das gewesen sein muss - allein da draußen. Aber es hat dich stärker gemacht und diese Gabe ...« Er deutete auf seine Arme, Hände, seine Brust und Nevid verstand, was er damit andeuten wollte. Als Gabe hätte er diese ganze Sache allerdings weniger bezeichnet. Sie war ein Fluch. Nichts, womit er sonderlich viel anfangen konnte, außer es ging darum, Sachen zu stehlen, um über die Runden zu kommen. »... ist von großem Vorteil. Das kannst du nicht einmal erahnen.«
»Sie hält mir Menschen vom Hals und lässt mich überleben. Zu mehr ist sie nicht zu gebrauchen.«
»Oh, mein junger Freund - wie falsch du damit liegst.« Miraj lächelte nichtssagend, ehe er die Arme vor der Brust verschränkte und den Kopf leicht neigte. »Ich könnte dir zeigen, was du mit dieser Fähigkeit alles erreichen kannst. Eine Hand könnte die andere waschen. Du hilfst uns und wir helfen dir.«
»Wie soll das gehen? Ihr wisst nichts über mich.«
»Nein, aber wir haben Kontakte in alle Welt. Russland, Australien, ganz Amerika. Es kann nicht so schwer sein, herauszufinden, was mit dir passiert ist. Also ... wie sieht es aus? Ich hätte da ein paar Jobs für dich. Haben wir einen Deal?«
Plötzlich erinnerte sich Nevid daran, wie es sich angefühlt hatte, beinahe zu ertrinken. Das schwere Wasser in seinen Lungen, das Gefangensein, die Einsamkeit, die nie von ihm abgelassen hatte. Und er musterte die ausgestreckte Hand vor sich. Ein Hoffnungsschimmer. Vielleicht logen die beiden. Vielleicht auch nicht. In dieser korrupten Welt gab es vermutlich noch genug Strohhalme, nach denen man greifen sollte.
Und als er seine eigene Hand ausstreckte und in die von Miraj einschlug, sah seine Haut im diffusen Licht des Holodecks fast schon silbern aus, nicht mehr pechschwarz. Und vielleicht war das ein Zeichen.
»Deal.«
genre: science fiction,
genre: postapocalypse,
original character: miraj,
original character: nivaan,
genre: dystopia,
original character: nevid,
format: oneshot,
among heavy skies,
format: original