Ficathon:
write your darlingsFandom: Original, Phobia Prequel
Characters: Killua & Dominik
Genre: erotic, drama, slash
Rating: P-18 Slash
Prompt:
Dieser geniale Prompt von
nameonehero Der Boxsack hielt den harten Schlägen und Tritten tapfer stand. Dabei war es nicht das erste Mal heute, dass er diese mit aller Wucht zu spüren bekam. Viele hatten sich heute schon an ihm vergangen. Doch mittlerweile lagen sie alle in ihren Zellen und schliefen.
Bis auf einen.
Schweißtropfen lösten sich bei jedem Schlag, den Dominik in dem Sandsack versenkte, von seiner Stirn und verteilten sich in der Umgebung. Er war schon an seiner körperlichen Grenze angekommen. Ihm war schlecht und wenn er so weitermachte, dann würde er in den nächsten Minuten umkippen. Aber so fühlte er sich schon seit einer halben Stunde und bisher schien sein Körper zu trotzig zu sein, um einzuknicken. Ihm blieb keine andere Wahl. Jetzt oder nie. Dominik wollte noch immer nicht mit den anderen Jungen trainieren. Vier Todesopfer hatte es nach dem Zwischenfall mit Finn und den Anderen gegeben, als der Alte ihn dazu gezwungen hatte, weiter mit diesen verhassten Menschen zu trainieren. Der einst viel zu ängstliche Junge hatte mit bloßen Händen so schwere Schäden verursacht, dass die vier Männer ihren Verletzungen aufgrund der mangelhaften medizinischen Versorgung erlegen waren.
Und Dominik ... hatte es genossen.
Es war die Genugtuung für das, was Finn und seine Schergen ihm angetan hatten. Eine ganze Weile war das schon her, aber Dominik vergaß es nicht. Das würde er nie. Diese Konfrontation hatte sich eingebrannt. Leider gehörte Finn nicht zu den Toten. Er zählte zu denen, die nach einem Training mit ihm gierten und schon deshalb bestand Dominik vehement darauf, sich von jedem Zusammentreffen fernzuhalten. Er würde dem blonden Soziopathen nicht geben, was er wollte, selbst dann nicht, wenn Andere die Aggressionen, die sich in Finn aufstauten, zu spüren bekamen. Es war Dominik schlichtweg egal. Er versteckte sich nicht mehr. Sie hatten ihm auf die harte Weise beigebracht, dass hier niemand existierte, vor dem er Angst haben musste. Sie hatten ihn gelehrt, dass er überleben und sich wehren konnte.
Und das war es, was er in den Hieb packte.
Und das war es, was der Zuschauer, den Dominik noch gar nicht bemerkt hatte, so deutlich spürte.
Killua stand im Türrahmen des kleinen Fitnessraumes und konnte den Blick nicht abwenden. Er beobachte, wie die Schweißtropfen über die blasse Haut und über gut proportionierte Muskeln rannen. Dominik hatte sich in den letzten drei Monaten gut entwickelt. Er hatte so gut an Gewicht zugelegt, dass nicht mehr jede Rippe und jeder sonstige, hervorstehende Knochen deutlich sichtbar war. Killua wusste, dass es mit dem zusammenhing, was Dominik passiert war. Er hatte nicht schlecht geschaut, als er vor diesen drei Monaten an einem Abend aufgewacht war und seinen schwer zugerichteten Freund neben sich im Bett vorgefunden hatte. Sergej hatte ihn zu ihm gebracht. Alles danach war ein reiner Selbstläufer gewesen und das hatte nicht einmal an ihm gelegen.
Killua leckte sich die Lippen. Dominiks Bewegungen waren geschmeidig, sein Atem gepresst. Er klang anders als Killua es kannte. Aber er hatte den Anderen auch noch nicht oft so hart trainieren sehen. Meistens kam er erst, wenn der Schwarzhaarige schon fertig war und danach spielte es kaum mehr eine Rolle, womit sich Dominik die Zeit vertrieben hatte, solange er sich im Anschluss mit ihm beschäftigte.
Und Killua mochte, wie sie sich umeinander kümmerten. Körperlich gesehen. Auf emotionaler Ebene fand er das alles schrecklich verwirrend, deswegen dachte er nicht darüber nach, sondern nahm, was er kriegen konnte.
»Du öffnest deine Deckung, wenn du mit der Führhand zuschlägst.«
Dominik erschrak bei der urplötzlich erklingenden Stimme so sehr, dass er den Sack verfehlte und mit seinem ganzen Oberkörper gegen ihn prallte. Der Schwung wurde auf ihn umgelenkt und aus dem Takt gebracht, taumelte er nach rückwärts. Doch er fiel nicht. Sein Blick wanderte zu dem heimlichen Zuschauer und sein Mundwinkel zuckte.
»Wie lange stehst du da schon?«
Es war nicht einmal eine unfreundliche Frage. Eher eine ... irritierte. Denn Killua wirkte auf ihn nicht so, als wäre er gerade erst aufgewacht. Etwas glänzte vage in den roten Augen und Dominik konnte sich nicht daran erinnern, solch einen Glanz zuvor schon einmal gesehen zu haben. Er hatte sich an die Mattheit der rotbraunen Iriden gewöhnt. Nein ... nicht rotbraun. Dominik blinzelte und dann machte er einen Schritt rückwärts.
Da war Blut im Blick des anderen. Ein ganzes Meer davon. Es war nicht so, dass Dominik es nicht kannte. Die Situation war nur neu, denn sie vögelten gerade nicht. Er ... zumindest nicht. Vielleicht hatte Killua gerade ...
Der Andere kam auf ihn zu, nachdem er die Tür hinter sich geschlossen hatte. Killua blinzelte kein einziges Mal, sondern starrte durch Dominik hindurch, als wäre der gar nicht da, sondern nur irgendein Punkt hinter ihm an der kalten Betonwand, der interessant genug war, um seinem Ursprung nachzugehen. Dominik verwarf den Gedanken und verspannte sich.
Killua schmunzelte innerlich. Sehr. Wie ein verschrecktes Kaninchen sah sein Gegenüber ihn an. Er hätte ihm gern einen Grund gegeben, so verängstigt zu sein, aber Dominik wirkte nur nach außen hin so. Innerlich machte er sich auf andere Dinge gefasst. Einen Angriff. Irgendetwas in der Art.
Doch der annähernd gleichgroße Mann blieb vor ihm stehen.
Und da verstand Dominik es.
Er sah das Blut nicht nur in den roten Augen - er roch es auch. Und er schluckte trocken. Das erklärte diesen Blick und diese angespannte Aura des Anderen. Killua war noch im Rausch. Und eigentlich hatte sich Dominik das Ende seines Lebens anders vorgestellt.
»Was ist nur los mit dir?«, fragte Killua ihn rau. Zu viele wirre Gedanken, die da auf seine eigenen einströmten. Er war nicht überzeugt davon, dass Dominik ihm so ablehnend gegenüberstand. Aber was gab der Kerl für einen tollen Anblick dabei ab! Dessen Schweiß sammelte sich am Hosenbund, der so tief hing, dass Killua der Linie der Hüftknochen folgen konnte, bis sie sich in der Richtung von Dominiks Körpermitte verloren. Feine Härchen bahnten sich vom Bauchnabel aus einen Weg in die Hose und Killua seufzte resigniert.
Ja ... vielleicht reagierte er wirklich ein wenig zu sehr auf den Älteren. Für seinen Geschmack war es viel zu lange her, dass er diesen ganzen sichtbaren und vertrauten Linien mit den Lippen und der Zunge gefolgt war.
Und Dominik wusste es.
Er konnte es sehen. Spüren. Flüchtig wischte er sich mit dem Handrücken den Schweiß von der Stirn und neigte dabei fast schon lasziv den Kopf.
»Was mit mir los ist? Was ist mit dir los? Erst meckerst du wegen meiner Deckung und jetzt siehst du mich an, als wäre ich schon nackt.«
»Leider bist du das noch nicht.«
Dominik verzog das Gesicht und nahm wieder Haltung an. »Wie meinst du das mit der Deckung?«
Er war hier, um zu trainieren. Nicht, um sich von Killua ablenken zu lassen - schon wieder. Er verstand sich selbst nicht, wenn es passierte und irgendwann war ein Punkt erreicht, an dem er das auch nicht mehr brauchte.
So funktionierten sie.
Es war einfach passiert.
Killua knurrte unwillig und bereute, dass er sich keinen sinnvolleren (beziehungsweise geeigneteren) Spruch überlegt hatte, um Dominiks Aufmerksamkeit auf sich zu lenken. Er konnte sich nehmen, was er wollte, aber ... das funktionierte nie so, wie es sollte. Bei dem Ausmaß von Wahnsinn, das Dominik in ihm auslöste, war es ein Wunder, dass der Kerl überhaupt noch atmete, aber vielleicht war genau das auch der Grund dafür, dass Killua sich nun tatsächlich an den Boxsack stellte und Haltung annahm.
»Du stehst links vorn, also ist die linke Hand deine Führhand.« Er stellte sich so hin, auch wenn er Linkshänder war und anders zuschlug als Dominik. »Und wenn du dann schlägst, dann geht dein rechter Ellenbogen hoch und jeder, der das sieht und flink genug ist, kann dir mit einem gezielten Tritt die Rippen brechen, noch ehe du einen Treffer landen kannst.«
»Aber es ist keiner flinker als ich«, verteidigte sich Dominik gegen den Vorwurf, ehe er realisierte, dass es da durchaus jemanden gab. Und der wollte das auch wissen.
»Komm, ich demonstriere dir das!«, erklärte Killua und aus seiner Stimme war herauszuhören, dass er Dominiks Worte als Beleidigung empfand.
Wäre dieser verdammte Trotz nicht ...
Dominik wusste es doch eigentlich besser. Trotzdem brachte er sich in Position, winkelte die Arme vor seinem Oberkörper an und wartete, bis sich Killua vor ihn gestellt hatte. Dann schlug er zu und achtete penibel darauf, seine rechte Seite zu decken.
Der Tritt kam von vorn und versenkte sich in seinem Bauch, ohne dass er damit gerechnet hatte. Dominik schnappte nach Luft, fiel nach hinten und landete hart auf dem unnachgiebigen Boden. Killua war nur eine Sekunde später über ihn, pinnte seine Arme über seinem Kopf auf den Boden und hinderte seinen Körper daran, sich unter dem Schmerz zusammen zu krümmen.
»Krieg ... keine Luft ...«, japste Dominik gequält.
Aber Killua schüttelte nur den Kopf. »Atme gegen den Schmerz. Trickse deinen Körper aus. Atme!«
»... kann ... nicht ...«
Dominik schossen Tränen in die Augen und seine Bauchmuskeln zuckten unkontrolliert, doch Killua hielt ihn und starrte ihn an, als würde er im Moment nur zu gern sehen, wie er erstickte. Aber Dominik tat es nicht. Er atmete hastig durch den Bauch, auch wenn es schmerzte und ihm schrecklich schlecht davon wurde. Doch der Druck ließ langsam nach und pulsierte nur noch dumpf zwischen seinen Innereien.
»So ist es gut«, hauchte Killua zufrieden und trotzdem ließ er seinen Freund nicht los. Er hatte ihn da, wo er ihn haben wollte. Warum sollte er das also tun? Langsam beugte er sich hinunter und leckte sich abermals über die Lippen. »Und jetzt hör auf damit und heb dir noch ein bisschen Energie für mich auf ...«
»Pff ... du hast doch gerade schon gespielt. Denkst du, ich rieche das nicht?«
»Ist mir egal. Selbst schuld, dass du hier oberkörperfrei und verschwitzt herumspringst und mich scharf machst.«
»Dich macht alles scharf ...«, brummte der unten ihm Liegende leise und stemmte sein Becken nach oben, aber Killua hielt seine Position wie ein Fels in der Brandung und alles, was Dominik erreichte, war die Gewissheit, wie hart der Jüngere schon war und ... verflucht ... es war immer dasselbe.
Er konnte Killua nichts vormachen. Und er konnte nichts verstecken. So etwas völlig Sinnloses hatte er vielleicht noch am Anfang ihrer ... nun ... wie nannte man etwas, das eine fast schon gegenseitige Abhängigkeit war, ohne auch Gefühle erwähnen zu müssen? Dominik wusste es nicht und als sich Killua zu ihm hinunterbeugte und ihn küsste, vergaß er den Gedanken. Er stemmte sich gegen die festen Griffe an seinen Handgelenken, aber Killua war im Vorteil. Er konnte sein Körpergewicht nutzen und Dominiks Muskeln waren durch das harte Training viel zu beansprucht, um jetzt noch effektiv arbeiten zu können. So ergab er sich nahezu kampflos der Nähe, die sich ihm aufdrängte.
Irgendwann hatten sie daraus ein Spiel gemacht.
Ein Spiel um die Dominanz.
Er hatte schon viel zu oft den Kürzeren gezogen.
Aber manchmal ...
Manchmal erwischte er Killua in einem schwachen Moment und das genoss er viel zu sehr. Denn auch der Unnahbare konnte sich nicht verstecken. Dominik spürte jedes Mal, wie sehr sich Killua auf ihn einlassen konnte und es genoss. Die Warnung, die einst ausgesprochen worden war, hatte er schon von vornherein nicht ernst genommen. Er hatte sich daran gewöhnt, Killua zu ficken. Weil es sich viel besser anfühlte, als selbst genommen zu werden.
Nun ... vielleicht war das gelogen.
Manchmal gingen ganze Nächte drauf, in denen sie spielten.
Und vielleicht trainierte er deswegen nur noch abends und nachts, weil er tagsüber einfach nicht wach genug war, um irgendwelche gesetzten Ziele erreichen zu können, und alles auf Killua zu schieben, war einfacher, als sich andere Ausreden einfallen zu lassen. Wäre sein ungeheures Potenzial nicht, wie der Alte es selbst formuliert hatte, dann würde der ihr Zusammensein mit allen Mitteln verhindern, aber so ... hatte der Marshall keinerlei Einfluss auf das, was hier geschah. Seinen Schützling betreffend sowieso nicht.
Killua nahm sich, was er wollte.
Und Dominik war alles, was er wollte und brauchte, auch wenn er sich das nicht erklären konnte.
»Ich habe dich vermisst. Allein im Bett liegend aufzuwachen, gefällt mir nicht.«
Und da war sie hin.
Die harte Fassade von eben. Und Dominiks Widerstand fiel in sich zusammen wie ein Kartenhaus im Wind.
Es waren solche Aussagen, die viel zu viel von Killuas Innerem offenbarten. Diese Seite zeigte er sonst niemandem und das war wohl der Grund dafür, dass Dominik sich dagegen nicht wehren konnte ... oder wollte. Ein sanftes Lächeln zog seine Lippen in die Breite und er versuchte nicht weiter, seine Arme frei zu bekommen.
»Du bist nicht gleich hergekommen, also kann es nicht so schlimm gewesen sein, oder?«
»Das sagst du so daher. Dein Körper ist immer so schön warm. Deswegen fällt es immer gleich auf, wenn du nicht mehr neben mir liegst, selbst wenn ich noch schlafe.«
Dominik fühlte, wie sich Wärme in seinem Bauchraum ausbreitete. Killua konnte so widersprüchlich sein. Eben noch der überreizte Macho und nun ...
Seine Augen schlossen sich, als sich Killuas Hände von seinen Handgelenken lösten und an seinen Armen und Achseln hinab strichen. Raue Daumen streiften seine Brustwarzen, dann legten sich die großen Pranken an seine Seiten und blieben dort. Dominik atmete gegen sie und ihre Kälte schickte eine Gänsehaut über seinen Rücken, hinab zu seinen Lenden und in seinen Schoß. Killuas Eigener presste sich fest gegen ihn und vielleicht ... war das hier nicht der geeignete Raum, um intim miteinander zu werden.
Killua schmunzelte in den Kuss hinein, als ihn dieser Gedanke erreichte. »Wie du willst ...«
Sie stolperten mehr durch die Gänge, als wirklich zu gehen. Mittlerweile kannten sie jeden Zentimeter des Körpers vor sich und doch hatte jede Begegnung etwas Intensives an sich, dem sich weder Dominik noch Killua entziehen konnten.
Dominiks Zimmer war das erste, das nach dem Treppenaufgang zu den oben liegenden Zimmern vom Flur aus erreichbar war. Sie polterten durch die Tür, lachten wie kleine Jungen, die jemandem einen Streich gespielt hatten, ehe ihr Gelächter verflog und durch hitzige Küsse ersetzt wurde. Besitzergreifend strichen Killuas Hände über Dominiks noch immer feuchten Rücken hinab zu den festen Pobacken und krallten sich in diese, als er den Körper anhob und erst auf dem Bett wieder losließ.
Er genoss Dominiks Blick, als er sich das Shirt vom Körper riss und die Hose direkt folgen ließ. Der ursprünglich aus Novosibirsk stammende Junge war der Einzige, dessen Blick er ertragen konnte. Jede seiner Narben war von den vollen Lippen mit sanften Küssen erkundet worden. Selbst sein Rücken. Er bekam jetzt noch weiche Knie, wenn er an die Panik zurückdachte, die ihn für einen kurzen Moment völlig überrumpelt hatte.
Dominik hatte sie einfach weggeküsst.
Und seit diese verletzliche Seite an sonst so Unverwundbaren offenbart worden war, war ihre Bindung intensiver als alles, was Killua jemals kennengelernt hatte. Bis auf eine Sache ...
Und an die dachte er gerade überhaupt nicht, als er Dominik seiner Hose entledigte und danach die Beine auseinander drückte, um vor dem Bett auf die Knie zu fallen und den Kopf zwischen den leicht bebenden Schenkeln zu verlieren.
Er war nicht verliebt, weil er es nicht kannte.
Dominik war nicht verliebt, weil er es nicht sein wollte.
Und doch waren sie hier.
Dominiks Hände gruben sich in die weichen, schwarzen Haare, als die kalte Zunge über seinen Schaft strich und scharfe Zähne seine Eichel streiften, ehe eine feuchte Kühle ihn so völlig zu umschließen begann. Er sog scharf die Luft ein und legte den Kopf weit in den Nacken, als er Killuas Namen seufzte. Das war mit der Zeit so viel besser geworden und sie hatten sich beide weiß Gott dumm angestellt bei den ersten Malen. Aber bekanntlich machte Übung den Meister und wenn sie etwas hatten, dann war es eben jene Übung.
Trotzdem waren sie beide noch furchtbar durstig.
Und vergaßen, wie sehr sie das eigentlich hassen sollten.
Dominiks Schenkel zuckten, als es zu viel wurde und er zerrte an den schwarzen Haaren, bis Killua dem Zug nachkam und den eigenen Schoß zwischen sie schob. Dominik griff zwischen ihre Körper, umfasste ihre harten Glieder und pumpte sie, während ihre Zungen miteinander tanzten und er das Blut schmecken konnte, das Killua vielleicht eine Stunde vorher zu sich genommen hatte. Der metallische Geschmack war genauso Teil von ihm wie die kalte Haut und die scharfen Zähne, an denen sich Dominik noch kein einziges Mal nicht verletzt hatte. Manchmal streckte er seinem Spiegelbild die Zunge heraus, um zu nachzusehen, ob diese Zähne auf ihr ebensolche Narben hinterlassen hatten, wie auf seinen Schultern und auf seinen Oberarmen, aber er hatte noch keine gefunden.
Der Kuss wurde unterbrochen, als sich zwei lange Finger zwischen ihre Münder schoben. Dominik erschauderte und öffnete bereitwillig die Lippen, als sie sich zwischen sie drängten. Er machte sie so nass, wie er konnte, und schloss die Augen, als sie sich entfernten und nur wenig später zwischen seine Pobacken glitten. Er verkrampfte sich kurz, ermahnte sich zur Entspannung und ließ sich auf das drückende Gefühl ein, das nur einen Moment später folgte.
Er hatte sich daran gewöhnt.
Wie an so vieles.
Niemals war ihm in den Sinn gekommen, so etwas freiwillig zuzulassen. Bis er Killua kennengelernt hatte. So vieles war anders, seit sie sich kannten und Dominik wollte sich nicht ausmalen, wie es wäre, wenn es aufhören würde.
Das konnte nur sein Ende bedeuten.
»Es wird nicht aufhören«, hauchte Killua, als sich seine Finger tief in dem heißen Körper bewegten und er selbst eine immer größere Anspannung spürte, die nach Erlösung schrie.
Dominik keuchte verhalten. Wenn er es könnte, dann würde er seine Gedanken bei jedem Mal einfach abschalten, aber es dauerte, bis es von selbst geschah, denn steuern konnte er das nicht. Er war ein Kopfmensch, der erst zum Bauchmenschen wurde, wenn geschickte Finger hochempfindsame Punkte in ihm reizten und er nicht mehr wusste, wie ihm geschah. Er atmete gepresst gegen die rauen Lippen, die über seinen Oberkörper wanderten und sich hier und da festsaugten. Er wünschte, er könnte die gleichen Zeichen auf Killuas Körper hinterlassen, wie er sie auf seinen zeichnete.
»Bitte ...«, seufzte er flehend.
Er wollte nichts mehr herbeisehnen ... nicht mehr nachdenken ... nur fühlen.
Und er bekam immer, was er wollte, weil es das Gleiche war, was auch Killua begehrte. Manchmal fürchtete nicht nur Dominik sich davor, dass sie sich beide irgendwann verlieren könnten. Ineinander. Und was war dann? Dieses Leben ... es war nicht gemacht für solche Dinge. Es war nicht gemacht für ... Gefühle.
Gefühle.
Immer öfter spielten sie eine Rolle, tief verborgen in weggeschlossenen Gedanken, die unausgesprochen blieben. Manchmal ganze Nächte lang, in denen sie nicht anderes taten, als sich zu ... lieben.
... zu ficken.
Sie vögelten miteinander - mehr war es nicht. Und Dominik gelang es immer besser, sich das einzureden, wenn Killua seine Finger durch seinen Schwanz ersetzte, Dominiks Beine auf das Laken hinunterdrückte und jeden einzelnen Gedanken mit tiefen Stößen in tausend Scherben zerbrach, die sich erst nach und nach wieder zusammensetzten, wenn sie dann still nebeneinanderlagen, rauchten und an die Decke starrten, um zu verhindern, dass sie sich wieder übereinander hermachten.
Sie waren selten erfolgreich damit.
Es war, als würde man Wasser in ein Fass mit einem Loch im Boden schütten und hoffen, dass es irgendwann gefüllt war.
Es schien nie genug zu sein.