most useless price ever

Nov 14, 2004 01:58

yesterday...hmmm...oh...it's already past midnight...soooo...yesteryesterday mr. postman brought an interesting parcel to me. now i'm owner of the fantastic (?) book (?) brains in bahrain (!). and - no! - it's not about medicine or aliens or horror or albert einstein or monkeys! no! it's about chess! thanks god that i'm crap at playing chess! probably i can find out how to beat deep fritz, but i dunno, because i won't read the book. chess-tactics are booooooring. so...hmmm...



however...do you want to know how i got this book for free? i didn't kill and/or rob somebody/something for getting this awesome piece of chess-knowledge, - no! - i won it in a writing contest instead.
all that because of this poem, which will also be published in a book being released somewhere in 2005:

Die ökonomische Bedeutung der Freizeit

1951 ist ein schönes Jahr gewesen -
eben von schrecklicher Krankheit genesen,
beschloss ich all das nachzuholen,
was die Vergangenheit mir gestohlen:
Friedensfonds zur Korrektur des Seelenheils,
Moskau als Spitze meines Reisepfeils,
eine Dame oder zwei für eine schöne Liebelei,
Wirtschaftswissenschaften nachstudieren -
all das, um die Sehnsucht zu kurieren.

1975 waren sie noch immer meine Söhne,
all die vergangenen Ziele, all die geträumten Pläne,
noch ungeboren, doch die Details unvergessen,
linientreu, sowie vermessen,
vergaß ich dennoch Frieden zu unterstützen,
oder Bildung in meinen Holzkopf einzuritzen,
aber wenn kümmern solche Einzelheiten schon,
wenn Moskau weicht der Sowjetunion,
oder die angestrebte Zweisamkeit
besiegt wird von der Einfachheit?

1985 kreuzten der Mühen Belege meine Wege,
meine Träume liefen auf ungerade Weise,
wie ein Kunstradfahrer auf dem Eise,
bis an diesen einen Tag,
an welchen ich mich noch gut zu erinnern vermag,
das Spiel die Mühen kampflos besiegte,
während sich meine Existenz in Sicherheit wiegte:
Gewissen, Wissen, Fernweh, Zweisamkeit
wurden von meiner Sucht entweiht:
Wäre der Schach-Oscar nicht Fiktion
stünde er in meinen Regalen schon.

1993 schienen meine Ziele neu aufgestellt:
Saniertes Konto statt sanierte Welt,
Ural statt Moskau, Joghurt statt Damenpaar
Sportler des Jahres statt Dr. Suchar,
Wissen war bestenfalls als Briefmarke bekannt,
gestempelt zu einem mir unbekannten Land.

Jetzt habe ich die Gegenwart zu bestreiten
in der Kommission für auswärtige Angelegenheiten;
kränklich mein Spiel, kränklich mein Stolz,
einzig unverändert blieb mein Kopf aus Holz.
UNICEF-Botschafter werde ich nie sein,
dazu ist mein Friedenswille zu klein.
Als Pilot, Zugführer oder Kapitän
habe ich zuwenig von dieser Welt gesehen.
Sowohl der Politiker, als auch der Charmeur im Glück
greift auf mir fehlende Menschenkenntnis zurück.
Nur das mir fehlende Studium
würde verhüllen diese Dinge mit erhoffter Diskretion.

Damit man das Kind beim Namen nennt:
Ich bin nichts als ein vergeudetes Talent!
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