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rheasilvia May 11 2013, 16:42:20 UTC
Kreuzung zwischen Waschlappen und einem nervigen Gör.

LOL! Ja, das trifft es wirklich sehr gut! :-)

Diese ultimative Duncan MacLeod Pfadfinder Mentalität an sich stört mich nicht mal so aber Game of Thrones ist eine Welt, wo solche Menschen einfach nicht überleben können.

Das ist das eine, und ja, seine Mentalität macht Rob tatsächlich in gewissem Grad lächerlich - einfach weil er loszieht, die Welt zu erobern und sich selbst als rechtschaffene Alternative zu den verkommenen Lannisters versteht, aber dann so absolut nicht mit den Basics klarkommt und eben in Wirklichkeit keine bessere Alternative zu den Lannisters ist. Er ist auf andere Weise moralisch fragwürdig und als Anführer problematisch, aber er ist es ebenso.

Aber ich würde Ned und Robs rigide Mentalität nicht als Duncan MacLeod Pfadfinder Mentalität bezeichnen. Sie ist nämlich durchaus nicht pfadfinderhaft altruistisch und gleichberechtigt; sie ist im Gegenteil sehr Lehnswesen-frühmittelalterlich geprägt, im Sinne von "ein jeder hat an seinem Platz zu bleiben und seine Rolle zu spielen, und wer aufmuckt wird einen Kopf kürzer gemacht, ob es nun im Einzelfall sinnvoll und angemessen ist oder nicht".

Das ist in meinen Augen eine deutlich andere Sache.

(Blödes Beispiel: Ned und Rob würden Wilderer im Königswald hinrichten, auch wenn die armen Kerle am verhungern waren. Das ist das Gesetz. Sie hätten ja ihren Lord ansprechen können, wenn sie nichts zu essen hatten. Wenn sie das getan und der nicht angemessen reagiert hat, würden Ned & Rob den Lord zwar sicher erbost darauf ansprechen, aber das würde nichts daran ändern, dass sie den Wilderer hinrichten würden; und gegen den Lord würden sie im Endeffekt nichts unternehmen. Solche Sachen liegen im Ermessen jedes einzelnen Herrschers.

Duncan würde da deutlich anders reagieren. *g*)

Und was mich an Rob noch viel mehr stört... in meinen Augen hält er sich nicht an seine eigenen Regeln. Bestes Beispiel ist da die Sache mit seiner Ehe - ein Wortbruch gegenüber einem Allierten ist eigentlich etwas, was er nicht mit sich vereinbaren können sollte, aber er hat damit offenbar überhaupt kein Problem. Scheinbar, weil er das ursprüngliche Versprechen nie wirklich ernst genommen hat...?

Mal ganz davon abgesehen, dass er einfach ein schlechter Anführer ist, der keine Ahnung hat, wie man mit Verbündeten umgeht.

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astri13 May 13 2013, 19:18:53 UTC
Aber ich würde Ned und Robs rigide Mentalität nicht als Duncan MacLeod Pfadfinder Mentalität bezeichnen. Sie ist nämlich durchaus nicht pfadfinderhaft altruistisch und gleichberechtigt; sie ist im Gegenteil sehr Lehnswesen-frühmittelalterlich geprägt, im Sinne von "ein jeder hat an seinem Platz zu bleiben und seine Rolle zu spielen, und wer aufmuckt wird einen Kopf kürzer gemacht, ob es nun im Einzelfall sinnvoll und angemessen ist oder nicht".

Stimmt auch wieder. So ganz dasselbe ist es nicht. Wie er die Sache mit Karstark gehandhabt hat, hat mich wohl am meisten dran erinnert. Alle Berater "bloß nicht, das ist strategischer Selbstmord" vs. Robb "der hat gefangene Kinder umbringen lassen, Rübe ab". Das hätt auch Duncan sein können, umgeben von Methos, Amanda und sogar Joe, die alle wie verrückt head-desken.

Und was mich an Rob noch viel mehr stört... in meinen Augen hält er sich nicht an seine eigenen Regeln. Bestes Beispiel ist da die Sache mit seiner Ehe - ein Wortbruch gegenüber einem Allierten ist eigentlich etwas, was er nicht mit sich vereinbaren können sollte, aber er hat damit offenbar überhaupt kein Problem. Scheinbar, weil er das ursprüngliche Versprechen nie wirklich ernst genommen hat...?

Ich denke, das war das typisch romantische Klischée, der edle Held würde sich immer und unter allen Umständen an sein gegebenes Wort halten aber für die wahre Liebe bricht er das Versprechen zur arrangierten Ehe.

In Merlin hatten wir das sogar ein paar Mal wobei zugegebenerweise nur zur letzten Fast-Ehe Arthur tatsächlich sein eigenes Wort gegeben hat.

Und in 95 % aller Filme und anderen Serien soll das auch die Identifikationsfigur sein und wird damit durchkommen bzw. dafür auch am Ende belohnt werden. Nur, GOT funktioniert da wirklich anders. Drum fand ich`s ganz schick, dass sie da ein paar der üblichen rührigen Mittelalter-Romantik-Klischees reinbringen - und dann auf den Kopf stellen.

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rheasilvia May 13 2013, 22:22:55 UTC
Alle Berater "bloß nicht, das ist strategischer Selbstmord" vs. Robb "der hat gefangene Kinder umbringen lassen, Rübe ab". Das hätt auch Duncan sein können, umgeben von Methos, Amanda und sogar Joe, die alle wie verrückt head-desken.

Stimmt, in dem Fall hätten es bei den beiden schon zu einer ähnlichen Reaktion kommen können. :-) Aber im Allgemeinen sehe ich die beiden als ziemlich verschiedene Persönlichkeiten an... und bei Rob hat da glaube ich auch mit hineingespielt, dass Karstark ihm schon lange übel aufgestoßen ist, weil er aufmüpfig war und sein eigenes Ding durchziehen wollte. Klar, die Sache mit den Kindern war absolut nicht in Ordnung und hat Rob sehr mitgenommen. Aber in gewisser Hinsicht war es eben auch die Entschuldigung, die Rob gefehlt hat, um einen Mann einen Kopf kürzer zu machen, der ihm ohnehin übel aufgestoßen ist.

Und in 95 % aller Filme und anderen Serien soll das auch die Identifikationsfigur sein und wird damit durchkommen bzw. dafür auch am Ende belohnt werden.

Mag sein, aber romantisches Klischee hin oder her, ein Wortbruch gegenüber einem Allierten ist nichts anderes als ein Wortbruch, und in der Situation hat Rob egoistisch, strunzdumm und unfassbar kurzsichtig gehandelt (mal abgesehen von der Scheinheiligkeit). Zumal Ehen in Robs Kreisen eigentlich ausschließlich politisch geschlossen werden, verstehe ich immer noch nicht, was er sich eigentlich gedacht hat.

Es würde mich sehr überraschen, wenn es in dieser Welt das beschriebene romantische Klischee überhaupt gibt. Selbst die Geschichten für adelige kleine Mädchen handeln garantiert von der Ergebenheit und Treue zu ihrem ordentlich von den Eltern bzw dem König ausgesuchten Ehemann. Siehe Sansa und ihre ursprüngliche Erwartungshaltung gegenüber Märchenprinz Joffrey.

Auch die Zuschauer können in dieser Welt eigentlich nicht diesem Klischee nachhängen, würde ich sagen. Aber okay, vielleicht irre ich mich da auch...

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