Mein Ziel, diese Woche jeden Tag einen Text zu schreiben, habe ich zwar schon jetzt nicht erreicht. Aber - ich habe angefangen zu schreiben! Am Montag habe ich mit dem Text für das erste Stichwort begonnen (47. Hearts). Dass ich überhaupt so weit gekommen bin, ist nicht so selbstverständlich, wie es vielleicht klingen könnte. Ich leide nämlich schon seit längerer Zeit an einer richtig hartnäckigen Schreibblockade. Woran es genau liegt, dass ich plötzlich nicht mehr so richtig schreiben kann, habe ich immer noch nicht herausgefunden. Es scheint, als gäbe es viele Gründe, die alle irgendwie miteinander verknüpft sind und die ich hier nun nicht weiter ausbreiten möchte.
Meine Schreibblockade äussert sich so, dass ich zwar Ideen habe, über die ich schreiben möchte oder mir Geschichten in den Sinn kommen - aber sobald ich das Dokument öffne und anfangen möchte zu schreiben, ist alles weg. Blackout. Oder ich schreibe zwei oder drei Sätze und merke, dass die Idee, die im Kopf so gut wirkte, auf Papier einfach nicht funktioniert. Ich glaube aber nicht, dass sie wirklich auf Papier nicht funktioniert, sondern nur, dass ich anscheinend gerade nicht in der Lage bin, die Idee entfalten und wirken zu lassen. Es ist, als hätte ich meine Unbeschwertheit und die Experimentierfreude, die ich vor ein paar Jahren beim Schreiben noch hatte, unterwegs irgendwann verloren hätte. Früher hatte ich die Szenen, die ich beschrieb, fast wie ein Film vor Augen und musste eigentlich nur noch schildern, was ich sah. Das funktioniert nicht mehr. Und je mehr ich versuche, es wiederzuerlangen, desto mehr scheitere ich daran. Ich war letzten Montag sogar schon so weit, dass ich beschlossen hatte, mit dem Schreiben ganz aufzuhören (alles, was mit Fiktion zu tun hat - ich schreibe ja jetzt wieder als freie Mitarbeiterin für die Lokalzeitung und das Reiseblog werde ich auf jeden Fall zu Ende führen) - denn unter den aktuellen Bedingungen kam es mir nicht mehr sinnvoll vor, mich weiter damit zu quälen. Als ich dann aber so dasass und ich
gelbes_gilatier wegen meiner Schreibblockade vollgejammert äh... konsultiert hatte, spürte ich wie aus dem Nichts plötzlich meinen unsichtbaren Weg wieder - diese Intuition, der ich auf meiner Reise schon gefolgt bin. Die Intuition, die mir immer mal wieder voller Vertrauen geraten hat, was ich als nächstes tun sollte. Und die meinte, ohne den geringsten Zweifel und ganz ruhig, dass ich nicht aufhören sollte mit dem Schreiben, nicht einmal kurzfristig, um die Blockade zu bekämpfen. Dass dieses Projekt hier schon das Richtige ist für mich. Ich wusste, dass es wieder gehen würde. Früher oder später. Das heisst - ich bleibe dran, aber... Wunder dauern etwas länger. ;) Der Text, den ich am Montag danach geschrieben hatte, ist noch nicht publikationsreif. Er erscheint mir immer noch ein wenig flach und eingeschränkt. Und es ist auch keine Fiktion. Aber immerhin hab ich ihn trotzdem geschrieben. Ich werde hier anfangen zu posten, sobald es etwas zu posten gibt. Aber das Projekt läuft noch. (Ich schreibe übrigens gerade.)