Dec 10, 2005 13:38
10.12.
Endlich Wochenende! Finnja kuschelte sich in die dicke Decke und seufzte zufrieden. Viele Leute waren durchaus verwirrt, sobald sie ihr Bett sahen, was größtenteils daran lag, dass sie zig Kopfkissen, Wärmflaschen, etc. brauchte. Das Sonnenlicht wurde Dank der Rollos davon abgehalten, ins Zimmer zu scheinen und hinderte sie so nicht am seligen Schlummern. Allerdings gab es da ein Problem: Freya, ihres Zeichens Frühaufsteherin. Auch, wenn sie versuchte, ihre Schwester nicht zu wecken und das Licht nicht anmachte, hatte sie garantiert auch was davon. Gegen irgendetwas rannte das Mädel nämlich immer, was unterdrückte Schmerzensschreie mit sich brachte. Sie streckte sich und rieb sich die Augen. So langsam sollte sie vielleicht doch aufstehen, es roch schon nach Mittagessen. Frau Langer konnte es partout nicht leiden, wenn sie dann noch im Schlafanzug war und recht verpennt aus der Wäsche blickte. Schön die Beine aus dem Bett geschwungen und auf nächstem Weg ins Bad.
Nevin verteilte fröhlich Wolldecken an die anderen Tantchen und deutete auf die bunten Kissen auf dem Boden.
"Setzt euch doch! Tee und Tassen stehen auf dem Tisch. Wärmflaschen werden auf Nachfrage zubereitet. Heute lesen wir 'Marsha Mellow und ich' von Maria Beaumont!"
Aki sah vorsichtig zu Finnja rüber. Genau in diesem Moment trafen sich ihre Blicke, er wandte sich rasch ab. Seine Finger klammerten sich um die Tasse, etwas Tee schwappte über seine Hände. Er schimpfte leise und nahm einen Schluck, wobei er sich die Lippen verbrannte. Heute war wirklich sein Glückstag! Freya schloss die Augen. Sie wollte nicht eifersüchtig sein, trotzdem spürte sie einen brennenden Schmerz, wenn sie Nevin und Nock sah.
Seit Oktober, um genau zu sein seit Halloween, war sie nun Single. Es tat weh, zu sehen, dass andere so glücklich zu zweit waren. Marie hätte sich keinen besseren Tag aussuchen können, um sie zu verlassen. Sie waren beide auf einer Party, dann war es plötzlich aus. Den Rest des Abends konnte sie ihre Ex mit deren neuer Flamme tanzen sehen. Die kleine Vampirin hatte süße, gläserne Tränen geweint.
Auf einmal war da eine Hand, die über ihre Wange streichelte. Freya blinzelte. Vor ihr kniete Lola, die großen, braunen Augen weit aufgerissen.
"Alles klar?", flüsterte sie und wuschelte ihr durchs Haar.
"Muss doch, oder?"
"Denk schon."
"Na dann."
Lola legte einen Arm um sie und lächelte.
"Mach dir keine überflüssigen Sorgen, ja?"