Er Gehört Zu Mir [Part 3 - Truth] - Jensen Ackles/Misha Collins RPS

Nov 19, 2011 19:24



Titel: Er Gehört Zu Mir
Part: 3 - Truth
Autor:
pippin1983
Fandom: Supernatural
Pairing: Jensen Ackles / Misha Collins (Cockles)
Warnings: RPS
Rating: NC17
Disclaimer: Nichts davon ist wahr. Alles reine Fiktion und meiner Fantasie entsprungen!

Misha kam mit einer Schüssel Wasser in den Händen und zwei Handtüchern über dem Arm aus dem Bad zurück.
Jensen lag dick eingepackt in seinem Bett und war bereits halb eingeschlafen. Sein Zustand hatte sich in der letzten Nacht verschlechtert. Schüttelfrost und Schweißausbrüche hatten ihn die halbe Nacht wach gehalten.
Misha hatte ernsthafte Bedenken gehabt, ihn wirklich wieder ins Flugzeug Richtung Vancouver zu setzen. Aber Jensen wollte wieder in seine eigene Wohnung, sein eigenes Bett und weg aus Richardson, Texas, weg von seiner Familie. Und das hatte Misha verstanden, nach dem Desaster am Abend zuvor.
Er hatte natürlich auch direkt Eric angerufen und mitgeteilt, dass Jensen die nächsten Tage ausfallen würde. Eric war keinesfalls begeistert gewesen ob seines bereits hinterherhinkenden Drehplans. Keinesfalls begeistert war wohl noch untertrieben, Eric hatte Misha am Telefon regelrecht angebrüllt, als wäre es planbar krank zu werden und Jensen hätte das absichtlich gemacht.
Und bereits bei ihrer Ankunft in Vancouver hatte Misha eine Email mit geändertem Drehplan auf seinem Echofon. Er hatte am nächsten Tag bereits sehr früh anzufangen, um vier Uhr Drehbeginn, um halb drei aufstehen, und fast seine sämtlichen Szenen für diesen Tag geplant. Als wolle Eric ihn für Jensens Fieber bestrafen und ihn davon abhalten, sich um Jensen zu kümmern.
Jensen war auch freiwillig direkt vom Flughafen zum Arzt gefahren, beziehungsweise er hatte sich vom Taxi hinfahren lassen. Während Jensen im Untersuchungszimmer war, Temperatur gemessen und Blut abgenommen bekam, hatte Misha mit Jim telefoniert und ihn gebeten am nächsten Tag, während seiner Drehpausen nach Jensen zu sehen. Jensen war zwar kein Kleinkind und hatte mit Sicherheit schon die ein oder andere Grippe oder so allein durchgestanden, aber sie waren doch jetzt ein Paar und er fühlte sich einfach verantwortlich.
Jetzt waren die endlich zu Hause und Jensen hatte sich in einen kuscheligen, dicken Jogginganzug gepackt und war ins Bett gegangen. Misha hatte bereits die Koffer ausgepackt und eine Maschinenladung Wäsche aufgesetzt. Jetzt kam er mit den Utensilien für Jensens Wadenwickel ins Schlafzimmer.
Er stellte die Schüssel auf den Boden und setzte sich am Fußende aufs Bett. „Na, Baby?“ fragte er und legte seine Hand auf Jensens Unterschenkel.
„Mm,“ machte Jensen.
„Okay, Wadenwickel, Baby, und dann wird geschlafen.“
„Hmm, Mami,“ murmelte Jensen.
„Du wirst du noch wundern,“ lachte Misha. Er zog die Bettdecke zurück und schob erst Jensens linkes Hosenbein hoch, zog ein Handtuch durch das kalte Wasser und wickelte es wenig oberhalb vom Knöchel um Jensens Bein. Er zog das Hosenbein wieder zurück und wiederholte die Prozedur am rechten Bein. Als er fertig war stand er auf und setzte sich ans Kopfende neben Jensen.
“Three little children, lyin' in bed
Two were sick and the other 'most dead
Sent for the doctor and the doctor said,
"Give those children some short'nin' bread,"” sang Misha leise,
“Mama's little baby loves short'nin', short'nin',
Mama's little baby loves short'nin' bread,
Mama's little baby loves short'nin', short'nin',
Mama's little baby loves short'nin' bread.”
Jensen drehte seinen Kopf zu Misha, zog eine Augenbraue hoch, aber er sagte nichts, was für Misha ein Zeichen war, dass er wirklich fertig war und so gut wie schlief. Er blieb neben ihm sitzen, sang leise weiter und streichelte Jensens Kopf. Als Jensen schließlich tatsächlich schlief, nur noch ruhig und gleichmäßig atmete und Misha für einen Moment die Lieder ausgingen, beschloss er, sich auch ein wenig hinzulegen, auch wenn es gerade mal kurz nach halb fünf war. Wahrscheinlich würde er es später bereuen, wenn er nicht einschlafen konnte und sich wach im Bett wälzte bis kurz bevor sein Wecker klingelte. Aber Schlaf klang gerade gar nicht schlecht. Und in zwei Stunden spätestens würde er mit Sicherheit so oder so wieder geweckt, denn dann landete Jareds Flieger und er hatte das unweigerliche Gefühl, dass der junge Mann zu einem Krankenbesuch kommen würde und wahrscheinlich auch auf einen Bericht aus Richardson hoffte.
Allerdings wurde nichts aus Mishas Plänen. Zum ersten Mal an diesem Tag kam er richtig zur Ruhe, was sein Kopf nutzte um Platz für Gedanken zu machen, die Misha bisher verdrängt hatte.
Dylan. Im Großen und Ganzen fand er ihn ja ganz sympathisch; war dankbar gewesen, dass er sich um Jensen gekümmert hatte, während er selbst sich mit Alan unterhalten hatte. Aber es ließ ihm keine Ruhe, dass da offensichtlich irgendwann einmal irgendwas zwischen Jensen und Dylan gewesen war. Und es machte ihn irgendwie nervös, dass er nicht wusste was.
Was ihn so störte, war nicht, dass Jensen vor ihm bereits mit anderen zusammen gewesen war, er selbst hatte ja auch bereits zahlreiche Beziehungen und Affären gehabt, und in ihrem Alter wäre es wohl kindisch gewesen, irgendetwas anderes anzunehmen. Aber Dylan war… es war… Misha konnte es irgendwie nicht festmachen, was ihn so störte.
Schließlich stand er doch wieder auf, holte sich aus dem Wohnzimmer das Script, das er für den nächsten Tag, oder besser die kommende Nacht, brauchte und setzte sich dann wieder aufs Bett.
Bis es um kurz nach 19 Uhr tatsächlich an der Wohnungstür klingelte und Jared davor stand, war Misha grob geschätzte tausend Mal bereits wieder vom Bett aufgestanden, hatte sich Kaffee gemacht, hatte dem schlafenden Jensen zweimal zwischenzeitlich die Wadenwickel erneuert, war zweimal in die Küche gestiefelt um sich ein Sandwich zu machen, hatte circa zehnmal Twitter auf seinem Echofon aufgerufen und dann doch nichts gepostet, hatte die Wäsche aus der Maschine in den Trockner umgefüllt und hinterher zusammen gelegt und auch gleich in den Schrank geräumt und hatte etwa zwanzigmal angefangen, seine Parts im Script anzustreichen und zu lesen und war jedes Mal nicht weiter als eine halbe Seite gekommen. „Hummeln im Hintern“ hatte seine Oma sowas genannt. Ja, genau das war es. Hummeln im Hintern.
Selbst jetzt da Jared hier war, wurde er nicht ruhiger. Er lief zigmal zwischen dem Wohnzimmer, wo Jared auf dem Sofa saß, und der Küche hin und her und fragte ständig, ob er noch was bringen könne.
„Boah, Misha! Es reicht!!! Setz dich hin! Setz. Dich. Verdammt. Nochmal. Hin.,“ schimpfte Jared schließlich, krallte seinen Kollegen am Handgelenk und zog ihn runter aufs Sofa. „Was ist denn los mit dir? Wie war es denn nun bei den Ackles? Komm, bleib sitzen und erzähl mir alles.“
Misha stöhnte. Er holte tief Luft. Er griff nach seiner Kaffeetasse, die inzwischen zum dritten Mal gefüllt war, und lehnte sich zurück. Dann lehnte er sich wieder vor, stützte die Ellbogen auf die Knie und schwenkte den Kaffee in der Tasse herum.
„Oh, oh! So schlimm?“ fragte Jared.
Misha starrte eine Weile ohne ein Wort auf seine Tasse, dann sah er Jared ernst an. „Kennst du Dylan?“
„Dylan? Den Ranchverwalter?“ Misha nickte. „Klar. Er gehört ja quasi zur Ackles Familie. Wieso?“
Das war es. Endlich wusste Misha was ihn so an Dylan störte. Er gehörte zur Familie.
Er hatte keinen Kontakt mehr zu seinen Ehemaligen. Und er nahm an, dass es auch bei Jensen viele gab, mit denen er keinen Kontakt mehr hatte. Aber Dylan… er hatte definitiv noch Kontakt mit Dylan, engen Kontakt.
„Was weißt du über ihn? Über ihn und Jensen?“
Jared sah ihn verwirrt an. „Über Dylan und Jensen? Gibt es denn da etwas zu wissen?“
Misha wandte seinen Blick wieder auf die Tasse in seinen Händen. „Scheinbar,“ murmelte er.
„Ach du … !“ staunte Jared. „Das… ich hab das echt nicht gewusst.“ Dann legte er den Kopf schief und sah Misha fragend an. „Moment! Du… du bist eifersüchtig?“ Jared konnte sich ein Grinsen nicht verkneifen.
Misha sah Jared mit leicht böse funkelnden Augen an.
„Ja, du bist eifersüchtig,“ stellte Jared amüsiert fest. „Es gibt doch keinen Grund dazu, oder? Ich mein… Jensen ist die meiste Zeit hier, ein paar Wochen in L.A. und ein paar Wochen unterwegs zu Conventions. In Texas ist er selten, das weißt du.“
„Ich weiß! Danke Jare, ich weiß wie mein Freund lebt. Und… Scheiße, man, ich weiß es gibt keinen Grund… es ist einfach… als wir da waren, diese Vertrautheit zwischen den zwei…“
„Mish,“ Jared lachte, „Mish, du bist irgendwie knuffig wenn du eifersüchtig bist. Aber ich glaube echt nicht, dass du dir Sorgen machen brauchst. Jensen liebt dich. Wie lang seid ihr jetzt zusammen? Sechs Monate?“
Misha nickte. „Es ist Blödsinn, ich weiß. Ich weiß.“ Er stand wieder auf und ging Richtung Küche. „Wir haben dir Kuchen mitgebracht. Grüße von Alan,“ sagte er als Entschuldigung, dass es ihn nicht auf seinem Platz hielt.
„Weißt du Mish, sie sind zusammen aufgewachsen,“ erzählte Jared, als Misha mit einem Stück Kirsch-, einem Stück Kürbis-, und einem Stück Apfelkuchen zurück kam. „Dylans Dad hat schon auf der Ranch gearbeitet und als Dylans Eltern bei einem Verkehrsunfall gestorben sind, hat Papa Ackles ihn bei sich aufgenommen und als Stalljungen arbeiten lassen. Dylan ist nur’n halbes Jahr älter als Jensen, damals war er elf. Klar, dass da eine Verbindung zwischen den zwei besteht.“
Misha stellte den Teller mit dem Kuchen auf den Wohnzimmertisch und setzte sich wieder neben Jared. Er zuckte nur einfach mit den Schultern. „Jensen erwähnte nur, dass Dylan seine erste homosexuelle Erfahrung war. Aber… das könnte alles bedeuten und irgendwie … wie soll ich das sagen… Ich wüsste nur gern, ob es nur sein erster Kuss war, oder sein erstes Mal oder…“
„Danke Mish! Kopfkino. Hör auf!“
Diesmal war es Misha, der lachte. „Okay, aber du verstehst was ich mein.“
„Ja, versteh ich. Wenn es dir so viel bedeutet, solltest du Jensen danach fragen. Das ist das Einzige was du tun kannst. Ich mein… ich wusste bis heute nicht mal, dass Dylan auch schwul ist. Das ist alles neu für mich, sorry.“
„Schon okay, und ich hätte Jensen ja schon gefragt, aber seit wir angekommen sind liegt er im Bett und schläft.“
„Wie geht es ihm denn?“
„Ich hoffe inzwischen schon besser, aber er ist definitiv erst mal außer Gefecht. Heute Nacht hatte er Schüttelfrost. Ich wollte ihn gar nicht fliegen lassen und am Check-In hatten sie auch Bedenken, aber er wollte definitiv nicht in Texas bleiben.“
„Nicht gut gelaufen?“
Misha schüttelte den Kopf und erzählte Jared dann alles über den letzten Abend.
Nachdem er mit seinem Bericht fertig war, konnte sich Jared nicht zurückhalten. Er war mächtig enttäuscht von der Familie, die fast wie seine eigene für ihn war. Er hielt in seinem Motzen inne, als er die Toilettenspülung hörte.
„Klingt, als wär der Patient wach,“ stellte er fest.
Misha stand auf, um nach Jensen zu sehen, aber bis er an der Tür war stand ihm Jensen schon gegenüber. „Wie spät?“ fragte er mit belegter Stimme.
„Kurz vor acht, Jackles,“ kam es vom Sofa.
„Jare.“
Jared stand auf und kam zur Tür.
„Willst du was essen, Baby?“ fragte Misha.
„Nicht so wirklich… Scheibe Toast vielleicht.“
„Scheiße, Alter, du bist echt am Arsch, oder?“ fragte Jared mit leicht besorgtem Blick. Jensen nickte nur.
„Geh wieder ins Bett, wir brauchen dich bald wieder.“
„Ja, hör auf die Bohnenstange,“ grinste Misha, „Ich bring dir gleich bisschen Toast und Brühe.“ Mit diesen Worten war Misha auch schon wieder in der Küche verschwunden. Jensen tapste wieder zurück zum Schlafzimmer, wissend, dass Jared ihm folgen würde, ob er es wollte oder nicht.
„Dein Engel ist ja der geborene Krankenpfleger,“ stellte Jared amüsiert fest, nachdem Jensen sich wieder unter seiner Bettdecke verkrümelt hatte.
„Mein Engel ist eine Glucke. Er singt,“ entgegnete Jared.
„Äh, du singst auch, Junge.“
„Er singt Kinderlieder.“ In dem Moment, da er es ausgesprochen hatte, bereute er es bereits, denn Jared kugelte sich bereits vor Lachen. Als er sich wieder einigermaßen gefangen hatte, setzte er sich schwungvoll auf Mishas Bettseite und begann ebenfalls zu singen:
„Soft kitty, warm kitty, little ball of fur, happy kitty, sleepy kitty, purr, purr, purr.“
“Miiiiiiiiish!” rief Jensen, so gut er konnte, “Mish, schaff ihn raus! Er singt Nerd-Lieder. Mach ihn weg!“ Aber es half nichts, Misha kam nicht und Jared wiederholte sein Lied zum Trotz nochmal. Als Misha schließlich kurz darauf mit einem Tablett ins Schlafzimmer kam, versuchte es Jensen noch mal. „Mish, mach den da weg.“
„Was ist denn passiert?“ wollte Misha wissen, während er das Tablett auf Jensens Nachtisch abstellte.
„Jenny hier hat erzählt, es hilft ihm wenn man ihm Kinderlieder vorsingt-“
„Padalecki, ich kill dich.“
„-und da dacht ich, ich sing ihm auch eins-“
„Ich mach dich kalt.“
„-Magst es mal hören?“
„Klar, warum nicht?“ grinste Misha frech.
„Ich mach euch beide kalt, wartet nur ab, wenn ich wieder fit bin…“
„Okay, okay, ich hau ab,“ meinte Jared schließlich nach dem dritten Vortrag seines Liedes. „Schließlich dürfen Misha und ich wieder mal Nachtschicht fahren, während du dich im Bett fläzst.“
„Es tut mir leid,“ gab Jensen kleinlaut zu.
„Also, vielleicht schau ich morgen Abend wieder rein. Bis dann, Jungs. Ich find den Weg raus. Und danke für den Kuchen. Und gute Besserung.“ Jared war bereits fast zur Wohnung draußen, als er noch rief: „Und Misha, frag ihn, red‘ mit ihm!“
Jensen setzte sich etwas aufrechter ins Bett und griff sich eine Scheibe Toast. „Was hat Jare gemeint? Warum müssen wir denn reden?“ fragte er verunsichert. „Hab ich… was falsch gemacht? Ist es wegen gestern? Was hab ich angestellt?“ Zögerlich biss er in eine Ecke des Brots.
Misha sagte nichts, noch nicht. Er fing an, sich fertig zu machen fürs Bett. In gut sechs Stunden würde sein Wecker klingeln und ein wenig Schlaf hatte er sich auch verdient. Eigentlich hätte er vernünftiger Weise ja in sein eigenes Bett in seiner eigenen Wohnung gehen sollen, um nicht Gefahr zu laufen, sich anzustecken (und um in Ruhe über darüber nachzudenken, was genau sein Problem mit Dylan war). Aber er war auch ein Mensch, der von Natur aus gern unvernünftig war, und außerdem wollte er für seinen kranken Freund da sein.
Er zog seine Hose und seinen Pullover aus und legte sie über die Lehne von Jensens Kleidersessel.
„Du hast nichts falsch gemacht,“ meinte er endlich.
„Aber irgendwas bedrückt dich doch.“
„Iss erst mal was. Ich geh Zähne putzen. Und dann reden wir in aller Ruhe, in Ordnung?“
„M’kay.“
Nur noch in Unterhose und T-Shirt gekleidet kam Misha schließlich aus dem Bad wieder. Jensen balancierte tatsächlich die Suppenschüssel auf seinen Knien und löffelte Brühe. Seine Stirn war schweißnass und seine Wangen glühend rot. Misha wünschte ihm, dass er bald gesund würde. Krank sein konnte echt ätzend sein.
„Hast du das Gefühl, dass die Wickel geholfen haben?“ fragte er.
„Die sind echt ekelhaft kalt!“ jammerte Jensen.
„Also nicht mehr?“ meinte Misha.
Jensen verzog etwas den Mund. „Die sind scheiß kalt… aber ich glaub es hilft.“ Misha lachte kurz auf und holte im Bad frisches Wasser und die bereits zuvor benutzten Handtücher, die Jensen bei seinem Toilettengang dort abgelegt hatte.
„Was liegt dir denn nun aufm Herzen?“ fragte Jensen während ihm Misha frische Wadenwickel machte. Misha sah auf. Er schüttelte leicht den Kopf.
„Weißt du was, vergiss es einfach. Es ist total unwichtig und völliger Schwachsinn.“
„Misha! Jetzt komm schon, wir können doch über alles reden.“
Misha nahm die Wasserschüssel ohne ein Wort und brachte sie zurück ins Bad. Er schwieg auch noch immer, als er zurück kam, sein Kissen aufschüttelte, die Decke zurückschlug und sich schließlich ins Bett setzte.
„Dylan,“ bemerkte Jensen schlicht.
Misha hielt einen Moment die Luft an.
„Hundert Punkte, wie?“ meinte Jensen. Er stellte die inzwischen fast leere Suppenschüssel weg und legte dann seine Hand an Mishas Nacken. „Okay, wir reden. Was willst du wissen?“
„Jensen…“
„Ich seh, dass es an dir nagt. Also los, raus mit der Sprache.“
Misha rutschte in eine liegende Position, drehte den Kopf zur Seite und machte das Licht aus. „Muss nachher arbeiten. Gut Nacht.“

Jensen verdrehte die Augen. Aber er gab einfach nach, er hatte keine Lust und auch keine Kraft zu diskutieren. Und er wusste, dass es an Misha nagte und doch irgendwann zur Sprache kommen würde. 
Jensen war am Ende. Schon wieder ein Casting, das schief gelaufen war. Er fragte sich wirklich, ob er überhaupt Schauspieler werden sollte, oder wollte. Warum hatte er damit überhaupt angefangen? Warum war er nicht ins Football-Team eingetreten? Oder ins Lacrosse-Team? Sein Bruder hatte doch auch keine Ambitionen gehabt, in Vaters Fußstapfen zu treten.
Er ging direkt über den Hof zum Stall, wollte nicht von seiner Mutter ausgequetscht werden darüber, wie es gelaufen war, während die kleine Nervensäge wieder seine Hilfe bei irgendwelchen Grundschul-Mathe-Aufgaben wollte.
Er wollte jetzt zu Mika, den Kopf freibekommen.
Im Stall angekommen, zog er die Jacke aus und warf sie über die Boxentür. Er ging zu seinem Spind, steckte sich einige Leckerchen in die Hosentaschen und hob den Sattel heraus. Als er sich wieder umdrehte, hatte Mika bereits die Jacke herunter gezogen und suchte nach was zu Fressen, das Jensen ihm mitgebracht haben könnte.
„Ey Großer, ganz ruhig, du kriegst ja was, aber da findest du nichts,“ beruhigte er sein Pferd. Er öffnete die Box und ging zu ihm hinein. Er nahm etwas von den Leckerchen aus der Tasche und fütterte sie dem dunkelbraunen Hengst.
Er richtete Mika fürs Reiten her, als Dylan in der Box auftauchte.
„Na?“
„Hey.“
„Sieht nicht aus, als hättest du die Rolle.“ Der junge Mann kannte Jensen einfach zu gut. Sie waren in den letzten Jahren zu mehr als nur guten Freunde geworden, sie waren wie Brüder und konnten einander lesen wie Bücher. In den ersten Jahren, die Dylan bei ihnen gewohnt hatten, hatten sie sich ein Zimmer geteilt, sie waren zusammen zur Schule gegangen, hatten einfach alles zusammen gemacht.
„Nein, wieder nicht,“ bestätigte Jensen. „Kommst mit?“
„Klar.“ Dylan verließ Mikas Box und machte sich daran, sein Pferd auch zum Reiten zu richten.
Ihre Ausritte waren immer recht ausgiebig, manchmal machten sie Rennen gegeneinander, manchmal führten sie Mika und Ceddy nur am Zügel und gingen spazieren, manchmal machten sie querfeldein Hindernisspringen. Sie waren von klein auf mit ihren Pferden aufgewachsen und diese hatten in den Jahren so einiges mit den wilden Jungs aushalten müssen und ließen es sich gefallen.
An diesem Tag ritten sie allerdings nur einfach im Trab über die Feldwege Richtung See.
Es war erst Mitte April, aber es war bereits ziemlich heiß, und sie hatten vor Schwimmen zu gehen. Bereits kurz vor der Flussmündung zog Jensen sein Hemd aus und knotete es sich um den Bauch. Er konnte Dylans Blicke spüren. Und er spürte sie nicht zum ersten Mal. Auch das Kribbeln in seinem Bauch und das beklemmende Gefühl in seiner Brust waren ihm seit Längerem schon bekannt und fast schon Gewohnheit.
Er wusste schon seit einiger Zeit, dass Dylan Jungs vorzog, auch wenn ihm die Mädchen in der Schule scharenweise hinterherliefen - mehr als ihm selbst und, selbst wenn es eingebildet klang, er wusste, dass er gut aussah. Aber dass er sich von Dylan angezogen fühlte, das hatte er am Anfang nicht wahrhaben wollen. Seit ein paar Monaten schlug er sich mit dem Gedanken herum. Erst in den letzten Wochen hatte er begonnen, sich damit abzufinden. Hatte angefangen, das Gefühl, eine Faust würde sich um sein Herz legen und es zusammen drücken, wann immer er sah, dass Dylan einem anderen Jungen hinterher schaute, als das zu akzeptieren, was es war - Eifersucht.
Aber er traute sich nicht, Dylan etwas zu sagen. So nahe sie sich auch standen, er hatte Angst, es auszusprechen. Und er hatte Angst abgewiesen zu werden. Schließlich waren sie wie Brüder, und da war es doch einfach seltsam, solche Gefühle für den Anderen zu haben.
Er ließ sich auch jetzt nichts anmerken und alles war wie immer, wenn sie an der Mündung, wo der Fluss in den See mündete, badeten. Wie immer tunkten sie einander, schwammen um die Wette und ließen Ceddy und Mika am Ufer grasen.
Erst als sie zurück waren und Mika und Ceddy trockenrieben, fühlte sich Jensen richtig übel. Er war froh, dass Dylan mit Ceddy in der Box nebenan war und ihn nicht sehen konnte. So langsam hatte er es doch irgendwie satt, dass er nicht wusste woran er war und es auch nie wissen würde, wenn er es nicht endlich ansprach. Allein bei dem Gedanken, es anzusprechen, war ihm speiübel.
„Dylan?“ fragte er, während er Mikas Mähne bürstete.
„Jo?“ kam es aus der anderen Box.
„Ich hätt Bock, heut mal wieder aufm Heuboden zu schlafen, das haben wir ewig nicht gemacht.“
„Oh… ich weiß nicht, nachts ist immer noch ziemlich kalt draußen.“
„Willst du mich verarschen? Wir haben doch sogar Silvester in der Scheune gefeiert.“
„Gut, wenn du meinst, aber beschwer dich nicht wenn’s doch zu kalt wird.“
Eine gute Gelegenheit um enger zusammen zu rücken, schoss es Jensen durch den Kopf. Aber er verdrängte den Gedanken sofort in die hinterste Ecke seines Gehirns.
Nach dem Abendessen schnappten sie sich ihre Schlafsäcke, wimmelten Mackenzie ab, packten Walkmans, Cola, Chips und Taschenlampen ein und zogen in die Scheune.
Sie blieben lange auf, redeten bis spät in die Nacht, zumindest solange bis beide Taschenlampen den Geist aufgegeben hatten, nur nicht über das, was Jensen wirklich auf dem Herzen lag.
Jensen lag wach in seinem Schlafsack und starrte Richtung Decke. Dylan lag definitiv ebenfalls wach, er konnte seinen noch immer ungleichmäßigen Atem hören. Er hörte das Stroh unter ihm rascheln, als er sich bewegte.
Plötzlich ging alles sehr schnell. Jensens Verstand hatte keine Zeit zu verarbeiten, was passierte. Das Letzte, dass er wirklich, wirklich bewusst mitbekam, war, dass Dylan sich über ihn beugte und seine Lippen leicht, aber gewollt und bestimmt auf Jensens trafen.
Das leichte Kribbeln, das er gespürt hatte, wenn er an die Möglichkeit gedacht hatte, das so etwas jemals passieren könnte, war nichts, absolut gar nichts gegen die Explosion, die gerade in seinem Körper passierte, das Kribbeln das durch sämtliche Nervenbahnen, von den Zehenspitzen, den Fingerspitzen bis zu seinen Haarwurzeln zog.
Er wehrte sich nicht, er wollte sich nicht wehren. Was immer hier gerade passierte, er wollte es.
Er hörte den Reißverschluss von Dylans Schlafsack, spürte wie er sich über ihn kniete.
Ihre Lippen trafen abermals aufeinander, es war ein fast keuscher Kuss. Jensens Herz hämmerte bis zum Hals und er hatte keine Ahnung, wie er sich verhalten sollte.
Nicht, dass er keine Ahnung von Intimität oder Sex gehabt hätte, aber nun mal nicht mit dem eigenen Geschlecht und schon gar nicht mit Dylan, seinem besten Freund, quasi seinem Bruder.
Er blieb ruhig liegen und ließ Dylan machen. Dieser legte sich dicht neben ihn und öffnete den Reißverschluss an Jensens Schlafsack.
Es war alles still in der Scheune, keine Maus, keine Taube, nichts raschelte durchs Stroh. Jensen hatte das Gefühl, man müsse sein Herzklopfen so laut hören können, wie Buschtrommeln, aber alles was er hörte war sein Atem und Dylans Atem, die beide ähnlich stakkatohaft klangen.
Dylan schlug Jensens Schlafsack zurück und fuhr mit seiner Hand unter Jensens T-Shirt. Unerträglich langsam ließ er sie streichelnd, in kreisenden Bewegungen tiefer und tiefer auf seinem Bauch in Richtung Boxershort gleiten.
Am Gummizug angekommen, schob er seine Finger unter den Stoff der Boxershort. Zärtlich kraulte er durch Jensens Schamhaar, bevor er über die Innenseite seines Oberschenkel streichelte. Gefühlvoll legte er seine Hand um Jensens Glied und seine Weichteile. Jensen hielt den Atem an.
Das durfte nicht sein. Er konnte es normal lange aushalten. Er wollte diesen Moment genießen, aber er spürte, sehr zu seinem Missfallen, dass es nicht mehr lange dauern würde. Definitiv nicht.
Dylan wusste definitiv, wie er seinen Daumen, und natürlich alle anderen Finger auch, einzusetzen hatte. Und es dauerte nur sehr wenige Handgriffe seinerseits bis Jensen unter lautem Stöhnen und einem kaum hörbaren, geächztem „Heilige Scheiße!“ in seiner Boxershort kam.
Dylan rollte sich zurück auf seinen Rücken und Jensen konnte nur ahnen, dass er gerade seinen Samen auf seinem eigenen Glied verrieb und sich selbst zum Höhepunkte brachte.
Ein Gedanke, der ihn selbst wieder hart werden ließ.
Aber anstatt sich zu rühren starrte er nur gegen die Decke. Er hatte Angst. Angst um das Verhältnis, dass zwischen Ihnen bestanden hatte. Es war die ganze Zeit kein Wort gefallen und er hatte Angst, dass der nächste Morgen einige Spannung bringen würde.

Es dauerte lange, Dylan war inzwischen auch gekommen, bis Jensen den Mut aufbrachte und sich auf die Seite rollte, seine Hand sachte auf Dylans, ihm abgewandte Wange legte und mit seinen Lippen die seines besten Freundes berührte. 
Jensen schlief in dieser Nacht kaum. Das Fieber machte ihn völlig fertig, er fror und schwitzte abwechselnd und hoffte, dass es bald vorbei sein würde und dass er es mit seiner Sturheit, unbedingt zum Thanksgivingessen zu wollen und unbedingt zurück nach Vancouver fliegen zu wollen, nicht nur noch viel schlimmer gemacht hatte.
Aber auch der Gedanke, dass die Begegnung mit Dylan Misha zu einem eifersüchtigen Nervenbündel gemacht hatte, hielt ihn in dieser Nacht wach.
Immer wieder fanden die Erinnerungen an seine erste Nacht mit einem Jungen, damals vor gut siebzehn Jahren, den Weg in seinen Kopf.

Als Mishas Wecker um halb drei zu piepen begann, lag Jensen wach neben ihm, den Kopf auf die Hand gelegt, und blickte ihn mit einem müden, erschöpften Lächeln an.
„Morgen.“
„Hey, Morgen, solltest du nicht dick eingekuschelt am schlafen sein, Babe?“ fragte Misha besorgt und küsste Jensen auf die Nasenspitze.
„War nicht so spannend, wie dir beim schlafen zuzusehen.“
Misha lachte. „Du bist süß, aber du solltest echt schlafen, du musst gesund werden.“
„Ich wollte doch nur tschüss sagen und dich fragen, ob du heut Abend wieder kommst.“ Jensen sah müde aus, und man sah ihm an, dass er im Prinzip total erschöpft war von seiner Krankheit.
„Ob ich… ob ich heut Abend wieder komm? Jay, was’n das für ne Frage? Natürlich bin ich direkt nach Drehschluss wieder da.“
„Ich dachte nur, weil du vorhin irgendwie, naja…“
„Babe, ich bin auf jeden Fall sofort wieder da, sobald ich kann. Also, hinlegen und schlafen. Wir seh‘n uns nachher.“
„Bist du dann auch bereit zu reden?“
„Mal sehen.“ Er stand schließlich auf und ging Richtung Badezimmer. An Jensens Bettseite blieb er einen Moment stehen und küsste seinen Freund auf die Stirn. „Gut Nacht. Jim schaut nachher vorbei. Und ich bin da, sobald meine letzte Klappe fällt.“
„Oh, mein Engel im Trenchcoat kommt?“
„Fetischist!“ lachte Misha.
Als Mischa aus dem Badezimmer zurückkam, setzte er sich neben Jensen aufs Bett.
„A Spoonful of sugar helps the medicine go down
The medicine go down
The medicine go down
Just a spoonful of sugar helps the medicine go down
In a most delightful way”
„Engel, hau ab, geh zum Dreh“, grinste Jensen und schubste seinen Freund von der Bettkante.
„Bis später, ich hab dich lieb.“
„Ich dich auch, solang du keine Kinderlieder singst. Bis später.“

Jensen verbrachte die meiste Zeit des Tages mit Schlafen, ab und zu schälte er sich aus seinem Bett, ging auf Toilette oder einfach durch die Wohnung, weil ihm langweilig und nach Bewegung war, oder er setzte sich vor den Fernseher, zappte sämtliche Programme durch und gab wieder auf, weil ja doch nichts Brauchbares kam.
Mittags kam, wie von Misha angedroht, Jim vorbei. Von ihm ließ er sich von dessen Urlaub in Japan erzählen und die hunderte Fotos zeigen, die Jim dort gemacht hatte.
Sie unterhielten sich über Maddies Wunsch, sich eine Rolle bei Supernatural zu ergattern, ihren Ehrgeiz das auch zu schaffen und die Folge über Bobbys verschollene Tochter, die sie selbst zur Erfüllung dieses Traums geschrieben hatte.
Jensen war sehr froh, mal Gesellschaft zu haben, mit der er sich richtig unterhalten konnte, ohne Kinderlieder vorgesungen zu bekommen und ohne Eifersuchtsszenen.
Trotzdem vermisste er seinen Freund und wünschte sich, dass der Tag schnell vorbei ging, damit er wieder bei ihm wäre.
Nachdem Jim wieder gegangen war, kroch Jensen wieder unter seine Bettdecke. Er hatte sich sein Script für seinen nächsten Drehtermin mitgenommen und hatte sein Handy neben sich liegen.
Ständig - zumindest so ständig wie es ein Drehtag eben zuließ - kamen Nachrichten von Misha. Er wollte wissen, wie es ihm ging, ob er genug geschlafen hatte, ob er was gegessen hatte, ob er sich den Tee gekocht hatte, den er ihm von Jim hatte bringen lassen. Unter jeder Nachricht stand „Küsschen“, „Miss U“ oder „CUl8er“. Jensen musste bei jeder einzelnen schmunzeln, schrieb selbst aber ähnliches zurück.
Hin und wieder überlegte er, es Misha gleichtun, der ihn einmal, an einem für Misha freien Tag, am Set mit anzüglichen Kurznachrichten bombardiert hatte, bis Jensen - sehr zu Erics Missfallen und sehr zu Jareds Vergnügen - fluchtartig das Set verließ und erst einige Minuten später wieder aus seinem Trailer zurück kam und bevor es weitergehen konnte, erst einmal wieder in die Maske musste.
Aber er überlegte es sich immer wieder anders, zum einen um Misha nicht in Schwierigkeiten zu bringen, schließlich war er schon von Eric wegen Jensens Fieber angeschrien worden. Zum anderen fühlte er sich auch nicht gerade fit genug für seine eigene Reaktion auf solche SMS. Vielleicht würde er ihn morgen damit quälen.
Irgendwann schlief er über seinem Script ein.
Als er wieder aufwachte, saß Misha neben ihm.
„Wow! Das ist echt gruslig, Mish!“ stellte er mit großen Augen fest, als er seinen Freund tatsächlich in seinem Castiel-Aufzug auf der Bettkante sitzen sah.
„Ich verstehe nicht, wovon du sprichst. Wer ist Mish?“, gab Misha zurück - in seiner tiefen Castiel Stimme. Sein Gesicht komplett ausdruckslos.
Jensen war geschockt und beeindruckt. Es war irgendwie erschreckend und „Kinky!“Jensen setzte sich auf und sah Misha mit schief gelegtem Kopf an. „Mish, bitte, zieh dich um, das ist total… gruslig, irgendwie…“
„Kinky?“ lachte Misha. Er zog den Trenchcoat aus, während er sich vorlehnte und Jensen einen Kuss gab. Jensen griff nach der Krawatte, bevor Misha sie abnehmen konnte, und vertiefte den Kuss.
Misha kniete sich über Jensens Oberschenkel, löste den Kuss und setzte sich zurück auf Jensens Beine. „So, Dylan.“
„Ha! Das war ein gewaltiger Bruch“, stellte Jensen fest, drehte sich so weit wie möglich um, um sein Kissen aufzuschütteln und lehnte sich zurück. „Okay, Dylan“, gab Jensen klein bei, „was willst du wissen?“
„Weiß nicht, was gibt es denn zu wissen?“ entgegnete Misha lächelnd.
Jensen atmete überlegend ein. „Nun, wir sind zusammen aufgewachsen, sein Dad war schon auf der Farm angestellt und er kam jeden Tag mit. Nach dem Tod seiner Eltern hat mein Dad ihn bei uns aufgenommen und Vormundschaft für ihn übernommen. Wir waren zusammen in der Schule, haben praktisch alles zusammen gemacht…“, er machte eine Pause und stellte fest, dass Misha tatsächlich zuhörte, auch wenn es wohl nicht genau das gewesen war, was er hatte hören wollen. Jensen seufzte und fuhr fort: „Wir waren siebzehn, als wir gemeinsam Sex hatten.“ Er sah Misha erwartungsvoll an. „Das erste Mal war ziemlich … ich weiß nicht … seltsam. Und ich hatte damals tierisch Angst um unsere Freundschaft. Ich war scheiß-glücklich, dass sie davon nicht zerstört wurde. Irgendwie wurde sie eher gestärkt und wir sind im Guten auseinander, als ich 2000 nach Vancouver gezogen bin.“ Wieder entstand eine Pause, aber Misha sah entspannter aus, als Jensen erwartet hatte, nach der bockigen Art von letzter Nacht. „Es tut mir leid, ich nehm an, es ist bestimmt nicht ganz einfach, dass ich noch immer so gut mit meinem Ex auskomm… Aber er ist eben sowas wie mein Bruder.“
Misha sagte nichts. Lange sah er Jensen einfach nur an und Jensen konnte sehen, wie es in seinem Kopf arbeitete. Schließlich beugte er sich vor und küsste Jensen auf die Wange.
„Ganz ehrlich, Baby? Ich find es eigentlich schön, dass du so ein Glück mit deinem ersten Freund hattest. Ich… naja, es wäre nur vielleicht schön gewesen, vorgewarnt zu werden und nicht so von ihm überrascht zu werden.“
Schuldbewusst blickte Jensen nach unten. „Es tut mir leid.“ Dass er nicht damit gerechnet hatte, dass Dylan anwesend wäre, fand er in diesem Moment unangebracht zu erwähnen.

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