Kapitel 8 - Hard times - Part two

Oct 11, 2010 15:57


A/N: ok du wirst mir bei dem Lied garantiert vorhalten: Klische! und viel zu übertrieben... aber! Ich hab das lied gehört und die Szene kam mir in den Sinn und ich musste sie einfach reinbringen. Hoff jetzt einfach mal das dein Inner!Fangirl bei der Szene übernimmt und dein Kopfkino startet. ^^

Kapitel 8 - Hard times  - Part two



Dean war sofort bei Castiel. Er hob dessen Kopf an und merkte auf einmal, dass Castiel förmlich glühte.

'Scheiße, der hat Fieber. Bestimmt über 40 Grad.'

Castiels Lieder flatterten kurz und er schaute sich verwirrt um.

'Was mach ich denn auf den Boden...? Und warum liege ich in Deans Schoß...? Das ist nicht gut. Ich träume wieder, oder?'

Sein Zweifel hatte an Penetranz keineswegs verloren und meldete sich nun wieder.

'Ist doch egal, solange es sich so unglaublich schön anfühlt.'

Castiel konnte nicht verhindern, dass sich ein breites, wenn auch leicht dümmliches Grinsen auf sein Gesicht stahl.

'Nein, Dean und ich dürfen nur Freunde sein, und das hier geht bestimmt darüber hinweg...

Aber er hat uns doch....

NEIN! GENUG! Kein doch, aber, wenn oder vielleicht mehr!'

"Hey Dean, mir geht es wieder gut." krächzte Castiel heiser und stand wacklig auf. Dean glaubte ihm kein einziges Wort. Er saß immer noch in der Hocke und blickte Castiel skeptisch von unten herauf an.

"Du solltest lieber nicht..." fing Dean an.

Zu spät.

Castiels Augen rollten  nach oben und er brach erneut zusammen, doch diesmal war Dean schneller. Er sprang auf und fing Castiel von hinten auf.

"Sag ich doch..." presste Dean mehr recht als schlecht hervor, denn Castiel war doch schwerer als er angenommen hatte.

'Toll, er ist also krank, was macht man denn mit nem kranken Engel?'

Dean wusste es nicht, also tat er das, was er bei einem Menschen tun würde.

'Erstmal müssen die nassen Klamotten runter. Kein Wunder, dass der krank wird, wenn er sie nie wechselt.'

Dean machte sich daran, Castiel auszuziehen. Erst wich der schwere, vom Regen durchnässte Trenchcoat, dann das Hemd. Dabei gestaltete sich die ganze Angelegenheit schwieriger als er gedacht hatte, denn Castiel hing mehr schlecht als recht in seinen Armen.

"Verdammt Cas, hilf hier mal nen bisschen!" murrte Dean als er zum dritten Mal dessen Arm abbekommen hatte. Doch Castiel blieb weiterhin leblos. Nur die schnelle, flache Atmung war von ihm zu hören. Und Dean wusste nun, das die Tropfen auf seiner Stirn nicht nur vom Regen stammten.

Endlich hatte er Castiel bis auf die Hose ausgezogen und legte ihn auf das Bett.

'Die Hose ist ja klitschnass, die kann er nicht anbehalten.'

Dean zögerte, wusste er doch wie das hier alles aussah. Dann hörte er wieder diese Stimme, die ihm den letzten Nerv zu rauben schien und tief aus seinem Inneren kam.

'Hm, natürlich kann er sie anbehalten... aber will ich das?'

Dean wurde knallrot als ihm dieser Gedanke durch den Kopf schlich.

'Was zur Hölle ist bloß los mit mir?'

Dean nahm erstmal einen tiefen Schluck aus seinem Flachmann. Er wischte sich über den Mund und atmete mehrmals tief durch.

'Okay, ich schaff das, ist doch nichts weiter dabei..

.Ja, aber auch nur, wenn ich nicht wieder einen Ständer kriege an dem ne Mannschaft Matrosen Klimmzüge machen könnte', meldete sich seine innere Stimme wieder.

Dean öffnete mit immer noch zitternden Händen Castiels Gürtel und griff in den Bund.

'Oh bitte, bitte, lass seine Shorts trocken sein...'

Doch der Zweifel in ihm schien nun allgegenwärtig.

'Hm, oder lass ihn bitte, bitte erst gar keine Shorts anhaben.'

Dean kniff die Augen zusammen, denn er hätte schwören können, dass sein Kopf bereits heißer als ein Bügeleisen glühte. Die Hose fiel zu Boden. Dean nahm Castiels Sachen und drehte sich um.

'Puh geschafft.' Doch obwohl Dean keinen Blick riskiert hatte, stand sein Schwanz bereits wie eine Eins, und er hätte schwören können, dass ihm nun eine Stimme von Süden her zuflüsterte.

'Du bist echt ein Spielverderber!'

Dean blickte nach unten und zischte gereizt. " Hey, du hast gefälligst auf meiner Seite zu STEHEN!"

Obwohl Dean vom äußerst starken Drang befallen wurde, etwas zu zerschlagen, packte er Castiels Sachen weg und legte ihn richtig ins Bett, sodass dieser sich in Ruhe auskurieren konnte. Wie Dean dabei erleichtert feststellte, hatte Castiel sehr wohl trockene Shorts an.

Dean stellte das Licht aus und streute an allen Eingängen und Fenstern Salz aus. Sicher war sicher. Dann machte er es sich auf der kleinen Coach bequem.

Im Zimmer war nur noch Castiels jetzt ruhiges rhythmisches Atmen zu hören.

"Ja, soviel dazu, dass du keinen Schlaf brauchst, Princess!" grummelte Dean und drehte sich in die Couch und verfiel in einen unruhigen Schlaf.

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Am nächsten Morgen, gerade als sich die ersten Sonnenstrahlen vorsichtig durch die Fenster stahlen, erwachte Castiel... zum ersten Mal. Er öffnete seine Augen und blinzelte kurz, denn die Morgenröte fiel  ihm ins Gesicht.

'War das ein Traum? Wie ihn Menschen haben?'

Castiel wusste es nicht, er sah sich um und stutzte.

'Was mach ich in einem Bett...? Und warum habe ich keine Sachen an?'

Dean brummte und drehte sich kurz auf der Couch.

'Stimmt ja, ich bin umgekippt. Dean muss mir die Sachen ausgezogen und mir das Bett überlassen haben.'

Ein wohliges Gefühl breitete sich in Castiel aus. Es schien ihn zu wärmen, zu erfüllen und er fühlte sich leichter als eine Feder. Er setzte sich aufrecht hin, dabei knarrte das Bett laut und weckte Dean.

"Hm, nicht nur, dass du doch schläfst, du bist auch noch ein verdammter Frühaufsteher!"

Dean setzte sich immer noch verschlafen auf. Sein Griff ging automatisch zum Flachmann und er nahm einen tiefen Schluck. Seine Augen zuckten kurz; hektisch, als ob er sich nicht sicher war, wo er sich befand.

'Hm, wieso hat Dean denn noch seine Klamotten an. Warum hat er mir meine denn ausgezogen?'

Dean war inzwischen aufgestanden und ging auf Castiel zu, er setzte sich auf die Bettkante und legte ihm eine Hand auf die Stirn.

"Hm, du gehst heut nicht aus dem Bett."

Castiel achtete gar nicht auf Deans Worte, denn in ihm tobte bereits ein heftiger Kampf zwischen Vernunft und Begierde.

'Dean sollte wirklich nichts so nah an mich herankommen...'

'Doch soll er, sogar noch näher und enger...'

'NEIN! Es darf nicht sein, es würde nur unsere Freundschaft zerstören.'

'Freundschaft?! Dean ist es doch derjenige, der immer wieder kommt seit dem Kuss. Der in mir immer wieder diese Gefühle hervorruft!'

'Es ist ein Test... bestimmt ist es das und ich werde nicht versagen, werde Dean nicht enttäuschen. Ich werde ihm beweisen, daswir nur Freunde sein können wie früher.'

'Waren wir das denn jemals...?'

Obwohl Castiels Vernunft gesiegt hatte, so blieb doch der letzte Gedanke des Zweifels in seinem Kopf. Castiel wollte aufstehen, aber Dean drückte ihn entschlossen zurück in die Kissen.

"Cas du hast Fieber! Oder atmest du immer so schwer?" Dean lächelte, seine Hände lagen immer noch auf Castiels Schultern.

'Ja er hat recht, mir fällt das Atmen wirklich schwer und irgendetwas scheint von innen gegen meinen Kopf zu hämmern... bilde ich mir jetzt schon etwas ein, oder streichelt Dean mich gerade wirklich?'

'Gott, Cas ist nicht mal schlecht gebaut. Wenn ich es nicht besser wüsste würde ich sagen sagen das er... Was zum Teufel denk ich hier wieder bloß!'

Dean sprang von Cas zurück, als hätte ihn etwas gestochen. Castiels Miene änderte sich dabei nicht. Er folgte nur neugierig Deans Bewegungen. Das Fieber hatte ihn doch schon mitgenommen. Er hatte bereits wieder kleine Schweißperlen auf der Stirn und auch eine leichte Röte war in seinem Gesicht.

'Die ihm richtig gut steht...'

Dean überging seine Innere Stimme, die er schon längst lynchen und vierteilen würde, wenn er doch nur könnte.

"Cas, ich muss etwas wissen... also über dich."

"Was ist denn?"

"Nun, es kommt mir komisch vor, in einem Moment scheinst du so stark zu sein, dass du es mit sechs Engel gleichzeitig aufnimmst, ja, sie regelrecht abschlachtest, und im nächsten Augenblick haut dich nen bisschen Fieber einfach um."

Castiel seufzte und blickte auf die Bettdecke.

„Ich wollte sie nicht abschlachten nur als sie kamen da, da ich wusste nicht warum ich es tat. Ich musste mich verteidigen, musste überleben. Sie waren zu sechst und ich dachte bereits es wäre vorbei doch als ich begann gegen sie zu Kämpfen da, da war dieses Gefühl in mir. Es war als ob es meinen Verstand heraussreißen würde. Als ob alles in mir entflammt war und ich, ich konnte kaum noch gerade aus sehen spürte kaum etwas. Mein Körper bewegte sich doch ich hatte keine Kontrolle. ES war als ob ein Damm gebrochen war. Wie Fesseln die  ich endlich sprengen konnte. Es war so fremd und befreiend ich-„

„Wut“, half Dean aus.

„Es war Wut was du gespürt hast. Ärger, Aggression.“

Cas schaute auf und nickte leicht.

„Ja das, ja das war es. Doch es war so unkontrolliert ich konnte nichts machen alles in mir wollte weiter gehen und erst als ich den letzten getötet hatte kam ich wieder zu mir.“

Eine Stille entstand zwischen den beiden. Dean wusste nicht direkt was er sagen sollte.

‚Cas scheint langsam Emotionen zu entwickeln und das auf eine sehr radikale Art‘

“Dean spüren Menschen so etwas wirklich die ganze Zeit. Diese Wut, diese Verzweiflung, dieses Verlangen?”, fragte Castiel auf einmal.

‚Diese Wut dass ich nur dein Freund bin, diese Verzweiflung dass ich dich nicht berühren darf und dieses Verlangen einfach nur dir nahe zu sein.‘, fügte Castiel in Gedanken hinzu.

„Hm, nun manchmal ja. Doch nicht immer. Es gibt auch noch andere Emotionen. Freude, Zufriedenheit, Leidenschaft.“ Bei der letzten gab Dean, mit einem schelmischen Grinsen, Cas einen Klapps auf die Schulter und stand vom Stuhl auf.

Deans Gesicht zeigte keine Wut, Zorn oder Enttäuschung... er war zufrieden.

'Endlich höre ich mal von jemanden die Wahrheit.'

„Doch das erklärt doch nicht warum du jetzt krank bist?“

Cas immer noch leicht abgelenkt von Deans Berührung Fasste sich wieder und antwortete:

„Nun doch, also ich weiß es nicht sicher, doch glaube ich das mein Körper, mein richtiger Körper sich erst daran gewöhnen muss und deswegen meine Kräfte schwanken.  Das Wut mich stärker macht und Unsicherheit mich schwächt und menschlicher werden lässt.“

Dean schaute Cas ungläubig in die Augen.

„Warum Unsicherheit? Wann hast du denn-“

Castiel schaute Dean verlegen an.

„Nun ja du, ich mein als wir und -“, Cas brach ab und konnte Dean nicht mehr in die Augen sehen. Seine Augen huschten durch den Raum.

Dean könnte sich schon wieder selbst ohrfeigen.

‚Scheiße, natürlich ist Cas unsicher. Wenn er immer noch was für mich übrig hat. Wenn er vorgeben muss nur Freunde zu sein obwohl da vielleicht mehr ist. Gott, wie soll ich damit denn umgehen. Sowas kenn ich doch nicht. Ich hatte immer meine Frau bekommen und wenn nicht. Auch egal irgendwo hatte die nächste gewartet.‘ Dean kratzte sich verlegen am Nacken und wandte sich nun ab

Dean zog seine Jacke an.„Naja, ist jetzt auch egal. Ich werd erst mal losgehen und dir was gegen das Fieber besorgen.“ Als Dean an Cas vorbei ging, verzog er sein Gesicht.

„Und Cas…“

Er warf ihm sein Duschgel entgegen.

„Dusch dich mal, ich glaub ohne deine Kräfte fängt dein Körper an zu müffeln. Glaub mir, das wird dir guttun.“

Cas hatte das Duschgel ungeschickt aufgefangen und es wäre ihm beinahe wieder aus der Hand gefallen.

„Dean, was ist mit dem Dämon…“

Dean blieb stehen.

‚Das hab ich ja beinahe vergessen.‘

„Dean, du musst dich nicht um mich kümmern. Der Dämon… du solltest ihn jagen, er ist wichtiger als ich.“

Dean drehte sich um.

‚Eigentlich hat er recht… doch nein, er braucht mich jetzt. Was wäre ich denn für ein Freund, wenn ich ihn jetzt im Stich ließe, wo er doch selbst nicht weiß, was in ihm falsch läuft.‘

„Nah, den Mistkerl kriegen wir nen anderes Mal.“

Dean nahm die Autoschlüssel von der Anrichte und verließ das Motelzimmer.

Castiel saß noch einige Augenblicke im Bett und dachte nach.

'Dean scheint wirklich besorgt um mich zu sein.'

Er konnte es nicht aufhalten. Ein Glücksgefühl breitete sich in ihm aus. Jeder Gedanke an Dean wärmte ihn. Gab ihm Kraft. Castiel seufzte tief.

'Dabei wollte ich ihn doch vergessen. Diese Gefühle. Wie kann etwas so unpraktisches, so lästiges, so schmerzhaftes gleichzeitig einem wie das schönste in dieser Welt erscheinen?'

Castiel drehte unbewusst das Duschgel immer wieder in seiner Hand. Es dauerte nicht lange und er hatte es geschafft den halben Inhalt über das Bett zu schütten.

'Oh nein!'

Cas sah sich das Desaster an.

'Dean wird mir wieder vorhalten, dass ich alle Motels verwüste.'

Cas roch neugierig an dem Inhalt der Flasche.

'Hm, das riecht ja fast so wie Dean. Aber was meinte Dean eigentlich mit "müffeln"?'

Castiel schaute an sich herunter. Sein Körper hatte einige Blessuren und sauber war auch etwas anderes. Langsam und vorsichtig roch Castiel an seinen Körper, nur um darauf sofort zurückzuschrecken.

'Das... das ist also "müffeln".'

Castiel zog die Bettdecke zurück und stand auf. Sogleich bemerkte er, dass etwas mit ihm nicht stimmte. Seine Kehle war wie zugeschnürt. und alles schwankte leicht um ihn herum.

Er ging mit wackligen Beinen in das Badezimmer.

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Als Dean mit der Medizin zurückkam, fand er nur ein leeres Bett vor. Ein leeres und mit Duschgel beschmiertes Bett.

'Wieso wundert es mich nicht, dass Cas schon wieder Chaos im Zimmer hinterlassen hat.'

"Cas!" rief Dean während er die Einkäufe abstellte.

Dann geschah es.

Der Fernseher begann zu rauschen und es war nur Schnee in ihm zu erkennen. Das Radio spielte vollkommen verrückt und Dean glaubte, ein kleines Beben zu spüren.

'Dämonen!? Engel!? Verdammt, Cas hat immer noch nicht geantwortet!'

Dean hechtete zur Badezimmertür. Dabei bemerkte er nicht, dass das Beben bereits wieder verebbte und sich im Radio ein Sender einstellte.




Dean blieb erstarrt vor der offenen Tür stehen.

"Ca..." Deans Stimme versagte. Er nahm alles nur noch in Zeitlupe wahr und hörte nur noch, wie im Hintergrund das Lied der Black Key's spielte. Das ganze Badezimmer war voll mit Wasserdampf, der Dean die Sicht erschwerte. Er hörte das prasselnde Wasser der Dusche. Und erkannte Castiels Schemen. Der heiße Dampf verzog sich langsam und Dean sah nun, wie Castiel mit dem Kopf nach unten in der Dusche stand und der Wasserstrahl seinen Kopf traf und über seinen Rücken lief. Die Sekunden schienen eine Ewigkeit zu dauern. In Deans Hals bildete sich ein Kloß. Er musste schlucken, denn nun sah er weitaus mehr von Castiel als er je wollte. Er verfolgte wie Rinnsale aus Wasser über dessen Körper liefen und in kleinen Sturzbächen auf den Boden trafen. Seine Augen erkundeten dabei jeden Teil von Castiels Körper. Seine Muskeln, sein Gesicht und sein....

Deans Herz fing an wie wild zu hämmern.

Castiel warf seinen Kopf zurück. Seine nassen Haare verteilten dabei das Wasser um die Dusche. Das Wasser lief direkt auf Castiels Gesicht und schien jede Kontur von diesem zu betonen. Cas richtete sich auf und fing an, den Schaum, der noch die letzten Stellen bedeckte, abzuwaschen. Seine Hände arbeiteten sich langsam nach Süden vor.

'GUCK WEG! DAS WILLST DU NICHT SEHEN! VERDAMMT WIESO DREH ICH MICH NICHT ENDLICH UM!?'

Deans Zweifel, nicht fern, konterte sogleich.

'Aus Neugierde? Verlangen? Ich wollte doch schon gestern Nacht einen Blick riskieren, doch ich war zu feige!'

'NEIN! ICH WERDE JETZT GEHEN!'

Castiel begann, den letzten Rest abzuwaschen und drehte sich nun genau zu Dean um. Würde sich ihm jeden Moment präsentieren. In Deans Kopf war nun alles still. Seine Vorhaben vergessen, sein Herz schlug so laut, dass er sein Blut in den Ohren rauschen hörte. Er hielt die Luft an, gespannt auf das, was ihn eigentlich nicht interessierte. Aber dennoch...

Noch bevor Dean einen Blick erhaschen konnte, war Castiel verschwunden und die Dusche abgestellt. Einzig allein ein Flügelabdruck an der Kabinenwand blieb zurück.

'Was? Wo ist er hin?' Enttäuscht blinzelte Dean und rieb sich die Augen.

"Du hattest recht, Dean, die Dusche war großartig."

Dean zuckte erschrocken zusammen und drehte sich um. Er sah einen nur mit Handtuch bekleideten, breit grinsenden Castiel vor sich. Der sich gerade die Haare trocknete, die in alle Richtungen abstanden.

"Das hätte ich schon viel früher ausprobieren sollen."

Dean sagte nichts. Er war immer noch von dem Anblick paralysiert. Sah die kleinen Wassertropfen über Castiels Brust hinab zu seinem Sixpack und in das Handtuch verschwinden.

Castiel hustete mehrmals laut und schwankte kurz. Er setzte sich auf das Bett.

"Doch auf die Bekanntschaft mit Fieber hätte ich gern verzichtet."

"Okay, Princess. Du kriegst erstmal frische Sachen von mir und dann kurierst du dich aus. Ich hab dir auch etwas Medizin mitgebracht. In zwei Tagen wirst du schon wieder auf dem Damm sein."

Dean hatte beschlossen, Castiel wie seinen Bruder zu behandeln, wenn dieser krank war. Er wollte sich nicht mehr durch solche Nichtigkeiten wie vorhin aus der Bahn werfen lassen.

'Doch das wird schwer mit nem Ständer in meiner Hose, der mir jedes Mal fast die Jeansknöpfe wegsprengt, sobald ich Cas zu nahe komme', erinnerte ihn seine innere Stimme.

"Und was soll ich in der Zeit machen?"

"Hm wie wäre es wenn du einfach etwas fernschaust? Einfach mal was von der Welt erfährst. Das wird dir schon nicht schaden."

Dean gab Castiel eine seiner Boxershorts und ein Shirt.

"Bitte reiß das hier nicht wieder in zwei, okay."

Castiel nahm die Sachen an und begann, sich sofort umzuziehen. Dean schluckte und brauchte alle seine Willenstärke, um geradeaus aus dem Fenster zu gucken.

'Warum kennt Cas gerade jetzt keine Schamgefühle?

Was stört es mich eigentlich, wieso fällt es mir so schwer nicht hinzugucken?'

Sein Zweifel hielt bereits wieder Einzug in seinen Gedanken.

'Weil ich scharf auf Cas bin? Gefühle für ihn habe? Es ist noch nicht mal ne Woche her, dass ich ihn geküsst habe.'

Dean bemerkte auf einmal, wie unangenehm nah er Cas wieder gekommen war und rückte zur anderen Seite des Zimmers ab. Er fing an, die Medizin herauszukramen und mixte aus verschiedenen Substanzen etwas zusammen. Kurz schielte Dean zu Cas; dieser saß nun in seinem Shirt und Boxern auf dem Bett. Sein Kopf war hochrot vom Fieber.

'Aber dennoch ist er seit langem das Heißeste auf meiner Matratze...'

Dean zog eine Schublade auf, doch durch den Gedanken so erregt hielt er nun das abgebrochene Holz in seiner Hand.

'Verdammt! Woher kommen diese Gedanke bloß?' Dean schüttete die Mixtur in ein Glas und gab es Castiel.

"Hier, das ist nen Winchester Rezept. Wirkt so ziemlich gegen alles."

Castiel legte das Buch, das er eben noch gelesen hatte, zur Seite. Dean sah nun, dass es seines war. Es war eines der Supernatural Bücher.

"Sag bloß, du liest diesen Schrott?"

Castiel sah ihn verblüfft an.

"Ja ich mag sie und außerdem erfahre ich so, wie du und Sam früher wart, bevor ich euch kennen gelernt habe."

Dean rollte die Augen und stöhnte.

"Na gut, von mir aus lies sie. So haste wenigstens ne Beschäftigung. Ich werd inzwischen mal nach unserem Dämon Ausschau halten.“

Castiel, nun wieder in das Buch vertieft, schaute nicht auf und nickte nur noch zum Abschied.

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