Welch ein Tag! Er begann um halb zwei früh, als ein Gewitterguss niederging, der normalerweise erst in zwei oder drei Monaten hätte kommen dürfen. Musste schnell die Klappen der Hütte hochziehen, da sie sonst von innen nass geworden wären. Meine mittlerweile gewaschenen und schon wieder halb getrockneten Klamotten, die ich am Strand angehabt hatte, hingen noch draußen. Zu retten war da nichts mehr. Zurück ins Bett.
Der Regen dauerte noch bis nach zehn. Morgens war die Atmosphäre wunderbar kühl. Ich kann es nicht mehr einschätzen, denke aber, es war irgendwas zwischen 20 und 25°.
Abschiednehmen von Vérité war seltsam. Kevin aus USA, José aus Brasilien und ich zerstreuen uns wieder in verschiedenste Richtungen, Stammbewohner wie Rajaveni, Dhanya und Bhavana bleiben zurück. Man sieht sie selten in den Straßen von Auroville. Was sagt man da? Ich konnte lediglich meinen Dank ausdrücken für die herzliche Aufnahme und die Hoffnung, sie bald wiederzusehen. Windarra liegt nur ein paar Minuten mit dem Rad weg. Da kann man schnell mal vorbeifahren, und sei es zur Morgenmeditation. Vielleicht nicht grad an Tagen wie heute, wo ich mehrmals fast im Matsch steckengeblieben wäre mit meinem pinkfarbenen Drahtesel und dem schwer gewordenen Rucksack.
Nahe dem Gatter von Windarra liegen die Ganesh Bakery und Hers, ein winziger Gemischtwarenladen. Da habe ich noch ein paar Besorgungen erledigt, bevor ich in meine neue Hütte eingezogen bin: Brot, Kekse und andere Kleinigkeiten, die übers Wochenende helfen.
Meine Unterkunft ist wirklich toll. Da der Himmel bis Mittags wieder blau geworden ist, ergab sich die Gelegenheit, gleich ein paar Aufnahmen vom Gelände zu machen.
Erster identifizierter Mitbewohner:
An meiner Eingangstür *lol*:
...und von außen:
Hinterland:
Ausblick:
Wasserturm:
Da sich manche für die sanitären Anlagen interessiert hatten, hier ist ein Beispiel für Trockenkompostierung:
Zur Vermeidung von Gerüchen wird immer ein bisschen Asche aus dem Kübel nachgekippt. Man riecht absolut nichts. Wenn voll, wird der Schacht für einige Zeit verschlossen, damit bald Kompost geerntet werden kann und man benutzt den anderen Schacht, der hinter mir, außerhalb des Bilds. Bereits nach einem Monat ist das Zeug weitgehend zerfallen.