Background von Strelkow und Borodaj als Spiegel des großen Spiels

Mar 16, 2015 14:09



Strelkow im Vordergrund, Borodaj im Hintergrund

Dieser Artikel behandelt zwei der wichtigsten Figuren aus dem Widerstand in Donbass im Sommer 2014 und vor allem ihre Wirkung auf den größten Teil der russischen Bevölkerung - die patriotische Gesellschaft.

Im Sommer 2014 war die Situation in Donbass sehr unklar. Sehr aktuell und heiß diskutiert in der patriotischen Gesellschaft war die Frage, ob Putin Militär einführen sollte. Rational gesehen - und das war vielen klar - wäre die Einfuhr von der russischen Armee eine internationale Provokation geworden, die sofort zum Krieg eskaliert hätte. Aber emotional war es sehr schwer für viele Menschen, die täglich den barbarischen Krieg in Donbass verfolgten, zuzusehen, wie man den aufrichtigen und ehrlichen Widerstandskämpfern keine Hilfe leistet gegen den überlegenen Gegner.
In dieser Situation kam dann Strelkow und Borodaj. Diese zwei Figuren wurden zu Helden, aus größtenteils zwei Gründen. Der Erste Grund war, dass Strelkow den Widerstand anführte. Er hat gekämpft, und hat andere animiert, zu kämpfen. Hauptsächlich hat er Slowjansk beschützt und gegen die Angriffe der ukrainischen Armee verteidigt. Der Zweite Grund war, dass man während der anfänglichen Situation im Süd-Osten der Ukraine kaum Informationen über den Stand der Dinge bekommen konnte. Die einzigen Kriegsberichte kamen eben von Strelkow - was die emotionale Abhängigkeit zu ihm nur noch verstärkte. Zusätzlich dazu wurde im russischen Internet sehr aktiv Werbung für ihn betrieben, angeblich mit dem ehrenvollen Ziel, humanitäre Hilfe für den Donbass zu sammeln und Menschen über die Probleme in Donbass zu informieren. Man sollte erwähnen, dass Strelkow nicht der einzige Kommandier im Donbass war, die Widerstandskämpfer haben sich unter vielen Kommandieren formiert. Jedoch hat keiner der anderen Kommandeure so eine starke Medienunterstützung bekommen, wie Strelkow. Die Argumentation war folgende, dass die anderen Kommandeure nicht so ehrenvoll seien, und viel mehr ihre eigenen Interessen verfolgen.

Und wäre die Situation dabei geblieben, gäbe es keine Probleme. Das Problem trat auf, als Strelkow am 5. Juli Slowjansk und mehrere andere Städte ohne jeglichen Kampf aufgegeben hat, und einen Rückzug zu Donezk durchgeführt hat. Und das, obwohl er den Befehl hatte, Slowjansk bis zum Ende zu halten und auch seinen Schwur abgegeben hat, dies zu tun. Monate später erzählte Strelkow auch noch, dass er den Befehl für die Abgabe von Donezk abgegeben hat - den man dann aber glücklicherweise nicht befolgt hat.

Das heißt also, objektiv gesehen hat Strelkow mehr als die Hälfte des Territoriums der DNR abgegeben, wurde von der patriotischen Gesellschaft aber weiterhin als Held gefeiert. Dieser schamvolle Rückzug wurde so gut es ging legalisiert und kaum jemand aus der patriotischen Gesellschaft wollte der Realität wirklich ins Auge blicken. Und die Realität sah aber ganz eindeutig aus - Strelkow war eine Spielfigur im großen Spiel gegen den Donbass, gegen Russland an sich und damit eine Figur, die dem Faschismus in der Ukraine nur zum Guten kam.

Soweit für die Einleitung. Der folgende Text ist eine Übersetzung von dem folgenden Artikel: http://friend.livejournal.com/1254962.html
Da der Artikel jedoch für ein russisches Auditorium geschrieben wurde und damit auch sehr viele Hintergrundkenntnisse vorausgesetzt wurden, haben wir den Text angepasst, so dass er für die deutschen Leser verständlicher ist. Dies geschieht mit Einverständnis des originellen Authors. Leider ist es unvermeidbar, dass die originellen Quellen nicht ins deutsche übersetzt werden konnten, das heißt, sie bleiben auf russisch. Da die meisten Quellen auf russisch sind, muss man dann entweder Google Translate benutzen, oder man fragt uns direkt. Wir versuchen dann, so gut wir können, alles zu erklären.


Eine Lieblingsbeschäftigung der russischen patriotischen Gesellschaft ist die Suche nach „bösen“ und „guten“ Figuren in der Öffentlichkeit. Die „Bösen“ werden ausgeschimpft, die „Guten“ vergöttert (Reflexion wird dabei grundsätzlich ausgeschaltet). Eine solche Herangehensweise schafft einen Riesenraum für Manipulationen - ein Beispiel ist Jelzin. Mal ist er ein „durch und durch ein einfacher russischer Kerl“ und „ein Kämpfer gegen Privilegien“. Mit seinem Spruch „gleich fangen die schlummernde Kräfte des Marktes an zu arbeiten, das Leben wird toll sein!“ wurde er als gute Figur dargestellt. Gleichzeitig wurde er aber auch als „besoffenes Schwein“ bezeichnet, der „die Zahl der Oligarchen vermehrt, die UdSSR zerstört hat“. Ein anderes Beispiel ist Putin - der „starke Mann, ein Offizier, der bald überall Ordnung schafft und allen Oligarchen gleich zeigen wird, wo es lang geht und endlich die Situation in Tschetschenien regelt“. Oder das „böse“ Pendant: „dieser verfluchte KGB-Agent, der seine Machtvertikale aufgebaut hat, Korruption großgezogen hat und den Kaukasus ernährt“. Solche Spaßspielchen können das Ende Russlands hervorrufen.

Jeder Mensch in der Öffentlichkeit ist nicht nur eine komplexe Persönlichkeit, deren Analyse helfen soll, die Frage „Who is...“ zu beantworten, sondern auch ein Mensch, der einen gewissen Hintergrund hat, der in einem bestimmten Kontext existiert etc., was zum großen Teil seine Handlungen bestimmt. Daher muss man, um im laufenden Vorgang etwas zu verstehen, die Frage „What is...“ beantworten, das heißt, den Menschen bzw. die Struktur als eine Figur auf einem großen Schachbrett betrachten. Da gibt es nichts Beleidigendes dabei; das ist eine unentbehrliche Prozedur der Analyse eines jeden mehr oder weniger ernsthafteren Vorgangs.

Die Analyse der Frage „What is…“ bezüglich Strelkow und Borodaj ist wichtig, um die Situation in Donbass besser zu verstehen. Gerade Strelkow und Borodaj sind wichtig, da sie
- sie vielsprechende und hochgestellte Figuren in der DNR waren;
- die Betrachtung ihrer gemeinsamen Züge uns erlauben wird, etwas Neues im Geschehen des Sommers 2014 zu verstehen
- Und das wiederrum erlaubt uns ein tiefgreifendes Verständnis der Situation in Donbass zu bekommen
Hier soll man sagen, dass ohne ein Verständnis von Wie und Was, jegliche Hilfe und Unterstützung für den Donbass sinnlos, oder gar schädlich sein kann. Und das, obwohl man eigentlich nur ehrenvolle Ziele hat (z.B. den Krieg stoppen)



Strelkow in Uniform

Igor Iwanowitsch Strelkow (Igor Wsewolodowitsch Girkin, geb. 17.12.1970) wurde in Moskau geboren und ist dort aufgewachsen, hatte als Interesse militärische Rekonstruktion und die Geschichte der Weißen Bewegung. Er hat die Staatliche Universität für Archivwesen und Geschichte in Moskau absolviert. Er hat an den Kriegshandlungen in Transnistrien, Bosnien und Tschetschenien teilgenommen. Ende der 90er war er zusammen mit Borodaj als Korrespondent der Zeitung „Sawtra“ (Morgen“), 2011 als Korrespondent „ANNA-NEWS“ in Abchasien tätig. Auf der Pressekonferenyt am 10. Juli 2014 sagte Strelkow, dass er ein Oberst des föderalen Sicherheitsdienstes ist, der am 31. März entlassen wurde.



Borodaj auf einer Pressekonferenz

Alexander Jurjewitsch Borodaj (geb. 25.07.1972) wurde in Moskau geboren und ist dort aufgewachsen, hat die philosophische Fakultät der staatlichen Universität in Moskau absolviert. Als Mitglied einer der Kampfeinheiten hat an den Ereignissen in Moskau im September-Oktober 1993 teilgenommen, auf der Pressekonferenz am 10. Juli 2014 sagte er, dass er in Transnistrien gekämpft hatte. Seit Mitte der 90er veröffentlicht er seine Materialien in der Zeitung „Sawtra“ (Morgen“), beschäftigt sich mit der „Russischen Zeitung“ und politischer Beratung. Zum Zeitpunkt des Kriegsbeginns im Süd-Osten der Ukraine war er ein Berater für Public Relations (PR) und leitete den Internet-TV-Kanal „Tag des TV“.

Erster gemeinsamer Punkt: sie sind beide in Moskau geboren und aufgewachsen, haben beide eine humanitäre Ausbildung absolviert, waren in keiner Weise mit Donbass verbunden und sind trotzdem in der Führung der DNR gelandet.

Auf der Pressekonferenz am 10.Juli 2014 sagten Strelkow und Borodaj, dass sie sich 1996 in der Wohnung einer gemeinsamen Bekannten kennengelernt haben.

Zweiter gemeinsamer Punkt: Strelkow und Borodaj sind alte Freunde, seit 1996 bekannt.

Strelkow und Borodaj haben mehrfach ihre radikal-weiße Einstellungen deklariert:
Strelkow: „Der Rüpel ist nur ein Werkzeug… hässlich und verrostet, mehr nichts. Die Hand, die dieses Werkzeug leitet, ist hinter den Kulissen versteckt. Russland ist deswegen auch totgegangen, weil man den Rüpel sorgfältig gepflegt und freigelassen hat, während ihm eingeflößt wurde, dass er „das Salz der Erde“ sei und Recht hätte.
Ich habe mehrmals mein Respekt gegenüber dem Russischen Korpus in Jugoslawien ausgedrückt.
Nach meiner tiefen Überzeugung besteht die Macht der Bolschewiken in Russland bis heute. Ja, sie ist fast bis zur Unkenntlichkeit mutiert. Ja, die formelle Ideologie dieser Macht hat den Kurs auf ihr direktes Gegenteil gewechselt. Aber sie bleibt in ihrem Grund unverändert: in ihrer antirussischen, antipatriotischen, antireligiösen Ausrichtung. In ihren Reihen gibt es eine direkte Nachkommenschaft der Menschen, die die Revolution 1917 durchführten. Sie haben einfach die Farbe gewechselt, nicht aber den Inhalt. Sie haben die Ideologie weggeworfen, da sie sie störte, sich zu bereichern und materielle Vorteile zu genießen, und sind an der Macht geblieben. 1991 gab es einen Putsch. Eine Gegenrevolution hat immer noch nicht stattgefunden. Bei diesen Wahlen (2011-2012) hätte man für einen x-beliebigen Kandidaten stimmen können, sie hätten sowieso nichts entschieden. Wir stehen vor einem neuen Kampf. Er wird dem Land sehr teuer zu stehen kommen, aber es ist besser, zu verbrennen, als zu verfaulen.
Vor ungefähr einem Jahr habe ich, wütend vor lauter Hoffnungslosigkeit, war ich bei potentielle Spender des „patriotischen Projektes“. Unter anderen habe ich Herrn Jurjew besucht (einen der Spender des „Projekts Russland“, habe mit ihm Kontakt über Mischa Leontjew aufgenommen, wir kennen uns seit Tschetschenien) - alles nutzlos - er hat mir zugehört und „Putin die ewige Treue geschworen“. Habe mich mit noch einigen Menschen unterhalten, mit dem gleichen Ergebnis. Buchstäblich vor dem Silvester bin ich Mischka wieder aus einem privaten Anlass begegnet; er hat besoffen darüber gequatscht, dass „in eineinhalb Jahren die Macht auf dem Boden herumliegen wird und sich niemand findet, der sie aufheben will“. Er ist ein bekannter Schwätzer, aber solche Worte von einem treuen „Putin-Anhänger“ stimmen einen doch nachdenklich. Jemand von meinen Freunden und Kumpels beschäftigt sich mit dem „ukrainischen Projekt“ und versucht daraus etwas Realistischeres zu machen, als das blöde „Zersägen“ der Kohle, die der Alte Platz dafür gegeben hat (wofür dieses Projekt leider eigentlich auch ausgedacht wurde). Ich glaube es nicht wirklich, aber doch, wenn man sich richtig anstrengt, wäre die Transnistrien-Variante möglich, was hältst du davon? In Russland ist momentan anscheinend gar nichts möglich - es gibt keinen Konflikt, keinen Katalysator (Kaukasus zählt nicht - das ist eine „Ablenkung auf das falsche Objekt“), alles wird streng kontrolliert. Und nimm auf alle Fälle zur Kenntnis, dass ich ein paar Dutzend Veteranen mit praktischer Erfahrung und Bereitschaft, „alles zu riskieren“, in der „Stunde X“ immer noch sammeln kann“.

Zur Information: der Russische Korpus in Jugoslawien sind die Soldaten der Weißen Garde, die Hitler dienten und den antifaschistischen Widerstand von Serben grauenvoll unterdrückten. Der Russische Korpus in Jugoslawien gehörte zur Wehrmacht und ROA.

Nachdem er die Revolution 1917 verflucht und einem Nazi-Strafeinheiten seinen Respekt erwiesen hat, sagt Strelkow, das die jetzige Macht de facto den Bolschewiken gehört. Auch sehr wesentlich ist die Behauptung von Strelkow über die persönliche Bekanntschaft mit Jurjew, dem er vorgeschlagen hat, eine Bewegung gegen Putin zu organisieren, mit der Bereitschaft, daran unmittelbar teilzunehmen. Diese Behauptungen sind deshalb so wichtig, da sie von Strelkow in Form von einem halbanonymen und niemandem bekannten Rekonstrukteur in einem Forum stammten und nicht von einem berühmten Prominenten.

Borodaj: „ Bei den russischen Patrioten entsteht offensichtlich eine unangemessene Reaktion auf diese Ereignisse (Euromaidan)… sie greifen diejenigen, die sich auf Maidan sammelten, wütend an, nennen sie Nazis, Faschisten, Agenten des US-Außenministeriums. Die SS-Division „Galizien“ befindet sich also auf der Gegenseite, und auf unserer Seite gibt es einen makellosen Viktor Janukowitsch und seine Anhänger, die für das Aufrechthalten des ukrainischen Staates kämpfen… Ich verstehe die Situation in der Ukraine wunderbar… Die Ukraine unterscheidet sich von Russland dadurch, dass es dort nie einen Putin gab… der eine „Machtvertikale“ geschaffen hat, die sich mit Oligarchen im Gleichgewicht befindet. Und in der Ukraine gibt es sie. Es gibt die Fraktion von Firtasch, die Fraktion von Kolomojskij, die Fraktion von Achmetow… Sie alle sind auf den Westen orientiert. Sie hatten die Nase voll davon. Es war die Opposition, die auf den Maiden gegangen ist.“

„TASS-Analytik“: „Aber von der anderen Seite gibt es in einem bestimmten Teil unserer Bürger Interesse an General Wlasow…“
Borodaj: „Ja, es gibt einen Teil von Patrioten, der sich aktiv für Kollaborateure interessiert und den Zweiten Weltkrieg als eine Fortsetzung des Bürgerkrieges betrachtet. Ein nicht geringer Teil der sowjetischen Bürger hat doch ihr Gewehr gegen die Sowjetische Macht umgedreht. Es geht nicht nur um General Wlasow, sondern auch um solche Erscheinungen wie die Republik Lokot, Division von Kaminskij und andere. Das sind die Idealen eines gewissen Teils von Patrioten. Und hier befinden sie sich natürlich in Konfrontation mit den Patrioten-Stalinisten“.

Borodaj bezeichnet also am 21. Februar 2014 (das heißt, in der Kulmination von Maidan) Wlasow-Anhänger und andere Hitler-Kollaborateure als Patrioten und verurteilt die antifaschistische Pathos des Antimaidans, in der Tat verkündet er also, dass in der Ukraine eine Konfrontation zwischen der Opposition und der Macht stattgefunden hat und nicht ein faschistischer Putsch.

Dritter gemeinsamer Zug: radikal-weiße Einstellung und Sympathien gegenüber Wlasow-Anhängern.

Ende Mai wird der „Schriftwechsel von Strelkow“ veröffentlicht (dessen Post angeblich gehackt wurde), wo Strelkow selbst schreibt: „Entlassen wegen der Reduzierung des Personalbestandes als Oberst. Habe die Rente beantragt. Seit dem Frühjahr als Chef des Sicherheitsdienstes in der Firma „Marschall-Kapital“ bei Konstantin Malofejew tätig“. Solche Quellen sind immer etwas problematisch, und wir hätten uns nicht auf sie berufen, wenn es nicht einige Umstände gäbe:
- Erstens stimmt der hier dargestellte Schriftwechsel mit den Statements von Strelkow teilweise überein: er behauptet, dass er Oberst des Sicherheitsdienstes war und ab dem 31. März entlassen wurde, und auch im Schriftwechsel steht, dass er Oberst des Sicherheitsdienstes war und im Frühjahr entlassen wurde. Diese Tatsache hätte für eine ernsthafte Betrachtung nicht gereicht, aber es erschienen auch andere öffentliche Bestätigungen.
- Zweitens behauptet der berühmte christlich-orthodoxe Oligarch Malofejew, während er im Interview mit „Forbes“ Strelkow als Chef seines Sicherheitsdienstes abstreitet, folgendes: „Es kann die Wahrheit sein. In Kiew, und auch in Simferopol, und auch in Sewastopol haben sich viele Freiwillige mit der Überwachung der Gaben beschäftigt, darunter könnte auch Girkin [Geburtsname von Strelkow, anm. des Authors] gewesen sein. Während dieser Veranstaltung Sicherheit zu gewährleisten war für uns sehr wichtig“. Wir können also davon ausgehen, dass Strelkow (natürlich als Freiwilliger) auf den Veranstaltungen von Malofejew Sicherheitsdienst geleistet hat.
- In demselben Interview sagt Malofejew über Borodaj Folgendes: „Alexander Borodaj war tatsächlich vor dem Eintritt in seinen jetzigen Posten mein PR-Berater, wir arbeiten seit ca. drei Jahren zusammen. Er kurierte eine Reihe von Projekten, die mit der Tätigkeit sowohl des „Marschalls“, als auch des Fonds des Prälat Wassilij des Großen zusammenhingen. Ich möchte ihm viel Erfolg in seiner weiteren Tätigkeit wünschen, aber natürlich wird er in seinem neuen Status mich nicht in PR beraten können. Sehr schade, weil er ein ausgezeichneter Fachmann war, meiner Meinung nach einer der Besten in Russland. Er war kein persönlicher Berater, sondern hat seine Firma vorgestellt, mit der mein Vertrag nicht gekündigt ist und mit der ich weiter zusammenarbeiten werde, denke ich, aber auf jeden Fall nicht mehr mit Alexander… ich weiß nur, dass sie (Borodaj und Strelkow) Freunde sind.“

So bildet sich in der Beziehung Strelkow-Borodaj ein vierter gemeinsamer Zug: Malofejew, wessen Figur einer zusätzlichen Betrachtung bedarf.



Malofejew im Interview mit forbes

Konstantin Malofejew ist ein Gründer der Investitionsgruppe „Marschall Kapital“, der größte Minderheitsgesellschafter und Mitglied des Rates der Direktoren von „Rostelekom“, Vorsitzender des Kuratoriums des „Fonds des Wassilij des Großen“, hat seine Tätigkeit in der Gesellschaft „Renaissance Kapital“ bei Boris Jordan angefangen. Malofejew wird oft „christlich-orthodoxer Unternehmensräuber“ genannt, für Genaueres siehe hier.

Das schreibt der Journalist Oleg Kaschin über Malofejew (Im Großen und Ganzen lobt Kaschin Strelkow sehr): „Malofejew selbst beschreiben alle meine Gesprächspartner gleich - ja, er ist ehrlich und echt wahnsinnig in der Sache Spiritualität, Staatlichkeit, Militärgeschichte, er hat eine riesige Bibliothek der historischen Literatur, noch in den 90ern war er aktiv in der christlich-orthodoxen Tätigkeit in St.-Petersburg, hat sich mit dem verstorbenen Metropoliten Johann (Snitschew) unterhalten, der in diesen Jahren den Ruf eines offenen Faschisten hatte (sein vertrautester Mitstreiter des Metropoliten Konstantin Duschenow hat im Gefängnis wegen Paragraf 282 „Extremismus“ gesessen), nach dem Tod des Metropoliten hat sich Malofejew von Kirchenangelegenheiten zurückgezogen, sich mit Alexander Dugin angefreundet, dann noch mit jemandem, und hat sich zu Beginn der 10er, parallel zu seiner Karriere des fachlichen Minderheitsgesellschafters, in ein Paradebeispiel des Vertreters einer sozialen Gruppe „Christlich-orthodoxe Geschäftsleute“ verwandelt - laut Aussagen der Menschen, die ihn kennen, könnte es Fragen zu seinem Weg geben, auf dem er Geld verdient, aber es gibt keine Fragen dazu, wie er es ausgibt - Kirchen, Schulen, historische Forschungen usw. Ein Mensch, der bereit ist, jedes Geld dafür auszugeben, dass Russland wieder das wird, „was wir verloren haben“ und über welche die Seite „Sputnik und Pogrom“ gerne schreibt… Ein Bekannter aus dem „Rechten Sektor“ erzählte, dass einer der Spender der Wahlkampagne des Anführers dieser Organisation Dmitrij Jarosch ein großer russischer Geschäftsmann Konstantin Malofejew geworden ist“…

Ein wichtiges Detail: diesen Text schrieb Kaschin nach den Ergebnissen seiner Dienstreise in der Krim, wo er im Name von „Sputnik und Pogrom“ gefahren ist (Proswirin behauptete, dass Kaschin für ihn umsonst gearbeitet hat, es wurde nur die Fahrt bezahlt).

Alexander Dugin ist auch ebenfalls für den Vorgang in der DNR bedeutende Figur, darüber ist eine Serie von Artikeln mit sehr reichlichen Material geschrieben: ein, zwei, drei.



Dugin mit dem Chaosstern

Wir erinnern nur kurz daran, dass der okkulte Faschist Dugin, der gerne über das Thema philosophiert, dass „russische Patrioten nah daran sind, sich von Putin abzuwenden“:
- seine Einstellungen überhaupt nicht verbirgt, wir zitieren: „Faschismus interessiert uns von der geistigen, idealistischen Seite, als eine Ideologie, die versucht, über den Appell an den nationalen Faktor den Widerstand der Klassen in der Gesellschaft zu überwinden“…
- Mitglied des „Schwarzen Ordens SS“ ist;
- Auf die engste Art und Weise mit Gubarew verbunden ist (Dugins Mitstreiter Alexander Proselkow ist ein Berater von Gubarew und Dugin hat sein Büro in seiner Wohnung eingerichtet);
- Sachen tut, die mit Worten schlecht zu beschreiben sind (s. Videos zu den Links oben);
- Und, was uns besonders interessiert, an den Kongressen der „Schwarzen Internationale“ teilnimmt, die wiederum von Malofejew organisiert und finanziert werden.

Im Juni hat in Wien der von Malofejew organisierte und finanzierte Kongress der „neuen Rechten“ stattgefunden, den die italienische „La Republica“ „der Kongress der ‚schwarzen Internationale‘“ nannte (was im Grunde genommen auch zutrifft). An diesem Kongress hat Dugin teilgenommen, und, wiederholen wir noch Mal, die Organisation und Finanzierung des Kongresses der „Schwarzen Internationale“ hat Malofejew durchgeführt.

Später hat Dugin erklärt, dass Strelkow, Borodaj und Malofejew als eine Einheit in Donbass gearbeitet haben: „Im hohen Businesskreisen der christlich-orthodoxen Magnaten, die Putin nah stehen, war Konstantin Malofejew einer der wichtigen Figuren, die von Anfang an eine streng patriotische Position einnahmen, der durch seine frühere Verbindung mit der christlich-orthodoxen Kirche und den Wohltätigkeitsprojekten (Fonds von Wassilij dem Großen) eher bekannt war… Er und seine engen Freunde und Kollegen Igor Strelkow und Alexander Borodaj haben an den Krim-Ereignissen sehr tatkräftig teilgenommen… Damit erklärt sich auch die Präsenz bei Strelkow und Borodaj, bei den höflichen Menschen in Slowjansk der Idee des orthodoxen Christentums, der russischen Identität und eurasischer Geopolitik, die in der Revolution in Donezk dominierten. Malofejew hat sich als eine zwar Schatten, - aber dennoch Schlüsselfigur der Fortführung des Russischen Frühlings“ erwiesen... Das Mandat von Malofejew über Neurussland wurde zurückgezogen“.

So erklärt Dugin direkt, dass Borodaj, Strelkow und Malofejew ein Teil desselben Teams seien (enge Freunde, Kollegen etc.). Und dass Malofejew zwar eine Schatten,- aber dennoch Schlüsselfigur dieses Teams sei, der von Kreml das Mandat für die Arbeit in Donbass erhalten hat. Dadurch erklärt Dugin die Erscheinung von Strelkow und Borodaj in Donbass und die Erschaffung der entsprechenden ideologischen Konstruktion (die Dugin ziemlich listig beschreibt).

„Sputnik und Pogrom“ (Proswirin) sind de facto die Haupt-PR-Agenten von Strelkow geworden, diese ganze „300-Strelkow-Slawjanograd“ etc. wurde von ihnen abgefertigt. Der Effekt von „Slawjanograd“ ist ein besonders starker Vergleich, da man damit die Parallele zu der Blockade Leningrads meinte. Leningrad hat es geschafft, eines der schlimmsten Blockaden des 2. Weltkrieges zu überstehen, die fast 900 Tage andauerte. Damit ist Leningrad zu eins der wichtigsten Beispiele der russischen (sowjetischen) Ehre und Macht geworden. Es reicht aus zu sagen, dass der psychologische Effekt des Vergleiches von Slawjanograd und Leningrad enorm war.



Werbeplakat für Strelkow: "Stählernde Russen, 300 Strelkower, Sputnikpogrom.com"

Wichtig ist, dass „Sputnik und Pogrom“ (SuP) Strelkow nicht einfach nur auf ihrer Webseite als Helden gepriesen haben, er ist zum Erzeuger des Inhalts „300 Strelkow-Anhänger“ usw. geworden, was sehr populär im russischen Internet wurde und dementsprechend aktiv und weit verbreitet wurde.

Das besondere an SuP ist, dass er vor dem Beginn des antifaschistischen Widerstandes in Neurussland hat SuP auf die gleiche Art und Weise den Euromaidan heroisiert hat und dazu aufgerufen, den Maidan in Moskau zu wiederholen.



Werbeplakat für einen Maidan in Moskau: "Russen! Hier hätte EURE Revolution sein können!", weiter unten "Manezhnaja / Bolotnaja / ? Sputnikpogrom.com"

Und zwar wollte der Chefredakteur von „Sputnik und Pogrom“ Proswirin die Wiederholung von Euromaidan in Moskau eben im Nazi-Sinne, wir zitieren seinen Artikel vom 21. Januar 2014: „Der Fehler der russischen Rechtsextremen besteht darin, dass sie sich oberhalb der allgemeinbürgerlichen politischen Aktivität gestellt und auf irgendeinen neuen, anderen Protest gewartet haben, der höchstpersönlich vom auferstandenen Adolf Hitler geführt werden würde - und dann würden zehntausende hiesige Nazis nicht davor zurückschrecken, in die Reihen der Auferstandenen zu kommen. Ukrainer dagegen haben nicht auf die Auferstehung von Hitler gewartet (obwohl die Zeichen 14/88 auf den Schildern eindeutige Sympathien bezeugen), stattdessen haben sie den Widerstand sich einfach mit der rauen Kraft unterworfen, wie es eigentlich auch der echte Hitler getan hätte.

Ukrainische Faschisten, ukrainische Nazis, ukrainische Nationalisten haben sich in der entschiedenen Stunde wie echte Hitler-Anhänger verhalten, ohne zimperlich zu sein… und im wahren Sinne des Wortes den Kurs der ukrainischen Geschichte umgedreht. Russische Faschisten, Nazis und Nationalisten haben sich dagegen als Theoretiker erwiesen, über die Rassentheorie zu diskutieren - immer gerne, aber Nemzow von der Bühne wegzuschleppen und sie selbst zu besitzen - nein. In dem Sinne des in unserer Heimat herrschenden Postmodernismus haben sich offizielle politische Radikalen als absolut nicht radikal erwiesen.

Ist ein russischer Rechte Sektor möglich? Unser Land ist voller rechter und ultrarechter Organisationen, alleine aus Fußballfans könnte man eine extra Sturmdivision bilden. Plus zahlreiche „Russische Jogger“, plus halblegale Gruppen, die gegen Migranten und Drogenhändler kämpfen, plus Kinder von Tessak, plus Reste von RNE („Russische nationale Einheit“) und BGIE („Bewegung gegen illegaler Emigration“), plus Kosaken- und christlich-orthodoxe Organisationen (besonders die, die sich ROKiA (russische Orthodoxe Kirche im Ausland) unterwerfen), plus ultraradikale neuheidnische Terrorgruppen, verschiedene Bünde von Offizieren (die nach Quatschkow auf eine bekannte Weise die Macht betrachten) und unzählige Menge verschiedener Sportvereine, Clubs und Turniers mit rechter und ultrarechter Ausrichtung. Hier könnte man nicht nur einen Rechten Sektor, sondern eine ganze Rechte Front formen, wobei die russischen Rechten nach der Manege eine Erfahrung der informellen Koordination und Organisation von Meetings, Versammlungen und Prügeleien gesammelt haben. ALLES VORHANDEN“.

Nach dem Banderistischen-Staatsstreik hat Proswirin angefangen, die Ukraine zu verfluchten (eben die Ukraine und Ukrainer und nicht Bandera-Anhänger) und dem Widerstand von Neurussland auf jede Art und Weise die Idee der Ablehnung des antifaschistischen Geistes aufgedrungen, genauer darüber hier.

Den Widerstand von Neurussland nennt Proswirin „das russische Biest“ (der Artikel wurde am 24. Mai 2014 veröffentlicht): „als Grundbaustein des Textes wurde die Arbeit von Michael Kellogg benutzt… Russische Weißemigranten haben viel zur Radikalisierung des Nazismus und der Verschiebung seines Schwerpunkts zum Antisemitismus beigetragen. Solch ein glühender, wahnsinniger Hass auf die Bolschewiken konnte einfach nicht unter den relativen Treibhausbedingungen von Deutschland geboren werden, er wurde von den brennenden Feldern des russischen Zivilkriegs mitgebracht.Nazismus kann man im gewissen Sinne als eine Trägerbakterie des Virus des heiligen russischen Wahnsinns betrachten, der Wahnsinn der Menschen, die alles verloren haben, die vom Höllenfeuer gebrandmarkt sind und von der Durst nach Rache verzehrt werden. Und am 22. Juni hat dieser Groll, der die Herzen der Weißgarde-Mitglieder nährte, die zu Nazi-Ideologen geworden sind, der in den Adern der NTS-Mitglieder geflossen ist, die in die Kampfeinheiten der ersten Reihe eingetreten sind, der unter der Haut der Bauer und Arbeiter brodelte, die ein wenig später zu Dirlewanger kommen werde, - diese wahnsinnige, schwarze, alles zerstörende irrationale Rache ist nach außen durchgebrochen… Selbstverständlich hat sich der Kampf gegen Bolschewiken sehr bald in einen Kampf gegen das russische Volk verwandelt, in einen Krieg nicht gegen den Staatsapparat der UdSSR, sondern gegen die Bevölkerung, die bluttrunkene deutsche Kriegsmaschine hat sich in den Leichenberg eingegraben, in einen Krieg für die Vernichtung des größten weißen Volkes der Welt. In einen Krieg, den sie nicht gewinnen konnte. Aber zuerst ist das russische Tier für einen Augenblick in die Freiheit ausgebrochen, und gerade während dieser kurzen Tage ist Stalin in seine Datscha geflohen, wo er getrunken hat ohne Ernüchterung… Mich haben zwei Sachen dazu bewegt, diesen Posten zu schreiben: Versuche, den Text über den 22. Juni für die Organisation der Informationskampagne gegen uns zu benutzen, und (was wichtiger ist) das dauerhafte Gefühl, dass das Tier wieder erwacht ist. Diesmal in den ausgebrannten Steppen von Donbass“.

So beschreibt Proswirin die Tätigkeit dieses „Russischen Biests“ in seinem Artikel „Jener endlose Sommertag“ über den 22. Juni, dem Anfang des schrecklichsten Krieges in der Geschichte der Menschheit mit Russland: „Der 22. Juni wird bei uns als Tag des Gedenkens und der Trauer gefeiert. Ich denke aber nicht, dass es ein Tag des Gedenkens und der Trauer ist. Es ist EIN TAG DER RACHE… Am 22. Juni 1941 ist das Weiße Europa nach Russland zurückgekehrt. Der Himmel ist vor lauter Flugzeugen dunkel geworden. Die Erde hat sich vor lauter Panzern erschüttert. Die Bäume haben vom Gelächter gezittert - es haben Hunderte, Tausende von Offizieren der Russischen Kaiserarmee gelacht, die als Freiwillige in die Wehrmacht oder die SS eingetreten sind oder ihre eigene Einheiten gegründet haben. Die Weißen Russen sind in die Rote „Sowdepija“ zurückgekehrt. Ohne Mitleid. Ohne Erbarmen. Ohne Sentimentalität. Ohne einen Funken von Mitgefühl. Das Parteibuch, das begehrte Büchlein der Allmacht, das Symbol der Zugehörigkeit zur höheren sowjetischen Rasse, hat sich plötzlich in eine Brandmarke des Verurteilten verwandelt, worin das Urteil aufgeschrieben wurde. Alle Parteimitglieder wurden ausgerottet. Auch alle, die mit ihnen zusammen gearbeitet haben. Auch alle, die ihnen ganz entfernt ähnlich gesehen haben. Für niemanden gab es Erbarmen. 70-jährige Offiziere der Zaren-Armee sind freiwillig in Regimente als Soldaten eingetreten, Hauptsache sie kriegen den kommunistischen Hals in die Finger. Das seit 20 Jahren grinsende sowjetische Pack hat auf seinem Hals knochige Finger gespürt. Russische Finger. Für die Deutschen war es ein Krieg für die Weltherrschaft oder wofür auch immer. Für die Russen war es ein Krieg für Vernichtung. Eine totale. Eine endgültige. So, dass von den Roten nicht einmal eine Erinnerung bleibt. Das berühmte Sonderkommando von Dirlewanger ist die schrecklichste und grausamste Einheit des ganzen Krieges, das in einzelnen Momenten zu bis zu 40% aus Russen bestand. Faschistische Strafkommandos. Mit Rjasan-Schnauzen. Sie haben Kehlen durchgeschnitten, bei lebendigem Leibe verbrannt und schallend gelacht. Sie tranken den Tod der Roten und konnten sich nicht satt trinken, ihr Durst brannte ihnen immer wieder, trieb von einem Leichenberg zum anderen. Von einem Fleisch zum anderen. Und es war immer zu wenig… Mit seiner kalten toten Hand hat der Russe den roten Hals genau dann gepackt, im Sommer 1941. Am 22. Juni. Am Tag der Rache.“.

Dieser Artikel ist besonders daran interessant, dass hier eine komplette Heroisierung des faschistischen Deutschlands, vor allem Hitler, durchgeführt wird. Hitler ist hier plötzlich „das Weiße Europa“. Und der Anfang vom zweiten Weltkrieg ist eine Feier, wo das „russische Biest“ endlich geschafft hat, die Sowjets massenweise umzubringen. Auf den irrationalen Hass gegenüber dem sozialistischen, der kompletten Fehldarstellung von historischen Fakten wird in diesem Artikel nicht eingegangen (darüber wurden bereits Bücher geschrieben).

Man sollte auch etwas über Wlasow sagen, der nicht allen Deutschen bekannt sein mag. Wlasow war ein sowjetischer General, der später in der deutschen Gefangenschaft die Seiten gewechselt hat (praktisch sein Heimatsland verraten hat), und eine s.g. Wlasow-Armee gegen die sowjetische Armee gegründet hat. Er ist, ähnlich wie Bandera, eins der Kriminellen, die Hitlers faschistische Ideologie akzeptierten, nur um das eigene Land vom angeblich schrecklichen „roten Fluch“ zu befreien.

Proswirin erklärt also den Widerstand von Neurussland als Wlasow-Anhänger und preist sie als Wlasow-Anhänger an, unter anderem quasi sagend, dass Nazismus ein Produkt des „heiligen russischen Wahnsinns“ ist (Russen waren also auch am Holocaust schuldig, das heißt, die Deutschen wurden zum Opfer der russischen Propaganda und haben selbst nichts in der Art geplant). Unter anderem ist es sehr symbolisch, dass solche Statements (nachdem sie weit verbreitet wurden) keine minimal deutliche Reaktion der Medien, die Werbung für Strelkow gemacht haben, hervorgerufen haben, ganz im Gegenteil sogar - Proswirin wurde dauernd wütend in Schutz genommen (so nach dem Motto: „wagt es nicht, Proswirin für sein Nazismus zu kritisieren, er hat doch eine ganze Spielzeug-Drohne nach Slawjansk geschickt!“).

Nach alledem verkündet Strelkow Proswirin offiziell seine Dankbarkeit und, indem er eine Welle der Empörung hervorgerufen hat, erklärt, dass der Sprecher des „Wlasower Neurusslands“ Proswirin kein Feind ist, wir zitieren: „Im Zusammenhang mit der Resonanz in den Medien, die durch meine Dankbarkeit an die Organisation ‚Sputnik und Pogrom‘ hervorgerufen wurde, möchte ich sagen, dass es mir egal ist, wem ich danken soll, seien es Monarchisten, Anarchisten etc., Hauptsache sie leisten Slawjansk eine Hilfe und sind keine Feinde“.

Nachdem er derartige Unterstützung von Strelkow erhalten hat, verkündete Proswirin in der Sendung „Dozhd“, dass die Entstehung von Neurussland Russland zerstören wird (erinnern Sie Sich an seine Aussage: „Der mögliche Zusammenbruch der Russischen Föderation als Folge der Wiedervereinigung ist keine Gefahr, sondern ein BONUS“), und Strelkow einen Staatstreik vollbringen und in Russland die Macht der angelsächsischen Monarchie herstellen wird: „Er (Strelkow) wird die Front auf ganz Neurussland ausbreiten, und danach wird Russland sich transformieren müssen… Die Russische Föderation wird anfangen, von alleine auseinander zu fallen unter der Wirkung dieser nationalen Anziehungskraft… Ich denke nicht, dass jemand für Putin gegen Strelkow kämpfen würde, ich denke, falls Strelkow auf Moskau losgeht, würden alle Einheiten automatisch auf seine Seite wechseln“.

„Hätte Strelkow eine Möglichkeit bekommen, Russland umzugestalten, hätten wir eine konstitutionelle Monarchie gehabt… Windsors, natürlich - es ist die einzige mehr oder weniger normale Monarchie in der modernen Welt… Michael von Kent auf den Thron!“

Praktisch gesehen, führt Proswirin eine sehr grobe Provokation durch, welches das Ziel die Trennung der Verbindungen zwischen dem Widerstand von Neurussland und Russland selbst setzt. Was essenziel der Verrat von Neurussland bedeutet. Aber auch das ist ohne irgendeiner deutlichen Reaktion seitens der Mediengesellschaft geblieben, die Werbung für Strelkow gemacht hat, niemand hat Proswirin kritisiert (Wir erinnern, dass Strelkow einen Assistenten für die Arbeit mit Medien hat, Herrn Drus, geschweige denn die Riesenzahl der Medien, die diese Vorgehensweise auf dem „Regen“ überhaupt nicht kommentiert haben).
Sehr wesentlich ist die Figur des oben erwähnten Boris Jordan, bei dem Malofejew seine Karriere angefangen hat. Da wir in diesem Artikel keine Möglichkeit haben, sie detailliert zu betrachten, teilen wir kurz mit, dass Boris Jordan ein Gründer der Gesellschaft „Renaissance Kapital“ und der Investitionsgruppe „Sputnik“ ist.



Boris Jordan

Der Vater und der Großvater von Boris Jordan dienten im russischen Strafkorpus in Jugoslawien (zu dem Strelkow bereits mehrmals Respekt erwiesen hat). Später ist die Familie von Jordan in die USA emigriert, wo er geboren wurde.



Jordan Alexei Borisowitsch

1999 gründete Jordan den Fonds der Förderung des nach seinem Großvater benannten Kadettenkorps Alexei Jordan, der in den Einheiten der Wehrmacht gekämpft hatte. Einer seiner Spender ist „Sputnik“. Jährlich unterstützt der Fonds mehr als 60 Kadettenkorps in ganz Russland.
Äußerst interessant ist auch der „Fonds des Wassilij des Großen“, wessen Gründer und Vorsitzender des Kuratoriums Malofejew ist. Der Generaldirektor des Fonds ist Zurab Tschawtschawadze, der wie folgt über Strelkow und Borodaj spricht: „Ich kenne Igor Strelkow schließlich persönlich, und Sascha Borodaj kenne ich überhaupt von Kinderbeinen an, sozusagen. Ich war sehr eng befreundet mit seinem Vater, Jurij Mefodiewitsch Borodaj, einem großen Philosophen, Doktor der Wissenschaft. Sascha kenne ich seit der Kindheit, habe rührend betrachtet, wie er erwachsen wird… Gerade Borodaj hat mich mit seinem engsten Freund Igor Strelkow bekannt gemacht, mit dem ihn das Schicksal während des tschetschenischen Kriegs anfreunden ließ… Wir haben mit Igor (Strelkow, Anm. Redakteur) viel geredet, zusammen mit Konstantin Malofejew, unsere Einstellungen geklärt, weil eine Zusammenarbeit vor uns lag, als Strelkow noch vor den Krim-Ereignissen in unsere Struktur eingetreten ist, als er angefangen hat, in unserem Fonds des Wassilij des Großen zu arbeiten. Er hat sofort eine Sympathie bei beiden - mir und Konstantin - hervorgerufen, mit dem wir unsere Eindrücke ausgetauscht haben. Wir haben interessiert mit ihm geredet und viel Gemeinsames gefunden. Es hat sich herausgestellt, dass Strelkow ein Monarchist ist, und Konstantin Malofejew und ich sind überzeugte Monarchisten, mit mehrjähriger Erfahrung sozusagen. Mit Konstantin bin ich schon sehr lange bekannt, seitdem ich ihm, damals einem fünfzehnjährigen Jungen, die Antwort auf seinen Brief an den Großfürsten Wladimir Kirillowitsch übergab. Ich war damals ein aktiver Teilnehmer der monarchistischen Bewegung. Und im Hintergrund all dieser Streitereien und Auseinandersetzungen im monarchistischen Milieu hat mich die reine und ehrliche Einstellung des jungen Kostja einfach bezaubert. Ich begriff, dass gerade er ein echter Monarchist ist. Also, für mich ist Kostja ein sehr nahe stehender Mensch. Und jetzt sagen wir zusammen: ‚Was für ein wunderbarer Mensch ist Igor Strelkow!“.

Fünfter gemeinsamer Zug: Tschawtschawadze, ein ganz elitärer Vertreter der weißen Emigration, direkt mit Malofejew und anderen Elitären verbunden, die wir im Kontext von Strelkow und Borodaj betrachten. Zurab Tschawtschawadze erklärt direkt, dass Strelkow „in ihren Strukturen“ gearbeitet hat, das heißt, für Malofejew, Tschawtschawadze usw.



Zurab Tschawtschawadze

Die Betrachtung der großen Figur des weißen Emigranten Zurab Tschawtschawadze bedarf einer unvergleichbar größeren Arbeit, als der bescheidene Bund Borodaj-Strelkow, daher begrenzen wir uns auf einige vielsagende Tatsachen (markante Pinselstriche). Zurab Tschawtschawadze war unter denen, die den „offenen Brief“ an Putin, Medwedew, Piwowarow, Lawrow, Swanidze, Sobjanin, Patriarchen Kyrill, Kasparow etc. unterschrieben haben. Genauer darüber hier: „66 oder ein Ultimatum an Putin“. Der Kernpunkt des Briefes in 2 Zitaten:

„Der Rote Platz soll vom Friedhof befreit werden, wo sich Stalin und andere Komplizen von Lenin befinden. Die Urnen der Kriegsgeneräle sollen auf dem Memorialfriedhof neben Mytischtschi begraben werden… Unserer Meinung nach gehören die Überreste von Lenin im Krematorium verbrannt, die Asche in einen Stahlzylinder verpackt und in einer tiefen Stelle des Pazifischen Ozeans versunken. Wenn sie auf dem Wolkow-Friedhof in St. Petersburg begraben würden, könnten unzufriedene Bürger das Grab von Lenin sprengen und dabei nahe liegende Gräber beschädigen… Am 26-28. Oktober 2012 hat in St. Petersburg ein Weltkongress von Landsleuten stattgefunden. Mit einem Begrüßungsbrief hat sich der Präsident der Russischen Föderation W. W. Putin an den Kongress gewendet und Landleute aus dem Ausland dazu aufgerufen, an der Entwicklung der russischen Wirtschaft durch neue Technologien und Investitionen teilzunehmen. Aber solche Bitten werden ohne Austragung von Lenin aus dem Mausoleum und der Abschaffung des Friedhofs auf dem Roten Platz nicht erfüllt“.

Eine noch gröbere und uferlosere Erpressung des Präsidenten von Russland kann man sich kaum vorstellen, und den Wunsch, den Sieg mit den Füßen zu treten (sogar die Überreste der Kriegsgeneräle wollten sie vom Roten Platz rausschmeißen) werden wir nicht eingehend kommentieren, es ist eh alles offensichtlich genug.

Strelkow hat sich auf dem Forum forum-antikvariat.ru (wo er unter dem Nick „ハⅳ飼“ bekannt ist) am 24. Februar 2011 folgendermaßen ausgesprochen: „Die Mumie gehört verbrannt. Mit der Asche soll man eine Kanone laden und Richtung Westen schießen“.

Der Verwandte von Zurab Tschawtschawadze - Tschawtschawadze Grigorij Nikolajewitsch war Offizier der Russischen Befreiungsarmee (Wehrmacht), das heißt, Wlasow-Anhänger.



Grigorij Nikolajewitsch Tschawtschawadze

„Der Fonds des Wassilij des Großen“ war einer der Schlüsselgründer und -Sponsoren des „Nationalen Elternvereins“ (NEV), das 2013 angeblich aus dem christlich-orthodoxen Standpunkt heraus für die Einführung der Jugendgerichtsbarkeit in Russland Lobbyismus betreiben hat, genauer darüber hier.

Der „Fonds des Wassilij des Großen“ arbeitet mit der amerikanischen Organisation «World Congress of Families» eng zusammen und hat über sie Anschluss zu ganz rechten amerikanischen Kreisen. Es ist sehr symbolisch, dass in «World Congress of Families» die Kuratorin für Russland eine offene und sehr bekannte Anhängerin der Ökumenischen Kirche Janis Crouse ist. In der gleichen Fabel kommt auch die Verbindung der von uns betrachteten Personen mit «American Enterprise Institute» ans Licht (und das ist schon ganz ernst), genauer darüber hier.

Der Geschäftsführer des „Nationalen Elternvereins“ NEV Komow erklärte, dass der NEV sich auf die Unterstützung des „Fonds des Wassilij des Großen“ stützt, wie auch solcher großen Geschäftsleute wie Eugen Jurjew.

Sechster gemeinsamer Zug: Jurjew, über eine enge Bekanntschaft mit welchem Strelkow geschrieben hat, und Borodaj als PR-Berater des „Fonds des Wassilij des Großen“ ist höchstwahrscheinlich kein ganz fremder Mensch für Jurjew, der diesen Fonds finanziert. Von der engen Verbindung zwischen Strelkow und Malofejew ganz zu schweigen.

Der alte Bekannte und Geschäftspartner von Malofejew Jurjew ist ein Gründer der Geschäftsstruktur „ATON“, die zusammen mit der größten internationalen Struktur Franklin Templetone Investment eine Struktur „Templetone“ aufgebaut hat. Das ist derselbe Jurjew, über eine persönliche Bekanntschaft mit welchem Strelkow schreibt, wobei er den Gründer von „Templetone“ „der wahrscheinliche Sponsor des ‚patriotischen Projektes‘“ nennt.



Franklin Templetone Investment ist eine riesige Investitionsgesellschaft, eine der größten weltweit. Sie ist vor allem auf Investitionen in Entwicklungsländer spezialisiert. Wobei sie so investiert, dass es 600% Jahresgewinn bringt (das heißt, es geht um Raub). Offizielle Nachrichten: „Auf dem Stand vom 31. Mai 2012 befunden sich unter Kontrolle von Franklin Templetone Investment Aktive im Wert von insgesamt 683 Milliarden Dollar“. Die Tätigkeit von Franklin Templetone Investment in der osteuropäischen Richtung (vor allem in Russland) wird von Mark Mobius geleitet.



Mark Mobius

Die Strategie der Investitionen, die es erlaubt, 600% Jahresgewinn zu erzielen, beschreibt Mark Mobius auf folgende Weise: „Aktien soll man kaufen, wenn auf den Straßen Blut vergossen wird… Auch wenn es Ihr eigenes ist“.

Franklin Templetone ist heute einer der aktivsten Inverstoren auf dem ukrainischen Markt. Er kauft aktiv verschiedene Vermögen, unter anderem hat Franklin Templetone 40% der Staatschulden der Ukraine aufgekauft, die bis 2017 beglichen werden sollten. Das heißt, Franklin Templetone Investment ist an einem Zusammenbruch des Objektes der Investitionen überhaupt nicht interessiert, wobei eine sehr starke, aber vergängliche Destabilisierung für sie sehr günstig ist (Vermögen kann man spottbillig kaufen).

Die Eroberung der formellen Macht in der DNR durch den Bund Strelkow-Borodaj wäre kaum möglich gewesen ohne enge Kontakte mit Kreml, man muss Borodaj Recht geben, dass er über diese Kontakte mehr als offen redet: „Ohne Übertreibung, Surkow ist unser Mann im Kreml“.



Surkow

Dass gerade Surkow im Kreml auch die Ukraine kuriert, teilen sogar schon die Medien mit. Wir zitieren noch Mal Borodaj: Surkow ist unser Mann im Kreml“ - in der Tat ist es eine direkte Zugabe der Tatsache, dass Surkow das Team der Führer der DNR im Kreml kuriert.
So kommt folgendes Bild zusammen:
1) Strelkow und Borodal sind enge Freunde mit ähnlichen Ansichten, in Rahmen welcher sie bereit sind, Respekt an Wlasow-Anhänger zu erweisen und sie als Patrioten Russlands darzustellen;
2) Ohne früher etwas mit Donbass zu tun zu haben, werden alte Freunde Strelkow und Borodaj zu Führern der DNR;
3) Sie sind mit Malofejew und anderen Menschen mit radikalweißen Ansichten verbunden, in der Tat, mit Ansichten von Wlasow-Anhängern, wessen Eltern bei der Wehrmacht mit Hitler gegen die UdSSR gekämpft hatten;
4) Diese Menschen sind konsequent nicht nur für das „Austragen von Lenin“ eingetreten (was auch den normalen Weißen, keinen Wlasow-Anhängern, eigen ist), sondern auch für die Ablehnung des Sieges (wessen Symbol die Abschaffung der Überreste der Kriegsgeneräle vom Roten Platz ist). Das heißt, in der Tat ging es um eine totale Desowjetisierung, die der Westen eindringlich verlangt. Dass eine Desowjetisierung gegen den Willen der größten Teil der Bevölkerung ist (90% um genau zu sein), bestätigen die Umfragen;
5) Gleichzeitig haben sie aus angeblich christlich-orthodoxem Standpunkt heraus für die Einführung der Juvenalen Justiz in Russland Lobbyismus betreiben, was wiederum eine Forderung vom Westen ist (und ein solcher Zusammenhang, den Sieg zu demontieren und die Jugendgerichtsbarkeit einzuführen, ist kein Zufall). Die Linie des Lobbys für die Jugendgerichtsbarkeit führt eine ganz ernste Verbindung der von uns betrachteten Personen mit Rechtsradikalen und radikal elitären amerikanischen Kreisen aus «American Enterprise Institute» ans Licht.
6) Derselbe Malofejew organisierte den internationalen Kongress der „Schwarzen Internationale“.
7) Laut den Worten von Borodaj kuriert Surkow die Führung der DNR im Kreml;
8) Offensichtlich provokante und 100% für Wlasow-Anhänger geeignete „Sputnik und Pogrom“, die die Volkswehr „die Reinkarnation der Wlasow-Anhänger“ nennt, ist die wichtigste Werbungskraft für Strelkow, bekommt von ihm Dankbarkeiten und, laut der Information von Kaschin, der mit Proswirin zusammengearbeitet hat, Finanzierung von Malofejew;
9) Die Verbindung Strelkow-Borodaj ist buchstäblich über eine Stufe mit der größten internationalen Struktur Franklin Templetone Investment verbunden, die den Raub der Märkte von Entwicklungsländern praktiziert und 40% der Staatsschulden der Ukraine besitzt und die am Zusammenbruch der Ukraine überhaupt kein Interesse hat (weil in diesem Fall ihre milliardenschwere Investitionen verloren gehen).

P.S. Boris Jordan hat im Interview dem „Experten“ (Nr.1, 29.01.2012) sehr genau und offen das Spiel beschrieben, das der Wlasow-Feind in Neurussland führt: „Das, was mein Großvater mit der Waffe in der Hand in den Reihen der Weißen Bewegung (Wehrmacht) nicht geschafft hat, habe ich durch Privatisierung geschafft“.

Als Zusammenfassung können wir nur eins sagen: Wlasow-Anhänger können mit Bandera-Anhängern nicht kämpfen, weil sie vom selben Blut sind. Darüber haben wir ebenfalls bereits ausführlich hier geschrieben (bereits auf deutsch).

Quelle: http://friend.livejournal.com/1254962.html

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