Jul 07, 2005 22:31
"Du."
"nein schätzchen, ich glaube nicht. du. ..."
"nein, wieso ich !? du wirst gehen !"
"na hör mal, ich war hier zuerst du eingebildeter fatzke. verzieh dich und komm am besten gar nicht wieder, süßer."
"ich zähle bis drei, dann bist du fort, verstanden ?!"
"haach, mach dich doch nicht lächerlich."
"... 1."
"hör auf. sonst muss ich noch weinen, hihi du doofie."
"... 2."
"hee du sollst das lassen, ich möchte mich nicht gezwungen sehen dir noch wehzutun. wäre doch schaahaade um deinen süßen hintern spatzie!"
" 3! "
ein jäher schrei durchschneidet die dunkelheit. ein männlein steht im walde, ganz still ... und auch stumm. zu seinen füßen liegt ein weiher, der den halben mond in einem prächtigen silberschimmer reflektiert. ringsum gedeiht frisches schilf meterweit in den weiher hinein. sanft weht der wind hindurch, sodass man fast den eindruck bekäme, das rauschen des schilfs wäre das nahe meer. ein kleiner uhu ruft drohend in die nacht, auf einem baume sitzend, der durch die nacht fast vollständig in schwarzenfarbenen samt gehüllt, nebst anderen bäumen, in den klaren sternenhimmel ragt. und nun steht er hier. barfuß, die frisch gefallenen nadeln, wie leise stiche auf der sohle fühlend, vermischt mit dem sanften kuss des mooses und dem nassfrischen tau der blätter.
"ihr bekommt mich beide nicht ...", sprach er und hielt sich in fast dem gleichen augenblick einen revolver an die schläfen. er drückt ihn so fest und entschlossen gegen seinen kopf, dass sich die stelle darunter erst rot, dann blau und letzten endes blutlos färbt.
ein knall, ein zusammensackender körper, der dumpf in die fänge des moosbewachsenen bodens gleitet und die stille.
nur noch das rauschen des schilfs prägt diese wunderschöne nacht.