Titel: her kiss melt away like the snowflake in my palm
Fandom: Harry Potter
Pairing: Lavender x Millicent :: Millicent x Cedric, Lavender Cedric
Word Count: ~ 1'000
Warnungen: Zwei Leute, Sex, nur einer hat sich dafür entschieden.
Für:
himmelstaenzeFicathon:
Winter WonderlandPrompt: Her kiss melt away like the snowflake in my palm
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her kiss melt away like the snowflake in my palm
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Sie sind ein hübsches Paar.
Lächerlicherweise schmerzt Millicent das am meisten.
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Also dann, sagt Cedric, die Hand schon nach seinem Winterumhang an der Garderobe ausgestreckt, und schenkt ihr dieses dumme, wunderschöne Lächeln, das Frauenherzen höher schlagen lässt und sich ins Gedächtnis einbrennt, frohe Weihanchten, Millicent.
Danke.
Sie lässt dieses Wort absichtlich so klingen, als würde ihr alles völlig gleichgültig sein, aber nur nach aussen hin, ein bisschen unterschwelliger Missmut in der Stimme, ein Hauch von Resignation, und natürlich hält Cedric sofort im Gehen inne, dreht sich von der Tür weg zurück zu ihr und betrachtet sie lange, Sorge in den Augen.
Es ist so leicht, jemanden zu manipulieren, der so gut ist; so glücklich und mit sich im Reinen, dass er auch in anderen Menschen nur das Gute sehen will.
Millicent.
Das tut er ständig, ihren Namen so auszusprechen, dass er damit gleichzeitig Fragen und Forderungen stellt, ich bin für dich da sagt und: Ich mache mir Sorgen um dich.
Es ist nichts, wehrt sie ab, wirklich.
Wie immer lässt er sich nicht abwimmeln, wie immer endet es damit, dass er sie nicht allein lassen will und sie auf ein Butterbier in den Pub einlädt, mal eben rasch nach dem Feierabend, bevor es nach Hause zu seiner Frau geht.
Wie immer glaubt er, es wäre seine Idee.
Aber nur eines, spielt Millicent die Geschlagene.
Es ist nie nur eines.
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Sie ist nicht in ihn verliebt.
Sie wünschte nur, sie wäre es, verliebt in irgendeinen Cedric Diggory.
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Zu viele Gläser Feuerwhisky später hat sie das halbe Elend ihres Daseins vor ihm ausgebreitet, hat an den richtigen Stellen Tränen weggeblinzelt, genau richtig oft gesagt: bitte geh jetzt, Lavender wird sont wütend auf dich sein, ich komme klar, wirklich, ich schaffe das, Diggory, und sich ein paar Sekunden lang schwächlich gewehrt, als er die Arme um sie gelegt und sie fest an sich gezogen hat. Ihr Leben ist im Moment vielleicht wirklich nicht das rosigste, aber das steckt sie ohne Mühe weg. Sie will nur, dass -
Eigentlich hat sie keine Ahnung, was sie will.
Ich bin schrecklich!, stösst sie aus und schickt ein zittriges Lachen hinterher, feucht vom Weinen. Dich an Heiligabend in Beschlag zu nehmen!
Lavender versteht das, versichert Cedric ihr; dabei hat er ihr den letzten Patronus vor einer Ewigkeit geschickt. Er merkt vermutlich gar nicht, wie stark der Alkohol inzwischen auf ihn einwirkt, oder er will Millicent einfach nicht das Gefühl geben, dass sie sich jetzt wirklich mal einkriegen und ihn gehen lassen sollte. Jedes Mal, wenn sie ich brauch noch einen murmelt, sagt er: klar, natürlich, nimm dir Zeit, und bestellt für beide den nächsten Drink, schluckt ihn tapfer runter.
Fast tut es ihr ein bisschen leid, als sie die Phiole aus ihrer Manteltasche holt und den Inhalt in einem unbeobachteten Moment in sein Glas leert. Es ist ein wenig so, als würde sie ein Kind austricksen.
Aber das hat sie auch noch nie gross gekümmert.
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Auf ihrem Weg von der Bar in das Hotelzimmer zwei Etagen darüber, bleiben sie unbeachtet; jeder hier hat seine Weihnachtsdepressionen längst in Alkohol ertränkt oder vögelt noch schnell die Empfangsdame, bevor es nach Hause in den Kreis der Familie geht. Das ist gut. Nur Cedric soll später wissen, was er gleich tun wird.
Im Bett ist es dann nicht mehr so leicht, wie Millicent es sich ausgemalt hat. Der Trank weckt falsche Begierde in ihm, aber der Alkohol bremst seinen Körper aus, und einmal, als er endlich auf Millicent liegt, sich in ihr bewegt, ihr alberne Dinge zuflüstert und sie viel weniger zu begehren als zu lieben scheint, dreht er plötzlich den Kopf zur Seite und scheint einige Sekunden lang kurz davor, sich zu übergeben. Sie ist froh, als es vorbei ist und er an sie geschmiegt einschläft, sie seinen Blick nicht mehr ertragen muss, der zu zärtlich und vertraut ist.
Sie fragt sich, wie Lavender sich fühlt, wenn er sie so ansieht. Ob sie danach auch leise ins Kissen weint, in ihr drin nichts als Leere.
Eher nicht.
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Lavender schläft schon, als Millicent sich ins Haus schleicht, ist auf dem dicken, flauschigen Teppich vor den Geschenken eingeschlafen, auf der Wange die Spitze eines tief händenden Weihnachtsbaumzweiges. Sie wirkt nicht, als hätte sie Wut im Bauch gehabt, bevor sie einnickte; sie vertraut Cedric, weiss, dass es ihm weh tut, andere vor sich hinleiden zu sehen, und lässt ihn versuchen, zu helfen, auch wenn das bedeutet, dass sie an Heiligabend vergebens auf ihn wartet und dabei auf dem Boden einschläft. Ist ja nicht so, als würde er sie jemals betrügen. Jedenfalls nicht freiwillig.
Liebst du ihn?
Lavender richtet sich so plötzlich auf, dass sie halb in den Weihnachtsbaum fällt und ihn gefährlich zum schwanken bringt. Mehrere Kugeln lösen sich von ihren Halterungen, kullern über den Teppich in Millicents Richtung. Lavender bückt sich nach ihrem Zauberstab, blinzelt dann, kommt allmählich richtig zu sich, erkennt Millicent.
Liebst du ihn?, wiederholt Millicent.
In Lavenders Augen blitzt es gefährlich und unheilverkündend, und Millicent fühlt sich um Jahre zurückversetzt, zuckt ab dem brennendem Schmerz in ihrer Brust zusammen, als die Erinnerungen aus ihrem Käfig brechen, alle miteinander. Lavender hat sie unzählige Male auf diese Weise angesehen, sie mit dem Blick gewarnt und dem Mund verführt. Jeden Monat für drei Nächte waren sie überall, wo keiner nach ihnen suchen, keiner sie finden würde, waren albern und begierig und jung und ein bisschen zu alt für das Leben, wie es war.
Lavenders Schenkel waren immer leicht geöffnet, wenn sie Millicent ansah, wirkten unter dem Mondlicht, als wären sie aus milchweissem Glas gefertig, daran erinnert sie sich am besten, dieses Bild hat sie nicht aus ihrem Gedächtnis löschen wollen.
Liebst du ihn?, fragt sie wieder.
Das weisst du.
Dann sind ihre Finger in Millicents Haar, in ihrem Nacken, streicheln, berühren und halten sie, und -
Ja, sagt sie. Ich liebe ihn.
Ihr letzter Kuss auf Millicents Lippen ist geschmolzen, noch bevor sie zur Tür raus ist.
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(Hast du mich geliebt?
Ja. Ich habe dich geliebt.
Aber das sind Träumereien.)
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Wenn sie zusammen waren, war Lavender nur in Millicents Augen schön, in ihren eigenen nicht.
Sie waren kein hübsches Paar.
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