Titel: She Used To Watch Me Kiss The Floor
Fandom: Harry Potter :: Scandalous AU
Charas/Pairing: Oliver, Sury
Word Count: ~700
Warnungen: SVV, Drogen, Suizid, nichts davon beschrieben, aber eben da. Und dann noch OOCness.
Für:
addyelmsPrompt #_0059 aus
daswaisenhaus :: I hold an image of the ashtray girl / of cigarette burns on my chest / I wrote a poem that described her world and put our friendship to the test / and late at night, whilst on all fours, she used to watch me kiss the floor
A/N: Sorry, dass es nicht wirklich IC ist, Tresse =/ Schweres Pairing, Mann.
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she used to watch me kiss the floor
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Er ist ein Versager. Er hätte wissen müssen, dass er nicht einmal die Sache mit dem Goldenen Schuss hinbekommt.
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Sie fehlt.
Mehr sagt er in der ersten Woche nicht, in jeder Gruppentherapie, jedem Einzelgespräch, zu jedem Mitgefangenen, der fragt, diese zwei Worte nur, mehr nicht.
Sie fehlt.
Sie fehlt so sehr, dass er den Schmerz zu betäuben versucht, indem er sich mit der Zigarette Löcher in die Brust brennt, sich die Fäuste an den Wänden blutig zu schlagen beginnt, als sie ihm den Zutritt in den Raucherbereich verwehren, und seinen Geist für die schrecklichsten Gedanken und Erinnerungen öffnet, als sie ihm schliesslich auch die Bewegungsfreiheit der Hände nehmen.
Aber was er auch tut, nichts tut so weh wie ihr Fehlen.
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In der dritten Woche drücken sie ihm einen Kohlestift in die Hand und fragen: Wo fehlt sie?
Er merkt gar nicht, dass er zeichnet, zum ersten Mal, seit sie fehlt; seine Hand und seine Augen, und sein Herz, immer auch sein Herz, nehmen das vertraute Zusammenspiel wieder auf, arbeiten, ohne dass er sich darüber bewusst ist.
Erst als das Bild fertig ist, lichtet sich die Starre in seinem Kopf.
Er hat sein früheres Zimmer im Studentenwohnheim von Hogwarts gemalt, sein Bett, in dem sie zusammen lagen, während sie die Decke anstarrten und sich über alles Mögliche unterhielten, den Schreibtisch, überladen mit seinen Zeichenblöcken, die irgendwann angefangen hatten, leicht nach ihr zu duften, weil sie jede einzelne Seite berührt und betrachtet hatte, über den Tisch gebäugt, dass ihr schwarzes Haar das Papier berührte, den Teppich, auf dem sie sich irgendwo zwischen Anfang und Ende umschlungen hatten.
Hogwarts ist das Zuhause gewesen, in dem er sich wohl gefühlt hat, in dem er Oliver und das in Ordnung gewesen ist.
Sie fehlt in seinem Leben, sie fehlt überall.
Sie hiess Sury, kann er endlich sagen. Sury.
Sie war die Einzige, die immer da gewesen ist, von Anfang an da für ihn.
Ohne sie bleibt nichts.
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Manchmal sass sie nur stundenlang in der Fensternische, sagt er in der fünften Woche während der Gruppentherapie. Hat nach draussen gestarrt und geraucht. Überall um sie herum war Asche. Jedes Mal, wenn ich sie so fand, habe ich versucht, sie zu zeichen, ihren Blick einzufangen, ihre Gefühle. Aber es ist mir nicht gelungen. Ich habe nie rausgefunden, was sie an solchen Tage gefühlt hat. Oder wer sie war.
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Sie hat ihn verstanden, das weiss er; er weiss nicht wie und warum, aber sie hat ihn verstanden, und das war in so vielen Nächten so ziemlich das Einzige, was ihn auf den Beinen gehalten, ihm Hoffnung und Halt gegeben hat.
Sie genauso zu verstehen, wäre nur gerecht gewesen.
Unsere Welt ist die Selbe, hat sie gesagt. Du verstehst mich. Du kennst mich. Mach dir keine Sorgen.
Aber das stimmte so nicht. Sie waren zwei Welten und bewegten sich in der Schnittmenge; Sury kannte den anderen Teil seiner Welt, aber er hat nie Zugang in ihre gefunden. Er hat getan, was er konnte, hat nach einem Riss gesucht, durch den er sich zu ihr hätte hineinzwängen können. Doch egal, welche Mühen er unternahm, er blieb ausgeschlossen.
Manchmal hatte er das Gefühl, sie hätte ihn mit Absicht ausgesperrt.
Und manchmal wünschte er sich dann, sie ebenso von sich zu stossen.
Das hat er am allerwenigsten gekonnt.
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Ich hätte alles für sie getan, sagt er. Warum hat ihr das nicht gereicht?
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Er träumt auch nach seiner Entlassung noch von ihr, wird er immer, davon, wie sie sich angefühlt hat, wie ihr Lachen klang, wie zärtlich ihre Stimme wurde, wenn sie dachte, unbeobachtet zu sein und ihre Ratte verhätschelte, träumt von ihren Tagen allein in ihrer Welt, zurückgezogen von allem und von ihm, und natürlich träumt er von der letzten Begegnung mit ihr, als sie ihm versprach, dass mit ihr alles in Ordnung ist und sie dann ging, um sich umzubringen.
Er hat den Boden geküsst und sie sah zu, küsste ihn, weil sie auf ihm ging, weil er weniger wert war als sie, weil er ein Trottel war, wahrscheinlich vor allem Letzteres, er war ein Trottel und Trottel tun Dinge, wie auf diese und jene Art und Weise den Boden zu küssen.
Aber wenigstens ist er noch da, hat noch mindestens einen weiteren Versuch.
Das ist ein bisschen mehr als nichts.
(Er denkt, er fängt mit dem Versuchen an, indem er Sury ihr Versagen genauso verzeiht wie sein eigenes.)
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