Titel: leer
Fandom: Twilight
Charas: Bella, Leah
Raiting: P-12/16
Prompt aus
daswaisenhaus :: 1858 :: my body is a graveyard
A/N: ein kleiner, schneller Versuch, mich wieder etwas in die Schreiberei einzufinden. Yay, ich liebe Verachtenswerte!Leah.
leer
»Warum - «, setzt sie an, beisst sich auf die Unterlippe, krallt sich nervös an ihrem Shirt fest. Viel zu gross, und doch spannt sich der Stoff über ihrem Bauch. In dem es heranwächst. Das Monster aus Alpträumen. Leahs Alpträumen.
»Wieso was?«
Bella zuckt zurück. In einem anderen Teil des Hauses knistert die Luft sofort unheilverkündend. Jemand macht sich bereit, einzugreifen. Bella zu retten.
»Alles okay«, sagt sie leise über die Schulter. »Sie tut mir nichts.«
»Bist du dir da so sicher?«
»Ja«, antwortet Bella, dieses Mal mit fester Stimme. Sie schafft es sogar, Leah dabei in die Augen zu schauen. »Jake hätte dich sonst nicht in meine Nähe gelassen.«
Natürlich nicht. Niemand darf es wagen, Bella ein Haar zu krümmen. Nicht einmal nachdem sie sich von einem Blutsauger hat schwängern lassen. Nicht einmal nachdem sie Jake wieder und wieder ins zu gross und zu offen geratene Herz getreten hat. Leah zweifelt nicht daran, dass er sie in der Luft zerfetzen würde, wenn sie Bella etwas täte, all die Jahre gemeinsamer Kindheit unbedeutend. Aber sie würde auch nicht zögern, ihm die Kehle mit blossen Zähnen herauszureissen, wenn Seth seinetwegen etwas zustiesse, also ist das wohl okay .
Bellas Hände entspannen sich, legen sich auf den dicken Bauch. »Du hasst mich. Wieso?«
Leah lacht auf. »Wo soll ich da anfangen?«
»Bei der Wahrheit?«, schlägt Bella vor.
Es gibt so viel, für das sie Bella verabscheut. Ihre Abhängigkeit, unfähig, alleine auch nur einen einzigen Schritt zu gehen, ohne dabei fast umzukommen. Ihre blosse Existenz, die Blutsauger aus allen versteckten Ecken zu locken scheint und dabei Leahs Familie bedroht, ihr Leben bestimmt.
Aber vor allem ist es die nagende Eifersucht, die Bella Swan in ihr wach ruft. Das allseits geliebte Mädchen, dessen Vater vor Kummer und Sorge fast vergeht, ein vergötterter Niemand, für den andere über Leichen gehen würden, ein lächerlich naiver Teenager, der ein Kind bekommt, das Leah aus ihrer Zukunft hat streichen müssen.
Leah unterdrückt den Impuls, sich den Unterleib zu halten. Leer, für immer. Kein Leben wird je in ihr heranwachsen und ihren Traum von Normalität wahr werden lassen.
Sie lächelt Bella an, während sie ihr alles Schlechte dieser Welt wünscht. »Ich bete wirklich, Swan, dass ich dich bald nicht mehr hassen werde.«
Scheiss drauf, sie ist ohnehin verloren, auf ewig verdammt, in ihrer eigenen Dunkelheit herumzuirren. Vielleicht wird das Balg in Bellas Körper ja verrecken und aus ihrem Körper ebenso einen Friedhof machen, wie es Leahs ist.
Vielleicht würde sich die Genugtuung wie etwas Lebendiges warm in ihrer Leere ausbreiten.