Zuhause, ... fühlte ich mich auch in Iwate und Tokyo. Dennoch will ich mein Zuhause in Berlin nicht missen. Auch diesmal brauchte ich eine gewisse Wiedereingewöhnungsphase, aber auch die ist in den wichtigsten Bereichen inzwischen gut überstanden. Beim Einkaufen oder S-Bahnfahren kann ich gelegentlich noch über mich selbst schmunzeln, wenn ich mich dabei erwische, wie ich mich z.B. für eine angemessen große und angemessen günstige Packung Champignons übermäßig begeistere. Oder, wenn ich in der Bahn vor der Tür stehe und beharrlich und unschuldig darauf warte, dass sie sich öffnet, bis sie es schließlich mithilfe eines draußen wartenden Fahrgastes gerade noch rechtzeitig tut.
Aber das bringt alles auch schöne Gefühle mit sich und könnte gar nicht lang genug anhalten. Schön wäre es nur, wäre es weniger kalt. Die Kälte hat die Aufmerksamkeit sogar dem Berliner Hundekot entzogen, der mir vor zwei Jahren das Heimkommen, im wahrsten Sinne, besonders schwierig gemacht hatte. Diesmal lässt mich das, wiederum im wahrsten Sinne, kalt. Einziger Trost ist mir nun meine Oase, die mein Freund und bei dessen Abwesenheit unsere immer lachende Nachbarin äußerst gewissenhaft gepflegt und großgezogen haben. Gelegentlich habe ich sogar Berichte über neu "geschlüpfte" Avocadobäume, das Wohlbefinden unserer Balkonblumen oder die Fortschritte all der anderen Pflanzen, die ich vor meiner Abreise eingepflanzt hatte, bekommen. Die ersten Tage nach meiner Rückkehr aus Spanien habe ich also damit verbracht, mir die Liebe meiner Pflanzen zurückzuerkämpfen. Ich habe sie alle umgetopft und ihnen einen Platz an der Sonne, äh, Heizung gesichert. Natürlich habe ich auch die Samen aus dem Spanienurlaub in ihre jeweils privaten Fruchtzwergegewächshäuser auf der Heizung gepflanzt. Nun ist wieder Warten angesagt. Auch der letzte nachträgliche Bericht ist hiermit geschrieben, so dass es nun keine Ausreden mehr gibt. Nicht zu schnell packe ich die nächsten Aufgaben an, auf dem Weg durchs und zum Ende des Studiums. Vielleicht gibt es darüber auch widererwartend Spannendes zu berichten. Dann werde ich das tun. Insgesamt will ich aber wieder weniger über mich und mehr von spannenden Erlebnissen berichten, damit es nicht zu schnöde wird.