Dokomi 2024 - 1

Jul 05, 2024 19:32


Ich war mit Kaeru-chan, Sa-chan und Ditsch auf der Dokomi 2024.

Donnerstag - Wolkenkratzer

Am Donnerstag bin ich mit Kaeru angereist, via Zug. Wir haben extra einen Regionalexpress früher genommen, um den ICE zu erreichen. Die Wartezeit haben wir im Café des Hauptbahnshofs verbracht. Dort haben wir festgestellt, dass es teurer ist, im Café einen Kaffee zu trinken als wenn wir die Getränke to-go mitgenommen hätten. Eine Vermutung hegend, habe ich die prozentuale Differenz ausgerechnet: 12% mehr. Warum ist das so? Ein Café zahlt 7% Mehrwertsteuer auf Waren, die mitgenommen werden, aber 19% auf Waren, die im Haus verzehrt werden. Sie haben die Preise also entsprechend angepasst. Das war früher nicht so, aber irgendwer wird da wohl voll krass gerechnet haben, um auf diese Idee zu kommen. Das wirkt schon abschreckend und wenig gemütlich; und könnte die Leute dazu bringen, mehr Abfall in Form von nicht recycelbaren Mitnehmbechern zu produzieren. Das wird sicherlich irgendwer erforschen.



Mit dem ICE fuhren wir dann nach Düsseldorf. In dem Zug befanden sich noch andere Leute, die zur Dokomi wollten und irgendein Content Creator, der ein Stativ mit Mikro und Handy auf seinen Klapptisch gestellt hatte. Er hat die Aussicht aus dem Zug gefilmt und den Gang über den Bahnsteig und ich fürchte, wir waren auf seinen Aufnahmen. Das ist ein Punkt, der mich die ganzen Con über begleitet hat: Leute, die Aufnahmen gemacht haben, sodass ich innerlich immer ein wenig erstarrt bin, weil ich nicht besonders fotogen bin.

Wir kamen mit einer derartigen Verspätung an, dass wir nicht mehr warten mussten, um gegen 15 Uhr ins Hotel einchecken zu dürfen. Die altmodisch gestaltete U-Bahn hielt direkt am Hotel, was sehr praktisch war. Was wir lernen mussten: die angenehmen Verbindungen vom Hotel zur Con, die nur 20min dauern, gibt es nur werktags. Am Wochenende fährt man mindestesn 40min, wenn es nicht Probleme gibt. Am Samstag hat Kaeru 2h gebraucht, weil es Probleme gab.

Sa-chan kam aus einer anderen Stadt mit dem Auto und hat Kaerus Waren dabei. Da es heiß war und ich wenig Lust verspürte, durch Düsseldorf zu tingeln, wartete ich auf Sa-chan, damit sie auch aufs Zimmer gehen konnte (wir haben 2 Doppelzimmer gebucht). Mein Zimmer besaß übrigens eine ominöse zweite Tür, die, wie ich vorsichtig nachsehend feststellte, in ein anderes Zimmer führte, das auch über eine Zwischentür besaß. Die Zwischentüren besaßen auf Seiten keine Klinke, also konnte niemand herüberkommen, wenn nicht beide Türen geöffnet waren.

Dann sind wir zur Takumi Plus gefahren, dass ich gewählt habe, weil es ein japanisches Restaurant war, bei dem man reservieren konnte. Es befindet sich eher unscheinbar im 11. Stock eines Hotels. Die Toiletten hingegen sind im Erdgeschoss und es gab keine feuchten Handtücher, um sich die Hände zu waschen (eine Sitte, die ich an Japan sehr schätze).

Wir haben Ramen gegessen und uns noch einen Teller mit Vorspeisen bestellt. Das Essen war sehr lecker, aber im Preis eher gehoben. Es gab auch einen Live-DJ. Das Restaurant hat einen Gruppe von DJs, die an unterschiedlichen Wochentagen auflegen. Richtig schön war noch der Ausblick über die Stadt bei niedrig stehender Sonne.

Freitag - Fashion Shows

Unser Hotel hat ein reichhaltiges Frühstück, nur dass die Schilder nicht immer akkurat standen und wie so oft keine Allergene angegeben wurden, weswegen ich dann die üblichen weißen Brötchen genommen habe.

Wir sind über den Nordeingang zur Messe. Der Weg zur Messe war zwar kurz, der Weg zur Messehalle 3 hingegen lang. Dort habe ich mit Kaeru den Händlerstand aufgebaut. Weil wir so früh fertig waren, habe ich die Chance genutzt, um viele Bücher bei feefal einzukaufen, die mir dann noch eine Brosche geschenkt hat.

Dann habe ich noch mehr Organisation erledigt:

  • Stuhl holen
  • Adult-Area-Bändchen holen
  • theoretisch das Essen vom Catering abholen, aber das hat nicht geklappt, weil es mit Verspätung erst ab 14 Uhr zur Verfügung stand
  • Sachen für Jitsch einkaufen, die dieses Mal nicht dabei war

Dann bin ich in Halle 4, die Fashion-Halle. Dort habe ich mir die Kimono-Show angesehen, die ein interessantes Konzept hatte: Auf der Leinwand sah man den Kimono, wie man ihn eigentlich anzieht, und am Model eine experimentelle Art und Weise, ihn zu tragen. Am besten gefiel mir der rote Kimono mit den schwarzen Rauten und der Korsage. Sehr schick. Im Hintergrund stand noch ein Kameramann vom WDR; der WDR hat dann ein eher unspektakuläres Outfit für die Ausstrahlung ausgesucht (der Frack-Kimono).

Dann bin ich in Halle 1 gehechtet, um mir ein Ticket für den Workshop zu holen, und wieder zurück in Halle 4 für die nächste Fashion Show. Ich kam dabei am Harajuku-Stand vorbei, bei dem man Second-Hand-Lolita-Kleidung und diverse Neuware von Streetfashion kaufen konnte, der aber exakt dann öffnete, als die Fashion Show eröffnet wurde (sie brauchen als Shop natürlich einen Vorlauf, um die Waren anzunehmen). Und wie immer nur bar-Zahlung, örgs.

Ich habe mich für die Fashion-Show entschieden. Es wurden Ouji-Outfits und verschiedene Lolita-Stile präsentiert: Sweet (oldschool und OTT), Classic, Wa, Punk unter anderem. Einige Outfits waren wirklich sehr hübsch. Die Models gingen manchmal viel zu schnell über die Bühne, sodass ich nicht genug Zeit für Fotos hatte, vor allem, wenn sie an den Rand des Laufstegs kamen und sofort verschiedene Posen einnahmen oder sich drehten. Ein paar Sekündchen dürfen sie gern ruhig stehen, aber ich verstehe, dass sie vielleicht etwas aufgeregt waren. Dann gab es noch ein Interview mit den Models.

Danach bin ich zum Workshop Drawing Like a Sir gegangen, weil ich dachte, es ging dort wie angegeben um Aktzeichen. Der Workshop fing mit 20min Verspätung an, weil es wohl technische Probleme gab, und war gut besucht. Der Workshopleiter hat eine Präsentation in Form eines Pokémonspiels gehalten, die recht unterhaltsam war. Wir haben keine Menschen gezeichent, sondern haben Übungen gemacht von 2D-Formen über kombinierte 2D-3D-Formen zu kombinierten 3D-3D-Formen. Das war nicht das, was ich erwartet habe, aber dennoch ein hilfreicher Shop. Er hat die Sachen auch gut und unterhaltsam erklärt und auch an Leute, die sonst nicht zeichnen, angepasst. Papier, Radiergummi und Stifte wurden gestellt. Was mich störte, war, dass auch hier fast durchgängig gefilmt wurde. Ich finde, dass sollten sie vorher ankündigen, dann hätte ich es sein lassen. Entsprechend habe ich mit meinen Fragen gewartet, bis die Assistenz gerade anderswo beschäftigt war.

Bei Harajuku habe ich mir ein Kleid für 40€ gekauft, in sommerlichen Farben (ansonsten trage ich eher schwarz…). Mit Sa-chan habe ich noch andere Stücke anprobiert. Das eine war zu klein, das andere - ein dunkelgrüner JSK - war wunderschön, aber der Reißverschluss ließ sich überhaupt nicht nutzen. Und das für 145€. Woah. Das ist jedoch ein generelles Problem. Ich weiß nicht, warum die Labels nicht leichtgängigere, breitere und stabile Reißverschlüsse nehmen… oder Knöpfe oder Bänder.

Nach all dem habe ich noch Essen besorgt: lecker Taiyaki, diese mit süßer Paste gefüllten Teigkarpfen. Ich habe es am Freitag und Samstag nicht geschafft, Halle 3 zu durchforsten V-V

Wir sind dann über den Südeingang raus, um festzustellen, dass die Bahn, sobald sie an der Stockumer Kirchstraße hält, natürlich schon voll ist. Für den Freitag habe ich das Sakuragiya ausgesucht. Obwohl wir wesentlich später ankamen als geplant (kurz nach 20 Uhr; Laden schließt 20:30 Uhr), haben sie uns noch einen Platz gegeben. Es gab wieder leckeres Ramen, sooo viel, dass es nicht für einen Nachtisch gereicht hat. Im Laden hingen Fotografien von Akita, einem Hund in Japan. Das war niedlich.

Schließlich wollten wir mit der Ubahn zurück. Dort stand eine, aber die fuhr nicht durch. Also warteten wir auf die nächste, nur um dann am Plan festzustellen, dass Düsseldorf vor 21 Uhr bereits die Bürgersteige hochklappt. Unsere Linie fuhr nicht. Die nächste Ubahn, die hätte kommen sollen, fiel aus, ohne dass sie irgendwo angezeigt wurde. Wir mussten über eine halbe Stunde warten (wir waren viel zu erschöpft, um die Strecke bei der Wärme zu laufen). Als die alternative Ubahn, die eigentlich alle 15min fahren sollte, ankam, trafen wir auf Kaeru, die ja bis zum Schluss der Con bleiben musste, weil sie einen Stand besitzt. Abends sind wir dann recht müde ins Bett gefallen und haben die Klimaanlage angestellt.

2024, convention, japan, lolitafashion

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