Ich hab für die community
120_minuten eine kurze FF geschrieben und dachte, ich poste sie hier auch mal rein, falls jemand Interesse haben sollte^^.
Titel: Wollen Sie Tomatensauce dazu haben?
Fandom: Merlin/ RPF
Characters: Colin, Bradley, man könnte B/C rauslesen, wenn man wollte
Challenge: Allergie/Unverträglichkeit
Wörter: 1.054
Disclaimer: gehört nicht mir, jadijadija.
Warnung: nicht gebeta-et. und die hälfte der Zeit hab ich auf englisch gedacht, also Grammatik ist womöglich unter aller Sau.
Colin stand mit einem Becher wässrigen Kaffee in der Hand neben der Kamera und beobachtete, wie die Requisite dem Szenenaufbau den letzten Schliff gaben. Der Regisseur hatte die Szene schon mit ihm besprochen, er wartete nur noch darauf, dass er sich am Pranger präsentieren konnte.
Er sah wie die kleinen französischen Kinder aufgeregt vor den Körben voll Gemüse standen, in freudiger Erwartung, ihn damit bewerfen zu dürfen. Er hoffte, es würden keine Tomaten dabei sein.
Er fand es immer wieder faszinierend, wie beschäftigt die Leute doch waren. Es wird immer erst langweilig, wenn dann gedreht wird, und der Dreh für Kleinigkeiten, wie Lichtkorrektur oder Verbesserung des Make-ups aufgehalten werden muss. Aber am Anfang sind alle tief in ihrer Arbeit versunken. Vorbereitung der Kameraeinstellung, Richten der Kostüme der Schauspieler, Lichteinstellungen, Umrücken der Kulisse, Beschreiben der Take-Klappe. Beim Theater war alles schon fertig, Minuten bevor es los ging. Im Theater standen die meisten Mitarbeiter hinter der Bühne und schauten den Schauspielern zu. Hier war es ein einziges Gewusel, davor, während und danach, damit alles stimmt. Fehler wurden erst gar nicht zugelassen.
Weshalb er nur dastand und wartete und ignoriert wurde, und ihn das auch nicht störte. Und die Kinder kicherten in seine Richtung. Angel winkte ihm aus der Ferne zu, sie würde erst später dazu kommen, wenn der Dialog in Nahaufnahme gedreht werden würde. Im Moment ging es nur darum, dass er sich mit Gemüse bewerfen ließ.
Der Kaffee war alle, und jemand nahm ihm den Becher aus der Hand und verschwand damit, und er wurde von der Regieassistentin zum Pranger geleitet. Make-up fummelte auch noch mal an ihm rum, während er schon drin hing, und es dauerte nicht lange bis sein Rücken anfing wehzutun.
Und dann hieß es, Kamera, Take 1, Action, und er sollte hochgucken und ‚ohoh’ sagen, und er tat es, und er meinte es auch, denn es waren Tomaten, und er schob beinahe noch ein ‚Fuck’ hinterher, konnte es sich aber verkneifen.
Eigentlich hätte er es sich denken müssen. Faulige Tomaten würden besser explodieren, wenn sie ihn trafen. Was sie ja auch taten, und er hatte bald überall Tomatensaft runterlaufen. Es lief ihm sogar was ins Auge, und er musste den Kopf noch weiter senken, damit man sein zugekniffenes Auge nicht sehen würde. Eine der Tomaten traf ihn am Hinterkopf und der Saft floss in seinen Nacken und bildete eine kleine Pfütze dort.
Der Regisseur schrie ‚Cut’ und er wurde sofort von den Make-up-Frauen angesprungen, mit Handtüchern und Kamm und Puder. Er drehte verkrampft seinen Kopf zur Seite, um sich den Saft aus dem Auge zu wischen, ohne, dass es jemand mitkriegen würde. Er ging nicht davon aus, dass das seinem Auge eventuell nicht geschadet hat. Es würde bestimmt rot werden.
Die Szene wurde neu aufgebaut, die Kinder mit neuem, aber altem Gemüse versorgt, er insoweit hergerichtet, dass man nicht unbedingt sehen konnte, dass schon Tomate in seinen Haaren gelandet war.
Nach dem dritten Take war der Teil Gott sei Dank erledigt, allerdings musste noch der Dialog mit Angel gedreht werden. Das würde noch mal eine Weile dauern. Sein Rücken tat weh. Sein Nacken fing an zu jucken.
Als fast zwei Stunden später der Dialog im Kasten war, von allen Winkeln, die möglich und nötig waren, wurde er aus dem Pranger entlassen. Er hatte vor anderthalb Stunden schon angefangen, sich schuldig und zur Schau gestellt zu fühlen. Jeffrey sah ihn besorgt an, nachdem er ihm den Pranger geöffnet hatte. Colin lächelte nur.
„Danke, Jeff.“
Er drehte sich weg, sah aber die besorgten Blicke Jeffs und Tinas vom Make-up. Auch einige der Touristen schauten ihm hinterher, auf dem Weg zur Toilette. Ob sie es wegen dem allergischen Ausschlag taten, oder weil er einfach da bei der Serie da mitspielte, konnte er nicht erkennen.
Er vermutete dann aber, dass es der Ausschlag im Nacken war, der die Blicke angelockt hatte. Soweit er es im Spiegel erkennen konnte, hatte sein Nacken einen Farbton, den man nur noch als krebsrot bezeichnen konnte, durch sein Blässe noch stärker hervorgehoben. Bei anderen Leuten wäre es vielleicht nur altrosa gewesen. Sein rechtes Auge hatte auch immer mehr gejuckt, je länger er im Pranger hing. Es war schon fast zu spät, es noch auszuwaschen. Er hoffte, der Drehplan wurde nicht um eine Szene erweitert, ohne dass man ihm Bescheid gegeben hatte. Im Moment fühlte er sich nicht in der Lage noch eine Szene heute zu drehen.
Er hörte wie sich die Tür zur Toilette öffnete, und sah im Spiegel, wie Bradley um die Ecke lugte, ihn entdeckte und dann mit böser Miene auf ihn zukam.
„Tina meinte, ich soll dich zu ihr zerren, damit sie Basis-Sanitätszeugs machen kann, und dich dabei rügen, dass du nichts von einer Allergie erzählt hast.“
„Was, wenn ich von der Allergie selber noch nichts gewusst habe?“, fragte Colin, während er seinen Rücken nach weiterem Ausschlag abtastete. Er war der Meinung gewesen, es wäre auch einiges an Tomatenpampe den Rücken hinuntergelaufen.
„Dann werde ich dir nicht glauben, dich treten, und dann zu Tina zerren.“
Colin lächelte zynisch, und bekam einen Tritt von Bradley.
„Au, du Arsch.“
„Ich hab dir gesagt, ich trete dich. So, und jetzt komm’ mit.“
Bradley zog ihn am Arm aus der Toilette, vorbei an flüsternden Crew-Mitgliedern, die ihm mitleidsvolle Blicke entgegenwarfen.
„Siehst du, was du jetzt schon wieder angerichtet hast? Jetzt finden dich nicht nur alle süß, nein, du bist auch noch so selbstlos, dass du die Dreharbeiten nicht aufhalten willst, weil du ‚nur’,“ Bradley deutete mit einer Hand die Anführungszeichen an, „eine kleine Allergie hast. Gib es zu, das ist alles eine Masche, um die sämtliche weibliche Belegschaft flachzulegen.“
„Klar.“, sagte Colin trocken und rollte mit den Augen.
„Du bist komisch.“ Bradley sagte es nicht in dem verzweifelten Ton, den er vorher hatte, als ob Colin nur Stress bedeuten würde, und er sich ja eigentlich mit was viel besserem beschäftigen könnte. Er klang eher nachdenklich.
„Du bist viel zu normal.“, sagte Colin im Scherz, doch Bradley antwortete nicht. Er starrte nach vorne und zog Colin.
Im Make-up-Zelt angekommen, verließ Bradley ihn ohne ein Wort, und Colin sah sich konfrontiert mit Tina, die in einer riesigen Kiste voller Medikamente und Salben nach etwas Brauchbarem wühlte, und Johnny, der im einen Zettel unter die Nase hielt, und mit vorwurfsvoller Stimme sagte:
„Du schreibst jetzt alle Allergien auf, die du hast, und wehe, du vergisst eine.“