Fanfiction - Der Transporter

Mar 18, 2014 13:22


Titel: Transporter

Geschrieben für: tummelwiese - challenge 18
Schreibe eine Fic zum Prompt: Sechs

Fandom: Stargate Atlantis
Charaktere: Rodney McKay
Länge: ca. 750 Worte
Inhalt: Rodney bleibt im Transporter stecken
Rating: ab 6


Transporter
von Mella68
Ohne von seinen Aufzeichnungen aufzublicken, trat Rodney McKay in den Transporter. Hinter ihm drängten sich noch einige seiner Mitarbeiter in den engen Raum und die Türen schlossen sich hinter ihnen.

Rodney hasste es, die beengte Kabine mit anderen teilen zu müssen. Konnten die nicht ein paar Sekunden warten, bis er weg war? Entnervt berührte er den Touchscreen des Antikerfahrstuhls, um zum Hauptkontrollraum zu gelangen. Ob die anderen wohl auch dorthin wollten? Wenn nicht, war es nicht sein Problem. Wie gesagt, sie hätten ja den nächsten nehmen können.

Mit einer kaum merklichen Bewegung setzte sich der Fahrstuhl in Bewegung. Die Fahrt in einem dieser Transporter dauerte für gewöhnlich nur einige Sekunden. Er drehte sich um in Erwartung, dass sich die Türen öffneten, machte einen Schritt vorwärts ... und prallte prompt auf die vor ihm stehenden Personen. Irritiert blickte Rodney von seinen Notizen auf und wollte schon zu einer beleidigenden Äußerung à la McKay ansetzen, als der Transporter sich mit einem ungewöhnlichen Ruck wieder in Bewegung setzte. Dann plötzlich stockte die Kabine vollkommen und die Beleuchtung erlosch. Nur noch ein kleines, fahles Notlämpchen in der Mitte der Kabine verbreitete ein trübes Licht über den Köpfen.

Für einige Sekunden blieb alles ruhig, man wartete mit einer gewissen Spannung, was sich jetzt tun würde, bevor sich die ersten Fahrgäste an dem Touchscreen zu schaffen machten. "Auch das noch!", seufzte eine junge Wissenschaftlerin aus dem Botaniklabor, während sie ungeduldig mehrfach das Feld für die Cafeteria drückte.

"Das kann nicht wahr sein!", rief eine ältere Frau, Dr. Millberg, wenn sich Rodney richtig an den Namen erinnerte. Noch eine Mitarbeiterin aus dem Botanikressort. War heute die gesamte Gartenabteilung unterwegs? Sie kramte in ihrer Laborkitteltasche nach irgendetwas. "Ich habe ein wichtiges Experiment!", sagte sie aufgeregt zu ihrem Nachbarn, den sie dabei mit dem Ellenbogen anstieß.

"Vielleicht hätten Sie dann nicht Ihr Labor verlassen sollen," entgegnete Rodney giftig. So viele Menschen in einem Fahrstuhl, das konnte ja wohl nur schief gehen. Zu dumm, dass er kein Tablet dabei hatte. Er hätte sie in Sekunden hier raus.

"Jeder hat doch wohl wichtige Termine!", meinte Dr. Parkinson, "wir müssen die Ruhe bewahren! Hier gibt es doch sicher einen Notalarm!" Der junge Mann, welcher dem Bedienungstableau am Nächsten stand, bückte sich und fand in der Tat den Knopf für den Notfall. Er drückte gleich mehrfach und wartete auf eine Reaktion, aber nichts regte sich. Die folgenden Minuten wurden im Fahrstuhl geschimpft, geseufzt und geflucht.

Rodney drückte auf sein Mikrofon an seinem Ohr. "Hier McKay, wir scheinen einen Ausfall in Fahrstuhl 6 zu haben." Er lauschte eine Weile und nickte dann kaum merklich mit dem Kopf. "Okay, McKay Ende." Er schaute in die Runde. "Okay, Leute, die holen uns gleich ..."

"Die müssen das doch merken, wenn ein Fahrstuhl ausfällt!" fiel ihm Dr. Parker ins Wort. Sie trippelte von einem Fuß auf den anderen.
"Haben sie auch," setzte Rodney erneut an, aber wieder wurde er unterbrochen.

"Wir müssen die Ruhe bewahren!", sagte Dr. Millberg. "Wir werden uns doch von einer kleinen Panne nicht aus der Ruhe bringen lassen!"

Aber es war erstaunlich, wie schnell das Gleichgewicht die Menschen verließ und in eine Situation zwischen Unmut, Ärger und Angst brachte. Niemand wollte wahrhaben, dass der Zeitplan für die nächsten Minuten aus den Fugen zu geraten schien. Oder war es für eine Stunde, womöglich noch länger?

"Da muss doch was passieren!", rief Dr. Parkinson an dem Touchscreen und fingerte am Knopf für den Nothalt, was eigentlich unsinnig war, weil der Transporter ja schon stand.

Ungeduld und Ungewissheit machten sich breit. Langsam kroch die Angst zwischen den Menschen hoch, sie machte sich breit und entlud sich in Ausdrücken der Wut und des Ärgers. "Wie lange sollen wir hier denn noch warten?", rief eine junge Wissenschaftlerin, deren Namen Rodney nicht kannte.

"Wenn ich wenigstens eine Zigarette rauchen könnte!", stöhnte Dr. Parkinson und blickte fragend in die Runde, als wollte er in den Gesichtern eine Zustimmung ablesen. Niemand aber schien von dieser Idee erfreut.

"Die Luft ist schon schlecht genug, hier in diesem Gefängnis!" Rodney spürte, wie ihm bei dem Gedanken der Atem wegblieb. War die Luft nicht schon merklich schlechter geworden? Mit einem Mal war der Transporter nicht mehr die bequeme Fahrgelegenheit, die problemlos mehrere Etagen übersprang. Jetzt war er ein "vermaledeites Drecksding", das ihn gegen seinen Willen festhielt.

"Wir müssen auf uns aufmerksam machen, wir müssen schreien, am besten gemeinsam und alle zusammen!", schlug der junge Mann an dem Touchscreen vor und fingerte wieder auf dem Feld herum. Entnervt schlug ihm Rodney die Hand weg.

"Wenn Sie diesen Screen noch einmal mit Ihren unqualifizierten Fingern berühren, dann ... dann ..." Ihm fiel leider nichts ein, was er dann machen würde.

Plötzlich ruckte es und die Kabine schien sich zentimeterweise abzusenken. Die automatische Tür wurde mit einem Brecheisen geöffnet, die Fahrgäste konnten den Aufzug mit einem kleinen Sprung aus der Kabine verlassen.

Sheppard und Ronon, welche die Tür mit der Brechstange geöffnet hatten, empfingen statt eines Dankes böse Blicke.

"Wurde aber auch Zeit," zischte Rodney. "Wir waren da stundenlang drin."

Sheppard blickte grinsend auf seine Armbanduhr. "Sechs Minuten, Rodney, nur sechs Minuten, seit du im Kontrollraum Bescheid gegeben hast."

Ende



Alternatives Ende von starkat75
Sheppard und Ronon, die zusammen die Tür mit der Brechstange geöffnet hatten, hatten eigentlich ein paar Worte des Dankes für ihre Rettungsaktion erwartet. Doch stattdessen bekamen sie nur wüste Beschimpfungen über unfähige Techniker und marode Transporter zu hören. Und auch Rodney machte seinem Ärger lautstark Luft!

"Wurde aber auch Zeit!“, zischte Rodney. "Wir waren da stundenlang drin."

"Sechs Minuten, Rodney! Es sind nur sechs Minuten vergangen, seit Sie sich im Kontrollraum gemeldet haben.“, erwiderte Teyla, die sich mit einer Krankenschwester vergewisserte, dass niemand verletzt war. Ihre sanfte Stimme und ihr Lächeln nahmen McKay sämtlichen Wind aus den Segeln und seine Wut verrauchte so schnell, wie sie gekommen war.

„Ja, mag sein. Tut mir ja leid.“, entschuldigte er sich bei ihr. „Aber das Alles hat meinen ganzen Zeitplan durcheinander gebracht.“

„So? Ich dachte, du hättest jetzt Feierabend?“, meinte John mit hochgezogenen Augenbrauen.

„Hab ich ja auch. Ich wollte nur noch schnell was essen gehen und dann früh ins Bett.“, grinste Rodney und sah seinem Freund tief in die Augen.

„Oh… Oh! Verstehe! …“ John lief etwas rot an. „Dann komm ich wohl besser mit. Mir knurrt auch schon der Magen vor Hunger. Ronon, Teyla? Ihr kommt doch auch ohne mich hier klar, oder?“

„Sicher. Wir kommen später nach!“, versicherte Teyla ihm.

Kaum waren John und Rodney außer Hörweite, konnte sich Ronon nicht mehr zurück halten. Er verschränkte die Arme vor der Brust und schüttelte ungläubig den Kopf.

„Sag mal, für wie dämlich halten die beiden uns denn eigentlich?“ Ronon war es leid, dass die zwei immer noch krampfhaft versuchten, ihre Beziehung zu verheimlichen.

„Lass ihnen noch ein bisschen Zeit. Sie werden es uns schon sagen, wenn sie es für richtig halten.“, antwortete ihm Teyla und legte ihm besänftigend eine Hand auf die Schulter.

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