Die erste "komplette" Arbeitswoche ist vorbei und doch war ich dank eines Feiertags nur vier Tage im Büro.
Mein Digicamkabel ist auf der Weg zu mir, aber noch müsst ihr euch mit Fotos in iPhonequalität begnügen.
Dank des gestrigen Einfaufsbummel hier bei uns in Kawasaki ist meine Wohnung jetzt fast so, wie ich sie haben will. Die Bücherregalsache ist die einzige, die noch aussteht. Vielleicht improvisier ich da aber auch einfach. Genügend Potential bieten die verschiedensten Aufbewahrungsmöglichkeiten auf jeden Fall, die hier in Japan zu verkauft werden. Ein Königreich für jeden "Aufeinanderstapler" und Kistenliebhaber :)
Auf Arbeit ist es momentan recht entspannt. Ich editiere ein paar Unterlagen vom Trainingscenter für das Training, an dem auch ich ab April teilnehmen werde. Außerdem helfe ich noch, wie beim Praktikum vor 2 Jahren, in der Abteilung aus, die aus den künftigen Universitätsabgänger die Leute aussucht, die ab nächstem Jahr zu uns kommen werden. Ergo "Firmenvorstellungsevents", "Fragen an die Angestellten-Events" und später dann auch wieder Gruppendiskussionen, Gruppeninterviews und so weiter. Bis dann irgendwann die ausgesiebt wurden, die (hoffentlich) am ehsten zu der Firma passen. Aber zum Jobhunting habe ich ja schonmal ein bisschen was geschrieben.
Auf jeden Fall sitze ich mehr oder weniger wieder bei den Leuten, mit denen ich auch schon vor 2 Jahren gearbeitet hab, gehe mit den gleichen Mittagessen und kann jederzeit problemlos fragen, wenn irgendwas ist. Wir werden auch nach und nach schon allen Zuständigen vorgestellt, damit sie uns und wir sie kennen und es leichter wird bei Problemen oder Fragen den richtigen Ansprechpartner zu finden.
Und das Gute daran ist auch, dass der Gegenüber nach den ersten unangenehmen Augenblicken dann auch realisiert, dass wir durchaus Japanisch können und beim nächsten Mal sofort ungezwungen mit uns redet. Ja, ich bin weiß und kann trotzdem Japanisch. Das hat auch einige der Studenten, denen ich im Laufe der Woche bei den verschiedenen Events begegnet bin teilweise sehr überrascht. Allerdings hat mich, anders als vor 2 Jahren, bisher noch niemand direkt angesprochen und gefragt, wie es käme, dass ich bei den Events dabei wär. Abwarten, wie nächste Woche wird. Da helfe ich nämlich nochmal bei den gleichen Events aus.
So, auf zum Fototeil.
Am Sonntag war ich mit einer Freundin, die auch den Doppelmaster macht, in Ikebukuro unterwegs. Ikebukoru ist im Nordwesten von Tokyo und da ich bisher meist im Süden der Stadt gewohnt habe, war ich bisher erst zwei-, dreimal da gewesen. Ikebukuro ist groß, hat eine Menge Geschäfte und Malls und ist dementsprechend am Wochenende ordentlich voll. Wobei es trotzdem kein Problem war ein Restaurant zu finden (vor allem dank meiner großartigen Begleitung, welche eine zeitlang in Ikebukuro gewohnt hatte und sich daher hervorragend auskannte). Ein Hinweis jedoch für alle, die am Sonntag mal nach Ikebukuro wollen: versucht gar nicht erst einen Sitzplatz im Starbucks zu finden. Wir waren in keinem der 4 erfolgreich....
Zuerst ging es allerdings in einen kleinen Park in der Nähe, da uns beiden nach ein bisschen Natur war.
Sehr groß war der Park nicht, aber je nachdem, wo man stand, bot sich einem wieder ein völlig neues Bild. Aber die Hochhäuser sieht man natürlich trotzdem.
Meine Begleitung. Und ja, wie man an der Kleidung sieht haben wir noch nicht die 18°C, die in Deutschland letztes Wochenende waren. Aber auch hier nähern wir uns stetig frühlungshafteren Temperaturen. Die Kirschblüte ist durch die Kälte übrigens dieses Jahr auch erst später, in Tokyo soll um den 7. April herum die Hochphase sein.
Nach dem Spaziergang und Abstecher in (1) den Buchladen, (2) diverse kleine Läden mit kuriosen Waren ging es dann zum (3) Okonomiyaki essen! (Zur Erinnerung: Okonomiyaki sind die herzhaften "Eierkuchen"/"Pfannkuchen", nur etwas dicker und können mit fast allem angereichert werden, was man sich vorstellt. Meine momentane Lieblingskombi ist Schrimps+Käse. Ein Gedicht!)
(1)
Gefunden und für witzig befunden: "Handgemachtes Essen für den geliebten Hund"
(2)
Essstäbchen in Leuchtschwertform...
Okonomiyaki. Gebacken wird es auf einer im Tisch eingelassenen Platte, nur das "Rohmaterial" bekommt man schon fertig geschnitten zusammen in einer Schüssel. Das wird dann alles vermischt und auf der Platte gebraten. Das da drauf ist übrigens Mayonaise, eine spezielle Okonomiyakisoße (yummy!) und getrocknete Bonitoflocken, die lustig vor sich hinwackeln, wenn der Teig noch richtig heiß ist :)
Ikebukuro am Sonntag.
Am Feiertag (Tag des Frühlingsbeginns) war ich dann auch wieder unterwegs, diesmal gings zum Karaoke und danach gemtülich essen.
Die kleinen Servietten, die man häufig in Restaurants und Kneipen bekommt. "Lasst uns unser bestes geben, Japan!"
Das Erdbeben vom 11.3.2011 und dessen Folgen sind auch im Großstadtdschungel Tokyo nicht vergessen. Auch bei mir in Kawasaki hängen in den Einkaufsmeilen riesige Plakate mit dieser, oder einer ähnlichen, Aufschrft.
Auch Rolltreppen funktionieren nur noch in bestimmten Zeiträumen und nicht mehr permanent, so wie früher. In den Firmen ist die Beleuchtung spärlicher und es wird mehr darauf geachtet das Licht zu löschen. Auch auf den Treppen begegnet man um einiges mehr Leuten als früher. Alles unter dem Motto: Strom sparen!
Und hier zwei Eindrücke vom Abendessen
Wieder ein kleiner Grill in der Mitte des Tisches, auf dem man sich selber das Fleisch braten konnte. Dazu gabs Salat und... Fleisch. Aber mit unglaublich leckeren Soßen angemacht.
So, das zu dieser Woche. Mal schauen, ob ich nächste Woche zum Fotos machen komme, oder nur auf Arbeit sein werde ;)