Spring Wars (6/10)

Apr 30, 2011 14:43

Know that we'll still have each other

Der Weg war eine reinste Schlammkuhle, fand Madara. Er verstand nicht, warum sie hin nehmen mussten, es wäre genauso gut, wenn sie den Pfad durch die Bäume nehmen konnten. Da würden ihre Füße wenigstens trocken bleiben. Doch Hashirama hatte anders entschieden. Er ging den Weg zum Schloss des Fürsten langsam, schon fast gemächlich hoch. Das hieß, das der Fürst sie gesehen hatte und sich auf ihre Ankunft vorbereiten konnte.

Madara missfiel das.

Er wäre lieber urplötzlich am Tor aufgetaucht und hätte den Fürsten lieber überrascht, um sicher zu gehen, dass sie in keine Falle liefen. Ein Teil von ihm hoffte ja, dass Hashirama sich seiner Sache so sicher war, dass er es nicht für nötig befand, sich zu verstecken und den Gegner mit seiner Ruhe einschüchtern wollte. Aber er glaubte nicht daran.

Hashirama war so verdammt gerecht.

Würde er ihn fragen, bekäme er sicherlich ein: „Wir kommen in Frieden, Madara!“ zur Antwort.

Heuchlerisch aus seiner Sicht, hatten sie doch erst vor kurzem die Truppen des Fürsten so stark dezimiert, dass dieser sich gezwungen sah, sich zu ergeben. Jetzt kamen sie in 'Frieden'. Zu zweit, um zu zeigen, dass sie wirklich keine bösen Absichten hegten, sondern verhandeln wollten. Wobei Madara Hashirama auch gerne gesagt hätte, dass 'verhandeln' auch nicht das richtige Wort war. Verhandelt hatten er und Hashirama, als sie den Krieg eingestellt hatten. Jetzt würden sie nur ihre Bedingungen präsentieren und der Fürst würde keine Wahl haben, als zuzustimmen.

Weil Madara sonst persönlich sehr überzeugend werden würde.

Er hatte nicht vor sich auf Geschwafel einzulassen.

„Wir sind da“, stellte Hashirama unnötig fest.

Madara schnaubte nur und hielt Hashiramas Arm fest, als der doch tatsächlich an das Tor klopfen wollte.

„Lass das“, sagte er barsch. „Wir sind bemerkt worden und wenn sie uns den Eintritt verweigern, dann verschaffen wir uns Einlass. Diese Mauer ist kein Hindernis für uns.“

Hashirama verzog bei Madaras Belehrung das Gesicht, sagte aber nichts, da das Tor nun doch aufging. Es wurde von innen von mehreren Männern aufgezogen, doch es war nur aus Holz. Nichts, was einen anständigen Ninja, trotz der Größe, aufhalten konnte. Für das Ding, wofür die Soldaten des Fürsten sich so abrackerten, hätte er gerade mal Tai-jutsu gebraucht, um es mit einem Schlag in kleine Späne zu verwandeln. Ganz zu schwiegen von Hashirama, den Holz sowieso nicht aufhalten konnte.

Sie traten ein und wurden dann im Hof gebeten, so gnädig zu sein, sich zum Fürsten zu begeben.

Madara wusste nicht, ob Hashirama es bemerkte, doch ihm war aufgefallen, dass sie nur Männern begegneten. Offenbar war der Fürst so klug gewesen, Frauen und Kinder weg zu bringen. Er wollte sich scheinbar nicht auf die Gutmütigkeit seiner Feinde verlassen.

Madara erinnerte sich daran, als er einmal zum Gebiet der Senju vorgedrungen war, weil sein Vater mit den Senju über gewisse Verträge verhandeln hatte wollen. Damals hatte ihm eine Dienerin der Senju aufgemacht. Er hatte Frauen bei der tagtäglichen Arbeit gesehen und obwohl er scharf bewacht worden war, hatte er es leichtsinnig gefunden. Sie waren zu fünft gewesen und hätten, wenn sie es gewollt hätten, dem Senju Clan in der Nacht einen schweren Schlag zufügen können. Er hatte seinen Vater gefragt warum sie es nicht getan hatte und dieser hatte ihm gesagt, dass selbst Uchiha sich nicht auf dieses Level herunter ließen. Ihre Feinde waren nicht die Senju an sich. Sie wurden immer nur von der jeweils anderen Seite angeheuert, sodass sie sich im Schlachtfeld gegenüber standen.

Als sie durch die langen Flure des Schlosses schritten, erinnerte sich Madara daran, dass dies auch das erste Mal gewesen war, dass er Hashirama gesehen hatte. Von Nahen, privat und nicht irgendwo auf einem Schlachtfeld als namenloses Gesicht, das man wieder vergaß. Wie alt war er damals gewesen? Fünfzehn?

Mehr ein Jahrzehnt her und es erschien ihm wie ein ganzes Leben.

Dass ich überhaupt noch lebe..., ging es Madara durch den Kopf.

Aber er schob den Gedanken schnell beiseite. Es würde ihn darauf bringen, warum er noch lebte und damit konnte er sich nicht auseinander setzten.

Izuna...

Es schmerzte immer noch.

Es würde hoffentlich niemals aufhören zu schmerzen.

Madara sah aus dem Augenwinkel, dass Hashirama ihm einen langen Blick zu warf. Er kannte Hashirama gut genug, um zu wissen, dass das keine Warnung an ihn war. Sondern eine mitfühlende Botschaft von 'ich weiß, dass es dir nicht gut geht'. Auch wenn Hashirama ihn nie darauf ansprach. Er erwies ihm und Izuna diesen Respekt. Madara war ihm dankbar dafür. Auch, dass er ihm seine Trauer nicht ausreden wollte. Sie war das Einzige, was ihn noch mit seinem Bruder verband.

„Treten sie bitte ein“, sagte eine Wache, die am Eingang der Halle stand.

Um nicht dem Fürsten einen Grund zu geben, ihn für verletzlich zu halten, setzte Madara ein grimmiges Gesicht auf. Er würde Hashirama die Rolle des netten Hokagen überlassen, der für alle nur das Beste wollte. Mitleid würde der Fürst von ihm nicht bekommen. Auf dessen Befehl hin, waren Apotheker und reisende Heiler aufgehalten und ausgeraubt worden, sodass ihnen in Konoha die Medizin knapp geworden war. Bevor er gegangen war, hatte er dem kleinen Takao versprechen müssen, dass er seinen Aniki wieder gesund machen würde. Das er Medizin mitbringen würde.

Allein die Erinnerung daran reichte aus, um ihn in kalte Wut zu versetzten. Während sie eintraten, bluteten seine Augen ins Rot und die Sharingan erschienen. Das schwächliche Chakra des dicken Fürsten zuckte und Madara stellte zufrieden fest, dass der kleine Fettwanst in dem engen Seidenkimono, Angst hatte. Er war sogar außer sich vor Angst.

Madara hielt sich einen Schritt hinter Hashirama. Nicht, weil es angebracht war hinter seinem Vorgesetzten einen Schritt zurück zu stehen, sondern weil Hashirama so nicht sehen konnte, wie er den Fürsten einschüchterte ohne sich umzudrehen. Der Fürst begrüßte Hashirama, doch als er den Blick auf Madara richtete, begann er zu stammeln und verschüttete fast seinen Sake. Es wurde dadurch nicht besser, dass Madara ein breites boshaftes Grinsen von sich gab, das aussah, als ob ein Raubtier seine nächste Beute gefunden hätte.

Mit einer höflichen kurzen Verbeugung brachte Madara den Fürsten noch mehr in Verwirrung. Er hielt es nicht für nötig Hashirama anzusehen. Sie mussten sich nicht still verständigen. Hashirama wusste auch so, warum Madara das tat und er war klüger, als das er ihn bitten würde Mitleid mit seinen Feinden zu zeigen. Als Madara wieder seinen Blick auf den Fürsten richtete und überlegte, ob er ihn mit Tsukiyomi belegen und ein wenig foltern sollte, fragte er sich auch im Stillen, inwieweit Hashirama froh war, nicht zu Madaras Feinden zu gehören.

pairing: hashirama x madara

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