Wenn man im Ausland lebt...

Jun 06, 2007 16:37

...gibt es auf einmal ganz andere Feiertage. Und dabei bin ich doch nur in Österreich! *blink* Aber eigentlich gibt es ja schon innerhalb von Deutschland zwischen den verschiedenen Bundesländern riesige Unterschiede. 
Jedenfalls habe ich heute nur durch Zufall herausbekommen, dass morgen ein Feiertag ist! Normalerweise bekomm ich es immer mit, wenn plötzlich für einen Tag mal keine Uni ist, nur habe ich dieses Semester Donnerstags keine Veranstaltungen. Irgendwie schon erstaunlich, wie viele Feiertage es hier so in Österreich gibt, aber das kommt wohl durch die vielen katholischen Feiertage. Und dieses Land ist wirklich noch relativ gläubig. Ständig sieht man Leute in die Kirche gehen oder aus ihr herauskommen. Das bin ich von zu Hause absolut nicht gewohnt. Andererseits sind wir Sachsen ja auch evangelisch und haben dadurch sowieso weniger Feiertage als die Katholiken.
Ich werd mich einfach zurücklehnen und den Tag genießen. Auch wenn sich meine Pläne nicht wirklich ändern, abgesehen davon, dass der Einkauf auf Freitag verschoben wird.

Doch hier nun endlich ein paar weitere Kapitel von "In den Händen des Feindes". :o))))

Teil 9 - Gefangen

Major John Sheppard kam langsam wieder zu sich und erinnerte sich sofort daran, wie ihn der Beamstrahl erfasst hatte. Vorsichtig schaute er sich um und erkannte schnell,  wo er sich, auf dem Rücken liegend, befand. Die Zelle sah ganz genauso aus, wie die, in der Colonel Sumner, Teyla und die anderen auf dem Basisschiff festgehalten worden waren. Noch etwas benommen erhob er sich, wobei er seinen rechten Fuß nur vorsichtig belastete. Dann schaute er sich den Raum etwas genauer an.

Die Wände schienen aus einem organischen Material zu bestehen, wie er leicht angeekelt feststellte, als er mit der Hand darüber strich. Trotzdem stellten sie ein genauso unüberwindbares Hindernis wie künstliche Wände dar, zumal man ihm alles abgenommen hatte, was er vielleicht als Werkzeug hätte verwenden können. Außer den Hosen und dem T-Shirt hatte man ihm nichts gelassen, sie hatten sogar seine Schuhe mitgenommen. Dies erlaubte ihm einen guten Blick auf seinen rechten Knöchel, der bereits anschwoll und in den verschiedensten Farben zu schillern begann.

Als nächstes wandte sich John der Tür seiner Zelle zu, die von einer netzartigen Struktur verschlossen wurde. Und obwohl die Streben nicht sonderlich fest aussahen, gaben sie doch kein Stück nach, als er an ihnen rüttelte. Bei einem Blick nach draußen sah er, dass sein Gefängnis an einer Ecke lag. Ein Gang führte direkt auf die Zelle zu, der andere ging nach rechts ab.

Nach einer eingehenden Prüfung musste sich Sheppard eingestehen, dass er hier vorläufig festsaß. Um Kräfte zu sparen, ließ er sich in einer Ecke nieder. Dabei fragte er sich, was die Wraith wohl mit ihm vorhatten. Würden sie sich sofort an ihm nähren? Bei dem Gedanken schlich sich ungebeten das Bild von Colonel Sumner, kurz bevor er auf diesen geschossen hatte, in seinen Kopf und verursachte ihm eine Gänsehaut. Aber auch die Alternative, dass man ihn für Befragungen am Leben erhielt, war nicht wirklich erstrebenswert. Er war lang genug Soldat, um zu wissen, dass dies nicht ohne Schmerzen ablaufen würde.

Gleichzeitig hoffte John, dass die Abwesenheit von Teyla und Ford ein gutes Zeichen war, und es die beiden rechtzeitig durch das Stargate nach Atlantis geschafft hatten. Die Gefangenschaft würde bedeutend einfacher zu ertragen sein, wenn er sich nur um sich selbst Sorgen machen müsste.

Einige Minuten später hörte er, wie sich seiner Zelle Schritte näherten. Nicht willens aus einer deutlichen Position der Schwäche heraus zu agieren, stand Sheppard wieder auf und stellte sich trotzig in die Mitte des kleinen Raumes. Gleichzeitig kamen drei Wraith aus dem rechten Gang und bauten sich drohend vor seinem Gefängnis auf. Wie auf einen unsichtbaren Befehl hin teilte sich die Tür, und der mittlere Wraith, einer von den höher entwickelten, starrte den Major herausfordernd an.

„Hi! Schön, Euch kennen zu lernen!“, versuchte John die Situation aufzulockern.

Doch der Wraith schwieg und bedeutete ihm mit einer herrischen Geste seines Kopfes zu folgen.

„So geht das aber nicht! Wir sollten uns erst einmal angemessen vorstellen. Ich bin Major John Sheppard, US Air Force. Und Du…?“ Der Wraith starrte ihn ausdruckslos an. „Na dann gebe ich Dir eben einen Namen… Wie wäre es mit Jim? Ja… Jimmy gefällt mir gut.“

„Jim“ verriet mit keinem Hauch einer Bewegung, was er von seinem Namen hielt. Allerdings bewegten sich auf einmal die beiden Drohnen, die sich bisher im Hintergrund gehalten hatten. Ohne erkennbare Anweisung gingen sie auf Sheppard zu, packten seine Arme und schleiften ihn einfach mit sich mit.

„He!“, protestierte dieser. „Nett fragen hätte auch gereicht!“

Als sie die Zelle verlassen hatten, folgten sie dem vorausgehenden „Jim“ durch endlos scheinende Gänge. Immer wieder versuchte John auf die Beine zu kommen und mitzulaufen, da das Geschleife seinen nackten Füßen und besonders seinem verstauchten Knöchel nicht bekam. Doch jedes Mal, wenn er den richtigen Rhythmus gefunden hatte, zerrte einer der beiden Wraith, die ihn hielten, an seinem Arm und brachte ihn wieder aus dem Gleichgewicht.

Nach einer Weile traten sie aus dem letzten Gang in einen größeren sich nach oben öffnenden Raum, dessen eine Hälfte im Dunkeln lag. Während Sheppard angestrengt versuchte, auch in den Schatten etwas zu erkennen, wurde ihm bewusst, dass der Raum ihm bekannt vorkam. Obwohl die Einrichtung komplett anders war, ähnelte er in seiner Grundstruktur dem, in dem der Major der Wraith-Hüterin begegnet war. Auf einem Tisch in der Nähe der Wand sah er all seine Sache liegen.

Die beiden Drohnen schleiften ihn an den Rand des Schattens, stellten ihn auf seine Füße und postierten sich ein Stück hinter ihm. „Jim“ verschwand im Schatten und John versuchte ihm so lang wie möglich mit seinem Blick zu folgen. Auf einmal bemerkte er eine weitere Bewegung im Dunkeln. Zunächst sah er nur einen helleren Fleck, der sich ihm näherte, jedoch bald als Gesicht zu erkennen war.

Eine Königin! Im Gegensatz zu der Hüterin hatte diese hier eine ziemlich grüne, ungesund wirkende Hautfarbe. Ihr langes, schwarzes Haar fiel in leichten Locken auf ihr ebenfalls schwarzes Kleid. So hatte es noch immer den Anschein, als ob sie ein Teil der Schatten wäre. Mit langsamen Schritten bewegte sie sich fließend auf Sheppard zu und starrte ihn dabei an, als ob er ein interessantes Spielzeug wäre.

Noch während sie näher kam, spürte John wie etwas Kaltes und Übelkeit verursachendes seinen Geist streifte. Als er sich vor Ekel schüttelte, bohrte dieses Etwas gleichzeitig tiefer und tiefer und begehrte Einlass zu seinem Inneren. Es bemühte sich, seine Gedanken zu umfassen und seinen Willen zu biegen. ‚Nein!’, dachte er verzweifelt. ‚Das gehört nur mir!’ Mit einem mentalen Kraftakt versuchte er, so etwas wie eine geistige Barriere aufzubauen.

„Du bist stark, Mensch!“, zischte die Wraith-Königin. „Doch das wird Dir nichts nützen und nur Deine Leiden verlängern. Sag mir, was ich wissen will, und Du wirst einen schnellen Tod haben.“

„Ich will aber nicht sterben“, versuchte Sheppard zu protestieren. „Könnten wir nicht über eine Alternative diskutieren?“

Ihn ignorierend fuhr die Königin fort: „Ihr seid anders als all die Menschen, die bisher diesen Planten betreten haben. Wo kommt Ihr her? Ihr wart auch die Ersten, die etwas mit dem Gerät der Lantianer anfangen konnten. Woher habt Ihr das Wissen? Wie konntet Ihr euch überhaupt so weit entwickeln?“

Während sie sprach, brachte sie ihr Gesicht immer näher an das von John und strich ihm mit einem Finger fast liebevoll über die Wange. Gleichzeitig spürte er, wie sich der Druck auf seinen Geist noch erhöhte.

„Was ist los?“, presste er zwischen zusammengebissenen Zähnen hindurch. „So weit ab vom Geschehen, dass Ihr die aktuellsten Entwicklungen in der Galaxis gar nicht mitbekommen habt?“

Aus dem Augenwinkel heraus sah er, wie sich etwas auf sein Gesicht zu bewegte, aber es war bereits zu spät zum Ausweichen. Mit voller Wucht erwischte ihn die Faust der einen Wraith-Drohne direkt auf dem linken Auge. John spürte, wie die vom Jumper-Absturz stammende Wunde wieder aufplatzte und warmes Blut sein Gesicht herab lief. Er taumelte, wurde von der anderen Drohne jedoch im letzten Moment aufrecht gehalten. Benommen richtete er seine Aufmerksamkeit wieder auf die Königin.

„Frechheit wird Dich auch nicht retten“, zischte sie höhnisch. „Wir sind vielleicht etwas spät erwacht, aber dadurch ist unser Hunger nur umso größer. Ihr Menschen könnt uns nicht entkommen!“

Auf ihr Zeichen hin wurde Sheppard von hinten gepackt und festgehalten. Der zweite Wraith trat vor ihn, bevor er ihm ohne zu zögern mit der Faust in den Magen schlug. John konnte ein Stöhnen nicht unterdrücken und wäre ohne den Halt vor Schmerz zusammengeklappt.

Die Königin brachte ihr Gesicht wieder dicht an seines heran. „Wo kommst Du her? Wie heißt Deine Welt?“

Während die Wraith-Drohne Sheppard erneut schlug, versuchte sie die Ablenkung zu nutzen, um tiefer in seinen Geist einzudringen. Davon überrascht konnte er seine Abwehrmauern nicht schnell genug errichten.

„Erde“, sagte sie triumphierend. „Ihr nennt eure Welt Erde. Und jetzt wirst Du mir auch noch den Rest verraten!“

John war auf sich selbst wütend, dass er sich so leicht hatte überrumpeln lassen. Um seinen Frust nicht laut herauszuschreien, biss er die Zähne zusammen und versuchte sich auf das Kommende vorzubereiten. Die Schläge der Drohne so gut wie möglich zu ignorieren, war die einzige Chance, sich voll auf die Königin konzentrieren zu können.

Ihre Angriffe waren wie ein schleichendes Gift, das seine geistigen Grundmauern zermürbte. Er fühlte sich innerlich schmutzig und besudelt. Bei jedem Schlag versuchte sie, etwas tiefer in seinen Geist zu dringen, und nur mit großer Anstrengung gelang es ihm, sie außerhalb seines Innersten Ichs zu halten. ‚Für irgendetwas muss meine Sturheit doch gut sein’, kam es ihm in den Sinn. Doch bald war er nicht mehr zu bewusstem Denken fähig.

Seine Welt reduzierte sich auf einen einzigen Satz, den er wie ein Schutzschild immer wieder wiederholte: „Major John Sheppard, US Air Force… Ich bin Major John Sheppard…“

Er kehrte erst in die Wirklichkeit zurück, als bei einem der Schläge eine seiner Rippen mit einem ekelhaften Geräusch brach. Diesmal schrie er vor Schmerzen laut auf. Um sich abzulenken und seinen Geist weiterhin zu schützen, sagte er seinen Satz jetzt laut vor sich hin: „John Sheppard…“

Erst als er von einem Hustenanfall geschüttelt wurde und Blut spuckte, befahl die Wraith-Königin den Drohnen, von ihm abzulassen. Nachdem er seines Haltes beraubt wurde, fehlte John die Kraft, aufrecht stehen zu bleiben. Am Rande der Bewusstlosigkeit treibend fiel er zu Boden.

„Bring ihn in eine der Aufbewahrungskammern!“, sagte die Königin in Richtung der Schatten. „Dort sollte der zerbrechliche Körper dieses Menschen so weit wieder hergestellt werden, dass wir die Befragung fortsetzen können.“

Der Wraith, den Sheppard „Jim“ getauft hatte, trat aus der Dunkelheit heraus und blickte zufrieden auf den blutenden Menschen am Boden. In einem Akt purer Böswilligkeit hob er seinen Fuß und trat mit voller Wucht auf die rechte Hand des Majors. Bei dem Übelkeit erregenden Geräusch brechender Knochen verlor dieser endgültig das Bewusstsein. Dann erst nickte „Jim“ den beiden Drohnen zu, die John unter den Achseln packten und aus dem Raum herauszerrten.

Teil 10 - Unglücklicher Zufall

Im Besprechungsraum waren die Emotionen am Kochen. Nachdem Sergeant Bates seiner Meinung Ausdruck verliehen hatte, dass es nicht sinnvoll wäre, so viele Menschenleben für einen Einzelnen bei einer Rettungsaktion zu gefährden, waren die verbliebenen Mitglieder von Sheppards Team in lautstarke Proteste ausgebrochen. Elizabeth war nichts anderes übrig geblieben, als vermittelnd einzugreifen, um eine produktive Diskussion zu ermöglichen.

„Es wäre unverantwortlich eine Rettungsmission zu starten“, sagte Bates gerade. „Wir wissen nichts! Das Team kann doch nicht einfach blind losziehen. Der Major könnte schon längst auf einen anderen Planeten gebracht worden sein, wenn er überhaupt noch am Leben ist.“

„Und was ist, wenn er noch am Leben ist?“, rief McKay. „Wenn die Wraith versuchen Informationen über die Erde aus ihm herauszuholen?“

Bei diesen Worten wurde es auf einmal ganz still in dem Raum. Sie hatten wahrscheinlich alle bereits darüber nachgedacht, aber zu hören, wie es jemand laut aussprach, gab dem plötzlich ein erschreckendes Gewicht. Was würden die Wraith dem Major antun? Konnte dieser dem standhalten oder würde bald ein Basisschiff - oder gar mehrere - über Atlantis auftauchen?

„In einem Punkt muss ich Sergeant Bates Recht geben“, brach Dr. Weir das Schweigen. „Wir können nicht einfach blindlings und ohne Informationen zu dieser Mission aufbrechen.“

„Dann schlage ich zunächst einen Aufklärungseinsatz vor.“ Dieser Einwurf kam von Lieutenant Ford. „Wir vermuteten, dass sich die Wraith schon länger auf dem Planeten aufgehalten haben könnten. Vielleicht sogar in einem Basisschiff, ähnlich wie auf der Welt mit den Käfern. Mit einem getarnten Jumper müssten sich ausreichend Informationen sammeln lassen.“

Das ließ sie neue Hoffnung schöpfen und alle schauten erwartungsvoll auf Elizabeth. „Machen Sie es so. Nehmen Sie sich Markham als Piloten und versuchen Sie so viel wie möglich herauszufinden.“ Sie konzentrierte sich besonders auf Teyla, Ford und McKay und fuhr dann fort: „Aber beachten Sie, dass das nur eine Aufklärungsmission wird. Ich will keine überstürzten Alleingänge erleben! Verstanden?“ Zustimmendes Nicken.

Keine Stunde später wartete der Jumper startbereit vor dem aktivierten Stargate. Ford hatte den Co-Pilotensitz für sich beansprucht, während Teyla und McKay in den Stühlen dahinter Platz genommen hatten. Dabei hielt der Kanadier einen Computer auf den Knien, den er an die Kontrollen des Jumpers angeschlossen hatte, um alle eingehenden Daten zu überwachen. Nach einem letzten Nicken von Elizabeth, steuerte Markham das kleine Gefährt durch das Tor und tarnte es sofort, als sie auf der anderen Seite herauskamen.

Die Nacht war bereits angebrochen und sie mussten sich zum Fliegen auf die Instrumente verlassen. Zunächst steuerten sie auf die verlassene Stadt zu, von wo aus sie mit ihrer Suche beginnen wollten. Als sie die Ruinen fast erreicht hatten, sagte Teyla auf einmal: „Sie sind noch hier. Ich kann es fühlen. Es befinden sich noch Wraith auf dem Planeten.“

~~~~~

Die Wraith-Königin befand sich allein in ihrem Thronsaal und dachte über den Menschen nach. Er irritierte sie und es ärgerte sie maßlos, dass er sich als so widerstandsfähig gegen ihre Beeinflussung gezeigt hatte. ‚Das ist doch nur ein einfacher Mensch! Wie kann er es wagen, sich zu wehren!’ Allerdings hatte sie das darauf aufmerksam gemacht, dass mehr an diesem Mann war, als der erste Eindruck zeigte. Die Menschen in dieser Galaxis waren normalerweise total eingeschüchtert, wenn sie plötzlich vor einem Wraith standen, dem Monster aus all ihren Alpträumen. Doch er hatte die Frechheit gehabt, ihr zu widersprechen. Bei der Erinnerung daran verzog sich ihr Gesicht vor Abscheu. Sie würde ihm sein Geheimnis schon noch entreißen. Seine Leute schienen technologisch recht weit fortgeschritten zu sein und das würde bedeuten, dass es auf dieser Welt „Erde“ wahrscheinlich auch eine zahlreiche Bevölkerung geben würde, die nur darauf wartete ausgedünnt zu werden. Vor Vorfreude zitternd, beschloss sie diesen widerspenstigen Menschen so lange am Leben zu erhalten, bis seine Welt vernichtet worden war. Im Angesicht seiner Niederlage würde sie sich mit Genuss an ihm nähren.

Allerdings hatte er mit einer seiner frechen Bemerkungen an einem wunden Punkt gerührt. Sie hatte tatsächlich keine Ahnung, was in der restlichen Galaxis so vor sich ging. Sicherlich befanden sie sich auf diesem Planeten weit am Rand, aber das war nicht das Problem. Aus irgendeinem Grund hatte sie die Verbindung zu den anderen Königinnen verloren. Sonst in ein großes Netzwerk eingebunden, in dem Informationen ausgetauscht und Strategien beschlossen worden, war sie auf einmal von allem abgeschnitten. Sie konnte nicht einmal spüren, ob die anderen Völker ebenfalls erwacht waren oder noch schliefen.

Gedankenverloren starrte sie auf den Blutfleck in der Mitte des Raumes, als ihr plötzlich eine Berührung am Rande ihres Bewusstseins auffiel. Auf ihren Ruf hin betrat „Jim“ den Saal.

„Es sind Fremde auf dieser Welt“, sagte sie. „Darunter mindestens eine der Personen, die durch das Tor entkommen sind.“

„Wir haben eine Aktivierung festgestellt, auf unseren Sensoren jedoch nichts Auffälliges entdecken können.“

„Ich kann sie genau spüren. Sie ist eine von denen, die unsere Anwesenheit besonders fühlen können. Und sie ist nicht allein hier.“ Sie starrte den ihr unterwürfig gegenüberstehenden Wraith an und befahl: „Findet sie! Sie dürfen nicht entkommen! Auch wenn sich dieser Mensch in einem der lantianischen Schiffe, die sich tarnen können, befindet, müssten selbst die Drohnen ihre Anwesenheit spüren können, wenn sie näher kommt und sie wissen, wonach sie suchen sollen.“

„Ja“, sagte er mit einem demütigen Kopfneigen und verließ den Raum.

~~~~~

Teyla konnte die Wraith in ihrem Geist spüren. Sie mochte das Gefühl nicht, es war beunruhigend und jedes Mal fühlte sie sich, als ob ihr eigenes Ich durch die Berührung ein Stück verlieren würde. Doch sie ertrug diese „Gabe“, die es ihr schon öfters ermöglicht hatte, ihr Volk rechtzeitig vor Angriffen der Wraith zu warnen und so viele Leben zu retten.

Um sich von ihren Empfindungen abzulenken, schaute sie Dr. McKay dabei zu, wie er auf seinem Computer herumtippte. Auf einmal schaute er auf. „Ich habe etwas gefunden! Fliegen sie rüber zu diesem Gebirge, das sich rechts von unserem jetzigen Kurs befindet.“

Nach einem bestätigenden Nicken von Lieutenant Ford betätigte Markham die Kontrollen und lenkte den Jumper in die gewünschte Richtung. Als sie sich den Bergen näherten, erschien auf der holographischen Cockpitanzeige ein genaues Abbild dessen, was der Kanadier entdeckt hatte und sie erkannten, das einer der Hügel etwas ganz anderes war.

„Verdammt, ist das groß!“, rutschte es dem jungen Piloten heraus.

Auf dem Bild vor ihnen sahen sie ein gewaltiges Schiff, das halb im Boden vergraben auf der Oberfläche des Planeten ruhte. Noch während sie die Anzeige studierten, sahen sie, wie sich drei kleinere Punkte davon lösten.

„Darts“, sagte McKay alarmiert.

„Solange wir getarnt sind, dürften sie uns eigentlich nicht entdecken“, versuchte Markham die Anderen zu beruhigen.

Doch Ford, der die drei Punkte nicht eine Sekunde aus den Augen gelassen hatte, fiel etwas Eigenartiges auf. „Und warum halten sie dann direkt auf uns zu?“

Keine Sekunde später feuerte der vorderste Wraith-Dart auf sie. Und obwohl der Schuss ziemlich weit daneben ging, war deutlich, dass er dem getarnten Jumper galt. Erschrocken fuhren sie zusammen. Markham riss ihr kleines Gefährt geistesgegenwärtig herum und flog zurück in Richtung Stargate.

Die drei Darts folgten ihnen und holten unerbittlich auf. Dabei feuerten sie immer wieder und jeder Schuss schien näher heranzukommen. Obwohl der junge Pilot ständig gewagte Ausweichmanöver flog, wurde schnell klar, dass er nicht Major Sheppards intuitive Kontrolle über den Jumper hatte.

Nachdem sie gerade noch so einigen Beinahetreffern entkommen konnten, geschah es. Der Jumper reagierte zu langsam und wurde auf der rechten Seite von einem Streifschuss erwischt. Für einen Moment fielen alle Anzeigen aus und das kleine Gefährt sackte ein Stück ab. Mit einem Flackern gingen die Lichter jedoch wieder an und Markham schaffte es, den Jumper gerade noch rechtzeitig über dem Boden abzufangen und - jetzt ungetarnt - weiterzufliegen.

Währenddessen klammerte sich Rodney entsetzt an seinen Stuhl und murmelte vor sich hin. „Nicht schon wieder! Warum immer ich? Fliegen ist angeblich so sicher!“

Doch der Streifschuss sollte noch weitere Folgen haben. Als sie sich endlich dem Stargate näherten, wählte Ford Atlantis an und Markham hielt direkt darauf zu. Dabei nutze er einen kleinen Vorsprung aus, den er dank eines besonders gewagten Manövers herausgeholt hatte. Doch anstatt das Tor zu durchqueren, riss er den Jumper in letzter Sekunde hoch und raste darüber hinweg.

„Warum haben Sie das gemacht?“, verlangte Rodney entsetzt zu wissen.

„Das Triebwerk lässt sich nicht mehr einfahren“, brachte der junge Pilot betäubt hervor. „Wahrscheinlich ist es durch den Streifschuss beschädigt worden.“

„Oh Gott…“ Alle konnten sich noch sehr gut daran erinnern, was das letzte Mal passiert war, als sich die Triebwerke nicht richtig einfahren ließen. Damals hatten sie festgesteckt, doch solange das Triebwerk komplett ausgefahren blieb, würden sie gar nicht erst hindurchpassen.

~~~~~

Er hatte längst jegliches Zeitgefühl verloren. Aber das spielte keine Rolle, da Zeit für ihn nicht mehr etwas war, dass man in Stunden oder Minuten maß, sondern etwas, dass in Phasen mit Befragungen und Abschnitten des Dahindriftens unterteilt wurde.

Ein Zyklus begann in der Regel damit, dass die Wraith in unregelmäßigen Abständen immer wieder kamen, um ihn abzuholen und vor die Königin zu schleifen. Deren Anstrengungen in seinen Geist einzudringen, nahmen Sheppard meist noch mehr mit, als die körperlichen Schmerzen. Mittlerweile verfolgte ihn ihre flüsternde Stimme in seinem Kopf, selbst wenn er nicht mehr in ihrer direkten Nähe war.

Jedes Mal wenn sein Körper anfing zu versagen, brachten sie ihn in die kleine Kammer zurück. Nach der ersten Befragung konnte er bereits nach einer kurzen Zeitspanne eine deutliche Verbesserung seines Zustandes verspüren. Das Atmen fiel ihm leichter und das Pochen in seiner rechten Hand ließ nach, auch wenn er nicht lang genug drinnen blieb, als dass eine richtige Heilung hätte beginnen können. Doch jedes Mal brauchte sein Körper mehr Zeit, um sich zu erholen und die Phasen des Dahintreibens wurden immer länger.

Während er zu Beginn noch darüber nachgrübelte, wie er entkommen könnte und einen verrückten Fluchtplan nach dem anderen verwarf, hatte er jetzt Probleme sich überhaupt noch an seinen Namen zu erinnern. Atlantis schien ein ganzes Leben weit entfernt. Körperlich und geistig fast vollkommen erschöpft, war John trotzdem nicht bereit aufzugeben und kämpfte mit jedem mühsamen Atemzug darum am Leben zu bleiben.

Fortsetzung folgt...

Und obwohl ich bereits als Sadist bezeichnet wurde, kann ich mir einen neuen Ausschnitt natürlich nicht verkneifen. ;o))))

„Wie wollen Sie Carson eigentlich beibringen, dass Sie ihn schon wieder ‚freiwillig’ für einen Außeneinsatz gemeldet haben?“

„Genau genommen werde ich es ihm gar nicht sagen.“ Woraufhin ihn McKay nur irritiert anschaute. „Das werden Teyla und Ford übernehmen, während Sie und ich uns auf den Weg zu diesem Was-auch-immer-aber-hoffentlich-doch-ein-Antiker-Außenposten machen werden.“

„Sie wollen sich doch nicht etwa davor drücken, es ihm zu sagen?“

„Unterschätzen Sie Dr. Beckett nicht“, kam die Athosianerin John unerwartet zu Hilfe. „Sobald er die Menschen dieser Welt sieht, wird er alles in seiner Macht stehende tun, um ihnen zu helfen.“

Mit einer Kopfbewegung in Richtung des üppig gedeckten Tisches, befahl der Major: „Gehen Sie, Rodney! Essen Sie etwas und ruhen sich dann aus! Morgen wird ein langer Tag werden.“

Widerstrebend tat der der Kanadier wie ihm geheißen und John lehnte sich mit geschlossenen Augen entspannt zurück. Das Letzte, was er mitbekam, war McKays Stimme, die verlangte, das jemand das Essen probierte, um sicherzugehen, dass keine Zitronen darin enthalten waren.

Bis bald und gvlG,
Liane

fanfiction, zwischen den fronten, In den Händen des Feindes

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