gelesen: Götter und Tiere von Denise Mina
Wie sich ein "Scottish Noir"-Krimi liest? Fantastisch!
Wie im echten Leben auch sind auch in Schottland nicht alle Menschen sympathisch (auch wenn es schwer fällt zu glauben), doch alle sind vielschichtiger und in sich widersprüchlich. Dort wird der Labour-Abgeordnete von seiner Frau verprügelt und ist in finstere Machenschaften verstrickt, Polizisten sind korrupt, die Guten sind nicht gleichzeitig die Schönen, ... - ein Umfeld, wie man es im echten Leben leichter finden könnte - das entsprechende Umfeld vorausgesetzt. Und das ist in dieser Geschichte nicht so homogen wie wir das gewohnt sind, sondern wie im echten Leben durchmischt.
In diesem Krimi ist nicht das eigentliche Verbrechen und dessen Aufklärung das wirklich Spannende, sondern die persönlichen Verstrickungen der dramatis personae und deren Motive. Das gerät sehr spannend, lebendig, lebensnah, philosophisch - ein großartiges Buch, das mich begeistert hat. Sicher nicht das letzte Buch von Denise Mina, das ich lesen werde.
Die Übersetzung von Karen Gerwig fand ich wie auch die Gestaltung des Buches sehr gut gelungen. Eine Leseempfehlung von mir.