Status: Älter werden ist Scheiße

Nov 12, 2019 08:00


Als ich ein Rezept beim Doktor abgeholt hatte, drückte mir der Arzt meine medizinischen Unterlagen aus der Schweiz in die Hand mit dem Hinweis, sie würden so etwas nicht aufbewahren. Merkwürdiges Land hier, in dem Ärzte keine Krankenakten pflegen. Nun denn ( Read more... )

lautenistenleben, thomas mental chaos, seelenstriptease, gedanken, gesund leben

Leave a comment

matrixmann November 12 2019, 09:02:52 UTC
Den Satz kann ich auch nur unterschreiben.
Auch wenn die Probleme mit meinem Wirtskörper nun noch ganz anderer Natur sind...

Das mit dem "fit bis ins hohe Alter" ist auch hier so zu beobachten. Die Masse der Leute schafft es zu solch einem Status nicht, einzelne Leute dazwischen schon, und ernsthaft, was jemand dafür "richtig" gemacht hat, können diejenigen dir selbst nicht sagen, denn einen besonders anderen Lebensstil als ihre Mitmenschen haben sie auch nicht gepflegt.

Inzwischen gibt es auch viele, die nicht einmal das reguläre Rentenalter überhaupt erreichen.
Das liegt an verschiedenen Dingen wie gesundheitliche Probleme, die ab ca. Mitte 40 bis 50 anfangen, plötzliche Schlaganfälle oder Herzinfarkte, die aus dem Nichts kommen und dann tödlich verlaufen (bei Leuten, die äußerlich vorher nichts ernsthaftes hatten), Ärzte, die Krankheiten oder gesundheitsbedenkliche Zustände nicht erkennen bevor etwas passiert, das Letztere dann insbesondere in Bezug auf Krebs.
Krebs ist zudem auch sehr auf dem Vormarsch.

Als große übergeordnete Regel lässt sich soweit feststellen: Diejenigen, die im Leben schwer körperlich gearbeitet haben, auch viel Dreck gefressen haben, das werden nicht die 80-Jährigen von morgen, und wenn, dann nicht gerade die, die mit 80 noch freihändig laufen können.

Deswegen ist diese stetige Propaganda von "Leute werden älter und bleiben länger gesund", allen voran die Politik des Anhebens des Rentenalters, aus der Politik wie eine Farce, weil sie völlig an der Lebensrealität vorbei geht.

Ach ja... Gesundheitlich gut bis ins hohe Alter geht es vor allen Dingen auch nicht denen, die in ihrem Leben viel Stress ausgesetzt waren oder viel gearbeitet haben. Manchen ist das anzumerken, dass regelrecht die Arbeit sie kaputt gemacht hat, und wenn sie nicht daran in ihren 50ern sterben, weil sie das Tempo nicht mehr mithalten können, dann verbringen sie ihre letzten 10 Jahre vor der Rente (schon) mit diversen körperlichen Beschwerden und können nicht mehr schuften gehen.

Reply

lautenist November 12 2019, 10:07:24 UTC
Jeder kennt nur das, was er selbst da so erleidet und erduldet. Und ich vermute eigentlich, ich habe es nicht am schlimmsten erwischt. Da redet halt auch niemand wirklich gerne drüber.

Manchmal, selten, aber es kommt vor, habe ich so Anwandlungen und gönne dieses dynamisch-sportlichen Typen, die meinen, ihre Art, mit dem Körper umzugehen, garantiere ihnen ein gesundes Leben auch im Alter, daß sie erleben, wie es wirklich aussieht. Ich denke mir oft "Siehste", aber viele von denen reden sich ihren Zustand dann noch schön ("wie das wohl wäre, wenn ich nicht täglich 2 Stunden gerannt wäre" oder so).

Ich habe das jetzt noch nicht überprüft, aber ich bin doch auch der Meinung, die gesteigerte Lebenserwartung geht zu einem sehr großen Teil darauf zurück, daß wie keine bzw. kaum noch Kriegstote haben, welche die Statistik drücken. Die modernen Zivilisationskrankheiten könnten vielleicht sogar die Lebenserwartung, um solche Ereignisse wie Kindstod und Kriege bereinigt, gesenkt haben.

Nachdem ich eine Weile lang dachte, der Umweltschutz könnte da was erreicht haben (früher hat der Main gestunken und der Bach im Dorf hatte alle Farben des Regenbogens, auch solch natürliche FArben für Wasser wie Pink oder Grün-Metallic) denke ich nun, es wird nur besser versteckt und es ist eine andere Art des Giftes. Als die Seeadler und andere Vögel am Ende der Nahrungskette auszusterben drohten, weil Umweltgifte ihre Fruchtbarkeit reduzierten, wurden die Mittel verboten. Passieren solche Schäden nun beim Menschen wehren sich die Bauern und es passiert nichts ... Das sind aber nur die statistisch erfassten Werte. Was durch verunreinigtes Grundwasser und Rückstände in der Nahrung verursacht wird wissen wir nicht

Die Politik versucht, ihre Fehler zu vertuschen. Die Privatisierung der Rente war ein großer Fehler und sie reagieren darauf mit weiteren Privatisierungen. Das ist nur, um Versicherungen Geld in die Kassen zu spülen. Da hängt so viel dran, weil die Leute sind ja nicht doof und meiden Banken und Versicherungen. Darum also versuchen die, die dort immer mehr hin zu zwingen. Natürlich kommt da auch noch übelstes Mismanagement von Seiten der Banken und Versicherungen dazu.

Reply

matrixmann November 12 2019, 11:01:16 UTC
Am schlimmsten, würde ich sagen, nicht, das ist wahr.
Obwohl ich gleichzeitig auch sagen würde: Mehr wie "nichts" ist es auf jeden Fall, wenn ich das so lese, womit du zu tun hast.

Ja, das kann man den noch jungen Fitnessfreaks gern gönnen - und ich glaube, da hätte ich sogar noch mehr Standpunkt, weil ich eine Idee habe, was einem passieren kann und man kann nichts dagegen tun, wenn das so ist.
Den Mist, den mein Wirtskörper hat, da gibt es so viele unterschiedliche Lebensläufe von Personen, die daran erkranken - man kann es wirklich nur darauf summieren, dass es ist wie Würfeln. Entweder hat man das Pech oder man gleitet daran vorbei.
Weder Jugend noch persönlicher Gesundheitsstatus verhindern, dass dem Körper plötzlich einfällt, es müsste ein bestimmter Schalter umgelegt werden, und dann agiert das Immumsystem plötzlich gegen irgendeine Sorte der eigenen Zellen.
In der Hinsicht kann ich das sogar selbst bezeugen, denn bei meinem Wirtskörper muss das Ganze auch schon irgendwo zwischen dem 16ten und 18ten Lebensjahr passiert sein - in einer Zeit, wo der Körper eigentlich noch in der Aufbauphase ist.

Es wird wohl auch seinen Teil dazu beitragen, dass es in Europa in Sachen "militärische Konflikte" sehr ruhig geworden ist. Der Zeitabschnitt jetzt ist eigentlich in der modernen europäischen Geschichte der längste Zeitraum, in dem die Dinge friedlich geblieben sind.
Vorher hat so ziemlich jede Generation irgendeinen Krieg (mindestens) miterlebt (egal in welchem Alter sie dann waren), was natürlich mit den entsprechenden Konsequenzen einherging.

Einen großen Teil dürfte die aufgebaute medizinische Grundversorgung der Massen beigetragen haben (die man heutzutage schon wieder abrüstet). Auch die von manchen verhassten Impfungen, durch die die Leute gegen bestimmte Krankheiten immun geworden sind und nicht mehr daran sterben können.
Der Siegeszug von Antibiotika darf auch auf keinen Fall dabei vergessen werden. - Heutzutage sehr basische unkomplexe Dinge, die aber noch vor dem Krieg keine Selbstverständlichkeit waren.

Mit dem Umweltgiften wird es so sein, dass nur die Dinge ausgetauscht wurden, der Faktor "giftig" bleibt aber erhalten. Es kann dann nur sein, dass die Wirkungen davon an anderen Stellen als vorher auftreten. Siehe z. B. die schleichende Ausbreitung von Krebs (und das nicht nur bei älteren Menschen, sondern auch bei solchen im mittleren Alter), die sich bisher keiner schlüssig erklären kann. Oder das Sterben und verschwinden der Tiere.
Der Mensch nutzt nun schon seit Jahrzehnten Pestizide, aber erst jetzt ist es so, dass es dermaßen in der Insektenwelt ankommt. Und die Statistiken sagen, der radikale Anstieg ist eigentlich erst ein Produkt der vergangenen 10 Jahre.
Irgendwas sehr giftig wirkendes muss da also auch jetzt noch im Umlauf sein.

Reply


Leave a comment

Up