Genre: m/m slash
Disclaimer: Die Personen dieser Handlung sind frei erfunden. Sie entstammen der Fantasie meiner Freundin (Greenwhitebobo) und mir (krokomaus). Jede Ähnlichkeit mit lebenden oder verstorbenen Personen sind rein zufällig und nicht beabsichtigt. Jeder Fehler in der Handlung geht zu meinen Lasten, ebenso wie Rechtschreib- und Grammatikfehler (obwohl ich sie gerne auf Word schieben würde…) , da ich diese Story schreibe.
Summary: Die Fortsetzung zu The Advocate´s Prosecutor. Wie geht es mit Mike und Rick weiter? Ist ihre Trennung endgültig? Wir werden sehen... Diesmal aus der Sicht von Rick Vallance.
Es wird keine regelmäßigen Updates geben. Ich schreibe nach Lust und Laune.
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Für Torry
The Advocate´s Prosecutor II
by Krokomaus
13. Kapitel
Mittlerweile lebten wir seit zwei Monaten zusammen. Meine Möbel ergänzten Mikes Mobiliar in bizarrer Weise, aber es störte uns nicht. Hauptsache wir waren zusammen, hatten ein sicheres Dach über den Kopf und lebten unser Leben, gingen unserer Arbeit nach.
Mike hatte immer noch keinen Therapeuten in Anspruch genommen. Meine flehenden Worte verhallten ohne Wirkung. Er war einfach noch nicht bereit, darüber zu reden. Mit niemandem. Nur einmal, vor ein paar Wochen, bekam ich kurz einen ungewollten Einblick in seine Seele, ein dunkles Loch, welches mir eine Heidenangst einjagte:
Wie immer wachte er schreiend mitten in der Nacht auf, völlig durchgeschwitzt. Und wie immer zog ich ihn in meine Arme, um ihn mit sanften Worten zu beruhigen und ihm zu zeigen, dass er in Sicherheit war. Aber diesmal wehrte er sich überraschender Weise gegen mich, stieß mich weg. Mit rauer Stimme fuhr er mich an:
"Was willst du mit einem Wrack wie mir, huh? Turnen dich meine hässlichen Narben an? Oder spielst du dich gerne als strahlender Ritter in glänzender Rüstung auf? Ich brauche dich nicht! Ich brauche dein Mitleid nicht. Geh und suche dir jemanden, der nicht so kaputt ist wie ich. Lass mich einfach in Ruhe! Verschwinde!"
Seine Worte bohrten sich wie ein spitzer Pfeil in mein Herz. Es tat weh. Verdammt weh. Aber ich konnte durchaus nachvollziehen, warum er so reagierte. Wäre mir das zugestoßen, was Mike durchlebt hatte, würde ich noch ganz andere Dinge sagen und tun.
Ich kam seiner schmerzhaften Bitte nach, krabbelte aus dem Bett und schlurfte ins Wohnzimmer rüber, um mich dort auf die Couch zu legen. An einschlafen war aber nicht mehr zu denken, meine Gedanken rasten und kamen nicht zur Ruhe. Fieberhaft überlegte ich, wie ich Mike endlich zu einer Therapie überreden konnte. Aber das war wohl wie mit einem Alkoholiker - nur wenn man einsah, dass mein ein Problem hatte und Hilfe benötigte, war man bereit, sich diese auch zu holen. Und solange Mike nicht bereit war, über das Erlebnis zu sprechen, war auch jede Therapie zwecklos.
Mir waren endlich die Augen zugefallen, als ich plötzlich spürte, wie sich jemand neben mich auf die Couch setzte.
"Es tut mir leid, Rick" wisperte Mike mit sanfter Stimme, strich mir dabei zärtlich mit der Hand über den Kopf.
"Nein, mir tut es leid" erwiderte ich leise und griff nach seiner Hand, führte sie an meine Lippen und hauchte einen zarten Kuss auf die Innenfläche. "Mir tut es leid, dass ich dir nicht helfen kann, Mike" fügte ich erklärend hinzu. "Und dass dir das alles passiert ist."
In stiller Übereinkunft nannten wir den Mordversuch mit Vergewaltigung immer nur "das" oder "die Sache" oder "den Überfall". Aber niemals nahmen wir das Wort "Vergewaltigung" in den Mund. Instinktiv spürte ich, dass Mike noch nicht bereit war und zerbrechen würde, wenn ich laut aussprach, dass er vergewaltigt wurde. Aber jetzt sprach Mike es selbst aus:
"Ich wurde vergewaltigt, Rick. Dieses Arschloch hat mich zerstört. Es kann sein, dass ich nie wieder ertragen kann, mit jemandem zu schlafen. Es kann sein, dass ich DICH nie wieder an mich heran lasse. Das kann ich dir nicht antun, Rick. Du hast etwas Besseres verdient. Ich könnte verstehen, wenn du mich verlässt. Und davor habe ich verdammte Angst ..."
Kopfschüttelnd zog ich ihn vorsichtig zu mir auf die Couch, hielt ihn so fest an mich gepresst, wie ich nur konnte.
"Ich habe genau das, was ich möchte, Mike. Ich will mit dir zusammen sein. Für immer. Egal unter welchen Umständen - denn es ist alles meine Schuld ..."
"So ein Quatsch! Du kannst doch nichts dafür, dass Jay sich als psychopathisches Arschloch entpuppt hat und mich beinahe umgebracht hat. Das..."
"Doch, es ist meine Schuld, Mike" erklärte ich ruhig und holte tief Luft. Jetzt war vermutlich der richtige Moment, um ihm zu sagen, dass ich sein Schicksal hätte ändern können, wenn ich damals nicht die beleidigte Leberwurst gespielt und ihm gleich gesagt hätte, dass ich ihn nicht betrogen hatte.
"Das Foto ... damals... in der Zeitung..."
"Ja?"
"Das war nicht aktuell. Es war alt. Aus der Zeit bevor wir uns kannten." So, jetzt war es raus, ich hatte ihm gesagt, was für ein jämmerlicher Feigling ich war. Ich war auf alles gefasst: auf Beschimpfung, Wut, Hass, Streit. Aber nicht auf ein leises Seufzen.
"Du machst es dir zu einfach, Rick."
Huh? Einfach? Ich verstand nicht, was er damit sagen wollte.
"Was meinst du?"
"Spiel nicht den Märtyrer, Rick. Mein Schicksal auf deine damalige Reaktion zurückzuführen, ist zwar eine einfache Lösung, aber falsch. Selbstverständlich ist es NICHT deine Schuld. Du kannst nichts dafür, dass ich auf Jay abfuhr und ihn ficken wollte. Du kannst nichts dafür, dass ich dir nicht die Chance auf Erklärung bezüglich des Fotos in der Zeitung gegeben hab. Es ist nicht deine Schuld, dass Jay mich vergewaltigt und beinahe umgebracht hätte. Außerdem..." Mike machte eine kurze Pause und suchte in der Dunkelheit nach meinem Blick - das spürte ich genau.
"Ich bin ja nicht völlig verblödet, Rick. Nach einer Weile hab ich wegen dem Foto nachgeforscht und rausgefunden, dass dieser Marcel Winter ein alter Freund von dir war. Ich fand raus, dass das Foto alt war und dieser Wichser Randy dahinter steckte. Wenn du jemandem die Schuld zuschieben willst, Rick - dann allein mir."
Ich wusste nicht, was ich darauf erwidern sollte. Mike war also doch nicht so verständnisvoll, wie er mir mit seiner Beichte wegen dem Seitensprung mit Drew weismachen wollte. Von wegen, er hatte mir verziehen, weil auch Ben Drew verziehen hatte. Ohne es zu wollen, spürte ich Groll in mir aufsteigen. Mike hatte mich belogen. Mich in dem Glauben gelassen, dass er großzügig über meinen „Seitensprung“ hinweg sah. Er WUSSTE, dass ich nichts getan hatte - und trotzdem kam er nicht zu mir, um alles wieder einzurenken. Warum? War er zu stolz, seinen Fehler einzugestehen? Oder liebte er mich einfach nicht? Ich hoffte auf Ersteres.
Ich schluckte heftig, wollte mir nicht anmerken lassen, wie verletzt ich war.
„Ich liebe dich, Rick.“ Scheinbar war nicht nur Dave der Einzige, der stets meine Gedanken lesen konnte. Apropos Dave. Warum hatte ich Mike bisher noch nichts von ihm erzählt? War und ist mein Schweigen nicht auch eine Art Lüge?
Es schien mir wie eine Ewigkeit, bevor ich antworten konnte. Der Kloß in meinem Hals war zwar nicht verschwunden, aber löste sich langsam auf.
„Geh zurück ins Bett, Mike“ meinte ich mit rauer Stimme und löste meine Umarmung. Im Augenblick wollte ich nicht länger mit ihm reden oder seine Nähe spüren. Ich war wütend, traurig, verletzt - und verdammt müde.
Mike kam meiner Bitte ebenso nach, wie ich ein paar Stunden zuvor seiner.
Es gab auch Momente, wo ich dachte, es würde wieder alles so werden wie früher: Vor ein paar Nächten, schmiegte sich Mike an mich, seine Vorderseite gegen meinen Rücken gepresst. Eigentlich nichts ungewöhnliches, denn wir schliefen fast jede Nacht so ein. Aber diesmal ging seine Hand, die wie immer auf meiner Brust ruhte, auf Wanderschaft. Ich schlief nur mit Boxershorts bekleidet - im Gegensatz zu Mike, der auch stets ein T-Shirt trug, um seine Narben zu verbergen.
Seine Finger streichelten zart über meine nackte Brust, umspielten meine Nippel und streiften sie ein paar Mal, während Mikes Lippen hauchzart über meinen Nacken strichen. Sofort stellten sich alle meine Härchen auf - und mein Schwanz erwachte völlig überrascht zum Leben. Ich keuchte auf.
„Mike … du weißt schon, was du gerade mit mir machst …?“
Ein weiterer Kuss - diesmal auf mein Schulterblatt - war seine Antwort. Mikes Hände streichelten sanft über meinen Körper. Ich spürte seinen heißen Atem in meinem Nacken, fühlte seine kühlen Lippen auf meiner warmen Haut. Ein himmlisches Gefühl, das mir völlig ausgereicht hätte. Aber zu meiner Verwunderung, wanderten Mikes Hände immer weiter abwärts, bis sie meine Erregung gefunden hatten. Vorsichtig rieb er mit der Handinnenfläche über die Beule in meiner Boxershorts. Mein Herz raste vor Freude. Ich stöhnte unwillkürlich auf und presste meine Rückseite automatisch gegen Mike.
Überrascht stellte ich fest, dass auch Mike hart war. Sein Schwanz drängte sich gegen meinen Hintern, rieb sich daran. Zunächst wusste ich nicht, wie ich darauf reagieren sollte. Aber dann erinnerte ich mich daran, dass Mike kein Problem hatte, solange er die Kontrolle über das Geschehen hatte. Ich ließ mich also auf ihn ein, übergab ihm die Kontrolle über meinen Körper.
Behutsam, so als wäre es unser erstes Mal, glitten seine Hände unter den Bund meiner Boxershorts. Mikes Daumen strich zunächst sanft über meine Kuppe, bevor er seine Finger fest um meinen Schaft schloss und langsam zu massieren begann. Erregt schnappte ich nach Luft, murmelte seinen Namen. Hin- und hergerissen zwischen meine Hüften nach vorne - seiner Hand entgegen - oder nach hinten - seiner Härte entgegen - zu schieben, tat ich beides. Mein Becken stieß mal ein paar Zentimeter vor, mal zurück, während Mike mich innerhalb kürzester Zeit Richtung Höhepunkt pumpte.
Ich hörte Mikes schnelles Atmen, spürte zärtliche Bisse in meinem Nacken und fühlte seinen Schwanz an meiner Poritze, durch den Stoff unserer Shorts hindurch. Wie gerne hätte ich ihn jetzt geküsst oder mich einfach zu ihm umgedreht, um ihn anzusehen. Aber ich wagte es nicht, aus Angst, er würde denken, die Kontrolle zu verlieren. Ich war so passiv wie nur möglich - und genoss einfach nur den Augenblick. Mike war schon immer äußerst geschickt mit seinen Händen, daran konnte ich mich noch gut erinnern. Auch jetzt bedurfte es nur ein paar Minuten, bis ich das bekannte Ziehen in meinen Lenden spürte, welches ankündigte, dass meine Lust gleich ihren Höhepunkt erreicht hatte und ich explodieren würde.
Während die heiße Welle des Orgasmus mich überrollte, nahm ich wahr, dass auch Mike innehielt und spürte Feuchtigkeit an meinem Po durch meine Shorts hindurch. Deutlich fühlte ich Mikes schnellen Herzschlag an meinem Rücken, hörte wie er nach Atem rang. Sein Brustkorb hob und senkte sich in schneller Abfolge. Ich befürchtete schon, er würde Panik bekommen und mich von sich schieben. Aber stattdessen spürte ich einen feuchten Kuss auf meinem Hals und seinen heißen Atem an meinem Ohr:
„Danke, Honey.“
„Wofür?“
„Dass du mir die Kontrolle überlässt.“
„Jederzeit wieder, Hon.“
Es gab also gute und schlechte Tage beziehungsweise Nächte. Als Außenstehender merkte man Mike nicht an, was ihm widerfahren war. Er hatte sich mittlerweile verdammt gut unter Kontrolle, niemand in seiner Kanzlei oder sonst jemand konnte hinter seine Fassade blicken. Nur seine Freunde - Drew, Ben und ich - wussten, wie sehr Mike noch immer litt. Ich hatte es aufgegeben, ihn darum zu bitten, einen Therapeuten aufzusuchen und auch Drew und Ben strichen die Segel. Scheinbar wollte Mike allein damit fertig werden, obwohl wir bereit waren, alles zu tun, um ihm zu helfen.
Und dann klingelte eines Nachts das Telefon. Wir schreckten beide hoch, doch ich war schneller am Apparat. Mein Herz raste wie wild. Ein nächtlicher Telefonanruf - es war gegen 01:45 Uhr - bedeutete in der Regel nichts Gutes. Sofort hatte ich Horrorszenarien vor Augen: Meine Eltern bei einem Unfall getötet, meine Geschwister verletzt, mein Elternhaus abgebrannt und so weiter. Oder das ganze Szenario mit Mikes Eltern, die ich noch nicht mal kannte.
Zitternd nahm ich das Gespräch entgegen. „Hallo?“
„Hier ist Jeffrey Grant.“
Es dauerte ein paar Sekunden, bis ich den Namen zuordnen konnte. Der Detective des LAPD verschwendete keine Zeit und nannte mir sofort den Grund seines Anrufs.
„Wir haben ihn.“
Tbc