The Advocate´s Prosecutor II

Jun 03, 2010 11:41


Genre: m/m slash
Disclaimer: Die Personen dieser Handlung sind frei erfunden. Sie entstammen der Fantasie meiner Freundin (Greenwhitebobo) und mir (krokomaus). Jede Ähnlichkeit mit lebenden oder verstorbenen Personen sind rein zufällig und nicht beabsichtigt. Jeder Fehler in der Handlung geht zu meinen Lasten, ebenso wie Rechtschreib- und Grammatikfehler (obwohl ich sie gerne auf Word schieben würde…) , da ich diese Story schreibe.
Summary: Die Fortsetzung zu The Advocate´s Prosecutor.  Wie geht es mit Mike und Rick weiter? Ist ihre Trennung endgültig? Wir werden sehen... Diesmal aus der Sicht von Rick Vallance.
Es wird keine regelmäßigen Updates geben. Ich schreibe nach Lust und Laune.
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Für Torry

The Advocate´s Prosecutor II

by Krokomaus

12. Kapitel


In den nächsten zwei Wochen war ich täglich bei Mike, Drew und Ben. Nach der Arbeit verbrachte ich die meiste Zeit mit Mike, suchte nach einer geeigneten Wohnung für uns und erkundigte mich nach Therapeuten mit gutem Ruf und Erfahrung in dieser speziellen Sache.

Wir gingen zusammen aus. Zunächst nur mal einfach nur um den Block, dann auch mal in den Park oder an den Strand. Mikes Bewacher folgten uns natürlich auf dem Fuße, was uns ein gewisses Gefühl der Sicherheit vermittelte. Noch immer war Jay auf freiem Fuß und konnte eine Bedrohung für Mike werden.

Leider gab es keine brauchbare Spur von Jay. Alles was wir hatten, war die Phantomzeichnung. Es war wie die Suche nach der berühmten Nadel im Heuhaufen. Der Täter konnte überall sein. Und das machte mir Angst. Nicht nur mir. Auch Mike war ein Nervenbündel.

Es war nicht so, dass Mike keine Fortschritte machte. Es gab gute und schlechte Tage. Manchmal konnte ich ihn berühren, ohne dass er zusammenzuckte. Und manchmal sah ich die Panik in seinen Augen, sah dass er große Mühe hatte, die Fassung zu wahren. Er benötigte dringend professionelle Hilfe, um das Trauma zu verarbeiten.  Aber irgendwie hatte ich das Gefühl, Mike wollte auch gar nicht vergessen. Es kam mir so vor, als wollte er sich selbst bestrafen. Wofür, war mit allerdings ein Rätsel.

Unsere Pläne, ein gemeinsames Leben in San Francisco aufzubauen, nahmen inzwischen konkrete Formen an.

Ich sprach mit Walt Summit, dem hiesigen Staatsanwalt, ob er nicht einen Job für mich hätte. Ich war fest entschlossen, hier bei Mike zu leben. Koste es was es wolle. Meinen Job in L.A. würde ich auf alle Fälle aufgeben um mit Mike zusammen zu leben. Meine Karriere war mir nicht mehr wichtig. Mike stand für mich jetzt an erster Stelle - und würde dort auch bleiben.

Zu meinem großen Glück, bot Walt mir tatsächlich eine Stelle an. Wie auch in L.A. wäre ich ein Staatsanwalt unter vielen, würde kleinere Fälle bearbeiten. Perfekt. Ich nahm den Job ohne zu zögern an. Die Bezahlung war im Grunde genommen nicht viel schlechter als in Los Angeles. Ich würde mit dem Lohn gut über die Runden kommen, keine Frage. Ich musste nur noch meinen alten Job kündigen.

Und da lag das Problem. Mike würde in der Zeit, die ich in Los Angeles verbrachte, um meine Angelegenheiten zu regeln,  alleine sein. Zwar waren Drew und Ben für ihn da, aber er hatte sich daran gewöhnt, dass ich bei ihm war:

Zunächst schlief ich an manchen Tagen, wenn es später wurde, bei Drew und Ben im Wohnzimmer auf der Couch, statt in mein Hotel zurück zukehren. In der ersten Nacht riss mich Mikes markerschütternder Schrei aus dem Tiefschlaf. Sofort strampelte ich die Decke von meinen Beinen und eilte zu ihm.

Vor seiner Zimmertür traf ich auf Drew, der schon die Türklinke in der Hand hatte. Flüsternd erklärte er mir, dass Mike jede Nacht aufschreckte. Abwechselnd eilten dann Drew oder Ben an sein Bett, hielten ihn in den Armen - Ja, Mike ließ es in diesem Fall zu, dass er umarmt wurde - bis er wieder einschlafen konnte.

"Geh du zu ihm" wisperte mir Drew leise zu, klopfte mir auf die Schulter und schlurfte dann zurück in sein Bett. Da stand ich nun, hörte Mike durch die geschlossene Tür leise schluchzen. Ich holte tief Luft und drückte die Klinke nach unten, wusste nicht was mich erwartete.

"Hey - ich bin´s" flüsterte ich in die Dunkelheit und tastete mich langsam zu seinem Bett. Vorsichtig legte ich mich neben Mike. Augenblicklich warf er sich in meine Arme, klammerte sich an mir fest, wie ein hilfloses Kind. Ich hielt ihn in meinen Armen fest, wagte kaum zu atmen. Mike hatte mir zwar erzählt, dass er jede Nacht Albträume hatte, aber ich wusste nicht, dass die Auswirkungen so aufwühlend waren.

Es dauerte eine Weile bis sein Schluchzen nachließ und seine Atmung wieder regelmäßig war. "Geht´s wieder?" fragte ich leise und spürte, wie Mike in meinen Armen nickte. "Dann werde ich jetzt wieder zurück auf die Couch gehen."

"Nein! Bleib hier. Bitte."

Überrascht stimmte ich zu. Ich hatte nicht mit dieser Bitte gerechnet, aber nutzte jede Gelegenheit, um dem Mann, den ich über alles liebte, nahe zu sein. Müde schloss ich die Augen und versuchte einzuschlafen, während Mike in meinen Armen ruhte. Es war ein verdammt gutes Gefühl. Trotzdem hatte ich Angst, irgendetwas falsch zu machen. Mike spürte meine Unsicherheit, denn er wisperte leise - seine Lippen berührten dabei kitzelnd meine Halsbeuge  - "Es ist in Ordnung, Rick. Ich komme damit klar. Ich brauche dich jetzt einfach. " Er ließ sich endlich von mir helfen. Eine kleine Freudenträne rann unbemerkt aus meinem Augenwinkel.

Von da an schlief ich fast jede Nacht bei ihm. Wir hielten uns in den Armen - entweder mein Rücken ihm zugewandt oder von Angesicht zu Angesicht. Sein Rücken mir zugewandt ging gar nicht. Mike mochte es verständlicherweise nicht, wenn Jemand hinter ihm war.

Ich beruhigte ihn, wenn er von einem Albtraum aufwachte. Solange jede Aktion von Mike ausging, war beinahe alles möglich. Er küsste und streichelte mich sogar. Mein Herz blieb beinahe stehen, als seine Lippen eines Nachts vorsichtig nach meinem Mund suchten und ein erster, zarter Kontakt nach über einem Jahr Mike-Kuss-Abstinenz hergestellt wurde. Unbeschreiblich, wie es sich für mich anfühlte. Tausende Schmetterlinge flatterten aufgeregt in meinem Bauch, kitzelten mit ihren zarten Flügeln meine empfindliches Inneres. Unsere Seelen berührten sich. Selbst mein allererster Kuss fühlte sich nicht so ... so ... mir fehlten die Worte um das zu beschreiben. Mikes Kuss erweckte mich wieder zum Leben, ich fühlte mich lebendig. Obwohl doch eigentlich Mike es war, der wieder zum Leben erweckt werden musste.

Unsere Annäherung machte also Fortschritte. Ebenso wie die Suche nach einer gemeinsamen Wohnung. Es dauerte nicht lange und wir hatten ein geeignetes Appartement gefunden, das wir uns mit unseren beiden Gehältern leisten konnten. Es lag im 20. Stockwerk eines Gebäudekomplexes mit hohem Sicherheitsstandard. Am Eingang war ein Concierge oder auch Doorman, der Buch über jeden Besucher führte und streng darüber wachte, dass kein Fremder das Haus betrat. Außerdem verfügte jedes Appartement über Videoüberwachung, ebenso wie die Tiefgarage. Es gab uns - speziell Mike - ein gutes Gefühl der Sicherheit. Auch wenn wir niemals völlig sicher sein würden, solange Jay noch frei herum lief.

Mike kehrte in seinen Job in der Anwaltskanzlei zurück. Sein Vorgesetzter wusste, was ihm zugestoßen war und sorgte dafür, dass Mike langsam wieder Fuß in der Kanzlei fasste. Zunächst fiel es meinem Lover ziemlich schwer, einen normalen Arbeitstag zu durchleben - aber mit der Zeit gewöhnte er sich wieder daran. Normalität kehrte Stück für Stück ein. Sofern für Mike jemals wieder Normalität herrschen konnte…

Jedenfalls musste ich nach vier Wochen - zwei waren ursprünglich geplant gewesen - endlich nach Los Angeles zurück, um meine Angelegenheiten zu regeln. Ich sah Mike deutlich an, dass er darüber nicht besonders glücklich war. Aber es ließ sich einfach nicht umgehen.

"Honey, ich hoffe, es dauert höchstens ein, zwei  Wochen" erklärte ich ihm. "Ich muss meinen Job kündigen, meine Sachen packen, mein Auto holen ..." Es blieb mir nichts anderes übrig, als meinen Wagen selbst von Los Angeles nach San Francisco zu fahren - er würde nicht von allein die Strecke bewältigen.

Zurück in L.A. nahm ich meine Aufgaben sogleich in Angriff. Ich kündigte meinen Job mit sofortiger Wirkung. Den Mietvertrag für mein winziges Appartement löste ich mit einer Frist von zwei Wochen auf. So blieb mir noch genügend Zeit, meine Sachen zu packen und eine günstige Umzugsfirma zu finden, die meine Habseligkeiten nach San Francisco transportieren sollte.

Außerdem rief ich Dave an und verabredete mich mit ihm in unserem Stammlokal. Ich wollte ihm nicht am Telefon sagen, dass ich L.A. für immer verlassen werde. Das war eine Sache, die man am besten persönlich von Angesicht zu Angesicht bespricht. Dave war mein Freund und ich wollte, dass dies auch so blieb. Auch wenn mehrere hundert Meilen zwischen uns liegen würden.

Ich hatte bereits das zweite Bier vor mir, als Dave - mit einer halben Stunde Verspätung - endlich die verrauchte Bar betrat. Durch einen Zigarettendunstschleier sah ich ihn sich mir nähern. Sofort spürte ich ein verlangendes Ziehen in meinen Lenden  - oder war es einfach nur die Freude, ihn wiederzusehen? - und stand auf, um ihn zu begrüßen. Er umarmte mich kurz, klopfte mir freundschaftlich auf die Schulter und beglückte mich dann mit seinem umwerfenden Lächeln, welches  sogar die Sonne in den Schatten stellte.

„Hallo, alter Vagabund“ begrüßte er mich, während er dem Barkeeper ein Zeichen gab, dass er ebenfalls ein Bier wollte.

„Hi“ erwiderte ich knapp und musterte Dave eingehend. Er sah gut aus. Verdammt gut.  Vielleicht kam es mir nur so vor, weil ich ihn schon lange nicht mehr gesehen hatte und mir völlig in Vergessenheit geraten war, wie attraktiv mein Cop doch war. Seine Augen strahlten. Seine ganze Körpersprache verriet, dass er glücklich war.

Mir ging ein Licht auf … Ich lächelte ihn wissend an.

„Was?“ fragte er, als ihm mein eindringlicher Blick bewusst wurde.

„Du bist verliebt“ sagte ich ihm auf den Kopf zu und erntete dafür ein noch strahlenderes  Lächeln.

„Wer ist es? Jemand den ich kenne?“

Dave schüttelte den Kopf und zuckte dabei mit den Schultern. „Ja und Nein“ antwortete er und griff nach dem Bier, welches ihm gerade vor die Nase gestellt wurde.

Ich rollte mit den Augen und trat mit meiner Schuhspitze vorsichtig gegen sein Schienbein. Ich hasste es, wenn er sich jede winzige Information aus der Nase ziehen ließ.

„Komm schon, Dave. Sag mir, wer deine Augen so zum Leuchten bringt.“

„Ich bin wieder mit meinem Ex zusammen“ gestand er grinsend.

Ich verschluckte mich an meinem Bier. Nach Luft schnappend wischte ich mir mit einer Serviette über den Mund und starrte Dave fassungslos an.

„Du also auch?“ fragte ich zwischen zwei Hustenanfällen.

„Wie,  ich also auch? Heißt das, dass du wieder mit deinem Mike zusammen bist?“

Ich nickte strahlend.

„Gratuliere, alter Freund. Dann haben wir einen Grund zu feiern.“ Dave winkte den Barkeeper heran und bestellte fürs Erste zwei Tequilla.

Im Laufe des Abends erfuhr ich, dass Daves Ex-aber-jetzt-wieder-Freund es ohne ihn nicht ausgehalten hatte. Es war ihm egal, ob Dave geoutet war oder nicht. Er wollte einfach nur mit ihm zusammen sein. Manchmal dauert es eben ein bisschen länger, bis man einsichtig wird … Wir unterhielten uns über dieses und jenes, sprachen über den Homo-Mörder-Fall und ich erzählte ihm von Mike. Dave bedauerte sehr, dass wir - Mike und ich - eine schwere Zeit durchlebten.

Während meinem Aufenthalt in L.A. telefonierte ich täglich mit Mike. Mein Herz begann jedesmal schneller zu schlagen, wenn ich die Titelmelodie von „Monk“* - mein Handy-Klingelton für Mike  - vernahm. Es tat gut, seine angenehme Stimme zu hören, denn ich vermisste ihn schrecklich. Mein Zuhause war dort, wo Mike war - das wusste ich jetzt mit hundertprozentiger Sicherheit.  Da war es völlig egal, dass wir keinen Sex hatten. Und vielleicht auch nie mehr haben würden.

Insgeheim hoffte ich natürlich schon, dass Mike bald wieder ganz der Alte war. Aber mein Verstand sagte mir, dass ich da wohl auf ein Wunder hoffte, das so schnell nicht geschehen würde. Mike hatte noch nicht mal einen Therapeuten gefunden, der ihm helfen konnte, sein Trauma zu verarbeiten. Ich hätte alles dafür gegeben, Mike zu helfen. Nicht wegen dem Sex - sondern weil ich nur das Beste für ihn wollte.

Ich baute notgedrungen wieder die Muskulatur meines rechten Armes auf. Tägliches Wichsen unter der Dusche sorgte dafür, dass mein rechter Unterarm stärker war als der Linke. Mit Links flutschte es einfach nicht so gut. Ich brauchte wohl mehr Übung …

Tbc

***

* A/N:  „Monk“ ist eine Serie, die in San Francisco spielt. Hier ist der Link zur Titelmelodie:

http://www.youtube.com/watch?v=8qU71fZ288U

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