Vegan in München. Teil 2.

Aug 15, 2010 22:07


Wenn es am Schönsten ist, soll man gehen? Quatsch! Wir haben das nicht gemacht, sondern das Gegenteil. Es war so schön und genau deshalb sind wir noch einmal nach München aufgebrochen. Die Zugfahrt von zwei Stunden kann da nicht abschrecken. Und dieses Mal sind wir über Nacht geblieben und konnten den Aufenthalt noch ein bisschen besser auskosten. Wenn wir uns weiter ran halten, dann kennen wir wohl bald alle veganen Anlaufstellen der Stadt. Hier also der zweite Einblick in unser veganes München (und mehr), Klappe die Zweite - sozusagen.

Nach einem Besuch in unserem neuen Lieblings-Veganerladen, in dem wir mittlerweile Freundschaft mit der Inhaberin geschlossen haben, gings weiter in Richtung Hotel. Taschen abstellen und ab in die Tram. Richtung Hauptbahnhof. Etwas verzweifelt haben wir gesucht, aber dann doch gefunden..



..die Dönerbude. Gleich hinterm Hauptbahnhof, in der Nähe des Taxistandes, befindet sich das Makam - Royal Wheaty Kebab Haus 
Ich bin bei so etwas immer kritisch. Eine Dönerbude beim Bahnhof? Vegan? Alle Vorurteile über Board geworfen und rein damit. Fazit: Lecker! Nettes Detail am Rande - eigentlich kennen wir den netten Dönermann schon, von der Veganmania, dort wird nämlich auch immer feiner Makam Döner verkauft. Ein bisschen geplaudert und für sehr nett befunden, man sieht sich dann in Innsbruck, auf der nächsten Veganmania.



Und auch an die Salate und die tolle vegane Soße kann man sich ruhig trauen - man wird belohnt. Zusätzlich gibt es natürlich auch noch Falafel Taler, die konnten wir dann leider nicht mehr verkosten. Das Makam befindet sich in der Arnulfstraße 5, direkt am (nicht im) Münchner Hauptbahnhof.



Und weiter gehts - ein sonniger Tag in München: Das Schloss Nymphenburg ist auf jeden Fall einen Ausflug wert. In der Parkanlage lässt es sich wunderbar  Vögel beobachten, spazieren gehen und lange Gespräche führen. Einfach herrlich.





Ein Spitzel? Als Veganer und Tierrechtler muss man ja auf der Hut sein ;-)



Nachdem wir den halben Tag in Nymphenburg vertrödelt haben, hat uns der Hunger am Abend nach Schwabing verschlagen. Wir wollten unbedingt in dieses hochgeloebte Café Ignaz. Nach recht langer Suche sind wir fündig geworden und haben einen wunderschönen Tag in den Straßen Schwabings ausklingen lassen. Das Café Ignaz befindet sich in der Georgenstraße 67, U-Bahn Haltestelle Josephsplatz. Von dort schlägt man sich am besten mit einem Stadtplan durch die Straßen. Es ist ein kleiner gemütlicher Vollwertbäcker und Vollwertrestaurant, das mein Herz sofort erobert hat (und mein neuer, absoluter Lieblingstip in München ist) Der Chef des Hauses ist ein lustiger Kerl, der immer einen lockeren Spruch auf den Lippen an hat und unvorstellbar gut kochen kann. Die Preise für ein Menü belaufen sich auf 13,90 Euro und beinhalten eine Suppe, einen kleinen Salat, ein Hauptgericht und ein riesiges (!) Stück Kuchen. Auf dem Foto oben ist unsere Vorspeise zu sehen, eine Pilzcremesuppe plus Salat - vorzüglich.



Mein Hauptgericht. Eine sehr große Portion Kürbispfanne mit Reis, Kokosmilch, Zucchini und Datteln - einfach nur köstlich und schwer zu packen. Mein Freund hat sich an einer Kartoffelpfanne mit Pilzen satt gegessen  - siehe unten.





Und der absolute Hit sind die tollen Kuchen. Im Ignaz gibt es eine breite Auswahl an veganen Kuchen, an diesem Tag standen zehn verschiedene zur Auswahl. Wir haben uns als Dessertkuchen für einen Bananen-Tofu Kuchen entschieden, war der lecker. Zum Schluss gabs noch geschenkt ein paar Brötchen auf die Hand. Ein fantastischer Abend mit vorzüglichem Essen. Das scheinen auch die Leute vor Ort zu wissen, das Ignaz scheint immer gut besucht zu sein.

Das Hotelfrühstück am nächsten Tag hat leider nicht wirklich begeistert. Die vegane Auswahl war - wie in den meisten Hotels, sehr mager. Zum Glück hatten wir am Vortag beim Bummeln eine Taifun Aufschnittwurst, eine Spacebar und Sojamilch eingepackt. So konnten wir uns mit den hoteleigenen Brötchen, der (leider sehr wenigen) Rohkost und dem Müsli samt unserem Mitgebrachten recht gut versorgen. Unfeines Detail am Rande: Die Eier am Frühstückbuffet - Käfighaltung Niederlande.

Und wieder ab in die Stadt. Vier Stationen vom Hauptbahnhof entfernt, lag unser Hotel eigentlich recht zentral. Und jetzt kommt eine ganz besondere Empfehlung. Wer München erleben und ein paar nette Geschichten hören will, sollte sich in die München Tram setzen. Es gibt zwar diese Stadtrundfahrtbusse, aber nichts gegen die München Tram. Mit einer alten Tram fährt man durch die Stadt, während ein Guide (in unserem Fall Führerin Anoushka) die Stadt erklärt - und das auf ziemlich humorvolle Art und Weise mit vielen kleinen Schmankerln, die man so noch nicht wusste. Die Fahrt dauert 45 Minuten, kostet 9 Euro pro Person  - es lohnt sich (zu zweit kann man eine Familienkarte wählen, das kommt günstiger!) .



Nach der netten Tramfahrt und Ankunft am Sendlinger Tor, wanderten wir abwärts und wollten das so genannte "Vegetarische Edelrestaurant" erkunden. Das Prinz Myshkin befindet sich in der Hackenstraße 2, etwa zehn Gehminuten vom Sendlinger Tor. Wir waren an diesem Sonntag Mittag die einzigen Gäste - fanden wir schon etwas seltsam. Etwas später sind dann auch ein paar Leute dazu gekommen. Das Prinz Myshkin ist ein nettes Lokal mit hohen Decken, aber in meinen Augen nicht unbedingt ein "Edelrestaurant", als das es in den Führern bezeichnet wird. Das Servicepersonal ist okay, mehr aber auch nicht. In der Speisekarte im Internet wird leider etwas anderes aufgeführt, als im Lokal. Zumindest soll es laut Internet Karte auch vegane Desserts geben, das war bei uns nicht der Fall. Die Auswahl an veganen Gerichten ist okay, wenn auch nicht so bombastisch groß.



Zur Vorspeise habe ich mich für eine Miso Suppe entschieden, die mich nicht so wirklich vom Hocker gehauen hat.



Zum Haupgericht hat mein Freund eine Pizza Bruschetta - im Hintergrund - gewählt, ich hatte ein Wokgericht mit Zuckerschoten, Paprika, Ananas, Banane und Sprossen - plus Naturreis. Mein Freund war nicht so begeistert vom Hauptgericht, meines war ausgesprochen lecker. Beim Dessert mussten wir dann ja leider passen, weil trotz umfangreicher Dessertkarte keine vegane Süßspeise zur Verfügung stand. Fazit: Mein Hauptgericht war toll, alles andere mittelmäßig, der Preis eher gehoben, für das was schließlich auf dem Tisch stand. Ab und an sicher ganz nett, aber nicht mein Lieblingslokal in München.

Nach dem Essen ging es wieder vorwärts - Stadterkundung. Ein kurzer Halt am Viktualienmarkt, den ich ja gerne geöffnet erlebt hätte und dabei auch noch Veronica Ferres getroffen, die dort  gerade mit ein paar anderen Schauspielern (eine davon war mir irgendwie bekannt, aber leider fällt mir der Name nicht ein) geplaudert hat. Und dann steht da doch noch etwas in München...



..nebst dem Maibaum..



..richtig: Das Hofbräuhaus. Das Veganerparadies schlechthin. Scherz beiseite, nach Speisekartenstudium: Es gibt dort drei vegetarische Gerichte die Käse als Hauptzutat beinhalten.



Noch ein Blick auf die Synagoge geworfen...



..und das Jüdische Museum nebenan - und leider wieder einmal ein Buch erstanden, wie so oft konnte ich nicht verzichten und habe mir "Grüße und Küsse an alle..die Geschichte der Familie von Anne Frank" eingepackt.

Noch ein Halt im Marienpark, durch die Stadt gebummelt und schon ging es wieder in Richtung Heimat. Davor aber noch ein Abstecher zum Ignaz...



...Kuchen einpacken, für die Heimat. Himbeer-Sojajoghurt, Tofu-Bananen und Johannisbeertarte - hmmm!

Schön wars! Und bald gibts München, Teil 3 - versprochen.
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