Немецкие СМИ о процессе, конечно громко сказано, мониторинга всей палитры не провел, что же, однако, сообщают?
Проходит дальнейший опрос свидетелей-соисцсов, потерявших в Собиборе своих родных.ъ
"Гильдия баварских журналистов" сетует на неподготовленность земельного суда к прессе: мест не всем хватило. За помехи при начали - однако извиняются, а также за наличие плакатов "здесь как в КЦ", "Демьянюк-место-сбора". Кроме того говорят о том, что селективное освещение процесса - не желательно и опасно превращением процесса в шоу.
Адвокат по делу в Израиле Scheftel характеризует процесс как фарс и "проституцию Холокоста". При этом он сообщает, что Демьянюку выплатили компенсацию в размере "380.000 US-Dollar" за нахождение в тюрьме Израиля. Кроме того, он повторяет уж знакомые аргУменты де фото было позже наклеено. Действия же американской прокуратуры он охарактеризовал как "охоту на ведьм".
http://www.zeit.de/newsticker/2009/12/2/iptc-bdt-20091201-901-23168060xmlZeugenbefragung im Demjanjuk-Prozess
München (dpa) - Der Prozess gegen den mutmaßlichen Nazi-Helfer Demjanjuk geht heute mit der Vernehmung von Zeugen weiter. Der 89-jährige gebürtige Ukrainer soll während des Zweiten Weltkriegs an der Ermordung von 27 900 Juden im Vernichtungslager Sobibor im besetzten Polen mitgewirkt haben.
Am dritten Tag des Prozesses in München sollen weitere Nebenkläger in den Zeugenstand treten, die in Sobibor ihre Angehörigen verloren haben. Bereits am Tag zuvor waren fünf Nebenkläger gehört worden, die bis zuletzt glaubten, ihre Verwandten reisten zu Arbeitseinsätzen in den Osten.
Demjanjuk hat nach Auffassung der Anklage 1943 als Wachmann in Sobibor geholfen, von den Nationalsozialisten verfolgte Menschen in die Gaskammern zu treiben. Zwar ist ihm bisher keine konkrete Mordtat nachweisbar. Doch die Anklage argumentiert, dass Sobibor ein reines Vernichtungslager war. Wer hier arbeitete, sei also in die Vernichtungsmaschinerie eingebunden gewesen. Demjanjuk selbst hat bisher zu den Vorwürfen geschwiegen. Wegen seiner angeschlagenen Gesundheit darf pro Tag nur zwei Mal 90 Minuten verhandelt werden.
http://www.n-tv.de/politik/Demjanjuk-Prozess-eine-Farce-article620481.htmlDienstag, 01. Dezember 2009
Israel zahlte Entschädigung
Demjanjuk-Prozess "eine Farce"
von Ulrich W. Sahm
Joram Scheftel, der ehemalige Verteidiger von John Demjanjuk während des Prozesses gegen ihn in Israel, bezeichnet den erneuten Prozess gegen den mutmaßlichen ukrainischen Massenmörder als eine "Prostitution des Holocaust" und "eine Farce". In Israel endete der Prozess gegen Demjanjuk wegen seiner angeblichen Verbrechen in Treblinka zunächst mit einem Todesurteil. Doch nach einem Berufungsverfahren wurde er 1993 freigesprochen und in die USA zurückgeschickt, weil nicht nachgewiesen werden konnte, dass er mit "Iwan dem Schrecklichen" identisch ist. Scheftel sagte, dass der Staat Israel ihm einen Scheck in Höhe von 380.000 US-Dollar mitgegeben habe als Entschädigung für die Jahre, die er in Israel im Gefängnis saß.
In der Tat drehte sich der Prozess in Jerusalem vor allem um die Frage, ob die Identitätskarte mit einem Bild Demjanjuks und dem Hinweis seiner Versetzung in das Vernichtungslager Sobibor echt ist. Das konnte nicht einwandfrei nachgewiesen werden. Scheftel bezichtigt die amerikanische Staatsanwaltschaft, eine "Hexenjagd" gegen den gebürtigen Ukrainer veranstaltet zu haben und Deutschland "gezwungen" zu haben, einen Prozess gegen Demjanjuk trotz des Jerusalemer Freispruchs in München zu starten. "Schwarz auf Weiß hat ein amerikanisches Gericht festgestellt, dass Demjanjuk das Opfer einer Konspiration ist", sagte Scheftel im Knesset-Kanal des israelischen Fernsehens.
Auch in München liegt als wichtigstes Beweisstück gegen Demjanjuk jener fragwürdige Ausweis vor. Scheftel sagte auf Nachfrage, dass das Passfoto dem Ausweis erst später angefügt wurde: "Das Foto hat zwei Löchlein von Heftklammern, die den Ausweis jedoch nicht durchlöchert haben." Weiter sagte der Anwalt: "Demjanuks Unterschrift auf dem Ausweis hätte genauso gut von dir oder mir stammen können." Scheftel meint, dass es keinerlei stichhaltige schriftliche Beweise oder Zeugenaussagen gebe, wonach der angeklagte Demjanjuk im SS-Ausbildungslager Trawniki oder im Vernichtungslager Sobibor gewesen sei. "Wir wissen nur, dass er zwischen 1944 und 1945 als russischer Kriegsgefangener in Chelmno war. Was er in dieser Zeit getan hat oder wo er sonst gewesen sein könnte, wissen wir nicht - und das konnte bisher niemand nachweisen."
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http://www.bild.de/BILD/regional/muenchen/dpa/2009/12/01/kritik-an-medienbeschraenkungen-bei-demjanjukprozess.htmlKritik an Medien-Beschränkungen bei Demjanjuk-Prozess
Dienstag, 01. Dezember 2009, 15:40 Uhr
München (dpa/lby) - Die teilweise chaotischen Umstände zum Auftakt des Demjanjuk-Prozesses in München haben den Bayerischen Journalisten-Verband (BJV) auf den Plan gerufen. Der Verband kritisierte am Dienstag dafür scharf das Landgericht München II. Das Gericht habe beim Prozessbeginn gegen den mutmaßlichen NS- Verbrecher John Demjanjuk «nicht angemessen auf die über 200 Akkreditierungen reagiert». Die 68 Sitzplätze für Journalisten seien «viel zu wenige». Das große internationale Medieninteresse sei vorhersehbar gewesen
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http://www.sueddeutsche.de/muenchen/923/496241/text/ Entschuldigung für Pannen
Prozess gegen Demjanjuk
01.12.2009, 17:20
Von Susi Wimmer
Langes Warten, endloser Andrang und peinliche Schilder. Der Gerichtspräsident hat Fehler bei der Organisation des Prozessauftakts gegen Demjanjuk eingestanden.
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Das Schild "Demjanjuk Sammelzone", das vor dem Gerichtsgebäude aufgestellt worden war, erregte weithin Anstoß. (Foto: AP)
"Es war ein organisatorisches Debakel, dafür kann man sich nur entschuldigen." Deutliche Worte aus dem Munde des Gerichtspräsidenten Christian Schmidt-Sommerfeld. Die ganze Welt hatte Montagfrüh auf München geblickt, um den Prozessauftakt gegen den mutmaßlichen NS-Verbrecher John Demjanjuk mitzuverfolgen.
Und die Welt hatte ein Desaster zu sehen bekommen: Zuschauer und Journalisten, die stundenlang vor dem Gerichtsgebäude warten mussten, weil aus unerklärlichen Gründen nicht wie üblich geöffnet wurde, dann viel zu wenig Plätze im Gerichtssaal für Interessierte und die Angehörigen der Sobibór-Opfer. Am Dienstag, so erklärt Schmidt -Sommerfeld, seien alle Pannen behoben gewesen.
Gerichtspräsident räumt Koordinationsprobleme ein
"Es gab am Montag Koordinationsprobleme", räumt Schmidt-Sommerfeld, Präsident des Landgerichts München II, ein. Die Absprachen zwischen dem Vorführdienst, der Polizei, der Generalstaatsanwaltschaft, der Pressestelle und dem Gerichtsvorsitzenden seien wohl "nicht optimal" gewesen. Angefangen von der Pressestelle, die den Medienvertretern mitgeteilt hatte, das Gebäude sei wie immer ab 7.15 Uhr geöffnet - tatsächlich ließ man die Menschen bis 9 Uhr in der Kälte stehen - bis hin zu den Einlasskontrollen, die gemessen an dem Andrang viel zu spät begannen - bis zu dem "nicht alltäglichen Medienandrang", den man nicht für möglich gehalten habe, wie Schmidt-Sommerfeld sagt.
Tatsächlich hatten sich mehr als 270 Journalisten internationaler Medien akkreditiert. Kurz vor Prozess-Beginn hatte das Schwurgericht angekündigt, aus dem nur 147 Sitzplätze fassenden Sitzungssaal per Video Bilder in einen weiteren Sitzungssaal zu übertragen. Diese Idee aber wurde wieder verworfen. "Es wäre rechtlich problematisch gewesen", sagt Schmidt-Sommerfeld. Zeugen oder auch Angeklagte, die wissen, dass sie aufgenommen werden, verhielten sich beispielsweise anders, seien eventuell bei ihren Aussagen gehemmt.
Dasselbe gelte für die Verlegung des Prozesses an eine andere Örtlichkeit, etwa in einen Saal auf dem Messegelände, wo Hunderte von Zuschauern Platz gefunden hätten. "Es darf niemand zur Schau gestellt werden", so der Gerichtspräsident, dies sei mit Menschenwürde und Unschuldvermutung nicht zu vereinbaren. Auch hier führt Schmidt-Sommerfeld die Wirkung etwa auf Zeugen an. "Es ist etwas anderes, wenn ein Zeuge vor einem riesigen Publikum aussagt, als in einer überschaubaren Öffentlichkeit."
Auch Otto Backes, Professor für Strafrecht an der Universität in Bielefeld, hält es für "gefährlich", in solchen Prozessen eine derartige Öffentlichkeit herzustellen. Das Verfahren könne dadurch verfälscht werden. "Ein Richter, der sich plötzlich in dieser breiten Öffentlichkeit sieht, selektive Fernsehbilder, die beispielsweise immer das empörte Bild des Opfers einblenden, da kann man natürlich Meinung machen." Backes erinnert an den Lebach-Prozess in Saarbrücken.
Es ging um einen Überfall auf ein Munitionsdepot 1969 und den Mord an vier schlafenden Soldaten. Der Prozess fand unter großer Anteilnahme der Bevölkerung statt: Mehr als 1000 Leute strömten in die Stadthalle, Platzkarten wurden ausgegeben, teilweise hatten die Zuschauer Spezialferngläsern dabei, um besser sehen zu können. Das Verfahren werde in solchen Fällen zu einem Schauspiel verfälscht, meint Backes.
"Das ist ja wie im KZ"
Ein Punkt, der Schmidt-Sommerfeld auch umgetrieben hat. "Wir wollten kein unsicheres Terrain betreten", sagt er. Es könne nicht sein, dass das Verfahren wegen eines Ortswechsels platze. "Bei einer Revision könnte das gerügt werden", fürchtet er.
Unterdessen moniert der Journalistenverband, dass das Gericht nicht angemessen auf die mehr als 270 Akkreditierungen von Journalisten reagiert und nur rund 70 Sitzplätze für Medienvertreter zur Verfügung gestellt hatte. "Das Landgericht München II wäre gut beraten, den Prozess in geeignete Räume zu verlegen, um den akkreditierten Journalisten die Möglichkeit der Berichterstattung zu geben", forderte der BJV-Vorsitzende Wolfgang Stöckel.
Offenbar nicht wissend, dass bereits am Montagnachmittag der größte Andrang vorbei war. "Ich war ab 14.30 Uhr im Sitzungssaal und auch Dienstagfrüh - und es gab genügend Plätze für alle, es blieben sogar noch welche frei", sagt Schmidt-Sommerfeld. Auch wenn die ersten eineinhalb Stunden am Montag chaotisch gewesen seien, so sehe man sich jetzt im Nachhinein doch bestätigt, dass der zur Verfügung gestellte Sitzungssaal ausreiche.
Der Demjanjuk-Prozess soll auch ein Fall für den Datenschutzbeauftragten Thomas Petri werden: Er will klären, mit welcher Begründung die Ausweise von Prozessbeobachtern kopiert werden und was mit den vielen Kopien geschehe.
Nicht zu klären war hingegen, wer am Montag das Schild am Absperrgitter des Gerichtsgebäudes zu verantworten hatte: "Demjanjuk Sammelzone", stand dort zu lesen. "Das ist ja wie im KZ", schimpfte ein Wartender. Am Dienstag war das Schild verschwunden.
(SZ vom 02.12.2009/hs/wib)