Ich hatte ja schon zuvor zur Vermüllung der indonesischen Traumstrände
geschrieben; zum wiederholten Male.
Was uns immer wieder irritiert, ist das weitestgehend fehlende Bewusstsein der örtlichen Bevölkerung, was den Schutz ihrer wunderschönen Welt angeht. Der Müll ist wohl einfach so omnipräsent, dass es nur zu logisch und selbstverständlich scheint, den eigenen einfach dazuzuwerfen. Ein Stück mehr oder weniger... Die leere Plastikverpackung in der Hand? Klar: Ab zum übrigen Plastikmüll am Wegesrand oder in den Fluss.
Als Europäer ist man natürlich völlig baff, wenn man so etwas sieht. Der hat doch da nicht gerade einfach seinen Müll fallen gelassen? Statt gelangweilt hinterm Tresen rumzugammeln könnte das Personal in diesem schönen Restaurant doch den Müll einsammeln, der die eigene Terrasse umgibt?
... und weil uns dieses hiesige Verhalten kulturell so fremd scheint, ist es natürlich auch leicht, kopfschüttelnd mit dem Finger zu zeigen und alles besser zu wissen. Dabei fallen einem ohne langes Nachdenken auch in unserem Kulturkreis genügend Beispiele ein, wo am eigenen Ast gesägt wird. Und nur, um beim Beispiel Müll zu bleiben: wer kennt nicht dir Raucher, die völlig selbstverständlich ihre Kippen auf den Boden werfen, austreten und dort liegen lassen? Für viele westliche Raucher sind die Zigarettenreste ebensowenig Verschandelung der Natur wie Plastikflaschen für die Indonesier.
Wer in Singapur staunt, wie sauber dort alles ist, könnte problemlos zum Schluss kommen: das ginge bei uns auch.
Ich suche jetzt aber natürlich nicht nach Beispielen, um mir an die eigene Nase zu fassen. Ich hab Urlaub. :-P