Aug 01, 2010 20:58
Tag 2. Konzerttag
Untertitel: Wir machen durch bis morgen früh und singen bumsvallera. Und dann kam der Monsun.
Gegen 4 Uhr läutete dann mein Wecker und ich ging noch mal Duschen bevor wir uns auf den Weg nach München machten.
Youki war auch schon wach. Der Kampf ums Badezimmer blieb uns erspart. Wir einigten uns auch ohne Waffengewalt.
Wir aßen noch was und ich trank meinen Kaffee. Normalerweise esse ich morgens gar nichts. Erst auf Arbeit. Weil ich das morgens gar nicht auf die Reihe bringe mir auch noch was zu essen zu machen.
Zum Bahnhof ist es ja Gott sei Dank nicht so weit. Wir tapperten also los, nachdem wir unsere Taschen noch mal überprüft hatten. Einen Blick in den PC warfen und ich mich erneut gegen meine Cam entschied, sie mit zum Konzert zu nehmen. Ich habe ums Verrecken nicht rausfinden können, ob es dort eine Garderobe gab oder nicht. Bei allen anderen Konzerten, wo ich bisher war, außer Open Airs, hat es immer eine gegeben. Aber selbst auf dem Plan war weder zu ersehen, wo der Eingang denn nun eigentlich ist, noch ob es eine Garderobe für uns gab und nicht nur für die Band.
Also nahm ich sie lieber nicht mit, denn hätte es keine gegeben, dann hätte ich mich auch noch damit abschleppen dürfen. Und wenn ich sage, sie ist schwer, dann ist sie schwer.
Im Nachhinein betrachtet hätte ich mich in den Hintern beißen können. Aber dazu kommen wir noch.
Komischer weise war ich an diesem Tag ruhig. Viel ruhiger als zuvor. Ich wunderte mich irgendwie über mich selbst. Es gab sogar Momente an diesem endlos langen Tag, da wünschte ich mir, ich könnte in die Zukunft schauen oder die Zeit beschleunigen.
Immer dann wenn man was wichtiges vor hat, schleicht sie träge an einem vorbei. Und den Moment, das Ereignis, oder was auch immer, vergeht dann viel zu schnell. Gerade das will man festhalten in allen Augenblicken. Doch das gelingt einem nie. Alles was bleibt, sind Erinnerungsfetzen, die trübe am Rande der Erinnerung herumziehen.
Am Freisinger Bahnhof holte ich mir trotzdem meinen Milchkaffee mit Vanillegeschmack. Karamell und Haselnuss schmecken mir einfach zu künstlich. Am Geschmack erkennt man schon, dass die aus der Retorte kommen.
Wir fuhren bis München HBF. stiegen in die U-Bahn um und ich lieferte Youki bei den Mädels ab. Vorher rief ich noch mal an, um zu hören ob beide denn schon wach sind. Waren sie. Wir verließen die U-Bahn nach einigen Stationen und liefen am Kira’s Futtershop vorbei. Die Attraktion für jeden Death Note fan.
Und Dackel, Schildkröten. Wellensittiche und was da in den Wohnungen gewollt noch so kraucht und lebt neben einem Homo Sapiens Sapiens.
Bei den Mädels wollte ich mich erst gar nicht verabschieden. Und dachte die ganze Zeit:
Verdammt, Bridget, warum hast du nicht doch das Angebot deiner Chefin angenommen, auch heute frei zu machen? Doch in der Probezeit erlaubt man sich solche Ausreißer besser nicht all zu oft.
Verabschieden wollte ich mich irgendwie gar nicht. Wusste ich doch, was die drei nun machen würden. Reden bis der Arzt kommt.
Themen hatten sie genügend um sich zu beschnuppern. Das wusste ich schon vorher. Auch wenn Zadei mich fragte, wen lieferst du uns hier eigentlich ab? Da grinste ich nur fies und meinte, lasst euch doch Überraschen, wird sicherlich lustig. Ich gab auch noch meinen ‚USB Stick weiter mit dem Hinweis, der Anime ist mistig, aber die Nachschau. Haltet die Großpackung Taschentücher bereit, wegen Pipi ausn Augen wischen vor lachen.
Ich schaffte es dann doch mich los zu eisen. Kam natürlich zu spät. War mir aber Wurscht.
Komischer weise konnte ich mich dann doch ganz gut auf meine Arbeit konzentrieren. War sogar etwas durchwachsen die Arbeit. Ich wollte eigentlich endlich meine Liste fertig kriegen. Doch irgendwie war ich den Tag nur unterwegs bzw. wurde ständig mit anderen Dingen unterbrochen.
Ich ließ sogar meine Jungs zum Essen alleine gehen, auch wenn die Tischplatte kurz davor stand von mir angefallen zu werden. Wusste ich doch, dass wir, wenn mich die Mädels um 2 abholten erst mal zum Sushi gehen würden. Oder irgendwas nahrhaften. Es war mir wurscht, wumpe und völlig egal. Nur kein Fast Food.
Um Punkt ein Uhr läutete mein Telefon:
Zadei, kannst du nicht schon jetzt Feierabend machen? Ich sah mich in der Menge um, die gerade in meinem Büro stand.
Nein, geht gar nicht. Um 2 bin ich fertig.
Was machen wir denn so lange? Geht doch in die Cafeteria.
Äh, und wo ist die?
Hm, ihr müsst da und da hin und, wisst ihr was, ich komm selbst schnell runter.
Ich scheuchte alle schnell ausm Büro raus, mit dem Hinweis, dass ich in 5 Minuten wieder da bin.
Ich hechtete die Treppe runter. Raus und da sah ich sie schon alle drei stehen. Schon mit T-shirt, aber ohne Hasenöhrchen.
Ich brachte sie zur Cafeteria. Empfahl den Kuchen und ging schnell mit dem Hinweis weg, dass ich in einer Stunde wieder komme.
Dann wurde es noch kurz hektisch. Und die Stunde verging wie im Fluge. Ich schlich mich dann noch auf Klo und zog das T-Shirt an. Zeigte es noch meiner Kollegin, die meinte, sie finde cool was wir machten.
Ja, denn wir wollen, dass Gackt nebst Band wieder kommt.
Auch wenn wir sie bis dato noch nicht live gesehen hatten, sondern noch DVD´s und Berichte auf diversen Seiten und von einem Freund, der extra quer durchs Land gefahren war, um sie zu sehen.
Also ging ich in die Cafeteria runter und holte meine Freundinnen ab, die mich schon halb anfielen, HUNGER!
Gut, bevor sie die Möbel anknabberten, machten wir uns doch lieber auf den Weg irgendwas zu Essen ein zu werfen.
Da ich am Tag vorm Konzert schon mal durch die Gegend ging, und Ecken auftat, die auch noch keiner meiner neuen Kollegen kannte, gingen wir also zum Ostbahnhof zurück und fast bis zum Rosenheimer Platz vor. Zadei und Angeal Kun hatten beide Mörderschuhe an. Und ich so, meint ihr wirklich, dass ihr damit das Konzert überstehen wollt?
Beide nickten tapfer. Ich erkundigte mich auch, ob sich die drei denn gut verstanden hätten. Bekam ich zur Antwort, also um den Mord- und Todschlag sind wir noch drum rum gekommen, brauchte ich einen Moment um zu verstehen, dass sie mich nur auf den Arm nahmen. Bei meinem elefantösen Gewicht war es mir eh ein Rätsel wie sie das geschafft haben.
Also wir weiter auf Futtersuche. Nein, kein Döner. Also auf zum Sushiladen, wie gesagt, wir gingen fast bis zum Rosenheimer Platz vor. Doch der Laden war klein und genau richtig für uns. Es gab neben Sushi auch noch Ramen und Gyozas im Angebot. Und andere Dinge, die mir grad entfallen sind.
Wir aßen lautstark unser Essen. (So, und weil ich mich grad selbst verschrieben habe, welches ich nicht vergessen sollte zu erwähnen, da das RS- Programm auch nie erkennt, stand da eben aasen.) Gut, wir stürzten uns also wie ein Rudel weiblicher Hyänen auf das Essen und schlangen es gierig runter. Zwischendurch redeten wir über Gott und die Welt. Wobei unsere einzigen Götter heute ziemlich japanisch waren und auf die Namen GACKT, Chachamaru, You, Jun-ji und Chirolyn hörten. (Verdammt, ich muss meinem PC endlich beibringen, dass er mir keine doofen Ersatzwörter hier angibt.) Mit anderen Worten, wir waren wieder beim Hauptereignis angelangt.
Irgendwann erfuhren wir auch, dass die Jungs an der Halle angekommen waren. Wir schaufelten also das Essen in uns rein,
Wir bezahlten und machten uns auf den Weg, die ganze Strecke wieder zurück auf uns zu nehmen. Aber wir hatten was im Magen. Man gut, dass wir uns für Sushi entschieden hatten, denn bei den Temperaturen stand uns sicherlich ein heißer Abend bevor. Wir recht ich damit hatte, zeigte sich dann schon bald. Und wie aufgeregt ich im Grunde immer noch war, erfuhr mir unterwegs in der Tatsache, dass ich blöde Kuh etwas sehr wichtiges auf Arbeit vergessen hatte, mein Handy. Nachdem wir über die eine Straßenkreuzung nicht durften, hatte ich son blödes Gefühl in der Magengrube, ich habe irgendwas vergessen, aber was?
Also hielten wir an der einen Bushaltestelle an und ich sah noch mal in meiner Tasche nach. Bat auch eine der Mädels mich an zu läuten. Als erstes fand Zadei ihr mobiles Telefon. Gut, selbst bei dem Autolärm hätten wir GACKT nicht überhören dürfen. Es gab nur einen möglichen Fundort, mein Büro.
Aber ich kann ohne mein Handy doch gar nicht leben. +schrei- und heulattacke+ Nein, so schlimm war es dann doch nicht. Wir gingen zum Veranstaltungsort. Und wurden erstmal wie doof angestarrt wegen unserer T-shirts. Die Hasenohren waren noch gar nicht ausgepackt. Ich sah gleich das Plakat, besser die Plakate, KREISCH! Ich will eins haben! Nur leider waren die so hoch angebracht, dass man gar nicht dran kam. Außerdem gibt es sicherlich drinnen welche zu kaufen.
Die Busse waren auch zu sehen. Und hier kommt mein Lied wieder zum Einsatz, welches mich seit dem Tag verfolgt, als ich die ersten Bilder sah:
Er hat einen knallroten Omnibus.
So, ich hab's nun geschrieben.
Je näher wir kamen, um so lauter wurde die Musik. Mir brauchte keiner erklären wer da spielte. Die Jungs. Und als ich die Stimme hörte, lief es mir eiskalt den Rücken runter. Erst da wurde mir bewusst, oh mein Gott, wir sind wirklich da. Es ist alles wahr. Kein Traum. Keine Wunschvorstellung. Null. Alles Realität,
Doch leider musste ich wegen dem Handy, welches ich Trollo vergessen hatte, zur Arbeit zurück. Ich rannte, als ginge es um mein Leben. Ich wollte unter keinen Umständen irgendwas verpassen. Unterwegs traf ich noch einige Verwirrte, die den Weg nicht fangen. Mein T-Shirt wirkte wie ein Magnet. Ich wurde mal wieder angequatscht und durfte (zum tausendsten Mal +Grummel+) den Fremdenführer spielen.
Am Büro angekommen (hust, ich glaub, Jungs, ihr seid sogar dran durchgefahren auf der Rückfahrt), war Gott sei Dank niemand auf dem Gang zu sehen. Ich also rein, und Bingo, Handy lag noch auf dem Tisch. Ich verwirrte Person hatte aber nun meinen MP3- Player übersehen, der immer noch in der Wand zum Aufladen steckte.
Doch dazu später. Ich rief Zadei an, weil ihre Nummer noch aufm Display blinkte. Hallo, erstes Buch Moses, ich habe mein Leben wieder gefunden. Oder so.
Also wieder zurück zur Location. Mit einmal hatte ich eine Traube von Leuten hinter mir. Und ich so, Gott, wie peinlich ist das denn? Gut, zu dritt ist es nicht so schlimm, aber alleine kam ich mir nun doch etwas doof vor.
Als ich den Bestimmungsort erneut erreichte, hörte ich sie immer noch spielen. Ja, wollen die denn noch vor dem Konzert alles durchspielen? Mir schien es so.
Ich suchte die Mädels. Und suchte und suchte. Und da, wo ich gar nicht hin sah, waren sie dann auch.
BRIDGET!
Ah, da waren sie also. Erst als wir drei Hasen wieder komplett waren, warfen wir uns ins Kostüm. Wir schossen noch Bilder von uns vor dieser einsamen Kastanie. Das einzige Grünzeugs, was da wuchs. Sie tat mir so leid.
Dann ging das Rätselraten los. Wo ist denn nun der Einlass? Da wo der komische Torwächter stand und überhaupt keinen Plan hatte, sicherlich nicht. Er zeigte nur auf zwischen den Toiletten. Wir begaben uns dahin und sahen dann auch eine Metalltür. Trotzdem kam uns die Sache sehr merkwürdig vor. Vermutlich mussten die Damen durch den Herrentoilettencontainer und die Herren durch den Damentoilettencontainer, die davor standen. Wer wusste das schon? Youki versuchte auszumachen wo denn nun die Gästeliste sei und ob Matthias irgendwo war.
Ich suchte immer noch das Mädel mit dem Buch. Doch ich fand sie nicht. Irgendwann tauchte dann Andy aus Österreich auf mit ihren Freundinnen. Sorry, ich und mein Namengedächtnis, +schämend in die Ecke stell+, wir waren noch nie gute Freunde. Wir umarmten uns ziemlich herzlich und je näher die Stunde des Einlasses kam, um so nervöses wurde ich.
Wir redeten über Gott und die Welt. Trafen neue Leute. Ich kramte mein Englisch raus. Und stellte mit einmal fest:
Wir werden gefilmt. Toll, ich schon wieder auf einer DVD. Dazu kam dann auch gleich der Fotograf von einem Magazin. Ich verstolperte mich total in meinem Englisch. +oh, wie peinlich ist das denn? WAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHH+ Ich hoffe, das landet nicht auf der DVD. Gut, ich mache mich gerne zum Horst, also immer drauf damit. Jedenfalls filmte uns der Typ mit seiner großen Kamera von Panasonic. Und ich weiß nicht wie es kam, doch mit einmal hatte ich im Kopf, Kamera, Fahne, Kamera, Fahne. Wenn der uns schon filmt, dann soll das bzw. die auch mit drauf.
Gut, ich fing also an meine Tasche zu durchwühlen. Da filmt der mich doch glatt dabei. Erst mal meinen Button mit der Aufschrift, +die hier nun nicht wiederholen werde+, und dann den kompletten Inhalt meiner Tasche, bis ich die vermaledeite Fahne gefunden hatte, die, wie sollte es auch anders sein, sich nach ganz unten durchgemogelt hatte. Ja, und weiß vermutlich bei der Herausgabe der DVD , was eine westliche Frau, die gerade von der Arbeit kam, alles in ihrer Tasche hat.
+headdesk deluxe+
Er filmte also die Fahne und ich wurde dann halb von Andy angefallen. Wah, auf Fahne noch unterschreiben will, muss. Nur leider hat, nachdem noch einige unterschrieben hatten, keiner mehr ein Foto von dem Teil gemacht.
Und die Typen mit ihren Kameras sind, nachdem sie die Menge gefilmt hatten, aus unserer Ecke nicht mehr verschwunden. He, so toll sind wir nun auch nicht.
Dann wurde es immer dunkler. Und ich so, oha, schaut mal die dicke schwarze Wolke da drüben an, die ist mir nicht geheuer. Alle nickten.
Und ich hatte mit einmal DURST!
Meine automatische Zeitansage Angeal Kun teilte mir mit, dass es noch 10 Minuten bis zum Einlass waren. Youki kam wieder zurück, nachdem sie noch die restlichen Flyer und Visitkarten vom inoffiziellen Fanclub verteilt hatte, mit der Nachricht, alles klar, ich muss nur vorne meinen Namen sagen und ich bin drinnen.
Leider konnte ihr Freund nicht kommen, dem sie die Karte versprochen hatte. Und wir waren alle immer noch am rätseln, ob wir besagten Matthias kannten.
Immerhin kennen wir bei Mexx so ziemlich jeden von der Führungsriege. Und ich kenne beim Neo Tokyo nur den Max. Und irgendwen, mit dem ich mal 1 Stunde, oder länger, auf irgendeiner Connichi ewigst über Bands, Animes etc. geredet habe.
Pünktlich wie die Feuerwehr wurde der Einlass aufgebaut und wir stürmten vor. Gut, unsere Vermutung, es ginge durch die Herren.- bzw. Damentoiletten erwies sich als falsch. Doch wir lagen nicht ganz daneben. Nein, durch den Untergrund ging es auch nicht. Oder über Leitern. Nein, die metallene Tür, die wir komplett ausgeschlossen hatten in unserer Kalkulation war der Einlass. Es fing auch an zu tröpfeln und ich dachte nur so, jetzt aber schnell rein. Rechts war ein Menschenknäul. Links ging es etwas ruhiger zu. Also suchte ich noch meinen Tascheneumel raus, denn ich sah die Box, die Giftbox. Nachdem ich gesehen hatte, dass sie einem Mädel aus (glaube Russland, sicher bin ich mir nicht, da ich nur die zusammengefaltete Fahne sah), ihre Fahne nicht mit reinnehmen durfte, war mir klar, dass sie meine auch abnehmen würden.
Rechts war ein riesiger Tumult. Die Leute schupsten, drängelten. Und ich dachte, ne, das wird nichts. Ich warf meinen Blick wieder nach links und bin dann zusammen mit Angeal Kun nach dort hin abgewandert. Denn da herrschte geordnete Einigkeit dadrüber, dass wir alle reinkommen.
Und wieder wurde meine Tasche gefilmt! Und hätte ich gewusst, dass ich meine Cam zwar mit reinnehmen durfte und das es eine Garderobe gab, dann hätte ich sie doch mit genommen. Doch aus keinem der Pläne, oder auf der Webpage, ging hervor, dass die eingezeichnete Garderobe sich nicht nur auf die Künstler bezog, sondern auch auf uns.
Drinnen sahen wir uns um. Vor der Bühne standen sie schon ziemlich gedrängt. Und nachdem Zadei, die einen Wutanfall hatte, weil sie rechts durch ist, und keiner der Ordner die Menge mal zusammengeschrien hat, doch sie konnte es, einigten wir uns dadrauf, wir bleiben hier hinten. Und damit in der Nähe der Bar, die wir gleich belagerten. Ich hab den halben Liter Wasser noch nicht mal gemerkt, so ausgedörrt war ich. Vermutlich hat man die Dampfwolke vor unseren Mündern gesehen.
Irgendwann trudelte auch Youki ein und wir entschieden uns, Kampf dem Merchandising.
Lange Schlange, die sich recht schnell auflöste. Einiges gab es gar nicht mehr. Ich wollte unbedingt ein Plakat haben. Doch null, nada, niente. Kein Plakat mehr zu sehen. Und ich so:
NEEEEINNNN! Ich hab von Miyavi ein Plakat mitgebracht. Von An cafe. Ich will auch eins von GACKT. Immerhin sieht er da drauf so ultra sexy aus. +Sabber+ doch, aber, keine Plakate mehr da. +schluchz, flenn, einem Nervenzusammenbruch nahe+
Als wir endlich vorne waren und noch mehr von der noch vorhandenen Ware sahen, sah ich auch endlich ein bekanntes Gesicht, Max, Ich rief seinen Namen. Doch Max sah und hörte gar nichts. Gut, bei dem Gedränge war das auch kein Wunder.
Vorne angekommen, wurde ich durch die Gegend geschupst. Ich hatte mit einmal genau das, was ich am meisten hasse:
Platzangst.
Das hier gleich umkippen werde.
Ich hier nie wieder rauskomme
und
das ich deswegen das Konzert verpassen würde.
Ich sagte irgendwem, ich geh weg, bringt mir doch bitte ein Fotobuch wenigstens mit.
Ich drängelte mich durch die Massen frei und stand dann am Eingang. Mir war schlecht und ich brauchte frische Luft. Ich hasse dieses Getue einfach. Wie eine Horde wildgewordener Affen.
Dann sah ich Youki wieder und ich setzte mich zu ihr.
Als Zadei von ihrem ersten Beutezug wieder kam, hatte sie mein Fotobuch vergessen. Egal. Ich lieferte meine Tasche an der Garderobe an, steckte den Zettel weg und meinte, guck mal, die Schlange vorm Verkaufsstand ist nicht mehr so lang. Ich hatte genau noch 15 Euro einstecken, der Rest war in meiner Tasche verstaut. Egal. Mehr wollte ich auch nicht.
Wir hatten ein eigenes T-Shirt. Ich weiß nicht von wie vielen wir wegen eben diesem T-Shirt angelabbert wurden. Am Einlass, oh, wo habt ihr das her? Wie seid ihr denn darauf gekommen? Oh, hätte ich doch auch diesen Einfall gehabt.
Trotzdem einige schon vorher schrieben, dass sie so ein T-Shirt machen würden, habe ich niemand anderen mit einem gesehen. Kann sein, dass auf anderen Konzerten noch welche damit rumrannten, aber bei uns in München sah ich niemanden mehr.
Jedenfalls kann ich dazu nur eins sagen:
lasst, Angeal-kun. Zadei und mich niemals einen im Tee haben, wir brühten dann immer so was aus. Grundidee kam, glaube ich, sogar von mir. Der erste Entwurf auch, den Rest haben die Mädels gemacht. Dazu kam noch einen wirren Einfall beim Aussuchen der T-Shirts, die ich euch nicht präsentiere, denn das ist unsere doofe Idee und bleibt es auch.
Zurück zur zweiten Runde Einkaufsschlacht am heißen Buffet.
Dieses Mal schaffte ich es bis zum Tresen und konnte schon die Schweißperlen auf Maxs Stirn einzeln zählen, als mir son doofes Weib ihren Ellenbogen in die Rippen stieß. Ich bekam fast keine Luft mehr und mir verging so richtig die Lust mit einmal auf das Ganze hier.
Toll, sollten sie doch das Heft behalten. Doch halt, ich habe jetzt nicht schon zweiten Mal Angstzustände wegen diesem Heft ausgestanden, nur um mich von so einem blöden, immer noch, pubertierenden Weib ausbremsen zu lassen, dass die Worte Entschuldigung und es tut mir Leid noch nicht mal mit der Muttermilch aufgesaugt hatte. Die klügere Kämpferin zieht sich zurück und drückt ihrer Freundin, die sich bis zum Verkäufer durchgekämpft hatte, das Geld in Hand mit den Hinweis:
„Zadei, du weißt, was du damit tun musst.“
Sie nickte mit einem ernsten Gesichtsausdruck und erfüllte ihre Mission.
Ich ging wieder zurück zur Tür und schnappte zweimal laut nach Luft. Wir sahen uns wieder und sie parkte dann ihre Tasche an der Garderobe, nur mit dem nötigsten Kleingeld ausgestattet.
Die Zeit bis zum Auftritt verging wie im Fluge. Manji tauchte auf. Ich wusste, er geht auch nicht in die Menge, zusammen mit einem Glas Bier in der Hand. Ich machte ihn mit den Mädels bekannt.
Die Halle hat einen wunderbaren Vorteil. Sie ist in drei Etagen aufgeteilt, die bis zur Bühne hinabfallen. Also waren wir in der hintersten Ebene quasi auf Augenhöhe mit den Musikern. Was mir nun doch irgendwie gefiel. Und wir hatten hier Platz uns richtig auszutoben. Denn dafür waren wir ja hier. Party bis der Arzt kommt.
Ich wusste nicht wo Andy und ihrer Freundinnen abgeblieben waren. Doch wir standen hinter der Technik. Und fanden uns links und hinter zwei Nilpferden in den hässlichsten Kleidern, die ich je gesehen hatte, wieder. Gerade bei den Ausmassen der Mädels fühlte ich mich mit einmal schlank und gerade zu elfenhaft zart. Ich habe nichts gegen dicke Menschen. Im Gegenteil. Doch ab einer bestimmten Kampfgewichtsklasse überlege ich mir doch was ich an ziehe.
Ich brauchte nichts sagen, Angeal-kun. Zadei und ich mussten spontan an den Dante von der Animuc denken, der sich anscheinend nicht durch die Hölle gekämpft hatte, sondern gegessen.
Sofort waren wir wieder beim bekannten Thema angelangt, das da hieß:
Also manche sollten sich echt überlegen was sie tun, bevor sie dieses Cosplay anziehen. Nur gerade diese Leute wissen es nicht.
Was mich zu dem aktuellen Problem zurückbrachte:
ich sah nichts von der Bühne. Kam noch der 2,50m Mann dazu, der direkt neben ihnen stand. So bekam ich nur an dem Gekreische und die einleitenden Worte mit, dass es endlich los ging. Durch die Moppelmopsgang sah ich noch nicht mal die Band auf die Bühne gehen bzw. GACKT himself. Verdammte Scheiße! Also versuchte ich es erst nach links. Noch schlimmer. Dann nach rechts und bingo, freie Sicht auf die Bühne. Ich stand genau auf Augenhöhe mit Chachamaru. Da ich schon aus einem Selbstversuch wusste, dass ich meine Ohren verlieren würde, nahm ich sie ab und dachte, toll, und nun?
Also nahm ich sie in die Hand und schwenkte sie im Takt mit. Der Auftakt zu diesem Konzert war mies. Doch dann wurde es immer besser. Ich konnte endlich die Jung sehen. WAH! GACKT sah genauso aus, wie man es von den Bildern kannte. Chacha mit seiner wallenden Mähne und den Locken sah einfach nur süß aus. Und You sah wirklich aus, als hätte man ihn vorher erst in die Steckdose fassen lassen. Von Jun-Ji sah ich null von meinem Platz aus. Trotz seiner nicht zu übersehenden Feuermähne, die mich immer an einen bekannte bayerische Kinderfigur, oder besser Kobold, mit dem Namen Pumuckl erinnert. Hust. Nur das Pumuckl einen kompletten Rotschopf hat. Von Chirolyn sah ich leider nur ab und an was. Fragt mich bitte nicht nach der Reihenfolge der Lieder. Ich kan mir so was nie merken. Ich will Party haben und Namen sind dann für mich Schall und Rauch.
Als erstes fiel mir auf, GACKT geht es gar nicht gut. Er sah, trotz Make up, genauso aus, wie ich, wenn mich der berühmte Münchner Föhn mit seiner Hammerkeule erschlug und mich zu Boden schickte. Ich ahnte schlimmes.
Bitte gebt ihm ordentlich was zu trinken, flehte ich innerlich und Magnesium on mass. Inzwischen haben sich die Mädels zu mir durchgekämpft. Zadei und Angeal-kun standen hinter mir und tanzten im Takt mit. Wie wir im Laufe der Zeit mit bekamen, wurden beobachtet. Vorn vorne und von hinten. Hinter uns stand schon wieder der Kameramann rum und filmte dieses Mal mit einer kleineren Kamera die Meute. Youki stand genau im Blickfeld von GACKT und wedelte mit ihrem Fächer rum. Als würde sie das Ganze gar nicht interessieren. Doch das tat es. Sie mag es nur nicht so mit zu machen, wie wir es tun. Party pur. Daneben Manji in ähnlicher Pose wie sie. Nur ohne Fächer. Ab und an bin ich zu ihnen hin. Doch Unterhaltung sieht anders aus. Selbst brüllend konnte man sich nur schwer verständlich machen.
Irgendwie schaffte ich es dann doch auch zu Max hin. Wie geht's. Gut, und selbst? Party. Er sah auf jeden Fall besser aus als vorher. Wir redeten nicht viel miteinander.
Ich sah dann nur noch seinen Kollegen. Innerlich dachte ich nur, du kennst das Gesicht. Woher nur? Ich grübelte nicht lange weiter. Wir drei tanzten wie blöd im Takt mit. Klastschen im Takt mit. Wedelten wie doof im Takt mit den Armen mit. Schrieen. Und ich stellte fest, dass ich die Lieder problemlos mitsingen konnte, aber nur, wenn GACKT auch sang. Ich stellte auch fest, dass meine Konzentration nachließ. Ich war durchgeschwitzt bis auf die Unterwäsche. Als GACKT sein Hemd auszog, hatten wir mal wieder das Nachsehen hinten. Toll. Aber ich hasse nun mal Menschenmassen.
Und, ich sagte doch, dass wir von vorne beobachtet wurde. Und wir beobachteten zurück. Mit einmal winkte Chacha uns nach vorne. Und ich winkte zurück, nein, Danke, aber ich habe Angst in der Masse, ich winkte ihn aber zu uns. Da fing er an zu lachen. Doch mit einmal beobachteten sie uns alle. Und ich so, in einer kleinen Pause, sag mal, Zadei, während sie an einem Wasser nuckelte, von dem ich auch trinken durfte, danke, das hat mich gerettet, kann es sein, dass die nur uns anstarren?
Ja, warum wohl, dreh dich mal um? Und da stand der Kameramann von vorhin wieder.
Dazu kam noch die Technik.
„Mädels, wir stehen mal wieder goldrichtig.“
Oh ja, ich luchste dann auch noch dem Kameramann seine Flasche Wasser ab. Domo arrigatou gozaimasu, hontoni. You saved my life. +deep bow+ Ich hatte son Durst. Und, he, wir in den hinteren Reihen bekommen nie das ab, wie ihr da vorne. Gemeinheit! Ich fordere Gerechtigkeit für alle! Sie war zwar nicht unterschrieben, aber egal. Ich hatte wenigstens doch noch eine Trophäe. War zwar nicht von einem der Jungs angenuckelt wurden, aber egal. Beim nächsten Mal vielleicht. Werft die Falschen doch auch mal zu uns!!!!
Schon komisch, hier als Randbemerkung, ich sah auch einige von der Crew, die ich nur von den DVD's kenne. Irgendwie kommt mir das ganze immer noch ziemlich surreal vor. Und ich frage mich ständig, hab ich es wirklich erlebt, oder bin ich in einem wunderschönen Traum gewesen?
Randbemerkung Ende
Ich tanzte wie wild mit und Zadei schafft es wirklich mich in den blödesten Momenten so ausm Konzept zu bringen, dass ich sogar bei einem ernsten Lied die Kontrolle verliere und laut lachen musste.
Bei Mind Forrest, welches ja nun komplett auf Englisch gesungen wurde, Respekt, Mr. GACKT, great, versteht sie mitten in den Refrain rein, wie Tanten im Bett? Sie teilt mir das mit, und ich hör beim nächsten Refrain genau das gleiche. Sorry, Jungs, ich weiß, wir haben euch vielleicht etwas irritiert. Doch wenn sie mir mit so was kommt, ist alles vorbei bei mir. Ich musste so laut Lachen. Was alles hätte passieren können. +oh gott oh gott oh goo+ Gut Phantasie, tritt beiseite, hier geht es um Fakten, Fakten, Fakten. Und nichts als die Wahrheit.
Bei Flowers, +ich wusste es schon vorher, daher hatte ich meine Taschentücher auch an der Frau gelassen+ kamen mir die Tränen. Einer der vielen Lieder, die bei mir immer auf die Tränendrüse drücken *oh, ne, ich hör das grad beim Schreiben, was fürn blöder Zufall+ +schluchz. Man reiche mir die megaultragroße Packung Taschentücher. +schneuz++tröt++flenn+
Yes, G san and co, you are all irreplaceable flowers. +schneuz+
Das Konzert zog sich in die Länge und ich wollte irgendwie nicht, dass es endete. Ich war völlig von den Socken als Mind Forrest kam und ich feststellte, oha, GACKT ging es gar nicht gut. Ich hatte noch nicht mal ganz mitbekommen, dass er runterfallen war. Denn mein Standort wechselte öfters. Auch wenn es bei uns langsam leerer wurde. Einigen ging es gar nicht gut. Die Hitze war unerträglich. Man gut, dass wir noch an der offenen Tür standen.
Nun ja, einige wurden auch rausgezogen, weil sie illegal gefilmt hatten.
Sie verabschiedeten sich irgendwie. Ich wusste, das konnte es noch nicht gewesen sein. Mit einmal fing die Moppelmopsgang links neben uns laut auf den Boden zu stampfen. Wer machte mit? Natürlich wir alle. Sogar die, die auf den Sitzbänken wie doof mit feierten. Mit einmal wurde daraus, im Takt dazu gestampft, YFC. Die in der Masse machten fast gar nichts. Nur wir alten Tanten wieder.
Ich glaub, wenn sie nicht wieder rausgekommen wäre, wären wir hinter die Bühne gestürmt, ganz sicher. Auf der einen Seite wollte ich sie wieder sehen, doch auf der anderen wusste ich, GACKT ging es nicht gut.
Er hat, trotzdem man sehen konnte, dass er in einem schlechten Zustand war, die beste Show abgeliefert, die ich seit langem gesehen habe. Wenn nicht sogar die beste. Von einer Bewertungsskala von 1-10 (und 10 ist die Höchstnote) eine glatte 10 mit Sternchen.
Dann kamen alle wieder und wir schrieen, ohne Absprache, YFC. Zadei meinte vorher, du, die werden ihn nun hinter der Bühne nehmen, zu Boden drücken und ihm hoffentlich endlich mal was zu trinken einflössen, was sich Isostar nennt.
Ich so, na hoffentlich. Bei seinem Job, und dem Trainingsprogramm, kommt er einem Höchstleistungssportler gleich. Aber er isst wie ein Spatz. Und trinken? Nur Wasser. Sehr wenig.
Und da wunderst dich noch, wenn's ihn aus den Latschen kippt.
Wir hatten wieder ein Thema gefunden, was uns schon eine Weile aufregte.
Einwurf
Sehr geehrter GACKT-San,
der Basabi GACKT Verehrungsclub München, mit der Sektion Leipzig, hat eine fürchterliche und dringende Bitte an Sie:
Schlafen, Essen, Trinken.
Und vor allem, bitte bitte, machen Sie endlich mal einen Monat Pause. Denn wir wissen, was Sie in letzter Zeit von den Beinen haut. Doch ich denke, im Grunde wissen Sie es selbst.
Wir machen uns Sorgen. Und wir schätzen Sie so ein, dass sie nicht wollen, dass wir, Ihre Fans, sich Sorgen um Sie machen. Sie brauchen niemanden mehr was beweisen. Denn das tun Sie mit jedem Lied. Mit jedem Auftritt und mit allem was Sie tun.
Wir wollen Sie noch länger bei uns haben. Als Musiker. Vorbild. Und ja, als Schauspieler. Denn Sie sind ein verdammt guter geworden. Wir wissen das schon lange. Nur der Rest der Welt ist das noch nicht klar geworden.
Damit sie Sie auch endlich kennenlernen soll, piano, onegaishimasu.
+deep bow+
Ende des Einwurfes.
Sie kamen zurück und wir feteten weiter, als wären sie nicht weggewesen.
GACKT sah immer noch nicht gut aus. Ich machte mir ernsthaft Sorgen. Und wenn es ihm nicht so mies gegangen wäre, hätte er sicherlich noch weiter gemacht.
Als sie sich nun endgültig verabschiedeten und GACKT sein x-ten deutschen Satz heute Abend vom Stapel ließ, +ich liebe Euch alle+, war ich den Tränen nahe. Ich wollte nicht das es aufhörte. Ich wollte sie nicht gehen lassen, Ich war einfach immer noch zu aufgewühlt. Ich hätte am liebsten alle fünf eingefangen und mit zu mir nach Hause genommen. Ich weiß, das ist kindisch, doch ich wollte es. Ich wollte nach vorne, alle fünf durch knuddeln. Und nie wieder gehen lassen. Ich schrie bald noch lauter, als vorher, YOU Kun, +sorry, aber er ist jünger wie ich+, Jun-ji, GACKT, Chachamaru, Chirolyn!
Während alle anderen nach GACKT schrieen, schrie ich alle fünf an. Erst als Chacha ganz nach oben auf die Bühne stieg und sich vor uns verbeugte, wurde mir klar, das war es. Aus, Schluss, die kommen nicht wieder raus. Alle bleiben noch stehen und ich sagte nur zu den anderen:
das wars dann. Wir können gehen.
Ja, lass uns gehen, denn GACKT hat schon das Geld eh schon aus der Tasche gezogen.
Mal wieder.
Genau, mal wieder.
Wir gingen zur Garderobe und ich musste beim Herausziehen meines Zettels feststellen, oha, den konnte garantiert niemand mehr lesen.
Super. Also ging die Suche nach meiner Tasche los. Schwarze Ledertasche gab es ja auch nicht wenige. Nein, überhaupt nicht.
Nach 5 Minuten Suchen fand die Garderobiere, mit der ich mich vorher unterhalten hatte, und sie zu mir sagte:
Wow, ist er das?, auf mein T-Shirt deut*,
Oh, ja , das ist er.
Wow sieht der gut aus.
Und ich so: Dann warte mal ab wenn er da ist.
Ich bekam also endlich meine Tasche und wir traten nach draußen in das schlimmste Unwetter seit Jahren. Wir wieder zurück. Der Typ vom BRK grinste uns an und wir warfen drinnen alles in die Taschen, was nicht Niet- und Nagelfest war. Alle hatten eine Jacke dabei, nur wer nicht? Richtig, ich.
Ich nur mein T-Shirt von der Arbeit übergeworfen, dann meinen Regenschirm rausgesucht und raus. Wieder den Mächten der Natur überlassen. Beim Raugehen sah ich auch, dass der Karton mit den Gifts immer noch im Regen stand. Und ich denk noch so, he, kann nicht einer von diesen Eumels den mal rein tragen? Also echt. War ich froh, dass ich wasserfeste Stifte rausgesucht hatte. Ob es der Tascheneumel aber überlebt hatte, wusste ich nicht.
Und weiß es immer noch nicht.
Jedenfalls waren wir dann an den besagten Containern durch. Eine Windböe und ich hatte mal einen Schirm.
Die Kraft des Windes riss empfindliche Teile auseinander, und davon, und mir war klar, scheiße, nun wirst du richtig nass. Doch als ich Zadei und Angeal-Kun ansah, sah ich, dass selbst ein Schirm gar nichts brachte. Der Wind brachte den Regen aus allen Richtungen zu uns.
Selbst von unten.
Youki meinte zu uns, komm lass uns zu den Bussen vorgehen. Okay, nass waren wir eh schon. Manji tapperte hinter uns her. Und wir sahen, dass wir nicht die einzigen Tapferen waren, die dort ausharrten in stürmender Nacht. Der Kameramann war wieder da und wir landeten schon wieder auf Band. Nun ja, nachdem man mich auf irgendeiner An Cafe DVD von hinten zusammen mit Kiba wie doof durch die Gegend hüpfen sieht, war das nun auch egal. Oder mein Auftritt bei irgendeiner FCB Feier aufm Marienplatz. Sieht man mich mehrfach im Vordergrund rumstehen. Mit meinem Sonnenbrand, den ich mir den Tag einhandelte.
Wir kamen genau richtig. Ich stand in der zweiten Reihe und wusste, na Klasse, ich bin einfach zu klein für diese Welt.
Die Jungs ließen auch nicht lange auf sich warten. Immer wenn ein Regenschirm kam, hieß es, Achtung, Mädels, es wird interessant. Zuerst kam Jun-Ji, der uns verblüfft anstarrte. Leider ist das Bild von Youki nichts geworden, man sieht nur einen roten, verwaschenen Haarschopf. Er war ziemlich schnell weg. Dann kam Chirolyn und der hat uns noch nicht mal einen Blick gegönnt. +hmpf+. Gut, vermutlich hat er auch nicht damit gerechnet, dass irgendwelche Verrückte, genau wir, uns da auch noch hinstellen würden.
Dann kam eine Weile gar nichts. Ich konnte endlich mal das Wasser aus meinem Gesicht wischen. Irgendwo hatte ich auch noch Taschentücher, die, sicher verpackt in der Plastikhülle, noch halbwegs trocken waren, während ich selbst schon triefte.
Der Dusch Das Abend. Fehlte nur noch das erwähnte Mittel und das Shampoo und ich hätte mir das Duschen echt sparen können, so kam das Wasser ungebremst vom Himmel und von allen Seiten.
Dann kam Chacha und er sah uns ziemlich überrascht an, he, die verrückten Deutschen stehen trotz miesem Wetter doch da. Tja, wenn schon, dann richtig.
Zadei berührte seine Hand und meinte dann so, ich habe ihn angetoucht.
Dann kam gleich You und ich glaub, ihm fiel auch die Kinnlade etwas runter, als er uns sah.
Zadei hatte auch hier das Glück ihn zu berühren.
Ich kam mir doch irgendwie blöd vor in diesem Augenblick.
Hätten wir die Hasenohren noch aufgehabt und hätte es nicht mehr ganz so stark geregnet, wären sie länger stehen geblieben.
Und wir unsere T-Shirts nicht verdeckt, dann sähe die Sache noch anderes aus.
Und endlich kam der Maestro himself. Sofort war wieder dieses hinterlistige Grinsen da und ich denk noch so, du hast sicherlich wieder was im Sinne. Und bingo, er ging so knapp an uns durch, dass Zadei, oder die mit den längeren Armen, ihn nicht berühren konnten.
Ja, ich hab´s ihm schon am Gesicht abgelesen, dass das nichts wird. Beste an der ganzen Szene war, dass ich fast nichts mehr sah, außer, dass die 3 Regenschirme, die ihn bedecken sollten, alles bedeckt haben, nur nicht seinen Kopf.
Youki hat Beweisfotos geschossen.
Wir wussten, so das wars nun endgültig. Doch mich packte es total. Ich schrie wie doof, egal ob mich jemand hörte oder nicht:
Sayonara, mina san. Domo Arrigatou. Come back soon. O-yasumi-nasai! See you someday in Japan!
Eigentlich völlig blödes Zeugs, was ich da von mir gab. Doch jetzt, mit dem Rückblick von einigen Tagen, sehe ich, es ist kein Blödsinn gewesen, denn ich empfand damals in diesem Moment so. Und, wenn ich ehrlich mit mir selbst bin, habe ich das immer noch in mir. Ich will sie Wiedersehen. Egal wo. Und zwar zusammen mit meinen Freundinnen.
Da er versprochen hat wieder zu kommen, würde er sicherlich massiven Ärger mit einer Meute Anhänger aus Europa bekommen, die ihn völlig aufgebracht in der Dearszentrale in Toyko belagern würden.
Allen voran der Basabi Club München, nebst Sektion Leipzig.
Ich sehe schon die Spruchbänder.
Nun ja, ich musste dann weggeführt werden. Nein, nicht weil ich nicht mehr laufen konnte, sondern weil meine Brille so voll Wasser war, dass ich durch sie nicht mehr durch schauen konnte.
Schon beim Warten auf die Jungs wurde beschlossen, dass wir bei den Mädels in M blieben, da wir klatsch nass unmöglich in den Zug steigen konnten. Gerade Youki konnte sich keine Erkältung leisten und ich auch nicht. War ich doch immer noch in der Probezeit.
Ich hackte mich also bei Manji ein und der führte mich dem Licht, besser, dem Ausgang entgegen. Dort waren noch mehr Gestrandete, die irgendwie noch zur Bahn kommen wollten. Wir entschlossen uns für ein Taxi. Manji verabschiedete sich. Der Sturm tobet über uns und die Taxizentrale ging nicht ans Telefon. Sprich, besetzt. Und wir saßen in der Warteschleife fest.
Ich legte meine Brille trocken und versuchte mir nicht auszumalen wie ich am Kopf aussah. Blickte ich aber um mich, sahen wir alle wie durchnässtes Strandgut aus.
Also passte ich ins Ambiente unter dem Eingangstor zu den Optimolwerken.
Endlich kamen wir durch. Und als wir das Taxi bestellt hatten, verfluchte ich mit einmal den blöden Busfahrer aus Berlin, der genau vor dem Eingang stand und uns fast einen letzten Blick auf die Jungs verwehrte. Wir schrieen noch einmal wie doof alle 5 Namen und mir wurde da schon klar, Bridget, du hast deine Stimmbänder überbelastet dieses Mal. Dabei warnte mir der Arzt damals nach der OP, dass ich das nicht mehr tun dürfte. Doch bei Konzerten vergesse ich das immer.
Beim Warten auf das Taxi stellten wir fest, dass es selbst unter dem gemauerten, ehemaligen Wärterhäuschen nicht trocken war. Der Wind trieb dicke Tropfen vor sich her und in unsere Richtung. War uns egal.
Wir waren eh schon nass bis auf die Knochen.
Dann sahen wir endlich ein Taxi mit Licht, und wir dachten, das ist sicherlich unseres. Also stürmten wir vor und besetzen das freie Taxi. Es war zwar nicht das von uns bestellte. Aber wer wusste schon, von wo das kam und wann.
Nach gut 5-10 Minuten Fahrt waren wir bei Zadei und Angeal-Kun angekommen und nach, ich weiß nicht wie vielen Stunden, endlich wieder einigermassen trocken. Wir waren alle 4 noch total aufgekratzt und wenn Zadei nicht sagte, so, nun ist Schluss, würden wir immer noch sitzen und debattieren.
Doch Schlaf sieht bei mir anders aus. Ich konnte nicht schlafen. Ich war immer noch mitten im Konzert. Und wollte immer noch mit schreien, tanzen und die Jungs anfeuern.
Außerdem schrieb ich schon halb meinen Bericht vom Konzert im Kopf. Alle Eindrücke und wenn ich mit Youki nicht das Zimmer geteilt hätte, hätte ich in der Nacht schon losgelegt mit Schreiben.
Gegen 3, oder so, muss ich dann doch eingeschlafen sein.
Wie heißt es so schön, Schlaf wird überbewertet.
Hier endet der Bericht vom Konzert.
Der andere folgt, wenn ich mein Gehirn wieder neu gestartet habe.
Nur so viel noch:
Sollten wir uns doch mal persönlich kennenlernen, und ich meine damit alle 5, gehen wir einen Saufen. Und ich ende dann doch am Laternenmast und singe schmutzige Lieder. Auf Japanisch und das rückwärts.
EDIT!
Ich habs Jun-jis Unterhose vergessen! Besser seinen Slip. *headdesk deluxe*
Bei der Verabschiedungszene, als alle vorne standen, stieß mich Zadei an und meinte so, du der Drummer trägt ja einen roten Slip, besser einen Tanga.
Ich guck natürlich in die Richtung. Und: Bingo.
Du, der verliert ja gleich seine Büx. (Hose auf bayerisch)
Oh, dann gehts hier aber richtig ab.
Als GACKT sein Hemd bei Lu:na auszog schrieen wir alle ganz laut, doch es machte mal wieder keiner mit:
Ausziehen!
Das beweist mal wieder, dass wir Weiber auch überall hinschauen. *errötend in die Ecke verkriech*
gackt concert munich