FanFiction Warmer Climate 8/? RPS

Aug 21, 2008 11:03

8. Kapitel

Der Laden ist zum Bersten voll und die Stimmung fantastisch. Die Jungs von der Band sind gut drauf und heizen so richtig ein. Wir stehen mit vier Mann hinter dem Tresen und kommen kaum mit Bedienen nach. Selbst das Tip ist nicht zu verachten, vor allem weil Derrick sich in den Pausen der Band dazu hinreißen lässt, seine Cocktail-Nummer zu bringen. Das heizt die Stimmung noch zusätzlich an, aber zu seinem Bedauern eher beim weiblichen Publikum.

Für meine nächste Order hole ich drei Flaschen Bier aus dem Kühlschrank und rocke nebenher ein wenig mit Derrick ab, der ebenfalls an den Kühlschrank muss und als ich mich wieder zur Theke wende, um die Getränke abzugeben, blicke ich in zwei leuchtend grüne Augen.

„Hey!“

Jensen hat es also doch noch hierher verschlagen! Und er ist nicht allein, denn direkt hinter ihm entdecke ich Jared, der fast alle um sich herum überragt.

Ich geb´ dem Kerl neben ihm die Biere und strahle ihn an, zu dumm, dass der Tresen und die Arbeitsplatte zwischen uns sind. Er ist viel zu weit weg.

Vor allem, weil ich seit zwei Tagen auf kaltem Entzug bin. Wir haben zwar täglich mehrmals telefoniert, aber in Natura ist er mir eindeutig lieber.

„Schön, dass du da bist.“ Ich muss ihn fast anbrüllen, weil die Musik so laut ist und der Geräuschpegel im Hintergrund ebenfalls. „Und? Was meinst du?“

Er sieht rüber zur Band und nickt anerkennend: „Die sind echt gut.“

„Sag´ ich doch.“

Hinter Jensen und Jared tauchen zwei weitere recht große Kerle auf und bahnen sich zielstrebig ihren Weg an die Bar. Der Dunkelhaarige klopft Jared auf die Schulter und plaudert mit ihm, was ich auf der Entfernung unmöglich verstehen kann, aber auch Jensen scheint beide zu kennen.

„Alex, das sind Mike und Tom, und… uhm, Jared kennst du ja schon.“ Der winkt und lächelt mir verschmitzt zu.

„Na ja, eher flüchtig.“, lächle ich zurück und schmeiße ein: „Hi Jungs!“ in die Runde, da ich eh nicht so weit über den Tresen reichen kann.

Eine quirlige, kleine Dunkelhaarige schiebt sich unter Jensen´s Arm durch und lächelt mich freundlich an und wartet sichtlich darauf, dass Jensen sie auch vorstellt.

Ich glaube sie damals ebenfalls auf Mack´s Party gesehen zu haben.

„Und das ist Sandy, Jareds Freundin.“

Uh, Jared´s Freundin, das ist allerdings interessant, ob sie weiß, das er mich angebaggert hat? Auf jeden Fall scheint ihm es nichts auszumachen, dass ich sie kennen lerne. Was bei mir an seiner Stelle definitiv der Fall wäre.

„Hi Alex! Jensen hat schon so viel von dir erzählt...“

Oh, hat er das? Jensen sieht ein bisschen ertappt aus, was Sandy nicht sonderlich stört, aber ich werde nicht darauf eingehen, da ich ihn vor seinen Kumpels nicht in Verlegenheit bringen will.

„Hi Sandy, freut mich auch.“

Ich glaube, das war Mike, der sich als nächster seinen Platz an der Bar sichert und mich, wie Prinz Charming auf der Pirsch, anlächelt.

„Hi, ich bin Mike!“, stellt er sich noch mal persönlich vor, eher er sich frech grinsend an Jensen wendet: „So Jens, das ist also die süße, sexy Frau die dich um den Verstand bringt, ja?!“

Was? Hey, was erfahre ich hier alles so nebenbei. Das kann ein ziemlich aufschlussreicher Abend werden.

Ich blicke Jensen fragend an, doch der giftet gerade in Jareds Richtung, der lachend in Deckung geht. „Jared! Verflucht! Du altes Waschweib!“

Sandy kichert amüsiert. „Keine Angst, die sind immer so. Ist nur Spaß!“

„Wir sind ganz harmlos.“, setzt Tom, der Dunkelhaarige mit dem Vollbart und den stechend blauen Augen, nach. Und ich bin sicher ich kenne den Kerl auch irgendwo her…

„Oh ja, das beruhigt mich jetzt ungemein.“, gebe ich zurück und um Jensen und mir weiter Peinlichkeiten zu ersparen, wechsle ich beiläufig das Thema: „Und was wollt ihr trinken? Bier?“

Die Antworten kommen fast einstimmig, nur Sandy fällt aus dem Rahmen mit einem Erdbeer-Daiquiri. Jared seufzt und stupst sie von hinten an: „Sandy, musst du immer irgendwelche Sonderwünsche haben?“

Sie sieht schmollend mit ihren braunen Kulleraugen zu ihm auf und der große Kerl schmilzt offensichtlich dahin.

„Oh, kein Problem. Derrick macht die besten Daiquiris die ich kenne und Erdbeeren haben wir auch an Lager.“

Das muss ich neidlos zugeben, Derrick´s Cocktails sind wirklich mit Abstand die besten, da komme ich nicht ran und auch an seine kleinen Tricks mit den Flaschen nicht.

Meine Fehlerquote beim Werfen liegt circa bei zwanzig Prozent und es würde einfach zu teuer, wenn ich mich da auch noch austoben wollte. Außerdem macht es jedes Mal eine höllische Schweinerei, wenn eine der Flaschen zu Bruch geht.

Sandy wirft Jared einen frechen Siehst-du!-Blick zu und er zuckt nachgiebig mit den Schultern. Die sind wirklich süß, die Beiden

Ich sag Derrick wegen dem Cocktailbescheid und kümmere mich um die Biere.

„Alle Achtung, Jens! Nicht schlecht! Wo triffst du nur immer diese Hammerfrauen?!“, höre ich Mike´s durchdringende Stimme im Hintergrund der Musik, als ich mich kurz zum Kühlschrank umdrehe.

Ich kichere, als ich aus den Augenwinkeln sehe, wie Jensen Mike den Ellenbogen in die Rippen stößt und ihn warnend anfunkelt, damit der die Klappe hält.

Dennoch weisen Jensen´s Wangen eine leichte Rotfärbung auf, als ich mich wieder zur Theke wende und mich beide mit Unschuldsmienen anlächeln.

Zu spät Jungs, ich hab´s längst mitbekommen! Selbst wenn nicht, wüsste ich, dass irgendwas im Busch ist, dafür sehen beide viel zu ertappt aus und Sandy´s verräterisches Kichern bringt jede Tarnung ins Wanken

Derrick kommt zu uns rüber und kredenzt Sandy ihren Daiquiri, wobei er völlig beiläufig Jensen begrüßt.

„Hi Jensen!“

Jensen sieht ihn an und überlegt kurz, eher er freundlich zurück lächelt und Derrick seine Hand hinhält. „Hey! Derrick? Richtig!“

„Richtig.“ Derrick schüttelt nervös Jensen´s Hand und wird rot. Puderrot. Ich habe ihn noch nie, wirklich noch nie so verlegen gesehen.

Tztztz, ich werde ihn wochenlang damit aufziehen müssen…

„Hast du nicht noch was anderes zu tun?“, frage ich scheinheilig und schenke ihm ein teuflisches Grinsen mit hochgezogener Augenbraue.

Ich kenne Derrick, der bleibt mir keine Antwort schuldig und klopft mir bei der Gelegenheit gleich mal verbal auf die Finger. Mich daran erinnernd, das es auch noch andere durstige Gäste gibt: „Du nicht auch?“

Womit er allerdings auch wieder Recht hat. Nachdem die Jungs versorgt sind, sollte ich mich wirklich wieder ums Getümmel vor der Bar kümmern, auch wenn es noch so verlockend ist, einfach hier bei Jensen zu bleiben.

„Wenn ihr was braucht, sagt ihr Bescheid, okay!?“ Jensen und Sandy nicken, der Rest ist von der tollen Band abgelenkt.

Derrick behält mich im Auge, als ich wieder anfange, andere Order entgegen zu nehmen. Manchmal frage ich mich echt, wer von uns der Chef ist!

Als die Band eine kleine, aber wohlverdiente Pause macht, wird endlich der Geräuschpegel etwas geringer und ich kann besser den Gesprächen vor mir am Tresen folgen, ohne dass die Jungs oder Sandy mich anbrüllen müssen.

„Hatte ich euch eigentlich schon von meiner neuen Freundin erzählt?“

Mike erntet teils mitleidige, teils amüsierte Blicke und Jensen kann einen sarkastischen Kommentar nicht zurückhalten: „Von welcher? Von dieser oder letzter Woche?“

Mike schnaubt verächtlich und rollte die Augen.

„Was soll das denn heißen?“

Jensen wirft ihm einen spöttischen Blick zu und Mike lenkt ein: „Ja schon gut… Die von dieser Woche.“

„Wusste ich´s doch! Das hätte mich jetzt auch gewundert.“

„Ach Jens, du weißt doch das Rosie alles mitnimmt, was bei drei nicht auf den Bäumen ist.“, wirft Tom lachend ein.

„Ich weiß! Das musst du mir nun wirklich nicht erklären! Ich kann mich noch lebhaft an Puerto Rico erinnern.“ Jensen zieht eine Schnute, während Mike übers ganze Gesicht grinst und Jensen auf die Schulter klopft: „Och, ich fand´s lustig!“

Doch Jensens Miene sagt alles andere als das, als er resigniert den Kopf über seinen Freund schüttelt.

„Zum Glück bin ich nicht auf deine bekloppte Idee eingegangen, ein Zweibettzimmer zu nehmen, wahrscheinlich hätte ich sonst die Woche am Pool geschlafen!“

„Pah, wenn du auch immer so spießig bist!“

Ich kenne Mike nicht, aber soweit ich der Konversation folgen konnte, ist er ein ziemlicher Weiberheld und der Urlaub war anscheinend absolut nicht nach Jensens Geschmack.

Und ich würde ihn niemals als spießig bezeichnen, bodenständig passt schon eher zu ihm. Vielleicht noch altmodisch, jedenfalls in manchen Dingen. Was nichts Schlechtes bedeutet in einer Gesellschaft, die viel zu schnelllebig geworden ist und vor allem, wenn man bedenkt in welchem Business er sich bewegt, ist es eher bewundernswert.

Und auf Puerto Rico werde ich ihn noch mal bei passender Gelegenheit ansprechen, so wie es sich anhörte, gibt´s da noch die eine oder andere lustige Story. Und aus Jensens Sicht ist es bestimmt noch unterhaltsamer.

Ich schaffe es immer mal wieder, mich zwischen dem Keepern abwechselnd mit einem der Fünf zu unterhalten, nichts Tiefgründiges, aber es ist nett und ich komme mit allen gut klar und ich hoffe, einen halbwegs guten Eindruck zu hinterlassen.

Sandy scheint mich in ihr Herz geschlossen zu haben, denn sie plappert mit mir freundschaftlich über Weiberzeugs, worüber die Jungs des Öfteren die Augen rollen. Ich frage sie irgendwann, wie lange sie und Jared schon zusammen sind und sie ist sichtlich stolz, als sie mir erzählt, dass sie es schon fast vier Jahre mit ihm aushält. Dabei kuschelt sie sich an ihren Großen und strahlt ihn verliebt an, was Jared ein bisschen irritiert dreinblicken lässt, da er sich gerade mit Tom und Jensen unterhielt und nicht mitbekommen hat, über was für ein Thema wir Weiber uns eben ausgelassen haben.

Jensen lässt mich kaum aus den Augen, obwohl er sich nebenbei auch angeregt mit seinen Jungs unterhält, treffen sich unsere Blicke immer wieder über der Theke hinweg und flirten heftig miteinander. Seinen Blicken nach zu urteilen, stört ihn die Entfernung zwischen uns ebenfalls...

Die Band hat wieder angefangen zu spielen und bringt die ruhig gewordene Menge wieder zum Toben, was komischerweise auch den Getränkeumsatz anregt und wir hinter der Bar haben wieder alle Hände voll zu tun.

„Alex!“ Derricks alarmierende Stimme reißt mich aus meiner Routine. Er deutet in Richtung Thekenende, wo sich gerade ein angeschickertes Girlie unter Pfeifen und Grölen auf den Tresen quält.

Oh nein, bitte nicht schon wieder!

Verdammt, was denken sich diese Kiddy´s dabei? Ich hasse das! Und ich hasse diesen verfluchten Film! Seitdem meint mindestens einmal im Monat irgendeine angetrunkene Tussi, sie müsste ihr fünf Minuten Berühmtheit auf meinem Tresen auskosten…

„Fuck!“

Die Fünf folgen meinem Blick und Mike grinst breit, als die Kleine wackelig und unbeholfen über die Theke in unsere Richtung tanzt.

Kein Wunder, bei dem Mini bieten sich nette Einblicke und Jensen wirft mir ein spitzbübisches Zwinkern zu, da das Mäuschen direkt über ihm steht und er nur nach oben schauen müsste, um einen Blick zu riskieren.

„Hey Schätzchen! Runter vom Tresen!“, brülle ich zu ihr hoch, doch die Kleine lächelt nur doof und tanzt weiter. Aber so schnell gebe ich nicht auf, vielleicht bekomme ich sie ja doch noch mit gutem Zureden runter.

„Hey! Ich mein´s ernst! Runter! Sofort!“

Von hier unten ist es leider schwierig, das Ganze unter Kontrolle zu bringen. Also gut, dann hilft nur noch eins...

Ich binde meine Schürze ab und schiebe mit dem Fuß den kleinen Tritt an die Arbeitsplatte, den wir Mädels normalerweise brauchen, um an alle Flaschen hinter uns an der Wand zu kommen und steige ebenfalls auf die Theke, was die aufgedrehte Menge nur noch mehr johlen lässt.

Die Kleine findet das lustig, würde ich wahrscheinlich auch, bei dem Alkoholpegel.

Aber ich kann ihr dann doch klar machen, dass ich keinen Spaß verstehe, vor allem nicht in ihrem Zustand und dass sie sofort runtersteigen soll.

Als kleine Überredungshilfe trinke ich noch einen Shot mit ihr, den Derrick uns hoch reicht. Auf einen Drink mehr oder weniger kommt es bei ihr sowieso nicht mehr an, der nächste Morgen wird bestimmt nicht sehr erfreulich für sie werden.

„Jungs, könnt ihr der Kleinen runter helfen?“

Da Jared der Größte ist, nimmt er ihre Hände und sie schafft es, einen der Barhocker als Stufe benutzend, sicher nach unten, wo sie Mike´s Arme auffangen und sie sich kichernd an ihn schmiegt. So leicht hat er es noch nie gehabt.

Ich warte, bis sie unversehrt unten angekommen ist, bevor ich ebenfalls meinen Abgang antrete, allerdings hinter die Bar.

„Nette Show!“, grinst Jensen. „Wusste gar nicht, dass du so herrisch sein kannst.“

Schade, dass er außer Reichweite ist, sonst hätte ich ihm jetzt ein paar verpult, aber so muss ein passender Spruch als Antwort reichen: „Oh, ich stelle nur ganz selten mein mobiles Strafkreuz auf. Hoffe du stehst drauf.“

Für einen winzigen Moment sehe ich ihn wirklich überlegen, ob ich das nicht doch Ernst gemeint haben könnte.

Später am Abend, als die Bar langsam leerer wird, beschließen auch die Fünf weiter zu ziehen. Jared und Sandy wollen zusammen mit Jensen noch was essen gehen, Tom will nach Hause zu seiner Frau, wie ich mittlerweile weiß und Mike trifft sich noch mit einer anderen Truppe, um die Clubs unsicher machen.

Es ist schade, dass sie gehen, vor allem, dass Jensen geht, aber ich kann es verstehen, wenn ich nicht bleiben müsste, würde ich mich auch verdrücken. Denn so langsam bleiben nur noch die Hartgesottenen übrig und ich muss mich demnächst dran machen die Betrunkenen nach Hause zu schicken, ehe die Sperrstunde einsetzt.

Zu viert war es eine Kleinigkeit, die Bar wieder in einen ordentlichen Zustand zu bringen. Cassie und Mara hatten sich um die Theke und den Arbeitsbereich gekümmert und Derrick und ich hatten die leere Flaschen und Gläser eingesammelt und den Müll zusammen gefegt.

Die Jungs von der Band waren noch so nett und haben, nachdem sie ihr Equipment und ihre Instrument verladen hatten, die Tische und Stühle zurückgeräumt und ich habe danach alle, einschließlich eines murrenden Derrick in den wohlverdienten Feierabend entlassen.

Ich muss nur noch die Lichter ausschalten und dann werde ich mich auch aufmachen. Gott, freue ich mich auf mein Bett. Aber vorher werde ich noch kurz unter die Dusche hüpfen.

Ich bin am Sicherungskasten und lösche die Lichter, als mein Handy klingelt und ich krame es aus meiner Hosentasche. Jensen.

„Hey Kleines, bist schon zu Hause?“

„Nein, aber ich bin schon fast auf dem Weg.“, wobei ich ein Gähnen unterdrücken muss.

„Kannst du mich trotzdem reinlassen?“ Reinlassen? Er ist doch nicht…

Ich gehe zur Ladentür und schließe auf und finde Jensen, der gerade sein Handy zuklappt und mich verschmitzt anlächelt. Was für ein verrückter Kerl!

Er kommt zwei Schritte auf mich zu, greift in den Bund meiner Jeans und zieht mich an sich für einen innigen Begrüßungskuss, den er mir noch schuldig ist.

Hm, wie habe ich es nur zwei Tage lang ohne ihn ausgehalten…

Meine Arme schließen sich um seinen starken Nacken und ich drücke mich fest an ihn, lasse ihn jede Rundung meines Körpers fühlen.

„Ich hab dich auch vermisst…“, lächelt er vergnügt, als er mich kurz von sich schiebt und die Tür zukickt, abschließt und mich dann mit einem listigen Lächeln hinter sich her zieht.

„Was hast du vor?“

„Da ist was, was ich den ganzen Abend schon machen wollte.“

Das trifft sich gut, da ist nämlich auch so einiges, was ich mit ihm machen will…

Jensen ist eindeutig in Spiellaune und ich folge ihm leise kichernd und neugierig darauf was er im Schilde führt. Er lotst mich vorbei an den Tischen und Stühlen, um den Tresen herum und hinter die Bar, dahin, wo Derrick den ganzen Abend seine Cocktails gemixt hat. Und als er mich da hat, wo er mich anscheinend haben will, zieht er mich mit einem Ruck an sich und küsst mich neckend, seine Hände umfassen meinen Hintern und er schiebt mich auf die Arbeitsfläche vor sich.

Ehe es mir richtig bewusst wird, landet mein Tanktop mitsamt meinem BH achtlos hinter mir auf dem Tresen und er macht sich am Bund meiner Jeans zu schaffen, geschickte Finger öffnen den Verschluss und er pellt mich aus dem störenden Stoff und lässt meine Schuhe polternd auf den Boden fallen.

Seine Hand streicht die Innenseite meines Schenkels hinauf und als sein Daumen sacht über den feuchten Stoff meines Slips streicht, entlockt er mir ein zitterndes Seufzen.

Ich versuche ihn zu küssen, aber er weicht mir geschickt aus, seine Augen sind dunkel und ein hungriges Glitzern spiegelt sich darin, das mich ganz nervös und gleichzeitig

heiß macht.

Jensen hat anderes im Sinn. Er greift nach einer der Flaschen neben uns, wirft einen kurzen Blick auf das Etikett und grinst zufrieden über seine Wahl. Er träufelt etwas von dem Likör auf meinen Brustansatz und die klebrige Flüssigkeit rinnt langsam zwischen meinen Brüsten über meine Haut, hinunter zu dem hellen Stück Stoff zwischen meinen Schenkeln, bevor er sich runter beugt und den süßen Alkohol von mir leckt.

Ich werfe den Kopf in den Nacken, bäume mich ihm entgegen, völlig ausgehungert nach seinen Berührungen. Er nimmt sich Zeit, küsst und leckt jeden Tropfen von meinen erhitzen Körper und bringt mich fast um den Verstand vor Wollust.

Voller Ungeduld greife ich fester in seine Haare und ziehe ihn unwirsch auf Augenhöhe. Seine Lippen glänzen feucht und ich küsse ihn hemmungslos, koste die Spur von Cocos-Likör auf seinen Lippen. Meine Beine kreuzen sich über seinen Hintern, lassen ihm kein Entkommen, als ich ihn hart gegen meine Mitte drücke, ihm nur allzu deutlich zeige, was ich will.

Und mit einen knurrenden Stöhnen bricht seine Selbstbeherrschung, vergessen sind seine kleinen Spielchen, er küsst mich wild und brennend und raubt mir jeglichen Atem, lässt mich erstickt an seinen Lippen wimmern.

Ich schiebe ihn unbeholfen von mir und versuche mit fiebrigen Fingern die Knöpfe seines Hemds zu öffnen. Ich brauche meine ganze Willensstärke, um mich darauf zu konzentrieren und kaue angespannt auf meiner Unterlippe, weil es nicht so schnell geht, wie ich es gerne hätte.

Jensen scheint meine missliche Lage erkannt zu haben, oder es geht ihm selber nicht schnell genug, denn er kämpft mit dem Verschluss an seiner Jeans und als er diese offen hat, zieht er sich das halb aufgeknöpfte Hemd über den Kopf und wirft es zu meinen Sachen auf den Tresen, eher er sich wieder zu mir beugt und meinen Mund stürmisch mit seinem erobert.

Seine Erregung drückt sich hart gegen mich und ich stöhne heiser in unseren Kuss. Eine Hand findet den Bund meines Slips, und zwei Finger stehlen sich seitlich hinter den Stoff und schieben ihn flüchtig beiseite, ehe er in mich sinkt, mich ausfüllt und mich Sterne sehen lässt…

Der Rhythmus in den wir verfallen, ist rau und hart, anders als die letzen beiden Male die wir uns geliebt haben, aber das hier ist auch nur süßer, heißer Quickie, ein Ausbruch angestauter Lust, gepaart mit spielerischer Unbeschwertheit. Und es dauert nicht lange, bis wir beide atemlos, aneinander geklammert zum Höhepunkt kommen.

Mein Mund liegt an Jensen´s Halsbeuge und ich atme seine Wärme, als sich mein Herzschlag langsam wieder beruhigt.

„Alles okay?“ Er sieht mich fragend an, seine Augen noch ein bisschen glasig und sein Atem holprig. Ich lächle benommen und nuschle meine Antwort unterbrochen von kleinen Küssen an seine Lippen: „Hm…, mir ging es…, nie besser.“

Außer, dass ich jetzt lieber mit ihm in meinem Bett liegen und dicht an ihn gekuschelt in einen post-orgasmischen Tiefschlaf fallen würde, anstatt mit dem nackten Po auf der kalten Arbeitsplatte zu sitzen.

„Lass uns sehen, dass wir hier raus kommen.“, liest er meine Gedanken und zieht sich zurück. Ich rutsche von der Arbeitsfläche und Jensen reicht mir meine halb umgekrempelte Jeans. Mit den Füßen fische ich nach meinen Schuhe, als ich die Jeans über meinen Po ziehe. Den BH lasse ich aus und streife stattdessen nur mein Top über, das stumpf an meiner Haut haftet und erst jetzt fällt mir auf, dass alles an mir klebt wie die Hölle.

„Bah!“

„Hm?“

„Ich klebe!“

Jensen grinst, aber nur, bis er sein eigenes Hemd überzieht und der Stoff ebenfalls unangenehm an seinem Oberkörper klebt.

„Ich auch.“

„Das geschieht dir recht. Aber…“, gebe ich mit einem verführerischen Lächeln zurück und meine Finger spielen mit den Rändern seines Hemds.

„…ich weiß, wie wir das ändern können.“

Wir fahren zu mir, erstens ist es näher und zweitens will ich ihn der Abwechslung halber in meinem Bett haben. Außerdem klebt meine Kleidung unerträglich und ist morgen absolut nicht mehr tragbar.

Unsere Klamotten sammeln sich in einem wilden Haufen vor der Badewanne und wir sind beide froh, dass wir das klebrige Cocos-Zeug abwaschen können.

Ich finde, diese ganzen kleinen, natürlichen Alltagssachen, wie zum Beispiel miteinander duschen sind fast noch intimer als Sex, da man den Blicken des anderen hilflos ausgeliefert ist und sich ihm vollkommen öffnet. Ihn in seinen privaten Raum eindringen lässt, ohne die Verklärung durch Leidenschaft und Sinnlichkeit, mit der man dem Partner beim Sex begegnet.

Bei Jensen fühle ich mich von Anfang an wohl. Da ist dieses Gefühl von Vertrautheit zwischen uns, eine Art Natürlichkeit, die mich meine Scham vergessen lässt, selbst wenn ich splitterfasernackt vor ihm stehe, so wie jetzt.

Jensen seift meinen Rücken ein, wobei sich seine Hände, aus unerklärlichen Gründen, nach vorne verirren und sich um meine Brüste schließen. Ich lehne mich zurück an seinen Brustkorb und genieße wie seine schaumigen Finger sanft meine Rundungen kneten, bevor das heiße Wasser die Reste hinweg spült.

Aber wir sind viel zu müde für mehr und so, bleibt es beim gegenseitigen Einseifen.

Wenig später fallen wir sauber, müde und erschöpft in mein Bett und ich kuschle mich unter der warmen Decke an ihn, benutze seine Brust als Kissen und er krault liebevoll meinen Nacken und Rücken, was mich zufrieden schnurren lässt, meine Finger geistern Gedanken verloren über die warme Haut seiner Brust. Wir sind beide müde, aber finden trotzdem keinen Schlaf.

Ich stütze mich auf meinen Ellenbogen und schaue ihn an, als mir eine Frage in den Kopf kommt: „Sag mal, was ich dich fragen wollte. War Sandy auch auf der Party von deiner Schwester?“

„Mhm, wir drei waren zusammen da. Warum?“, murmelt er müde.

„Es hatte mich nur gewundert, das Jared dann versucht hat mich anzumachen.“

Jensen grient: „Ach, hatte ich dir das nicht erzählt. Er wollte mich nur aus der Reserve locken, damit ich dich zuerst anspreche.“

Na toll! Und ich dachte die ganze Zeit, er hätte das ernst gemeint. Ein wenig geschmeichelt hatte es mir schon… das muss ich zugeben.

Aber bei den freundschaftlichen Kabbeleien zwischen den Beiden wundert es mich nicht, das Jared zu allen Mitteln greift. Wahrscheinlich bin ich nicht mal sein Typ.

„Enttäuscht?“

„Hm, ein bisschen…“, necke ich und ziehe die Konturen seines Schlüsselbeins nach.

Ich weiß, dass er mich ansieht, aber ich lasse ihn noch ein wenig hängen, bevor ich aufblicke, ihn anstrahle und küsse.

„Nein, bin ich nicht. Ich hab´ ja bekommen, was ich wollte.“

Jensen lächelt zufrieden und ich lege mich zurück an seine Brust, versuche zu schlafen, aber in meinem Kopf arbeitet es noch.

„Was wäre gewesen, wenn ich ja gesagt hätte.“

„Dann hätte er dich zu mir in die Küche geschleift und sich verzogen.“

„Oh…, das war also ein Plan…“, gähne ich müde und bekomme eine undeutlich genuschelte Antwort.

„Schlaf. Alex.“

Der Sonntag ist einfach himmlisch, genau nach meinem Geschmack obwohl es regnet, oder vielleicht gerade weil es regnet, denn so treibt uns nichts wirklich aus dem Bett.

Ich lasse Jensen schlafen, husche leise in die Küche und wecke ihn wenig später mit warmen Aufbackcroissants, Marmelade und frischem Kaffee.

Wir frühstücken gemütlich im Bett und zappen uns durchs Fernsehprogramm, bleiben mal auf dem Discovery- und dem Travel-Chanel hängen oder bei irgendeiner Wiederholung einer alten Serie.

Allerdings kriegen wir nicht wirklich viel von irgend etwas mit, denn wir knutschen und fummeln wie zwei liebeskranke Teenager.

Wir dösen in den Nachmittag hinein und beschließen irgendwann aufzustehen und duschen zu gehen, was dieses Mal etwas heißer ausfällt, als in der Nacht zuvor und so landen wir hinterher wieder im Bett…

Ich liege auf dem Bauch und schnurre genüsslich in die Kissen, während Jensen meinen  Rücken massiert und genieße es wie seine großen warmen Hände meine Haut kneten.

„Woher stammt die Narbe auf deiner Schulter?“ Seine Finger umkreisen das blasse Gewebe, ich wusste nicht einmal mehr, dass man es noch sehen kann.

„Hm, kleiner Unfall im Sommercamp, hab ´nen rostigen Nagel am Zaun mitgenommen.“

„Uh, autsch!“ Er drückt einen zärtlichen Kuss auf die Stelle und ich dreh mich um, ziehe ihn zu mir in die Kissen.

„Erzählst du mir auch, woher die hier ist?“ Ich tippe auf die dünne Linie an seinem Kinn.

Er grinst. „Bei der am Kinn bin ich selbst schuld. Ich fand es ´ne Zeit lang cool ein richtiges Rasiermesser mit offener Klinge zu nehmen, nicht diese Shaver…“ Ich ziehe eine Grimasse, weil ich mir schon denken kann, was kommt und zum Glück erzählt er nicht weiter.

„Und das?“ Meine Fingerspitzen streichen über den verknorpelten Bruch an seiner Nase.

„Lacrosse-Schläger in der Highschool.“

„Ahhh…“ Das tut mir schon bei der Erzählung weh. Er lacht und schüttelt den Kopf.

„So schlimm war´s nicht. Ich hab´ gar nicht mitbekommen, das sie gebrochen war. Das Veilchen daneben war viel schlimmer.“

Er rollt sich auf den Rücken und ich kuschle mich an ihn, lege mein Kopf in seine Armbeuge, als er einen Blick auf seine Uhr wirft, die auf den Nachttisch neben ihm liegt.

„Wann musst du heute los?“

„Gar nicht!“ Ich stütze mich auf meinen Ellenbogen, lege mein Kinn auf seine Brust und zwinkere vergnügt ihn an.

„Nicht?“

„Mhm, ich habe mit Mara geredet und sie hat zugesagt, mehr Stunden zu schieben. Das heißt…ich hab ein bisschen mehr freie Zeit.“

Er grinst zufrieden. „Klasse!“

„Ich muss mich noch mit ihnen zusammen setzten und einen neuen Arbeitsplan ausarbeiten. Das werde ich am Mittwoch machen, wenn ich meine Spirituosen-Bestellung für den Großhändler durchsehe. Aber die nächsten Tage habe ich definitiv frei!“

Er betrachtet mich mit diesem kleinen, schiefen Lächeln, streicht mir eine vorwitzige Haarsträhne hinters Ohr und ich kann ihm ansehen, das er überlegt, was wir zusammen machen könnten, außer den Tag im Bett zu verplempern. Als ob ich mit dieser Beschäftigung nicht vollauf einverstanden wäre...

Aber da ist etwas, das mir noch auf der Seele brennt: „Ich hab ein schlechtes Gewissen...“ Jensen hebt verwundert eine Augenbraue.

„Warum? Weil du Derrick alleine lässt? Ich bin sicher, er wird es überstehen.“

Ich schüttle den Kopf: „Nein, eher weil ich dich von deinem Skript abhalte.“

„Das tust du nicht. Ich habe es schon zweimal komplett durchgearbeitet und bin jetzt nur noch bei den schwierigen Passagen, die mit endlos langem Text. Aber es geht ganz gut. Außerdem hab´ ich ja noch die Proben. Das ist wie Intensivtraining. Und ich denke, durch das Einstudieren sitzt der Text dann von ganz alleine. Aber wo wir gerade beim Thema sind, hast du dir überlegt, ob du nach Dallas kommst und es dir ansiehst?“

Ja, habe ich, ziemlich lange sogar, weil ich hin und her gerissen bin, ob das so früh eine gute Idee ist. Aber dann sage ich mir, dass er mich nicht fragen würde, wenn er mich nicht wirklich gerne dort hätte, oder? Und ich würde ihn unglaublich gerne spielen sehen. Also…

„Meinst du, ich lasse mir dich als schneidigen Offizier entgehen… Du musst mir nur sagen wann und ich suche mir ´nen passenden Flug. Das Zimmer kannst du mir reservieren, wenn du schon da bist.“

„Na klar, ich buche dir ein Zimmer, das du eh nicht nutzen wirst.“

Da ist dieses schelmische Zwinkern in seinen Augen und die sehr zweideutige Anspielung, die es begleitet und ich knuffe ihn mit einen warnenden „Jensen!“ in die Seite und spiele die Entsetzte.

Am Abend beschließen wir essen zu gehen, was uns - leider - zwangsläufig aus dem Bett und zum Anziehen zwingt.

Allerdings müssen wir vorher noch einen Abstecher bei ihm machen, da seine Klamotten erbärmlich viel von dem klebrigen Zeug abbekommen haben, das er eigentlich für mich vorgesehen hatte und nicht mehr straßentauglich sind.

Doch was soll ich sagen, ich habe nicht mit dem schmierigen Zeug rumgesaut, das war ganz allein seine Idee. Wenn auch eine ziemlich heiße.

Auf dem Weg zu ihm, machen wir kurz Halt bei meinem Lieblings-Chinesen. Uns beiden hängt der Magen in den Kniekehlen und die Option, das Essen einfach mitzunehmen, ist doch zu verlockend, vor allem, wenn ich an das lauschige Plätzchen unter der Pergola auf seiner Terrasse denke, wo wir schließlich bei Kerzenschein, Bier, leckeren Frühlingsrollen und gebratenen Nudeln den Abend ruhig ausklingen lassen.

Und da ich weiß, dass ich auch in dieser Nacht in seinen Armen schlafen werde, bin ich einfach nur glücklich und zufrieden…

ice_queen76, fanfiction, supernatural, jensen, nc17, rps

Previous post Next post
Up