walk the wilds for you!

Oct 29, 2007 10:37

Nano 2007 - Mitschrift einer Beteiligten #1

(Die Krankheit des Wochenendes: Ich habe ja den ganzen Tag Zeit, diese letzten anderthalb Seiten der Hausarbeit zu schreiben und an sich muss ich nur Stichworte ausformulieren - warum es jetzt tun? Oh well.)

Am Donnerstag fängt der November an und irgendwie schleppe ich nun schon seit einer Woche den Gedanken mit mir rum, dass so langsam mal ein kleiner, einführender Nano-Eintrag fällig wäre. Also dann.

Was schreibst’n? Romanze? Thriller? Sci-Fi?

Fantasy, d.h. keine Fantasy in einer mittelalterlichen Welt, sondern in „unserer“ Welt und Zeit. Es gibt Magie, die erst einmal entdeckt werden muss, und mein Oberbösewicht ist ein Zebraeinhorn.

Und worum geht’s jetzt genau?

Hauptfigur ist Sandra, 23 Jahre alt, Studentin in Gießen (der Einfachheit halber), Freundin, Beraterin, Anlaufstelle für ihre Familie, Freunde und überhaupt jeden, der irgendetwas auf dem Herzen hat. So fühlt es sich zumindest zu Beginn der Geschichte für sie an, als sich das Leben auf ihren Schulter türmt, jeder etwas von ihr will, jeder jammert, jeder zu kämpfen hat, und niemand mehr fragt, wie es ihr eigentlich in der Uni, WG, im Freundeskreis und Zuhause geht.

So lässt sie eines Tages ihre beste Freundin auf dem Bahnsteig stehen und setzt sich in den Zug auf dem Gleis gegenüber. Sie weiß nicht, was sie da will, wo der Zug hinfährt, aber sie weiß, was sie nicht will: anderen Menschen, so gern sie sie auch hat, weiter beim Lamentieren über ihr Leben zuhören. Wahrscheinlich wird sie am Abend wieder in Gießen sein, aber erst einmal hat sie Ruhe für ein paar Stunden, denkt sie. Der Zug, in dem sie sitzt, bringt sie gerade mal nach Frankfurt und während sie auf den nächsten Richtung Gießen wartet, macht sie eine seltsame Entdeckung: einen kleinen Elefanten.

So groß wie ein Dackel sitzt er plötzlich vor ihr und schaut sie an, während die Menschen fast über ihn drüber laufen. Sandra denkt, dass ein Bahnhof wohl kein besonders sicherer Ort für einen Elefanten von seiner Größe ist, aber aufheben will sie ihn auch nicht. Zur Polizei rennen oder zum Zoo? Ins Tierheim? Verantwortung für etwas übernehmen, was sie nichts angeht? Weil sie das alles nicht mehr will, ist sie schließlich in Frankfurt gelandet, und darum steht sie etwas ratlos vor dem kleinen Tier.

Doch dann bleibt ein Typ mit Dreadlocks, verwaschenen, löchrigen Klamotten und einer Fahne, die sich gewaschen hat, stehen. „Ist das deiner?“, fragt er und Sandra verneint. Darauf sagt er, dass man so ein kleines Ding doch nicht allein hier sitzen lassen könnte. Sandra denkt, dass ein betrunkener Herumtreiber ganz bestimmt nicht der beste Papa für ein kleines Tier ist und der Typ bestätigt das, indem er den kleinen Elefanten beim Versuch, in auf den Arm zu nehmen, prompt fallen lässt. Der kleine Elefant fängt trötend an zu weinen und Sandra überwindet ihren Ärger und beschließt, dass sie das kleine Geschöpf nicht in der Obhut dieses verantwortungslosen Typen lassen kann.

Und von da an geht’s los: zur Polizei, in den Zoo, zu dem Typen in die Zimmermannstraße 37 1/3, in die Fußgängerzone und überall dahin, wo weder Sandra noch der kleine Elefant je gewesen sind in ihrem Leben - bis sie herausfindet, wo der kleine Elefant hingehört.

Was hast du für Nebenfiguren?

Dean, einer, der in der Zimmermannstraße 37 1/3 wohnt, hält sich für einen Magier, denn er kann Erbsen so groß wie Pfirsiche zaubern. (Schmecken tun die dann allerdings nicht mehr so gut.) Seine Freunde halten ihn für ein wenig bescheuert, aber einen ganz netten Kerl.

Frau Zimmermann, die ebenfalls in der Zimmermannstraße 37 1/3 wohnt, besitzt geschätzte 300 Handtaschen. (Und ist wichtig für den Plot, jawohl.) Sie schreibt Geschichten, die keiner lesen will und ist frustriert.

Daniel, der Typ vom Bahnhof - von dem ihr jetzt raten dürft, in welcher Straße sich das Hochhaus befindet, in dem er wohnt - hat einen Freund, der Thilo heißt und dem die Nase wächst, wenn er die Unwahrheit sagt. (Und der außerdem in ihn verliebt ist, aber weil das schon mehr ist, als ich hier eigentlich sagen wollte, sag ich jetzt nichts mehr.)

Liebe?

Ja klar, aber noch nicht so schnell. Natürlich geht es um Liebe, aber Sandra als Hauptfigur hat im ersten Teil ihrer Geschichte erst einmal andere Sorgen und die tröten verdammt laut.

Wo kommen die Ideen her?

Die Idee für den Hauptplot habe ich im April (Mai? Oder war es Juni?...) in dem Wochenendseminar zum Dramatischen Schreiben bekommen. Wir sollten eine Figur entwerfen und schwups, stand Sandra vor mir, mit ihren Problemen und der Trotz-Fahrt nach Frankfurt. Allerdings fand sie dort ursprünglich mal ein kleines Kind, aber da ich im März beschlossen habe, dass ich in meinem diesjährigen Nano kleine Elefanten haben will, wurde nach kurzem Überlegen aus dem Mädchen eben ein solcher kleiner Elefant - und aus einer Geschichte ohne Magie und Übernatürliches eine Fantasygeschichte.

Die meisten der Nebenfiguren hat mir Jo in den letzten Monaten zugespielt. Sie hat mir etwas Seltsames erzählt und ich antwortete: „Das will ich in meinem Nano haben!“ So stammt Frau Zimmermann mit ihrem Taschentick ursprünglich von ihrer Friendslist (wo sie jetzt aber nicht mehr ist) und Dean aus der Geschichte, die sie für einen LöschDich!-Wettbewerb verrissen hat. Von Sabrina habe ich auch ein paar coole Anregungen bekommen, aber die sind im Nano dieses Jahres noch nicht verwertet. (Kannibalen, Pudding in der Kanalisation und Piraten! Rawr!)

Steckst emotional mal wieder tief drin, was?

Ach, hört auf. Tiefer geht es gar nicht. Wie immer also. Ich schreibe mein Leben auf, ich schreibe die Welt auf. Ich habe das Gefühl, eine ganz großartige, wunderbare und wundersame Geschichte zu schreiben.

schreiben : nanowrimo07

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