Zweites Zeitalter GI, 5. Semester, 24
"So, welchen Radiosender hätten Sie denn gern?"
Ich lebe noch. Die Operation war teilweise etwas beängstigend (Gibt es Gründe, warum mein Oberkiefer erst nach der dritten Betäubung taub werden wollte?), aber in Ordnung. Also, wenn die anderen beiden raus sollen, dann ist mir das Danach unangenehmer als das Ziehen an sich. Lieber keine Details.
Aber ich habe so gut wie keine Schmerzen, was doch schon einmal was ist, wie ich finde. Gestern Abend habe ich ein Schmerzmittel genommen, weil der Druck einfach unangenehm war zum Einschlafen, aber ansonsten nichts, nur ein bisschen geschwollen (was heute noch schlimmer werden könnte, erklärte mein Arzt mir heute beim Nachschauen, aber ach pöh). Das Schlimmste an der ganzen Sache gestern war das viele Blut und diese ekelige Desinfektionsstreifen, der mir auch heute noch auf der Wunde kleben muss. Mir ist wirklich übel davon, aber nun gut, besser als pieksen und Eiter und ach nee, gar nicht dran denken. Und naja, den Mund bekomme ich nicht weit auf und nach kauen ist mir auch nicht unbedingt. Hipp und Alete sind also meine Freunde. (Nachsalzen nicht vergessen.) Wenn Verena nicht anfängt, mich am Wochenende vollständig zu pflegen. So lieb. Wenn ich jetzt nach Hause fahre, wird sie mir bestimmt den Pudding kochen, den ich heute zum Frühstück noch abgelehnt habe. Pudding!
Recht lange gesprochen haben Verena und ich gestern Abend noch, denn bei jedem in unserem Umkreis (von Verena selbst nmal abgesehen) scheint im Moment der Wurm drin zu sein. Und wie endete das Gespräch? Es kann nur wieder bergauf gehen. Auch Christoph hat gestern Abend kurz angerufen, um sich nach meinen Zähnen zu erkundigen. Die werden schon wieder heile.
Und zum Schluss mal etwas Cooles aus der Uni. Meine erste Hausarbeit habe ich vor gut einem Jahr in einem Linguistik-Seminar über das Thema englische Dialekte in Literatur geschrieben. Gestern habe ich mal nach ein paar Monaten wieder in meine Uni-Emailadresse geschaut und eine Email von meinem Professor gefunden, dass ich sie abholen könne. Die Note, eine 1,3, an sich ist schon verdammt geil,
aber sein Kommentar zur Ende der Arbeit erwärmt mir echt das Herz.
A very nice piece of work, thorough and well-structured. I like the way you test D.H.Lawrence's representation of the social status of his characters through variation in two features. It was a pleasure to read this well-written and insightful paper. For individual comments, see my notes in the text.
Und das vor einem Jahr. Nicht nur sehr gute Arbeit geleistet, sondern auch noch gut unterhalten. Stellt euch mich übers ganze Gesicht strahlend vor (auch wenn ich es zur Zeit nicht kann, aua). :D