Es sind nicht die Frauen

Sep 20, 2010 20:51

Lächeln der Fortuna | Henry Bolingbroke/Henry IV. und Edward of Burton | PG | gen | 21.10.07


Es sind nicht die Frauen

Henry konnte ein Grinsen nicht unterdrücken, auch wenn er es wirklich versuchte. Natürlich sollte er es nicht halb so amüsant finden, wie er das tat. Und im Grunde tat ihm der Junge wirklich leid. Aber andererseits war es wirklich ein Anblick für die Ewigkeit, wie Edward knallrot angelaufen zwischen zwei jungen Damen saß und verzweifelt versuchte, irgendeinen höflichen Weg zu finden, ihnen zu entkommen.

Dabei hätte man meinen sollen, dass Edward sich inzwischen an die Aufmerksamkeit der Damen gewöhnt hatte, schließlich war er schon einige Jahre hier und ein bildhübscher Mann. - Trotzdem wirkte er rettungslos überfordert.

„Edward, würdest du mir einen Augenblick Gesellschaft leisten? - Entschuldigt, meine Damen, dass ich ihn euch entführen muss, aber es ist dringend.“

Lady Margaret kicherte und ihre Freundin Elizabeth säuselte ein paar beinahe schon aufdringliche Schmeicheleien.

Henry verstand den erleichterten Ausdruck auf dem hübschen Gesicht seines Schützlings, als dieser sich erhob, nur zu gut.
„Mylord?“

„Lass uns ein paar Schritte gehen.“

Henry führte den Jungen - den Mann, korrigierte er sich in Gedanken - von der Tafel fort, vor die Tür der Halle.

„Danke, Mylord.“

Amüsiert hob Henry eine Augenbraue. „Wofür bedankst du dich, Edward?“

Der andere wurde schon wieder rot, hüstelte und grinste dann doch. „Dafür, dass Ihr mir das Leben gerettet habt. Schon wieder.“

„Edward... Du solltest wirklich deine Angst vor ihnen bekämpfen. Du wirst eines Tages heiraten.“

„Ich habe keine Angst vor Frauen, Mylord“, erklärte Edward trotzig.

„Nicht? - Warum kriegst du dann eine solche Panik, wenn Lady Margaret in deine Nähe kommt?“

Edward schluckte. „Nun... Ich denke... sie... ist ein bisschen aufdringlich, wenn Ihr meine Wortwahl entschuldigen möchtet, und das... schadet ihrem Ruf. Ich möchte unbedingt vermeiden, daran beteiligt zu sein, einer untadligen Dame, wie sie es ist, auf diese Weise zu schaden.“

Henry lächelte. Edward beeindruckte ihn immer wieder. - Er glaubte ihm nicht im Geringsten, dass das sein eigentlicher Grund war, aber ihm blieb trotzdem keine Möglichkeit, zu widersprechen oder nach einer weiteren Erklärung zu verlangen. „Ich bin froh, wenigstens einen so frommen Mann wie dich hier zu haben.“ Und das meinte er so. Ihn befremdete das Verhalten der anderen Männer noch wie vor Jahren und manchmal hatte er das Gefühl, dass er und Edward of Burton die einzigen hier waren, die Gottes Gesetze kannten und sie achteten... Henry war wirklich froh, dass Edward diesen verlorenen Posten mit ihm teilte, und vielleicht mochte er den Jungen grade deshalb so gern.

Jetzt schenkte er ihm jedenfalls ein schiefes Lächeln. „Würdet Ihr mir verzeihen, wenn ich mich entferne, Mylord? Ich denke nicht, dass ich zu Lady Margaret und Lady Elizabeth zurückkehren sollte...“

Henry grinste. „Natürlich. Geh nur.“

„Danke, Mylord.“ Edward senkte den Kopf, lächelte und ging den Gang hinunter in Richtung seines Quartiers.

Henry schüttelte den Kopf. „Wenn du keine Angst vor ihnen hast, was ist dann dein Problem?“, murmelte er, als er wieder in die Halle trat, aber... andererseits ging ihn das weiß Gott nichts an.

!fic, fandom: das lächeln der fortuna, language: german

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