Just couldn't resist.

Dec 06, 2007 01:41

Weil es Lee Adama ist. Danke, 
heliotitans für den wunderbaren Adventskalender. Ich muss euch das einfach zeigen. RRRRRRRRR! Ansonsten... wollte ich noch irgendwas schreiben. Hm... vielleicht fällts mir noch ein. Nachher. Oder so. Ja. Aber hier jetzt Bild, als Cut:



Ach, jetzt weiß ich wieder, was ich schreiben wollte. Da ich ja keinen Bock hatte, die deutschen Jenna-Versionen zu verlinken und mal wieder ein bisschen Fanfiction im LJ präsentieren wollte (ich hab da eine Idee für eine Cadman/Beckett death fic und eine Kara/Lee death fic, aber die müssen ein bisschen warten erstmal) nehm ich jetzt einfach die Übersetzungen der Jenna-Sachen, hab ich mir so gedacht. Ach so, und was Zweites noch. Gut, gell. Dann wollen wir mal.

Fandom: Star Wars
Autorin: Üsch.
Titel: Versagerin 1/6
Wörter: Um die 4000
Rating: Hier... dingens... PG13 *denk

Synopse: In dieser Galaxie gibt es nicht nur Jedi, Piloten, Schmuggler und Kopfgeldjäger. Vielmehr gibt es Milliarden von Wesen, die ein nicht mal halb so glamouröses Leben führen. Hier ist die Geschichte von einem: Private Jenna Melara, Rebellensoldatin. Und sie hat einiges zu erzählen.

Errr, ach ja, hier, Star Wars gehört The Great Flanneled One. I own not, you sue not. So.

Versagerin

"Never win first place, I don't support the team
can't take directions and my socks are never clean."

Pink, "Don't let me get me"

Eins

Yup, das bin ich. Private Jenna Melara, die Große Versagerin, nett, Sie kennen zu lernen. Zuerst hab ich Corporal Nalan - der, na so… 6 Jahre jünger ist als ich - angebettelt, mich nicht sterben zu lassen, wie eines dieser verschreckten kleinen Mädchen in einem kitschigen HoloVid. Dann hätte ich mein Mittagessen beinahe rückwärts gegessen wegen des Verwesungsgeruchs, an den ich inzwischen eigentlich gewöhnt sein müsste, und hab mich wie besagtem Corporal gegenüber wie ein kleines Schulmädchen benommen. Und, um dem Ganzen die Krone aufzusetzen, hätte ich mich fast selbst mit meinem eigenen verdammten Blastergewehr auf der Schießbahn umgebracht. Ganz. Toll.

„Hey, Melara, wie geht’s dir? Immer noch am Faulenzen?“ Oh, und da kommt meine ganz persönliche Nemesis: Private Xanas Farrayn III., Spitzname „Nas“. Okay, er ist nicht wirklich meine Nemesis. Es sieht nur so aus, als wenn er einen Narren an mir gefressen hätte und mir jetzt fast nicht mehr von der Seite weicht. Das Problem ist nur: Ich möchte nicht, dass mir einer nicht mehr von der Seite weicht, und ich will ganz sicher nicht, dass jemand einen Narren an mir frisst… jedenfalls nicht so. Wir befinden uns im Krieg, Menschen sterben. Du gewöhnst dich an sie, und es tut weh. So einfach ist das.

Die einzige, bei der ich eine Ausnahme mache, ist Danna Kreth, die einzige Frau im 3. Zug, und die einzige andere Frau in der K-Kompanie. Ich weiß auch nicht wie, aber irgendwie hat sie’s geschafft, sich unter meinen Radar zu schummeln in den Wochen nach der Schlacht von Mos Espa. Vielleicht ist es nur der Fakt, dass sie sich geweigert hat, mich in Selbstmitleid versinken zu lassen, und dass sie eine Frau ist. Wenn es nur sechs Frauen im ganzen Regiment gibt, dann wendet man sich wohl automatisch einander zu. Das ist so ein soziales Ding, zumindest haben sie uns das in meinen Soziologie-Seminaren auf dem College erzählt.

Aber zurück zur Gegenwart. Ich antworte Nas nicht, drehe mich nur auf die Seite zu dem Vorhang mir gegenüber. Ich hab wirklich keine Lust auf ein bisschen Geplauder gerade. Aber eine von Nas’ größten Stärken - oder Schwächen, das kommt nur auf den Standpunkt an - ist seine Ausdauer. Natürlich ist er um einiges nerviger als Danna. Wenn er sich einmal ein Ziel ausgesucht hat, dann schaltet er in diesen „zielstrebiges männliches Raubtier“-Modus, der Männer dazu bringt, die erstaunlichsten Wege zurückzulegen, um an ihr Objekt der Begierde zu gelangen. Im Moment bin wohl ich das Ziel.

„Ach komm schon, Mel, zeig mir nicht die kalte Schulter. Ich bin mir sicher, dass du dich ein bisschen einsam fühlst hier.“ Und die Auszeichnung für die blödeste Aussage des Jahres geht an… Meine Güte, wir befinden uns in einem Feldlazarett ohne irgendwelche Privatsphäre für die Patienten, und hier liegen bestimmt noch mindestens 15 andere Soldaten. Versuch mal, dich in so einer Umgebung einsam zu fühlen. Vielleicht hilft es ja die Decke noch ein Stück höher zu zieh… Heilige Scheiße! Okay, Notiz an mich selbst: Nicht die rechte Schulter bewegen, außer es ist unbedingt notwendig.

“Äh, Mel, alles in Ordnung?” Verdammt, er muss gehört haben, wie ich die Luft eingesogen habe, als ich versucht hab, die Schulter zu bewegen. Ich versuche hier gerade verzweifelt, das Heulsusen-Image von meiner ersten Mission loszuwerden; das Mindeste, was er tun könnte wäre, diese Anstrengung anzuerkennen und es nicht auch noch zu kommentieren.

„Mel, wirklich, rede mit mir. Seit dieser TBP in Mos Espa warst du so… still. Du machst mir Angst, wenn du still bist, weißt du?“ Ach, verdammt. Ich hasse es, wenn er sich so offen Sorgen macht, weil er dann fast unwiderstehlich ist. Und vor allem, weil er recht hat. Seit dieser „Tote-Babys-Patrouille“ - wie Routinepatroullien durch die zerstörten Stadtviertel von Mos Espa von uns Rebelleninfanteristen im Allgemeinen genannt werden - vor ein paar Wochen hab ich mich nicht mehr wirklich die alte Jenna gefühlt. Ich hatte mich grad erst von einer Blasterwunde an der Schulter erholt und hatte vorher noch nie an dieser Art von Patrouille teilgenommen. Und dann fand wir diese Hütte und ich hätte mich wegen des Geruchs beinahe übergeben… Ich war tatsächlich erleichtert, als der Corporal mich und Azen wieder rausgeschickt hat. Aber am schlimmsten war’s, als die Sandleute das Camp angriffen. Ich will jetzt hier keine Details erzählen, aber lasst mich einfach sagen, dass ich seit dieser Nacht wusste, dass ich niemals Soldatin hätte werden sollen.

Ich meine, okay, ich hatte schon eine Weile lang dieses dumpfe Gefühl; schon seit ich im Trainingscamp auf Chandrila zur Grundausbildung antrat. Aber da hielt mich der Gedanke an meine Mutter aufrecht. Meine Mutter ist eine lebende Legende auf Chandrila: Ein Kriegsschiff-Captain, die der Rebellion beitrat, sobald Mon Mothma dem Imperium den Krieg erklärt hatte.

Sie hat in ein paar wirklich harten Schlachten gekämpft, und sie war ein echtes Taktik-Genie. Na ja, zumindest erzählen sie das zuhause. Für mich war sie immer eine ferne Kriegsgöttin, die uns so alle drei oder vier Monate besucht hat, immer ein paar Souvenirs von fernen Planeten oder neue Kriegsgeschichten - und oft genug beides - im Gepäck. Wir habe sie alle bewundert - sogar mein Vater, ein Geschäftsmann, der nicht wirklich glücklich darüber war, dass seine Ehefrau sich ständig selbst in Gefahr brachte - und wir haben alle im Geheimen davon geträumt, Kriegshelden wie sie zu werden.

Also hab ich den Aufnahmetest für die Chandrilanische Navy gemacht und bin mit Pauken und Trompeten durchgefallen. Das hat mich fast gebrochen, aber ich erlaubte meinem Vater, mich in Richtung Journalismus zu drehen. Und dann… kam die Nachricht. An einem schönen warmen Sommertag kam ein junger Mann zu unserem Haus, und wir wussten sofort, dass etwas nicht stimmte. Er gab uns eine Datacard und seine herzliches Beileid und dann verschwand er. Er hinterließ uns die letzte Nachricht, die meine Mutter für uns aufgenommen hatte und einen offiziellen Brief des Oberkommandos der Allianz, in dem man uns mitteilte, dass sie in einen Hinterhalt geraten war und heldenhaft gestorben ist, um ihrer Crew die Möglichkeit zu geben, zu fliehen. Sie ist mit ihrem Schiff untergegangen, genau wie diese Captains in diesen Geschichten über antike Seefahrer.

Das war der Tag, an dem ich beschloss, den Journalismus aufzugeben und Soldatin zu werden, koste es, was es wolle. Irgendjemand musste das Vermächtnis meiner Mutter weitertragen, und ich hatte diese dumme Idee, dass ich das sein musste. Ich meine, ich bin die Älteste von drei Kindern, dazu erzogen, unbedingt an Werte wie Freiheit und Gleichheit zu glauben… all die Dinge, für die die Allianz steht. Ich wurde außerdem dazu erzogen, dass ich in gewisser Weise eine Verantwortung hatte, und ich glaubte, dass diese Verantwortung darin lag, das Vermächtnis meiner Mutter nicht vergessen zu lassen. Und so, im Alter von 22, schmiss ich das College und machte den Aufnahmetest für die Infanterie. Ich wurde aufgenommen und zur Grundausbildung auf meinem Heimatplaneten Chandrila geschickt. Ein halbes Jahr lang wurden wir im Geheimen trainiert, und dann schickten sie uns nach Tatooine, unserem ersten Einsatz. Na ja, und so landete ich in dieser verdammten Wüste hier, mit dem Wissen, dass ich nie dazu bestimmt war, herzukommen.

„Mel, bitte, rede mit mir. Ich weiß, dass was nicht stimmt, und ich möchte nicht, dass Sarge oder der LT die ersten sind, die rausfinden, was es ist. Ich werde hier nicht weggehen, bis du’s mir gesagt hast.“

Ich schnaube, kann’s einfach nicht sein lassen. Und bevor ich mich besinne, sind die Worte „Haben Sie keine Arbeit zu tun, Private?“ aus meinem Mund.

Ich kann fast das Grinsen sehen, dass sein ganzes Gesicht erhellt, als er sagt: „Nicht im Moment, Private. Hab’s geschafft, TBP mit Tarkker zu tauschen. Daher gehöre ich dir, zumindest für ganze vier Stunden.“

Ich schnaube noch mal, diesmal, um ein Lachen zu unterdrücken. „Nur in deinen Träumen, Nas.“ Ich höre Schritte, dann sehe ich ihn aus den Augenwinkeln, wie er sich auf den Rand meiner Liege setzt, so ungefähr auf Höhe meiner Hüfte.

„Ah, aber was für wunderbare Träume das sind. Aber ich hab gehört, deine Interessen liegen jetzt woanders…“ Ich wusste es. Ich wusste, dass er mit dieser blöden „Magic“-Story ankommen würde. Wieder einer meiner bekloppten „Erst handeln, dann denken.“-Aktionen. In einem seltsamen Anfall von Geretteter-Heulsuse-Verklärtheit hab ich zur Belustigung der ganzen Kompanie - nein, des ganzen Camps - Corporal Korwin Nalan den Namen Magic verpasst, weil’s manchmal ein bisschen seltsam und unheimlich ist, wie sehr er in der Lage ist, Sachen schon zu wissen, bevor sie passieren.

Ein bisschen frustriert versuche ich, Xanas einen Klaps auf den Arm zu verpassen, aber die Schulter protestiert wieder. Dieses Mal kann ich ein leises Grunzen nicht ganz unterdrücken.

Seine Stimme bekommt wieder diesen besorgten Unterton, als er sagt: „Oh, hey, alles in Ordnung? Kann ich dir irgendwie helfen?“

Sehr langsam und sehr vorsichtig schaffe ich es, mich mit einem Minimum an Schmerzen wieder zurück auf meinen Rücken zu drehen, seufze dann und sage: „Nein, ist schon in Ordnung. Schulter ist nur ein bisschen… wund, das ist alles.“ Er dreht sich halb zu mir mit einem irgendwie skeptischen Ausdruck im Gesicht. Er glaubt kein Wort von dem, was ich eben erzählt hab. Ich meine, nicht dass es mich interessiert, aber…

„So, und da du ja jetzt deine Stimme wieder gefunden hast… möchtest du Onkel Nas nicht erzählen, welche Laus dir über die Leber gelaufen ist?“ Ich starre ihn wütend an. Wir befinden uns in einem verdammten Krieg und er wirft immer noch mit blöden Kommentaren um sich, als wäre er in irgendeiner bescheuerten Outer-Rim-Bar? So sollte das nicht sein, richtig?

„Nicht, wenn Onkel Nas weiterhin Blödsinn erzählt.“, antworte ich, und versuche, angemessen eingeschnappt zu klingen. Was nicht gerade einfach ist, wenn man flach auf seinem Rücken liegt und derjenige, dem die Ermahnung gelten soll, sich über dich lehnt. Aber wunderbarerweise hilft es doch, da er auf einmal wieder ganz ernst wird.

„Okay, kein Blödsinn mehr. Redest du jetzt mit mir?” Innerlich seufze ich. Ich hab ziemlich viel Zeit damit verbracht, diesem Mann auszuweichen, aber er taucht einfach immer und immer wieder auf meinem Radar auf. Und was noch schlimmer ist: Ich hab auf einmal das überwältigende Bedürfnis, mit jemandem zu reden. Und er ist der einzige, der grad da ist.

Daher, bevor ich mich eines besseren besinnen kann, sage ich: „Xanas… hattest du je das Gefühl, dass du nicht hier her gehörst?“ Wenn ich ihn mit seinem vollen Vornamen anrede, versuche ich normalerweise, ernst zu sein. Ich hoffe, er bemerkt den Hinweis.

Er zieht seine Augenbrauen hoch und schnaubt. „Nicht hierher gehören? Mel, wir sind jetzt seit… was… einem Monate hier, vielleicht zwei? Und wenn die Macht es so bestimmt, werden wir nicht noch einen hier verbringen. Natürlich gehören wir nicht hierher.“ Nein, er hat’s nicht bemerkt. Aber was hatte ich eigentlich erwartet?

Dieses Mal schaffe ich es, ihm mit meiner Linken einen Klaps auf den Oberschenkel zu versetzen. „Nicht „hier“ im Sinne von Tatooine, Blödmann. „Hier“ im Sinne von Allianz, meinte ich. Ich versuch hier ernst zu sein, und du hörst mir nicht mal zu. Noch mal so was, und ich rede nie wieder mit dir.“

Nas hält beide Hände vor und versucht, ein beleidigtes Gesicht zu machen. „Hey, wie soll ich bitte deine Gedanken lesen. Kein verdammter Jedi hier, Schwester.“ Ich bin wirklich drauf und dran, ihn endgültig rauszuschmeißen, as er plötzlich wieder ganz ernst wird. „Du denkst also… dass du nicht hierher gehörst? Das beschäftigt dich also?“

Ich nicke nur, auf noch mehr blöde Witze oder die Bemerkung, er hätte von Anfang an gewusst, dass ich hier versagen würde oder die eifrige Verneinung und Versicherung, ich würde das ganz toll machen, wartend. Aber es kommt nichts davon. Stattdessen sagt er nur: „Warum?“ Ich weiß auch nicht so genau, warum, aber ich bin gerührt. Ich bin wirklich und ehrlich gerührt. Und fühle mich ein bisschen schuldig, weil ich ihn immer für eine Nervensäge gehalten hab. Aber das heißt nicht, dass ich das nicht immer noch tue, okay?

Aber er hat mich was gefragt, und ich schätze, ich schulde ihm eine Antwort. „Na ja… ich meine… Sieh mich doch an. Erinnerst du dich an die Schlacht von Mos Espa, als ich mit Magic und seiner Aufklärergang reinging? Na ja, ich wurde angeschossen und hab mich in irgendeine leere Hütte geschleppt und dann kommt er auf einmal reingestürmt mit seinem verletzten Bein und allem, und alles, was ich sagen kann ist „Bitte, Nalan, lass mich nicht sterben.“.“ Ich mache mich selbst nach, vielleicht mit etwas zuviel Übertreibung im Bereich „Heulsusigkeit“, aber ich muss einfach klarmachen, was ich hier meine. Nas nickt nur. „Ich hab so… armselig geklungen, weißt du? Und das schlimmste ist, dass wirklich Angst vorm Sterben hatte, und ich so sehr nicht sterben wollte, dass ich in diesem Moment praktisch alles getan hätte, um es zu verhindern.“

Er reibt sich den Nacken. „Na ja, da ist doch nichts Schlimmer dran, würde ich sagen.“ Okay, also hab ich’s nicht klargemacht.

„Nein, sieh mal… Ich bin… Ich bin eine erwachsene Frau von 23 Jahren, und ich heule wegen einer Schulterwunde rum vor einem… was… 17-jährigen Kind? Und besagtes Kind schickt mich und Azen nur ein paar Tage später weg von irgend so einer nach Verwesung stinkenden Hütte, weil ich kurz davor bin, ihm auf die Stiefel zu kotzen? Nur wegen des Geruchs, okay?“

Bevor ich mit meiner Meckerei fortfahren kann, wirft Nas ein: “Mel, er ist schon seit… ich weiß nicht… Monaten dabei, und die Leute sagen, er war auf Gnazt und Yavin IV. Es ist okay weniger erfahren als er zu sein. Und erinner dich nur an die Geschichte, als er mitten im Angriff einschlief. Wenn das nicht blöd ist, dann weiß ich’s auch nicht.“ Ich merke, wie ich selbst gegen meine Willen grinsen muss. Yup, das ist eine von diesen Geschichten, die sie selbst auf Hoth im Handumdrehen erzählen werden. Der große Kriegsheld Korwin Nalan schläft mitten in einem Imperialen Angriff ein und muss von seiner Stellvertreterin - Danna, meine ich - aus der Schusslinie gezogen werden.

Aber da ist immer noch die Sache, die mich wiedermal ins Feldlazarett gebracht hat. „Okay, das war dumm. Aber er hat’s nie geschafft, sich fast mit seinem eigenen Gewehr umzubringen, hab ich recht?“

Er grinst. „Mel, du hast dich nicht „fast mit deinem eigenen Gewehr umgebracht“; nicht im Geringsten. Du hast es nur in einem blöden Winkel gehalten und deine Schulter hat den Rückstoß abbekommen. Das ist alles. Hätte jedem passieren können.“ Toll. Das bringt mir ja mal gar nichts, Mister. Es besagt nur, dass ich mal wieder übertreibe und wieder viel Wirbel um nichts mache. Ich mache mal wieder ein eingeschnapptes Gesicht.

„Also, das macht die Sache nicht gerade besser. Eigentlich macht es sie sogar schlechter.“

Er zieht wieder seine Augenbrauen hoch. „Ach ja? Wie?“

Ist der wirklich so blöd oder will er mich nur ein bisschen quälen? „Na… siehst du das nicht? Es heißt nur, dass ich wieder und wieder überreagiere. Es heißt, dass ich nicht mit Druck umgehen kann. Es heißt: Ich. Gehöre. Nicht. Hier. Her. Verstanden?“

Er lächelt. “Nein, das heißt nur, dass du dich erst noch an alles gewöhnen musst. Und ein bisschen mehr Selbstvertrauen brauchst. Du wirst das schon machen, Jenna.“ Oh. Er hat mich vorher noch nie so genannt. Jeder hier hat sofort angefangen, mich entweder mit meinem Nachnamen oder blöden Spitznamen wie „Red“ oder „Blue Eyes“ anzusprechen. Das Seltsame ist: Ich wollte auch nicht, dass jemand - von Danna mal abgesehen - mich mit meinem Vornamen anspricht, und ich hatte kein Problem mit Nachnamen. Aber jetzt hab ich auch kein Problem damit, dass mich ausgerechnet Xanas mit „Jenna“ anspricht. Hä?

„Aber… Xan… Ich hab noch nie jemanden getötet bis jetzt. Und ich weiß nicht… Ich weiß nicht… Mann, was ist denn, wenn ich versage, weil ich nicht durchziehen kann, wenn die Zeit gekommen ist?“ Ich schaue auf meine Hände. Seltsam, dass es von allen Leuten er ist, dem ich das erzähle. Aber er hat so was an sich, dass einen dazu bringt, ihm solche Sachen zu erzählen. Hätte eher ein Psycho-Typ werden sollen, denke ich ein bisschen säuerlich.

Eine starke, schwielige Hand liegt plötzlich auf meiner und umfasst sie. „Um deinetwillen hoffe ich für dich, dass dieser Moment niemals käme, aber er wird kommen. Und ich weiß, dass du das Richtige tun wirst, wenn es passiert. Du wirst tun was auch immer getan werden muss, weil du einer dieser Menschen bist, die immer tun, was sie tun müssen. Ich wäre froh, dich an meiner Seite zu haben, wenn’s wirklich ernst wird.“ Gegen den plötzlichen Kloß in meinem Hals ankämpfend, schaue ich ihn an und sehe, dass er jetzt wirklich ernst geworden ist. Heilige verdammte Scheiße.

„Ich…“

„Oh, und ich erlaube dir, mich weiter „Xan“ zu nennen… und das ist wirklich was, weißt du? Klingt auch besser.“ Er grinst breit. Okay. Es ist wirklich erstaunlich, wie dieser Mann praktisch jeden „Moment“ ruinieren kann. Blöder shutta.

„Oh, vielen Dank, Sir. Ich fühl mich jetzt wirklich… äh… geehrt.” Ich verziehe mein Gesicht zu einer Grimasse. Obwohl, er hat schon recht. Es klingt tatsächlich besser als „Nas“, was mich immer irgendwie an „nasty“ erinnert, und das ist etwas, was ich mehr mit Sarge verbinde, aber nicht unbedingt mit Xanas. „Nervig“ wäre um einiges passender in seinem Fall.

Bevor er antworten kann, brüllt auf einmal eine Stimme durch das Lazarettzelt: „Farrayn! Komm raus, du blöder Haufen Bantha-Scheiße, und ich zeig dir, was es heißt, seinen Sergeant um eine TBP zu bescheißen!“

Jetzt bin ich an der Reihe, meine Augenbrauen hochzuziehen. „Was war das gleich, was du mir übers „Tauschen“ erzählt hast, Private?“

Er grinst nur ein bisschen schief, springt dann von meiner Liege und schleicht sich zum anderen Ausgang des Zeltes, aber nicht, ohne mir zuzuflüstern: “Wenn ich nicht wiederkomme, sag meiner Mutter, ich bin als Held gestorben.”

Grummelnd drehe ich mich wieder zum Vorhang um. Der Typ wird irgendwann mein Tod sein, ich schwör’s.

~*~

“Private?” Oh großartig, Sarge verfolgt Xans Spuren und hat gerade rausgefunden, wo er sich befand, bevor er verschwand. Verdammter Verräter. Der Typ wusste, dass Sarge zuallererst hierher kommen würde, und zwar höllisch angepisst. Einen Seufzer unterdrückend, drehe ich mich um.

„Ja, Sir?“ Uih, Ich glaube, ich habe Sarges Kopf noch nie so rot gesehen. Und er wird oft rot. Eins… Zwei…

„STEH AUF, WENN ICH MIT DIR REDE, PRIVATE!“ Ich glaube, ich hab gerade meine Trommelfelle platzen gespürt. Okay, ich wusste, dass das passiert. Das heißt trotzdem nicht, dass ich es mag, dass er immer auf mir rumhacken muss.

Bevor er irgendwas sagen kann, kommt auf einmal eine Mon-Calamari-Sanitäterin auf ihn zu. Sie berührt ihn leicht am Arm. „Bitte Sir, würden Sie bitte so freundlich sein und…“ Fehler, Fräulein, großer Fehler.

Sarge explodiert wie eine Plasmagranate, direkt in ihr Gesicht. Er schreit sie an, dass so ein verdammten Fischkopf wie sie kein Recht hätte, ihn herumzukommandieren, dass er seine Leute behandeln kann, wie er das für richtig hält… der übliche Quatsch. Das einzige, was mich wirklich ärgert ist, dass ich davon eingeschüchtert werde und die Sanitäterin nicht. Ich meine, sie ist hier das Ziel, richtig? Warum bin ich dann diejenige, die hier kleiner und kleiner wird und nicht sie?

Hm. Vielleicht, weil Sarge ein untersetzter menschlicher Mann von ungefähr 6 Fuß Höhe und die Sanitäterin einen Kopf größer ist als er? Und sie ist eine Mon Calamarianerin, vielleicht hat sie schon schlimmeres gesehen als einen untersetzten Typen, der ihr Obszönitäten an den Kopf wirft. Als er endlich außer Atem ist, zuckt der Mund der Sanitäterin ein bisschen und sie sagt in einem etwas trockenen Ton: „Würden Sie bitte so freundlich sein und leiser sprechen? Wir haben einige Patienten hier, die absolute Ruhe brauchen, um sich zu erholen.“

„Is’ mir scheißegal…“, will Sarge wieder anfangen, aber plötzlich gibt es da einen großen Shistavanen, der sich mit kurz gebleckten Zähnen über Sarge lehnt. An seinem Kragen sind die Abzeichen eines Captain im Sanitätsdienst - ein Arzt also - sichtbar.

„Gibt es Probleme?“, grollt er Sarge zu und für einen kurzen Moment bekomme ich die absolut unbezahlbare und im Leben vermutlich einmalige Möglichkeit, Sergeant Nyre „Ich ess’ deine Eier zum Frühstück, selbst wenn du keine hast.“ Dankin tatsächlich vor einem anderen Lebewesen zurückweichen zu sehen. Ich bin fast versucht zu sagen, dass das die Aufregung wert war.

Aber dann ist es vorbei, und Sarge wechselt mühelos in die joviale Art, mit der er Vorgesetzten immer begegnet. „Nein, Sir. Natürlich nicht, Sir. Ich wollte nur den Private hier...“ - ein hässlicher Blick in meine Richtung, der mir einen langsamen und schmerzhaften Tod verspricht, sollte er mich je alleine antreffen - „fragen, wo mein Vermisster - ein anderer Private, der sich aus der TBP-Liste geschummelt hat - hin verschwunden ist.“

Der Shistavanen schaut erst zu mir und dann wieder zu Sarge. „Also, Private? Gibt es etwas, das Sie zu dieser Angelegenheit zu sagen haben?“

Ich schlucke. Sarges Augen versprechen mir Mord und Totschlag, ziemlich sicher, weil das nicht das erste Mal ist, dass Xan es geschafft hat, sich vor einer unangenehmen Aufgabe zu drücken. Und wie ich ihn kenne, hat er das auch noch direkt unter Sarges Augen gemacht. Und er hat es geschafft, mich dieses Mal in diese Geschichte reinzuziehen. Das alleine sollte mir jedes Recht des Universums geben, ihn an Sarge zu verpfeifen.

Andererseits… Xan hat’s für mich getan. Er war hier und hat mir zugehört, als Danna es nicht konnte, weil sie wieder mal in der Wüste rumgekrochen ist. Er war da, als ich einen Freund brauchte. Oder einfach nur irgendwen. Ach verdammt. „Nein, Sir. Ich habe wirklich keine Ahnung, wovon der Sergeant redet.“ Oh Mann, wenn Blicke töten könnten.

“Tja, dann ist wohl alles klar. Wären Sie bitte so freundlich und würden mein Zelt jetzt verlassen, Sergeant?“, grollt der Shistavanen-Captain, und als Sarge ohne etwas zu sagen davon stapft, muss ich den Impuls niederkämpfen, den Captain zu umarmen. Aber ich schaffe es, auf meiner Liege zu bleiben. Der Shistavanen und die Sanitäterin nicken mir nur zu und lassen mich dann allein. Und frei, Xanas Farrayn III.’ langsamen und schmerzhaften Tod unter meinen Händen zu planen. Er sollte sich wirklich glücklich schätzen, falls Sarge ihn als erstes erwischt, weil egal, was der Sarge im Kopf hat - meines ist schlimmer. Mich dazu zu bringen, für ihn zu lügen… also wirklich, solche Nerven möchte ich mal haben.

~*~

„Was ist denn hier los?”

Gah! Kann ein Mädchen nicht mal im Lazarett ihren Frieden haben? Nur noch zwei Nächte, bis es wieder genug Bacta gibt, um eine gebrochene Schulter und eine leichte Gehirnerschütterung zu behandeln, und dann wäre ich wieder leichte Beute für alle von euch. Aber nein, ihr müsst mir ja selbst hier auf die Nerven gehen.

Okay, vielleicht bin ich etwas unfair. Diesmal ist es weder Sarge noch Xan, der mich stört, sondern Danna. Ich drehe mich um. Sie ist offensichtlich frisch geduscht, und grinst von einem Ohr zum anderen. Ich seufze tonlos und frage dann: „Eine erfolgreiche Jagd gehabt?“

„Yep. Was war mit dir? Hab gehört, du hattest ein paar Waffenprobleme?” Ich rolle mit den Augen und kann grad noch so ein Stöhnen unterdrücken. Hat sich heute jeder vorgenommen, mich zu quälen? Zuerst Xan, dann Sarge, und jetzt sogar Danna? Das ist einfach nicht fair.

„Yep. War auf der Schießbahn, hab das Ding falsch angefasst, hab mir die Schulter gebrochen, Ende der Geschichte.“

„Nicht sehr gesprächig heute, was?“ Danna grinst ein bisschen selbstgefällig.

Ich zeige ihr nur meine Zunge und sage: „Das wärst du auch nicht, wenn du erst von Xanas „Nervensäge erster Ordnung“ Farrayn und dann Sergeant Nyre Dankin belästigt wurden wärst.“

Sie verzieht ihr Gesicht noch einmal, diesmal zu einem fast hässlichen Ausdruck. Dann grinst sie, diesmal ein bisschen verschlagen. „Wie wäre es, wenn ich dir Gesellschaft besorgen würde, die etwas mehr… nach deinem Geschmack ist?“ Ich wusste, dass das kommen würde, aber ich hätte es wirklich vorgezogen, wenn Danna nicht auch auf den „Jenna und Korwin sitzen im Baum…“-Zug aufgesprungen wäre, und wenn es nur um meinetwillen gewesen wäre.

„Danna, könnten wir bitte einfach…” Sie halt ihre Hände hoch, wie verrückt grinsend.

„Ja, ja, schon gut.“ Sie sieht nach unten, dann wieder hoch, ein dreckiges Grinsen im Gesicht. „Obwohl, weißt du, er sagt, er fand es recht niedlich…“ Okay, genug ist genug. Ich richte mich auf, und versuche den quälenden Schmerz in meiner rechten Schulter zu ignorieren.

Die Zähne gegen den Schmerz zusammenbeißend sehe ich ihr direkt ins Gesicht und sage: „Nein, Danna. Es reicht. Ich hab wirklich die Schnauze voll davon, dass jeder denkt, dass er sich über mich lustig machen kann, wenn er mal grad ein bisschen Spaß auf irgendjemandes Kosten haben will. Ich bin eine grauenvolle Soldatin, ich bin 23 Jahre alt und benehme micht oft genug wie 17, und ich bin mehr eine Gefahr für mich selbst als für andere mit einem Blaster in der Hand. Aber ich bin verdammtes vernunftbegabtes Wesen, das auch eine Grenze hat. Warum ist es nur so verdammt schwer für alle mich auch so zu behandeln?“ Ein paar Köpfe haben sich zu uns umgedreht. Okay, vielleicht hätte ich leiser sprechen sollen, aber ich bin bereits vorbei an dem Punkt, an dem mich so was noch interessiert hat.

Für eine Weile ist es still zwischen uns, und als ich es nicht mehr aushalte, lehne ich mich wieder zurück auf die Liege. Es ist dieser Moment der Schwäche, als Danna entscheidet, zurückzuschlagen. „Schön,“ sagt sie mit sehr leiser und irgendwie flacher Stimme, „wenn du wirklich weiter hier rumliegen und in Selbstmitleid zerfließen willst, dann tu es. Ich halte dich nicht mehr zurück. Ich hab nur versucht, eine Freundin zu sein, aber es sieht so aus, als bräuchtest du keine. Also… wir sehen uns.“ Und damit ist sie weg.

Großartig.

Ganz toll.

Nach meiner ersten Schlacht und der Verletzung, die ich abbekommen hab, dachte ich, es könnte nicht mehr schlimmer kommen. Stellt sich nur heraus, dass man manchmal kein Laserfeuer und Blut braucht, um einen Tag zu dem miesesten zu machen, den man je hatte. Manchmal braucht es nur ein bisschen Schmerz und einen blöden Witz zuviel, und zack, verscheucht man den einzigen Freund, den man im Camp hat, auch noch. Und das ist wirklich nur meine Schuld.

Sie sehen, ganz wie ich sagte: Private Jenna Melara, die Große Versagerin.

Und Nummer Zwei:

Fandom: Star Wars
Autorin: Üsch. Überraschung...
Titel: Verdeckt 1/3
Wörter: Plusminus 1300
Rating: Oah... PG13.

Synopse: Manchmal ist das Einzige, für das es sich noch zu leben lohnt, die Rache. Original-Charaktere, und die Frage nach dem Mann hinter dem Monster. Unter anderem.

Und wieder: Star Wars gehört The Great Flanneled One. I own not, you sue not. So.

Verdeckt

Eins

“Das ist alles für heute, Miss Danier. Machen wir Feierabend, was?“ Sie sah von ihrem Schreibtisch auf und schenkte ihrem Chef ein überraschtes Lächeln.

„Sir?“ Eine gefurchte Stirn, eine gekrauste Nase, befeuchtete Lippen. Sievers’ Gesicht leuchtete auf in jovialer Freundlichkeit. Männer., dachte sie mit einem Anflug von Verachtung. Immer dasselbe, überall. Und im Kopf rollte sie ihre Augen. Es war jetzt nur noch eine Frage der Zeit, bis sie ihn da hatte, wo sie ihn haben wollte. Nur noch eine Frage der Zeit, bis sie diesen… Job hinschmeißen konnte.

“Wir haben heute wirklich hart gearbeitet. Wollen Sie nicht nach hause gehen?“ Er zwinkerte ihr zu, und jetzt hätte sie fast wirklich mit den Augen gerollt. Und hätte fast so etwas wie „Zuhause? Ich hab kein Zuhause. Dank Ihnen.“ gesagt. Aber das wäre ihr Todesurteil gewesen. Nicht, dass es ihr viel ausgemacht hätte, aber andere hätten etwas dagegen gehabt, denn das wäre auch ihr Todesurteil gewesen.

So sagte sie: „Natürlich, Sir. Ich hab nur… na ja, vergessen Sie’s. Und danke für den frühen Feierabend.“ Jetzt schenkte sie ihm ein bezauberndes Lächeln. Ein versprechendes Lächeln, das sagte: „Es ist so ein schöner Tag, und ich kann es gar nicht abwarten, nach draußen zu kommen und ein bisschen Spaß zu haben. Warum kommen Sie nicht mit?“ Und sie wusste, er würde mitkommen, wenn sie ihn fragen würde. Sie hatte ihn fast da, wo sie ihn brauchte. Sie wusste es einfach.

Sievers gab ihr Lächeln zurück, mit Grübchen in den Wangen, die ihn irgendwie jünger als seine tatsächlichen 36 Jahre machten. Sie merkte, wie sie rot anlief, und zwang sich selbst zu glauben, dass sie das mit voller Absicht gemacht hatte. Sogar obwohl sie sehr gut wusste, dass niemand ohne Konditionierung oder Implantate tatsächlich rot werden vortäuschen konnte. Er hob eine Augenbraue, und Belustigung tanzte in seinen Augen. „Also, Miss Danier… wenn ich es nicht besser wüsste, würde ich sagen, dass Sie etwas vor mir verstecken.“

Einen Moment lang setzte ihr Herz aus, und sie hatte das Gefühl, als würde die Welt um sie herum schwarz werden. Er hat’s herausgefunden. Ich werde sterben. Die anderen werden sterben. Alle werden sterben. Schon wieder., waren ihre eigenen Gedanken, nur für den Bruchteil einer Sekunde. Dann, plötzlich, war sie wieder sie selbst. Ihr Training hatte wieder die Oberhand, und sie war wieder sie selbst. Sie blinzelte und hoffte von ganzem Herzen, dass sie sich nicht selbst verraten hatte in dem Moment, in dem sie die Kontrolle verloren hatte. „Oh, nein, Sir. Sie wissen alles über mich. Ich könnte nichts vor Ihnen verbergen.“ Es war eine Lüge. Er wusste gar nichts über sie. Aber sie wäre eine Närrin, wenn sie ihm das sagen würde.

“Das will ich doch hoffen. Ich wäre ernsthaft enttäuscht, wenn Sie… na, zum Beispiel, wenn Sie einen Freund hätten.” Nichts in seiner Stimme deutete darauf hin, dass er ihren kurzen Black-out bemerkt hatte, aber sie war nicht so blöd, sich selbst in Sicherheit zu wiegen. Er war immerhin der Kommandeur der örtlichen ISB-Ermittlungseinheit. Von der Sub-Adult-Group hatte er es in weniger als zehn Jahren über CompForce Observ bis in die höheren Ränge des ISB geschafft.

Sie zwang sich, den Kopf hochzunehmen und ihm ein flirtendes Lächeln zu zeigen. „Dann bin ich froh, dass ich Sie nicht enttäuschen muss, Sir. Ich habe mich nur auf einen kleinen Einkaufsbummel und vielleicht ein Essen im Fröhlichen Sullustaner gefreut.“ Komm schon, sag es. Frag mich. Um ihn zu ermutigen, hob sie viel sagend ihre Augenbraue.

Aber statt sie zu fragen, zog er seine Brauen zusammen. „Der Fröhliche Sullustaner? Ich hätte nicht gedachte, dass Sie diese Art von Restaurant mögen.“ Ja, weil du ein kleiner rassistischer Bastard bist, der mit nichts Nichtmenschlichem klarkommt. Etwas Dunkles regte sich in ihr tief unten, und sie zwang sich, es wieder an seinen finsteren Platz zurück zu verbannen. Sie wusste, was es war, aber sie würde nicht zulassen, dass es ihre Gedanken vernebelte. Nicht jetzt, wo sie schon so weit gekommen war. Es würde eine Zeit kommen, wo sie diesen tiefen, dunklen Hass würde loslassen können, nur nicht jetzt.

Stattdessen furchte sie ihre Stirn zu einem niedlichen kleinen Stirnrunzeln und gab ihren Augen einen verwirrten Glanz. „Oh, aber es ist das beste. Na ja, das beste, das ich mir leisten kann, meine ich…“

Er lächelte wieder, und sie war ein bisschen überrascht, als sie darin keine Jovialität oder Überheblichkeit entdecken konnte. Sie hatte ihn wirklich für den Typ „Angeber“ gehalten. Aber er… lächelte nur, und sah ein bisschen verlegen dabei aus. Wie ein kleiner Junge, der seine Kindergartenliebe fragt, ob sie mit ihm nach hause zum Spielen kommen will. „Wissen Sie… Sie haben großartige Arbeit hier geleistet, und Sie sind ein großer Gewinn. Ich würde das gerne belohnen. Hätten Sie was dagegen, heute abend mit mir in die Höhle der Säbelkatze zu gehen? Ich würde… ich würde mich geehrt fühlen, wenn Sie mich begleiten würden.“

Jackpot., war das Einzige, woran sie in diesem Moment denken konnte. Jackpotjackpotjackpot. Das war’s. Sie hatte ihn. Sie hatte… vier lange Jahre auf diesen Moment gewartet. Sie hatte hart gearbeitet, hatte sich nicht beirren lassen, als die Leute anfingen, sie besessen zu nennen oder sogar den Sinn ihrer ganzen Mission zu bezweifeln. Sie hatte einfach nur weiter und weiter und weiter gemacht. Sie und ihr Team. Und jetzt… „Ich… Sir, das wäre… zuviel der Ehre.“

Sie riskierte einen kurzen Blick, um zu sehen, wie er es aufnahm. Einen Moment sah sie Enttäuschung, aber er erholte sich bemerkenswert schnell davon. „Aber nein, Miss Danier. Sie haben wirklich überragende Arbeit hier geleistet. Sie waren eine echte Hilfe.“ Ja. Darin, Todesurteile zu verhinden, Rebellenoperationen zu verdecken und im Großen und Ganzen Ihre Arbeit zu sabotieren. Was, das musste sie zugeben, an sich schon eine echte Leistung war - und vielleicht das Einzige, weswegen ihre Vorgesetzten sie mit ihrer tatsächlichen Mission weitermachen ließen - aber es war nicht das eigentliche Ziel.

„Meinen Sie wirklich… Ich meine, ich bin mir gar nicht sicher, ob ich etwas Passendes zum Anziehen habe…“ Sie hörte jemanden lachen, wie von sehr weit weg. Es klang sehr nach Yana. Yana, die immer endlose Tiraden über all diese Mädchen, die umherstolzierten und mit ihrem Wimpern klimperten und so taten, als seien sie hilflose kleine Wesen, hatte ertragen müssen. Aber Yana war tot. Yana konnte nicht mehr über sie lachen.

Er seufzte und ließ sich in den Stuhl, der ihrem Schreibtisch gegenüber stand, fallen. Er versuchte jetzt ein schiefes Grinsen und natürlich Hundeaugen. Einen winzigkleinen Moment lang ertappte sie sich selbst dabei, wie sie in anstarrte und Sachen im Stil von hinreißend, nett, gutaussehend dachte. Aber sie würde sich nicht noch mal reinlegen lassen. Ihr gegenüber saß ein Mörder. Ein Massenmörder. Sie hatte ein halbes Jahr gebraucht, um sich zu erholen. Und ein weiteres halbes Jahr, um den Mann zu finden, der für… alles verantwortlich war. Und drei Jahre, um sich genug Vertrauen im örtlichen ISB-Büro zu erschleichen und die persönliche Assistentin des kommandierenden Offiziers zu werden. Jahre voll atemloser Heimlichkeit, vertuschter Aktionen…und manchmal war sie kurz davor gewesen, vollends die Kontrolle zu verlieren und zu vergessen wer sie war und was sie war. Aber sie hatte es geschafft. Alles nur für einen Moment. Und dieser Moment war jetzt greifbar nah. Sie. Würde. Sich. Nicht. Noch. Einmal. Hereinlegen. Lassen.

Hör auf damit. Das ist eine Operation, und du bist nicht mehr in der Highschool. Beende das. „Ich… ja, Sir. Wie kann ein Mädchen nur soviel Beharrlichkeit widerstehen?“ Und ein weiteres süßes Lächeln. Eines mit einer Spur eines Versprechens von… etwas weniger unschuldiger Natur.

Und ein volles Grinsen von ihm. „Großartig. Ich werden Ihnen einen Wagen schicken. Punkt 0730.“

Ihr Mund formte ein kleines „O“, und sie klapperte mit den Wimpern und sagte Dankeschön und Bis später und packte ihre Sachen und ging nach hause.

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