Aug 09, 2003 12:55
Cypher
Der neue Film von Vinzenzo Natali. Ganz nett, aber leider kommt er lange nicht an seinen Erstling "Cube" heran. Die Story dreht sich um krude Organisationen zur Firmenspionage und den Verlust der Realität. Die Idee ist ja vielleicht nicht schlecht, die Umsetzung allerdings ist leider nicht ganz so gelungen. Entweder man läßt das ganze vollkommen seriös wirken oder man zieht es komplett ins lächerliche. Der Film hier versucht jedoch ein Mittelding und das geht meiner Meinung nach nicht gut. Ich will nicht sagen, daß der Film komplett schlecht ist, oder daß er einen nicht gut unterhält, zumindest das letzte tut er, aber ich habe nach "Cube" einfach mehr erwartet. Vielleicht zuviel. Ich finde es übrigens schade, daß gute Independentfilmer bei ihrem Hollywood Debut meist gegenüber ihren früheren Filmen nachlassen. Letztes prominentes Beispiel war neben Natali auch Daron Arronofsky, der nach seinem genialen Film "Pi" mit "Requiem for a Dream" auch nur oberen Durchschnitt produziert hat. Hm, ist es so, daß den Filmemachern nichts mehr einfällt, wenn sie nach Hollywood gehen, oder ist es so, daß Hollywood sie keine guten Filme produzieren läßt?
Musa
Ein actionbetonter Historienfilm aus Korea, der während der Machtkämpfe des Jahres 1375 in China spielt. Ein kleiner Trupp Koreanischer Krieger muß sich nach einem fehlgeschlagenen diplomatischen Auftrag durch China und zurück in die Heimat kämpfen. Der Film ist ein Breitband Actionpanorama, wie es genausogut in Hollywood gedreht hätte werden können, oder auch nicht. Was den Film zu einem Hollywoodpendat unterscheidet, ist, daß hier die Figuren weit kritischer und komplexer gestaltet wurden und daß man in den Kampfsequenzen mehr Blut sehen kann, als man das wahrscheinlich möchte. Realistischer eben.
Alive
Realismus ist etwas, was auf Alive aus Japan nun ganz und gar nicht zutrifft. Der Film spielt in einem futuristischen Gefängnis der Zukunft und es geht um den Kampf Mann gegen Mann und um eine schöne Frau. Um es gleich vorweg zu sagen, mich hat der Film überaus gelangweilt und ich war froh, als er endlich zu Ende war. Die Story des Ganzen ist wirklich derart dämlich, da fehlen einem die Worte. Dabei ist das Setting und die zentrale Idee noch das kleinste Übel, aber die Dialoge sind oft derart pathetisch und ausgelaugt, daß man sich wirklich fragen mag, wieso jemand diesen Film überhaupt produziert hat. Das kann nur damit zusammenhängen, daß der Regisseur Ryuhei Kitamura, mit seinem ersten Film Versus recht erfolgreich war. Die Krone allen Übels ist allerdings das Ende, daß an Pathos und Nihilismus kaum noch zu übertreffen ist. Fazit: Ein Trashfilm, dessen Trashelemente aber nicht so ausgeprägt sind, daß das anschauen lustig ist, sondern eher das Gegenteil. Der Film nimmt sich dummerweise viel zu ernst. Das unterscheidet ihn beispielsweise von Miikes "Ichi, the Killer" der einfach weil er sich selber nicht ernst nimmt und die Story bis zum Anschlag überdreht, wieder gut ist.