Weihnachtsmänner küssen besser

Dec 09, 2008 08:34


Titel: Weihnachtsmänner küssen besser
Teil: 1/1
Autor: Yess
e-Mail: YessLiberty@gmx.net
Homepage: -
Genre: Realität
Warnung: -
Bewertung: -
Inhalt: Was alles so unter dem Mistelzweig passieren kann.
Komentar: -

Mein Gott, warum habe ich nur meiner Tante zugesagt ihr zu helfen.

Fragte sich Oliver als er gerade die kleinen Weihnachtspasteten aus dem Ofen nahm und sich beinahe daran verbrannte. OK. Er wusste schon warum er zugesagt hatte als ihn Tante Silvia heute Morgen aus dem Bett geklingelt hatte. An seinem einzigen freien Tag in der Woche. Seine Tante stand um acht Uhr ziemlich aufgelöst auf seiner Türschwelle und sah ganz verzweifelt aus. Sie hatte vor kurzem ihren Traumjob gefunden und auch einen Chef bekommen, den sie schon kannte und mit dem sie sich auch sehr gut verstand. Nun hatte sie die Aufgabe die Weihnachtsfeier ihres Chefs zu organisieren, dem Vorstandsvorsitzenden der Bauer Group. Aber heute Morgen hatte sich der Caterer mit Windpocken krank gemeldet, die er sich bei seinem kleinen Sohn eingefangen hatte. Tja, gegen Windpocken hatte nun einmal das Gesundheitsamt etwas. Dies brachte aber Silvia schier zum verzweifeln.

Also hatte sich Oliver bereit erklärt seinen freien Tag auch in einer Küche zu verbringen.

Es brummte wie in einem Bienenstock um ihn herum, da sie kurz davor standen das Büffet zu bestücken und somit die heißeste Phase angelaufen war. Aber es hatte alles besser geklappt als er vermutet hatte. Es war nicht immer einfach mit fremden Leute in der Küche zusammen zu arbeiten. Aber die Angestellten des eigentlichen Koches hatten sich sehr bemüht und er beschloss, diese anschließend alle zu loben.

Als er sich zur Tür umdrehte sah er seine Tante im Türrahmen stehen, die ihn mit einem Lächeln beobachtete. "Weißt du, es ist immer wieder eine Freude dir in der Küche zu zusehen." Das Lächeln seiner Tante war wie immer ansteckend. Sie sah für ihre 48 Jahre immer sehr gut aus, eigentlich sah sie höchstens wie Ende 30 aus. "Du bist immer in meiner Küche willkommen Tantchen. Wir sind gleich fertig, wie sieht es da draußen aus?" fragte er während er die Weihnachtspasteten auf einer Platte anrichtete.

"Ganz gut soweit. Der Weihnachtsmann nimmt gerade die letzten auf den Schoß um sich die Weihnachtswünsche anzuhören." schmunzelte Silvia.

"Der Weihnachtsmann nimmt die Belegschaft auf den Schoß?" der irritierte Gesichtsausdruck auf Olivers Gesicht sprach Bände. Er konnte nicht glauben, dass so etwas wirklich bei Erwachsenen noch passierte.

"Ja, das ist hier so Tradition, auf die keiner Verzichten will. Es weiß auch keiner wer der Weihnachtsmann ist." Außer mir! Erklärte Silvia. "Gut, dann gehe ich wieder zurück zu den anderen." Verabschiedete sie sich mit einem Kuss auf die Wange ihres Neffen. Er war schon ein Goldstück.

Oliver hatte sich gerade überzeugt, dass das Büffet nun komplett war und war auf dem Weg zurück zur Küche. Ganz in Gedanken bemerkte er nicht dass er jemanden in einem großen Bogendurchgang in den Weg lief und diesen anrempelte. Er murmelte schon eine Entschuldigung und sah auf, um mitten in der Entschuldigung abzubrechen. Er sah den Weihnachtsmann vor sich. Groß, breitschultrig, mit weißem Bart und weißem Wallehaar und die eindrucksvollen rauchgrauen Augen des Weihnachtsmanns musterten ihn aufmerksam. Dann stahl sich ein Grinsen in die Augen des Weihnachtsmanns und er blickte nach Oben. Oliver folgte dem Blick des Weihnachtsmannes uns sah das sie beide unter einem Mistelzweig standen. Das war doch nicht der ernst des Weihnachtsmanns, oder doch? Oliver konnte sich nicht von der Stelle rühren, auch wenn er die Absicht des Weihnachtsmanns erkannt hatte. Eigentlich sollte er auf der Stelle davonlaufen. Aber es ging nicht. Er sah nur wie sich die Lippen, die hinter dem Bart versteckt waren, auf seine zu bewegten. Und als sie sich trafen, konnte er gar nichts mehr denken. Er hatte noch nie einem Mann geküsst, aber die Gefühle die dies in ihm auslösten, konnte er einfach nicht ignorieren und so standen Oliver und der Weihnachtsmann unter dem Mistelzweig und der Kuss der beiden wurde immer fordernder, bis beide hörten, wie zwei Frauen auf sie zukamen, sie unterhielten sich über den Weihnachtsmann und man konnte einige Wortteile aufschnappen. .will wissen wer er ist. man hat der stramme Schenkel.muss unbedingt rausbekommen wer er ist. seine Weihnachtselfe sein.

Der Weihnachtsmann hatte immer noch Oliver an den Schultern gepackt und schaute ihm in die Augen. "Ich muss weg." Aber die Haltung des Weihnachtsmannes verriet, dass er am liebsten nicht gegangen wäre. Er drückte dem immer noch verwirrten Oliver einen Kuss auf die Lippen und verschwand. Oliver konnte ihm nur hinterher schauen.

Silvia fand Oliver einwenig später in der Küche, wo dieser sich gerade ein Glas Vodka genehmigte. Nachdem Silvia Oliver in Gesicht gesehen hatte wusste sie das etwas nicht stimmte. Er war schon immer ein offenes Buch für sie gewesen und Oliver hatte ihr bisher immer alles anvertraut. "Was ist los Oliver? Ich habe so ein Gesicht das letzte mal bei dir gesehen, als du zum ersten Mal in ein Mädchen verliebt warst und nicht wusstest was du machen solltest um sie zu bekommen."

Oliver wusste nicht wie er anfangen sollte, aber immerhin war es Silvia, sie würde ihn schon nicht verurteilen, nur weil er einen Mann geküsst hatte und es am liebsten wiederholen wollte. Mein Gott, einen Mann von dem ich noch nicht einmal den Namen kenne! Aber auf einmal sprudelte es einfach aus ihn heraus. "Ich habe den Weihnachtsmann geküsst, oder vielmehr der Weihnachtsmann hat mich geküsst!" "Aha!" mehr wusste sie erst einmal nicht zu sagen, aber dann ging ihr auf was Oliver meinte und ein schmunzeln legte sich auf ihre Lippen. "Und hat es dir gefallen?" Verwundert schaute er seine Tante an. "Ah.ja." Mehr wusste er nicht zu antworten. Mit dieser Frage hatte er nicht gerechnet. Silvia aber bohrte weiter. "Kennst du seinen Namen?" "Nein." "Einsilbiger geht's nicht mehr, oder?" Sie konnte sich kaum noch ein Lachen verkneifen, er schaute ziemlich jämmerlich aus, ihr Neffe. "Und würdest du ihn gerne wieder sehen?" Daraufhin blickte er ihr in die Augen und zögerte mit der Antwort, als ob er erst einmal darüber nachdenken musste. "Ja, ich glaube schon, Tante Silvia." "Kannst du mich nachher mitnehmen, ich glaube ich habe zuviel getrunken um noch Autofahren zu können." Der abrupte Themenwechsel von seiner Tante erstaunte ihn, aber gut, er wollte eigentlich auch gar nicht über den Weihnachtsmann nachdenken. "Natürlich kann ich dich mitnehmen. Wie lange dauert es noch bei dir?" fragte er seine Tante. "Nicht mehr lange. Wenn du willst, kannst du in meinem Büro auf mich warten. Es ist einen Stock höher, es ist das Vorzimmer von Frank Bauer. Da steht ein ziemlich bequemes Sofa, ich glaub das kannst du jetzt gebrauchen. Ich bring dir dein Weihnachtsgeschenk mit. Ich glaube du hast es dir jetzt schon verdient." "Da hast du Recht. Ich werde dann so lange auf dich warten bis du gehen kannst. Du musst mir aber nichts mitbringen." Verabschiedete er sich und machte sich auf den Weg in das Vorzimmer von Frank Bauer.

Silvia eilte hingegen wieder in den Saal in dem die Weihnachtsfeier statt fand und suchte nach einer ganz bestimmten Person.

Als sie diese gefunden hatte nahm sie sie beiseite. "Wie ich gehört habe, hast du meinen Neffen kennen gelernt." Fragte sie und beobachtete genau die Reaktionen des andren Mannes. Sie sah wie ein Leuchten in die Augen des anderen aufflackerte. "Er ist dein Neffe?" "Ja, und du hast ihn ganz schön überrumpelt." "Er hat mich aber auch ganzschön überrumpelt." "Das kann ich mir denken, wenn du ihn in der Öffentlichkeit geküsst hast, auch wenn du den Weihnachtsmann gespielt hast." "Würdest du mir seine Telefonnummer geben? Bitte Silvia!" Sie hatte ihn noch nie betteln gesehen, und sie kannte ihn schon ziemlich lange. "Ich mach etwas besseres. Er wartet in meinem Büro auf mich." Das Leuchten des Mannes ging auf das gesamte Gesicht über, was ihr wieder einmal zeigte, wie sehr er ihr vertraute, da er sonst immer sehr verschlossen mit seinen Gefühlen umging. Es überraschte sie auch nicht, das sie mit nur einem Kuss auf die Wange verabschiedet wurde und der Mann auf den Ausgang zueilte, sie rief ihn noch hinterher, das er Oliver besser nicht weh tun sollte.

Frank stand in der Tür zum Büro und beobachtete die Person die mit geschlossenen Augen auf dem Sofa lag. Ich könnte ihn stundenlang ansehen. So hat es mich noch nie erwischt. Vorsichtig räusperte sich Frank um die Aufmerksamkeit seines Dornröschens auf sich zu lenken. Aber er schien eingeschlafen zu sein. Also beugte er sich über ihn und hauchte einen kleinen zärtlichen Kuss auf die Lippen des anderen. Danach beobachtete er wie langsam die Lieder des anderen Mannes flatterten und sich öffneten. "Wer..?" Kam die Frage von Oliver aber nachdem er die rauchgrauen Augen sah wurde ihm bewusst, wer da über ihn gebeugt stand. "Du." zu mehr kam er nicht. Denn der Mund von Frank verschloss den seinen. Zuerst wollte er den Kuss nicht erwidern, aber die Gefühle die von dem Kuss ausgelöst wurden, wollten sich nicht unterdrücken lassen und so gab er sich dem Kuss hin. Aber irgendwann löste er sich doch aus dem Kuss und sah sein Gegenüber fragend an: "Wie heißt du überhaupt?" Lippen strichen über seinen Hals als er die Antwort an seiner Haut fühlte. "Oliver, mein Name ist Frank, Frank Bauer." Oliver runzelte seine Stirn. "Woher kennst du denn meinen Namen?" Frank unterbrach seine Liebkosungen und schaute Oliver in die Augen. "Deine Tante hat ihn mir gesagt, nachdem sie mich zur rede gestellt hat." "Silvia hat." "Sie scheint dich sehr zu mögen." "Ja, ich bin ihr Lieblingsneffe. Wie hast du mich gefunden." "Sie hat mich zu dir hoch geschickt." Oliver lachte plötzlich. Frank schaute ihn nur verwundert an und fragte ihn mit Augen was denn so lustig wäre. "Na du, anscheinend bist du mein Weihnachtsgeschenk von Tante Silvia. Diesmal hat sie ja wirklich etwas gefunden, das ich gebrauchen kann!"
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