May 04, 2010 14:10
Ein Liebesbrief (Das Thränenkind)
Auf dem Boden in der Ecke liegt ein Liebesbrief...
... in meinem schwarzen Kämmerlein
Der Brief ward geschrieben von mir, für mich ...
... ich lese ihn ganz für mich allein.
Zeilen voller romantischer Poesie ...
... geschrieben mit blut-leerer Lippen.
Mir rangen die Thränen über die Wange ...
... meine Zungenspitze versucht an dieser nippen.
Gedanken an vergangene Tage und gemeinsamer Stunden ...
... doch alles ist nur noch eine Momentaufnahme.
Ein Hauch von Zweisamkeit liegt in der Luft ...
... doch bin ich es - sind wir es - den ich umarme.
Die Erkenntnis berichtet mir von einer Euphorie des Augenblicks ...
... und das Blut in meinen Adern scheint zu gefrieren.
Eine blasse Kälte durchtreibt das schwarze Kämmerlein ...
... und am Ende sehe ich mir zu beim weinen.
Ein Gefühl von Einsamkeit streichelt meine Haut ...
... und ich schaue mir dabei zu.
Die Erinnerungen an letzte Zärtlichkeiten erscheinen ...
... und lassen mein Gemüt nicht in Ruh.
Ich lese meinen Liebesbrief ...
... aufgebaut auf nebulösen Gedanken und Lügen.
Doch die Zeilen beginnen vor meinen Augen zu verschwimmen ...
... und übrig bleibt nur eine verschleierte schöne Welt mich zu betrügen.
Nun sitze ich hier...
... in meinem schwarzen Kämmerlein.
Ruhelos gegen die wand starren ...
... doch bin ich nicht Allein.
Ich streiche mir über die Haut und nehme mich in den Arm.
poesie,
romantik,
melancholie,
Thränenkind