Neu FF: "Last Christmas", NC-17, G/N, Greg/OMC

Feb 20, 2006 12:40

Hier ist nun der nächste Streich. Diesmal #21 „Freie Wahl“. Ich hoffe, sie gefällt Euch. Ach ja...lasst Euch nicht von dem Titel irritieren...dies ist KEINE Weihnachtsgeschichte. Weihnachten passiert sozusagen nur am Rande und ist für Story überhaupt nicht wichtig.

Liebe Grüße
Bev

Titel: Last Christmas
Autor: Beverly
Fandom: CSI Las Vegas
Pairing: Gil/Nick, Greg/OMC
Kategorie: NC-17
Beta: die wunderbare thoran_ziyal, die es trotz Kofferpacken, Urlaubsvorbereitungen und Absinth noch geschafft hat, ein wirklich exzellentes Beta zu machen
Zusammenfassung: Gil Grissom war daran gewöhnt, dass die Leute in seinem Labor sich in seiner Nähe immer irgendwie eigenartig verhielten. Auch und gerade Greg Sanders. Doch heute war der junge Mann sogar auf Grissoms persönlicher Sanders - Skala weit über dem Durchschnitt. Was war los?



Der erste und einzige Kuss zwischen Greg Sanders und Nick Stokes war eine Katastrophe. Er erstand aus Gregs - durch leichte Angetrunkenheit begünstigten - Mut der Verzweiflung, mitten in einem angesagten Club auf dem Strip.

Nick erstarrte für einen Moment, dann schob er Greg ganz sachte von sich. Er nahm das Gesicht des jungen Mannes in die Hände und sah ihm in die Augen. „Greg, ich...ich fühle mich wirklich geschmeichelt, aber...“

„...du stehst nicht auf Männer?“, beendete Greg die Frage mit einem leichten Zittern in der Stimme.

„Doch, doch, das schon“, unterbrach Nick ihn rasch und etwas zu laut, bevor er etwas leiser fortfuhr, „doch, ich...steh...auf Männer. Aber ich bin in jemand anderen verliebt. Jetzt mit dir etwas anzufangen wäre einfach nicht fair. Dazu mag ich dich zu sehr.“

Greg wandte sich wieder seinem Bier zu und starrte etwas trübselig hinein. Er fühlte sich wie der größte Idiot auf der Welt. Doch dann spürte er Nicks Hand auf seinem Arm und sah auf.

„Nun komm schon. Es tut mir leid. Ich wollte dich nicht verletzen. Aber...“

„...aber der andere war schneller als ich, huh?“ Greg lachte kurz und trocken auf, als er seinen Blick durch den Raum schweifen ließ, bevor er Nick in die Augen sah. Und schluckte. Die wunderschönen dunkelbraunen Augen seines Freundes wirkten traurig. Doch bevor er genauer hinsehen konnte, drehte dieser den Kopf weg und sah in sein eigenes Bierglas. „Er weiß nicht mal, dass es mich gibt.“ murmelte der Texaner.

Nun wurde Greg neugierig. „Kenn ich ihn?“

Der dunkle Haarschopf sackte noch ein wenig weiter nach unten und unwillkürlich dachte Greg, wenn Nick seinen Kopf NOCH tiefer senkte, könnte er seine Nase ins Bier tauchen. Da sah Greg plötzlich, warum Nick sein Glas auf einmal so interessant fand. Er...

„Du wirst rot!“, platzte er heraus und Nicks Erröten vertiefte sich noch. „Also kenn ich ihn. Wer ist es? Einer aus dem Club? Aus deinem Sportverein? Aus dem...Gott, sag bitte nicht, dass er aus dem Labor ist.“

Ein kaum merkliches Nicken ließ Greg sehr unmännlich aufquietschen. Nun wollte er es genau wissen. SO genau, dass er für einen Moment sogar vergaß, dass er gerade noch wegen dieses anderen Mannes mehr oder weniger abserviert worden war.

Also, es war ein Mann aus dem Labor. Hmm...Warrick konnte es nicht sein. Der hatte alle vierzehn Tage ein neues Mädchen und war ständig mit irgendeiner Schönheit zu sehen. Archie? Nein. Greg erinnerte sich, dass Archie zwar auf Männer stand, jedoch schon seit zwei Jahren in einer festen Beziehung mit Bobby lebte. Hodges? Nein, das wollte er sich noch nicht mal vorstellen. Genauso wie Ecklie und Brass. Dann blieb eigentlich nur einer übrig. Und das war...

“Grissom?“

Nicks Kopf schoss hoch und seine dunklen Augen wurden weit. „Woher weißt du...?“, setzte er an und verstummte sofort wieder.

Greg sah ihn an. In seinen Augen lag ein Ausdruck von… Mitgefühl. Es überraschte Nick, aber es schickte ein warmes Gefühl durch seinen Körper und dies brachte ihn dazu, zum ersten Mal über seine heimliche Liebe zu Gil Grissom zu reden.

Drei Stunden später wünschte sich Greg, dass Nick, beseelt vom mittlerweile fünften Bier, endlich wieder damit aufhören könnte, über ihren gemeinsamen Boss zu schwärmen. Wie sollte er ihm am nächsten Tag wieder gegenüberstehen - mit all diesen Bildern im Kopf? Er hob einen Arm, um sein drittes Bier zu bestellen, als Nicks Kopf mit einem zufriedenen Seufzer nach vorne auf den Tisch fiel. Rasch ließ Greg seinen Arm wieder sinken. Irgendwie war dieser Abend ganz und gar nicht so verlaufen, wie er sich das vorgestellt hatte...

~*~

Gil Grissom war daran gewöhnt, dass die Leute in seinem Labor sich in seiner Nähe immer irgendwie eigenartig verhielten. Auch und gerade Greg Sanders. Doch heute war der junge Mann sogar auf Grissoms persönlicher Sanders - Skala weit über dem Durchschnitt. Er mied seine Gegenwart, konnte ihm nicht in die Augen schauen und zum ersten Mal lag er ihm nicht in den Ohren damit, wann er endlich wieder mit ins Feld durfte.

Gedankenverloren und tief versunken in die Ergebnisse einer von Greg angefertigten DNA-Analyse, merkte er nicht, dass er Catherines Weg kreuzte, bis es zu spät war. Flatternd flogen die Unterlagen in die Luft und seine Kollegin und langjährige Freundin konnte den älteren Mann gerade noch vor einem Sturz bewahren.

“Wow, Gil...tut mir leid. Wo warst du denn mit deinen Gedanken?“

‚Das willst du nicht wissen’, dachte Gil, doch laut sagte er, „Entschuldige, Cath. Ich war mit meinen Gedanken gerade bei meinem Fall.“

Sie legte den Kopf leicht schief und sah ihn mit ihrem patentierten ‚Ich-bin-eine-Mutter-und-mir-machst-du-nichts-vor’-Blick an. Ein paar Sekunden hielt er diesem Blick stand, dann seufzte er und deutete auf seine Bürotür. Sie folgte ihm grinsend. Er schloss die Tür hinter ihr, wissend, dass dies für jeden anderen so gut wie ein „Bitte nicht stören“ Schild war, schließlich stand seine Tür normalerweise immer offen.

Catherine wusste das auch. ‚Aha’, dachte sie sich, ‚von wegen mit den Gedanken bei deinem Fall, Gil Grissom, huh? Eher bei Nick Stokes.’ Sie lächelte und war gespannt, was er ihr jetzt gleich erzählen würde. Und ob es endlich die Wahrheit sein wäre.

Vorerst jedoch setzte er sich ihr gegenüber und sah sie für einige Sekunden schweigend an. Und sie wartete. Sie kannte den Mann mittlerweile lang genug, um zu wissen, dass jetzt endlich die Stunde der Wahrheit gekommen war. Und tatsächlich...

„Du hast recht, Catherine“, sagte er endlich. „Ich habe vorhin nicht an meinen Fall gedacht. Um ehrlich zu sein, war ich mit meinen Gedanken ziemlich weit weg.“

„Weit weg? Ich glaube nicht, dass du SO weit weg warst, Gil. Ich würde vermuten, dass du nur ein paar Türen weiter warst mit deinen Gedanken.“

Gils Augen weiteten sich leicht, dann lächelte er. Es war ein wehmütiges, fast ein wenig trauriges Lächeln.

„Ich kann es also nicht mehr verbergen, hm?“

Sie beugte sich leicht nach vorne. „Vor mir nicht, Gil. Vor all den anderen...vielleicht. Höchstwahrscheinlich sogar. Aber ich kenne dich schon zu lange, mein Freund.“

Etwas verlegen sah Gil auf seine Hände hinab. Aus dem Augenwinkel heraus bemerkte er, dass Catherine sich wieder zurück lehnte und angelegentlich ihre Nägel betrachtete. „Aus...ah...aus guter und zuverlässiger Quelle weiß ich, dass ER sehr gern in den ‚Correlli’ - Club geht...“

Gil lehnte sich zurück. „Und?“

Catherine stand auf und sah ihn lange an. Schließlich zwinkerte sie ihm zu. „Vielleicht solltest Du auch mal hingehen.“

Mit diesen Worten ging sie zur Tür, ging hinaus und schloss sie leise hinter sich.

Gil blieb zurück. Alleine und nachdenklich.

~*~

Die nächsten vier Wochen vergingen relativ ereignislos und doch wurden beide Männer immer gereizter. Es eskalierte bei einem gemeinsamen Team - Frühstück in ihrem bevorzugten Diner. Wie immer diskutierten sie ihren letzten Fall, als Gil und Nick sich plötzlich wegen einer Nichtigkeit in die Haare gerieten. Erst diskutierten sie nur angeregt, dann wurde Nick etwas lauter und schließlich schrieen sich die beiden Männer in der Mitte des Diners an. Brass und Warrick schafften es letztlich die beiden Streithähne zu trennen und sie dazu zu bewegen sich wieder zu beruhigen.

Fragend und etwas ratlos sahen sich die übrigen Teammitglieder an.

„Ungelöste sexuelle Spannung“, erklärte Greg ungerührt und erntete dafür einen finsteren Blick von Nick. Doch er zuckte nur mit den Achseln und grinste. Catherine schien ernsthaft darüber nachzudenken, dann warf sie Gil einen Blick zu. Der erwiderte den Blick genauso böse wie Nick. Plötzlich lehnte sie sich zu ihm hinüber und flüsterte etwas in sein Ohr, woraufhin der ältere Mann feuerrot im Gesicht wurde.

Lachend griff sie nach ihrer Handtasche, verabschiedete sich von den anderen, stand auf und ging. Nach und nach folgten die anderen ihrem Beispiel, bis schließlich nur noch Gil, Nick und Greg übrig waren.

Greg wusste, dass nun langsam etwas geschehen musste oder das Team würde auseinanderbrechen. All die Spannung musste endlich ein Ventil finden. Was hatte Catherine Gil ins Ohr geflüstert? Er trank gerade seinen letzten Schluck Kaffee, als sein Handy klingelte. Mit einem entschuldigenden Blick, zog er es aus der Tasche.

„Sanders?“

„Greg. Ich bin’s, Catherine. Triff mich in fünf Minuten draußen am Auto. Okay? Frag nicht warum, sei einfach da.“

„Ja klar. Ich komme.“

„Gut. Bis gleich.“

Ohne ein weiteres Wort legte sie auf. Greg verbarg seine Verwirrung, klappte sein Handy wieder zu und stand auf.

„Entschuldigt, aber ich muss los. Ein Freund hat ein Problem. Wir sehen uns dann heute Abend.“

Er wartete nicht auf eine Antwort, sondern verließ das Diner und stand innerhalb kürzester Zeit neben seinem Auto. Keine Minute später war Catherine auch schon da. Was er dann zu hören bekam, zerstörte seine letzten Hoffnungen, für Nick Stokes jemals mehr als ein Kollege werden zu können. Aber es war auch der ersehnte Weg, das Team zu retten. Und so nickte er mit glänzenden Augen zu dem, was Catherine ihm in verschwörerischen Ton zuraunte...

~*~

„Was soll ich hier?“

„Dich amüsieren.“

Zweifelnd sah Gil sich in dem überfüllten Club um und warf dann einen skeptischen Blick zu Catherine hinüber, die neben ihm stand - aufreizend zurecht gemacht und wirklich eine Augenweide. Es war zwei Tage vor Weihnachten und der Club war entsprechend dekoriert. Überall hingen Tannenzweige, Kugeln in rot und gold und üppige Girlanden. Sogar die Kellnerinnen trugen rote Zipfelmützen mit weißen Pelzrändern. Und überall hingen die unvermeidlichen Mistelzweige.

Gil runzelte die Stirn, doch Catherine zog ihn zu einem Tisch, der gerade in diesem Moment frei wurde. Sie gab ihm einen leichten Schubs, so dass er sich mehr oder weniger freiwillig setzte, schob sich neben ihn auf die Bank und bestellte bei einer vorbei hastenden Kellnerin zwei Bier. Diese nickte kurz und Catherine hoffte, dass sie es nicht vergessen würde. Gil sah so aus, als wollte er jeden Moment fliehen. Sie lächelte ihm aufmunternd zu, bevor sie ihren Blick auf die Tanzfläche lenkte und sich mit leuchtenden Augen umsah. Dann sah sie zum Eingang. Unbemerkt von Grissom wurde ihr Lächeln noch breiter.

Greg wusste genau, dass er Nick endgültig verlieren würde, wenn dieser Abend so verlief wie geplant. Den Texaner fast mit Gewalt hinter sich herziehend, betrat er das „Correlli“. Greg hatte für einen Moment befürchtet, dass Nick nach ihrem letzten gemeinsamen Besuch, nicht mehr mit ihm weggehen wollte. Aber als er ihn fragte, hatte der Texaner nur gelächelt und genickt. Greg war ein Stein vom Herzen gefallen. Nick hatte zwar kurz gezickt, als Greg vor dem Club gehalten hatte, in dem vor ein paar Wochen die unglückselige Diskussion stattgefunden hatte. Doch entschlossen hatte der jüngere Mann ihn hinter sich hergezogen und in den Club hinein. Es dauerte nur ein paar Sekunden, bis er Catherine und Gil entdeckte. Wie ausgemacht zog er Nick in die entgegensetzte Richtung und war froh, dass dieser damit beschäftigt war, nach einem Kellner Ausschau zu halten. Ganz offensichtlich hatte er seine Kollegen nicht entdeckt.

Und nun hieß es, Nick auf die Tanzfläche zu bringen. Im Großen und Ganzen war das nicht besonders schwierig, da der Texaner das Tanzen liebte. Aber er musste zeitgleich mit Grissom auf der Tanzfläche sein. Und ein Blick hinüber zu Catherine zeigte ihm, dass sie Gil noch lange nicht so weit hatte.

Die Zeit verging und nach einer weiteren Stunde hatte Greg die Nase gestrichen voll. Auch wenn er normalerweise den rhythmischen Beat des Hip Hop liebte, so wusste er genau, dass Gil niemals tanzen würde, wenn nicht etwas Ruhigeres lief. Er stupste Nick an, deutete mit dem Kopf zur Toilette und erntete ein geistesabwesendes Nicken als Antwort. Mit spitzen Ellenbogen bahnte Greg sich seinen Weg durch die Menge bis hin zum DJ. Durch einige Gesten und ein paar lauten Schreien versuchte er ihm verständlich zu machen, dass jetzt vielleicht doch mal die Zeit für etwas Langsameres wäre. Dann zeigte er auf einen Mistelzweig und plötzlich lachte der DJ auf. Er zwinkerte Greg zu und griff nach einer Platte, die hinter ihm lag. Mit hochgestrecktem Daumen grinste er Greg noch einmal an, dann griff er nach dem Mikro.

„So, Leute. Und jetzt kommt was für all die Verliebten da draußen.“

Greg zuckte zusammen, als die ersten Klänge von „Last Christmas“ durch den Club schallten. Ausgerechnet! Es gab so viele Schmuselieder, musste der DJ ausgerechnet diese alljährlich wiederkehrende Schnulze spielen? Und doch fanden sich bereits die ersten Pärchen auf der Tanzfläche zusammen. Als danach das Stück „Wonderful dreams“ von Melanie Thornton kam, fand er sich plötzlich in den Armen eines gutgebauten Mannes Anfang dreißig wieder. Da Greg noch nie jemand gewesen war, der eine Chance ungenützt verstreichen ließ, kuschelte er sich etwas enger an den Fremden und genoss die Schmuserunde.

~*~

Nick beobachtete Greg, als er fortging und wandte sich wieder seinem Bier zu. Wenige Minuten später - er wunderte sich, dass Greg noch immer nicht zurück war - hörte er plötzlich die Stimme des DJ’s: „So, Leute. Und jetzt kommt was für all die Verliebten da draußen.“

Sekunden später erklang „Last Christmas“. Nick stöhnte auf. Wenn Greg damit irgendetwas zu tun hatte, würde er höchstpersönlich dafür sorgen, dass man die Leiche nie fand. Es war nicht so, dass er dieses Lied nicht mochte...nein. Er hasste es mit aller Leidenschaft.

Vermutlich lag es daran, dass er mit fünf Schwestern aufgewachsen war und dieses Lied in seiner Kindheit und Jugend öfter gehört hatte als seinen eigenen Namen. Wann immer eine seiner Schwestern verliebt gewesen war - egal ob glücklich oder unglücklich - hatte sie bereits sechs Wochen vor Weihnachten angefangen, dieses Lied zu hören...mit glänzenden Augen oder herzzerreißendem Schluchzen. Und bei so vielen Schwestern war eigentlich STÄNDIG eine verliebt gewesen. Doch hatte ihn das auch gelehrt, dass aller Schrecken einmal zu Ende war. Sogar dieses Lied.

Catherine gehörte zu den Wenigen, die bei dem Lied „Last Christmas“ nicht gleich unter den Tisch rutschen wollten. Um genau zu sein, gefiel ihr dieses Lied sogar recht gut. Und dann sah sie Greg, der sich seinen Weg durch die Menge zurück zu seinem Tisch bahnen wollte. Zurück zu Nick, der ein wenig verloren allein an seinem Tisch saß und nur sein Bier zur Gesellschaft hatte.
Die Musik wechselte und Catherine seufzte leicht auf. „Wonderful Dreams“, eines ihrer Lieblingslieder. Wäre sie nicht eine Frau mit einer Mission gewesen, hätte sie sich glatt dazu hinreißen lassen, Gil aufzufordern. Doch plötzlich sah sie, dass ein ungeheuer attraktiver Mann Greg an sich zog. Sie schmunzelte, dann runzelte sie die Stirn. Nick sah so aus, als wolle er gleich gehen. Das konnte sie nicht zulassen. Sie schnappte ihre Handtasche. Sie musste Greg dazu bringen, zu Nick zurück zu gehen.

„Ich geh mal kurz meinen Lidstrich nachziehen“, schrie sie Gil über die laute Musik hinweg ins Ohr. Er nickte nur kurz. Sie blieb noch einen Moment stehen und betrachtete ihn liebevoll. Er war ein so guter Mensch. Nick und er würden perfekt zueinander passen. Wenn ihr Plan aufging, hieß es. Und damit dies auch geschah, musste sie erst einmal wieder Greg auf den richtigen Weg zurück bringen. Beherzt warf sie sich in die tanzende Menschenmenge.

~*~

Gil langweilte sich. Die Menschen zu beobachten machte nach einer knappen Stunde auch keinen Spaß mehr und er fragte sich, wie er bei diesem ohrenbetäubenden Lärm Spaß haben sollte. Man konnte sich mit niemandem unterhalten und tanzen war nun wirklich nicht sein Ding.

Als er DJ dann auch noch anfing von Verliebten zu reden und der nervenzerfetzende All -Time - Klassiker „Last Christmas“ auf ihn einrieselte, war er bereit für eine spektakuläre Flucht. Nötigenfalls mit Geiselnahme. Doch Catherine versperrte ihm den Weg und er ahnte mittlerweile, warum sie sich dort hingesetzt hatte. Doch dann eröffnete sich ihm spontan eine Fluchtmöglichkeit. Catherine wollte sich den Lidstrich nachziehen...mit anderen Worten aufs Klo gehen. Dadurch hätte er endlich eine Chance, ungesehen zu entkommen. Sie war noch keine Minute weg, da schnappte er sich seine Jacke und steuerte zielsicher den Ausgang an.

Auch Nick hatte inzwischen die Nase voll. Mittlerweile waren sie beim dritten Lied der Schmuserunde angelangt und Greg war noch immer auf dem Klo. Von wegen. Nick war enttäuscht und ein wenig sauer. Sollte Greg doch gucken, wie er nach Hause kam. Denn auch wenn dies kein richtiges Date war, so wollte Nick doch nicht einfach am Tisch abgestellt und dann vergessen werden. Denn genauso kam er sich im Moment vor...vergessen. Er griff nach seiner Lederjacke, zog sie an und ging.

Erst als er bereits im Eingangsbereich war, drehte er sich noch einmal um und schaute, ob er Greg nicht doch irgendwo sehen würde. Stattdessen sah er nur eng umschlungene Pärchen, zum Teil intensivst miteinander beschäftigt. Es versetzte ihm einen leichten Stich, denn es zeigte ihm das, was er nie haben würde. Entschlossen, machte er seine Jacke zu, drehte sich wieder zum Ausgang...

...und stieß frontal mit einem Mann zusammen, der von der anderen Seite kam und auch raus wollte.

„Gil!“

„Nick!“

Überrascht sahen die beiden Männer sich an. Nick hatte das Gefühl, in dem warmen blau von Gils Augen zu ertrinken. Sie waren so leuchtend, so freundlich, so offen. Es dauerte ein paar Momente, bis er sich wieder soweit gefangen hatte, dass er fragen konnte, „Was machst du hier? Ich hab dich hier noch nie vorher gesehen.“

Gil schmunzelte. „Catherine hat mich mitgeschleppt. Sie meinte, ich solle mich mal amüsieren. Das täte mir gut.“

Catherine? Nick drehte sich wieder um und suchte die Tanzfläche ab, konnte sie jedoch nirgends entdecken. „Wo ist sie?“

„Sie wollte sich den Lidstrich nachziehen“, erwiderte Gil mit einem leichten Lachen. Nick stimmte in sein Lachen mit ein. „Und du?“, fragte Gil plötzlich. Nick blieb das Lachen für eine Sekunde im Hals stecken. Dann zuckte er achtlos mit den Schultern, sah hinab auf seine Schuhe und versuchte, sich seine Enttäuschung nicht anmerken zu lassen, dass er von seinem guten Freund so abserviert worden war.

„Ich bin...WAR mit Greg hier. Aber anscheinend hat er jemanden gefunden. Ich wollte nicht stören und mich grade aus dem Staub machen.“

Gil nickte leicht. „Ja, mir ging es ähnlich.“

Für ein paar Sekunden standen die beiden Männer sich schweigend gegenüber. Von der Tanzfläche kam mittlerweile der nächste Schmusesong.

Und Nick spürte, wie ihm das Herz schwer wurde. Es war Gary Moore’s „Still got the blues“, eines seiner Lieblingsstücke. Für einen Moment schloss er die Augen um nicht der Versuchung zu erliegen Gil anzuschauen. Er wusste, dass man in diesem Moment all seine Gefühle in seinen Augen lesen konnte. Und Gil war verdammt gut darin, andere Menschen zu lesen. Er schluckte schwer und holte tief Luft. Plötzlich zuckte er zusammen, als er eine Hand auf seinem Arm spürte.

„Nicky?“

Dieser alte, liebevolle Spitzname...

„Nicky, würdest du...ich meine, auch wenn ich schon etwas älter bin und dein Boss und nicht annähernd so anziehend wie...ich... Was ich sagen will, würdest du mit mir tanzen?“

Nicks Kopf fuhr so schnell herum, dass er im ersten Moment befürchtete, sich verletzt zu haben. Doch dann blickte er erneut in Gils Augen und sah auf einmal, dass auch er ganz leicht zu lesen war... Unsicherheit, Verletzlichkeit und die Angst vor Zurückweisung waren deutlich in diesen ausdrucksstarken blauen Augen zu erkennen.

Und plötzlich war alles so einfach...die Hand auszustrecken und Gils Hand zu ergreifen... zu sagen „Nichts würde ich jetzt lieber tun.“ Und ihn dann mit sich auf die Tanzfläche zu ziehen. Doch das Überwältigendste war der Ausdruck in Gils Gesicht.

Freude. Ungläubigkeit. Glück.

Auf der Tanzfläche schubsten sie sich zwischen Dutzende von schwitzenden Paaren, die aneinander zu kleben schienen. Es gab einen kurzen Moment der Unsicherheit, in dem Nick nicht wusste wohin mit seinen Händen. Doch Gil öffnete einfach die Arme und Nick sank hinein, schmiegte sich dicht an den älteren Mann, holte tief Luft und schloss dann die Augen. Sanft begann Gil ihn im Takt der Musik zu wiegen und nach wenigen Minuten hörten beide auf zu denken, spürten nur noch den anderen, gaben sich der Musik und der Wärme des Partners hin.

Die Musik wechselte, wurde wieder schneller, doch das störte die beiden Männer nicht. Immer noch ineinander versunken bewegten sie sich im gleichen ruhigen Takt hin und her.

Vom anderen Ende der Tanzfläche aus betrachtete Catherine ihren alten Freund.

Alt?

Nein, heute nicht. Seine Bewegungen waren geschmeidig und auf seinem Gesicht lag ein so glückseliger Ausdruck, wie sie ihn sonst nur von Lindsey kannte, wenn sie ihr eine Pyjamaparty erlaubt hatte. Sie lächelte unwillkürlich. Und spürte plötzlich einen Ellenbogen, der sie leicht in die Seite stupste. Sie wandte den Kopf um und sah in Gregs glänzende Augen. Er beugte sich zu ihr und schrie: „Hat doch wunderbar geklappt, was?“

Catherine nickte und rief zurück, „Wo warst du?“

Mit wachsendem Erstaunen sah sie, dass Greg plötzlich feuerrot im Gesicht wurde - und dann erst bemerkte sie den kräftigen Arm, der um die Taille des jungen Mannes geschlungen war. Catherines Blick wanderte den Arm entlang langsam nach oben und kam schließlich auf dem markanten, sehr sympathischen Gesicht eines Mannes Ende zwanzig zu ruhen. Schwarze Haare, sehr blaue Augen und ein unglaublich offenes, freundliches Lachen. Greg grinste und wies mit dem Daumen hinter sich.

„Das ist Don. Er ist aus New York und auf Urlaub hier.“

Catherine erwiderte das Lächeln und nickte nur. Dann wandte sie sich wieder der Tanzfläche zu und keuchte leicht. Gil und Nick hatten mittlerweile aufgehört zu tanzen und waren dabei, sich mitten auf der Tanzfläche, umgeben von Dutzenden Menschen, zu küssen. Tief, selbstvergessen und komplett ineinander versunken. Das war besser als jeder Film, dachte sie. Sie packte Greg am Arm und zog ihn mit sich zu einem Tisch, der gerade frei geworden war. Die Augen immer noch auf Nick und Gil gerichtet, setzte sich hin. Nur am Rande nahm sie wahr, dass auch Greg und Don sich setzten.

Gil küsste so, wie er alles tat: leidenschaftlich, fokussiert und komplett auf diese eine Sache konzentriert. Selbst wenn man es von einigen Metern Entfernung beobachtete, konnte man förmlich die Spannung fühlen, die zwischen den zwei Männern herrschte - die einerseits so unterschiedlich und sich andererseits doch so ähnlich waren. Nick, vom Aussehen her dunkel, fast schon düster, mit seinen schwarzen Haaren und seinen dunkelbraunen Augen - doch unglaublich liebenswert, manchmal beinahe noch unschuldig vom Wesen her. Gil, ein ruhiger, manchmal etwas schrulliger Typ mit grauen Haaren und den faszinierendsten blauen Augen, die Catherine je bei einem Mann gesehen hatte.

Allerdings...

Sie warf einen raschen Blick zu Greg und Don hinüber. Dieser New Yorker sah auch unverschämt gut aus...und war im Moment schwer damit beschäftigt, persönlich zu überprüfen, ob Gregs Mandeln noch da waren wo sie hingehörten. Und wenn man Gregs Gesichtsausdruck glauben durfte, dann machte er das ungeheuer gut. Mit einem leichten Seufzer drehte sie sich wieder zur Tanzfläche.

Gil hatte die Hände gehoben und umfasste nun zärtlich Nicks Gesicht. Sie wechselten ein paar Worte miteinander und dann nickte der jüngere Mann, beugte sich noch einmal vor und gab Gil einen kurzen Kuss auf den Mund. Beide drehten sich gleichzeitig um und beide sahen gleichzeitig Catherine, die sie immer noch mit glänzenden Augen anstarrte.

Nick wurde feuerrot und Gil lächelte nur geheimnisvoll. Es war ein Lächeln, das Catherines Knie weich werden ließ und sie war froh, dass sie bereits saß. Mit dem gleichen Lächeln zog er Nick nun hinter sich her, Richtung Ausgang, doch plötzlich stoppte Nick, entzog ihm noch einmal seine Hand und rief ihm etwas in Ohr. Gil nickte, ging weiter und nach wenigen Sekunden war er aus Catherines Blickfeld verschwunden.

Nick kam zu ihr hinüber, grinste Greg an, der mittlerweile halb auf dem Schoß des New Yorkers saß und warf lässig seinen Autoschlüssel auf den Tisch.

„ICH FAHR MIT GRISSOM!“, schrie er über die laute Musik hinweg. „FÄHRT EINER VON EUCH BITTE MEINEN WAGEN ZUM LABOR? ICH SAMMLE IHN DANN MORGEN DORT WIEDER AUF...“

Aha! Er würde also nicht mehr nach Hause gehen. Catherines Grinsen wurde noch breiter, auch wenn das kaum möglich schien. Sie schnappte sich den Schlüssel und schob ihn in ihre Tasche. Sie nickte nur und schrie zurück: „VIEL SPASS, NICKY.“

Nick zwinkerte ihr zu, drehte sich um und war auch schon verschwunden. Ein Blick nach rechts zeigte ihr, dass Greg ganz augenscheinlich für den Rest des Abends beschäftigt sein würde.

Mit einem etwas wehmütigen Gesichtsausdruck griff sie nach ihrer Tasche. Sie wollte gehen. Fühlte sich im Moment wie ein fünftes Rad am Wagen. Anscheinend waren ihre Clubzeiten endgültig vorbei. Sie nickte Greg und Don zum Abschied noch mal kurz zu und machte sich auf den Weg zum Ausgang.

Die Hand, die nach ihrem Arm griff und sie festhielt, kam unerwartet. Sie drehte sich um und wollte schon eine entsprechende Bemerkung machen, als sie in zwei unglaublich grüne Augen sah. Vor ihr stand ein Mann, Ende dreißig, groß und mit hellbraunen Haaren. Er beugte sich zu hinunter und sagte, „Wollen Sie schon gehen?“

Sie schluckte. Nein, eigentlich nicht. Sie hatte nichts vor und wenn sie sich diesen Mann so ansah...nein, dann wollte sie definitiv nicht gehen. Sie schüttelte den Kopf und das etwas schüchterne Lächeln des Mannes wurde zu einem befreiten Grinsen. Mit sicherem Griff zog er sie auf die Tanzfläche und innerhalb weniger Sekunden fand sich Catherine in seinen Armen wieder. Sie schloss die Augen...vielleicht war sie doch noch nicht zu alt...

~*~

Die Tür hatte sich kaum hinter Nick geschlossen, da wurde er schon an die Wand geschubst und Gils Mund war wieder fest auf seinen gepresst. Mit einem Seufzen schloss er die Augen und öffnete gleichzeitig den Mund. Gott, dieser Mann wusste wirklich wie man küsste. Seine Knie gaben nach, sein Gehirn wurde zu Gelee und Gils Schultern waren das Einzige was ihm noch Halt gab. Er grub seine Finger in den weichen Stoff von Gils Pullover und versuchte ihn noch näher an sich heranzuziehen. Er konnte das Lächeln auf den Lippen des älteren Mannes spüren und riss sich mit einem kaum unterdrückten Stöhnen von ihm los.

„Gott Gil, ich will dich...du hast keine Ahnung wie lange ich darauf schon warte.“

Er sah tief in die Augen des älteren Mannes und schluckte schwer. Das Blau war kaum noch zu erkennen, so sehr hatten sich seine Pupillen geweitet, sein Atem kam stoßweise und mit einem Laut, der halb Knurren, halb Stöhnen war, zerrte Gil ihn nun hinter sich her in sein Schlafzimmer. Mit einem Schubs stieß er Nick aufs Bett und zerrte sich die Kleidung vom Leib. Langsam, als näherte er sich einem scheuen Tier, kam Gil dann auf ihn zu, kniete neben ihm auf dem Bett nieder und küsste innerhalb kürzester Zeit seine Kleidung weg. Als Nick das erste Mal die nackte Haut des anderen Mannes auf seine spürte, stöhnte er laut auf. Es war, als würde jeder einzelne seiner Träume wahr werden. Er zog Gil auf sich, genoss es, sein Gewicht zu spüren, dass ihn in die Matratze drückte, sein hartes Glied, das sich mit jeder Bewegung an seinem rieb und strich mit zitternden Händen über den Rücken des anderen Mannes.

Er spürte die Muskeln.

Die Haut, die weich wie Samt war.

Ein Mund, der nun langsam an seinem Körper hinabglitt, der ihn zum Keuchen brachte, zum Stöhnen und Lachen, wenn Gils weiche Zunge einen kitzligen Punkt erwischte.

Und Hände, die ihn langsam aber sicher an den Rand seiner Selbstbeherrschung brachten, die alle seine empfindlichen Stellen suchten und fanden und die ihn erbarmungslos immer näher Richtung Höhepunkt trieben. Nicks Hände glitten von Gils Körper auf das Laken und in kompletter und hingebungsvoller Ekstase krampften sie sich hinein.

Er konnte nicht mehr denken, er fühlte nur noch. Spürte Gils Atem auf seiner Haut, spürte seinen Mund, seine Zunge, seine Hände, seinen Körper und als sein Höhepunkt kam, wusch er wie ein gewaltige Sturmflut über ihn hinweg und ließ ihn zitternd und atemlos zurück.

Und dennoch war das nicht alles. Noch immer spürte er einen Knoten in seinem Inneren, hatte noch immer das Gefühl, das etwas Wichtiges fehlte. Ohne lange nachzudenken, tastete er mit einer Hand nach seiner Hose und fand sie auch überraschend schnell.

„Nicky?“

Gils Stimme war heiser und klang fragend. Mit bebenden Händen zog Nick ein Kondom aus der Gesäßtasche seiner Jeans und drückte es Gil in die Hand. Gils Augen weiteten sich leicht. Er legte sich neben ihn und küsste ihn lange und zärtlich. „Nicky...bist du sicher?“, flüsterte er dicht an seinem Mund und der jüngere Mann nickte. „Ich war noch nie so sicher, Gil. Bitte. Ich brauch dich. In mir. Jetzt.“

Es brauchte mehrere Anläufe, bis das Kondom endlich da saß wo es hingehörte. Gils Hände zitterten vor kaum unterdrückter Leidenschaft und Nicks Mund, der unaussprechliche Dinge mit seiner Anatomie anstellte, trug nicht gerade dazu bei, dass er sich konzentrieren konnte. Endlich war er fertig und mit einem fast schon maliziösen Lächeln schob Nick sich ein Kissen unter den Po und spreizte die Beine.

Gils Mund wurde trocken und für einen Moment vergaß er sogar seinen eigenen Namen. Das Bild, das sich ihm präsentierte, war das erotischste, das er je gesehen hatte. Nicks Augen, fast schwarz vor Leidenschaft, tauchten tief in seine und das Vertrauen, das Gil dort sah, machte ihn sprachlos. Doch dann murmelte Nick, „Nun mach schon, Gil“, und riss ihn damit aus seinen Gedanken. Gil griff nach dem Gleitmittel und begann sanft und vorsichtig seinen Geliebten vorzubereiten. Nach ein paar Minuten versank er tief in den Körper des Mannes, den er so sehr liebte. Nick war eng, so unglaublich eng, dass es Gil seine ganzen Willenskraft kostete, nicht einfach blindlings zu zustoßen. Doch er schaffte es, sich zu beherrschen, zog sich ein bisschen zurück und tauchte dann wieder ein in den willigen Körper des jungen Texaners.

Nick kam ihm entgegen, um ihn noch tiefer in sich aufzunehmen - und das war das Ende von Gils Beherrschung. Er stieß noch zweimal zu, dann kam er.

Es war unglaublich. Überwältigend. Keuchend brach er über Nick zusammen und es dauerte eine ganze Weile, bis er wieder mehr oder weniger zu sich kam. Die ganze Zeit jedoch konnte er Nicks Hände auf seinem Körper fühlen, seine Lippen, die sanfte Küsse auf seine Schultern, seinen Hals und sein Gesicht hauchten. Und noch nie zuvor hatte er sich so geliebt gefühlt.

Das kurz vorher noch da gewesene sonderbare Gefühl in Nicks Magen war verschwunden. Stattdessen empfand er nur noch eine tiefe Zufriedenheit und ein unglaubliches Glücksgefühl. Er drückte einen Kuss auf Gils Schläfe und murmelte,

„Ich liebe dich, Gil.“

Überrascht hob Gil den Kopf. In Nicks Augen sah er jedoch nicht nur die Liebe, sonder auch tief und unterschwellig eine verborgene Angst. Die Angst, trotz allem was passiert war, zurückgewiesen zu werden. Die Angst, dass das Alles für ihn vielleicht mehr bedeuten könnte als für Gil. Die Angst, dass Gils Gefühle nicht die gleichen waren, die er, Nick, für ihn hatte.

Er beugte sich zu dem jungen Mann hinunter und verharrte nur wenige Millimeter über seinen Lippen. „Ich liebe dich, mein Nicky.“ Dann küsste er ihn, nicht tief und leidenschaftlich wie zuvor, sondern sanft und liebevoll.

Mit einem zufriedenen Seufzer ließ Gil sich schließlich neben Nick gleiten und zog den anderen Mann wieder zurück in seine Arme. Innerhalb weniger Minuten verriet ihm Nicks gleichmäßiger Atem, dass er eingeschlafen war. Gil hingegen lag noch länger wach.

Es war schon lange her, dass er solche Gefühle für einen anderen Menschen gehabt hatte. Ein wenig staunend betrachtete er den schlafenden Mann in seinen Armen. Doch dann zog er ihn nur noch ein wenig näher und schloss die Augen. Er würde nicht danach fragen, wieso und warum. Nick liebte ihn und er liebte Nick.

Für den Moment reichte ihm das.

Ende

nc-17, csi, first time, fanfic_de, gil grissom/nick stokes, deutsch

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