Eine schöne Bescherung

Mar 13, 2015 11:06


Titel: Eine schöne Bescherung - Kapitel 10
Adventskalernder-Prompt: Weihnachtsmarktbesuch
Bingo-Prompt: hurt / comfort
Genre: Freundschaft, etwas Humor, h/c, etwas Action/Krimi
Zusammenfassung: Wenn Thiel auch nur ansatzweise geahnt hätte, was passieren würde, er hätte Boerne in ein richtiges Restaurant eingeladen...
A.N.: Ja, auch diese Geschichte gibt es noch. Und ja, natürlich hat sie ein Ende in meinem Kopf, das hatte sie von Anfang an. Und ja, ich hoffe, dass ich es auch irgendwann aufs Papier bringe. Bzw. ins Internet...
Dies ist supermegakurz, aber hey - egal! Kranke Kinder, seit Wochen, ich komm zu nix. Vielleicht solltet ihr einfach noch bis zum nächsten Kapitel warten, dann lohnt es sich besser... *lol*
Ich hoffe, ich werde jetzt öfter so ein Bröckchen veröffentlichen, damit es hier endlich wieder vorangeht.
Wörter: ~16500


Es ging auf 14 Uhr zu, als es an die Bürotür klopfte, gleich darauf schaute Herbert in den Raum.
Thiel ließ den Kugelschreiber fallen und lehnte sich in seinen Stuhl zurück und auch Nadeshda blickte interessiert von ihren Unterlagen auf. Natürlich hatte er ihr vom unglücklichen Verlauf dieser Nacht erzählt und von seinem elenden Mißgeschick, das dem Ganzen schlicht die Krone aufgesetzt hatte. Sie schien ebenso neugierig wie er selber, als er den Eintretenden überfiel: "Mensch Vaddern! Ich hab dich bestimmt zehnmal angerufen, warum gehst du denn nicht ran?"

Herbert tastete einmal seine Taschen ab, zuckte dann desinteressiert mit den Schultern und machte es sich gegenüber dem Schreibtisch gemütlich. „Hab mein Handy wohl bei dir in der Küche liegenlassen.“ Er winkte ab. „Hab‘ ich gar nicht gemerkt, war beschäftigt.“
„Jaja, ich kann‘s mir denken… hast ein paar Zigarettenpausen mit den Arbeitern gemacht, was?“ Thiel schüttelte verdrießlich den Kopf, doch kam dann gleich auf das zu sprechen, was ihm schon den ganzen Morgen so schwer im Magen lag. „Wie geht’s dem Professor? Ist er wach?“
Sein Vater sah ihn ganz verständnislos an. „Klar, sonst wäre ich doch nicht hier! Er ist vorhin zu Frau Haller gefahren.“

„Na Gott sei Dank.“ Erleichterung breitete sich in ihm aus, Boerne war offensichtlich wieder fit genug, um die Rechtsmedizin unsicher zu machen. „Was hat er gesagt, als er aufgewacht ist?“
„Gesagt?“ Herbert winkte nur ab. „Gesagt hat er erst mal gar nix, dazu isser nich‘ gekommen.“
„Was meinst du damit?“ Mit einem Male fühlte Thiel sich doch wieder unbehaglich, der Ausdruck im Gesicht seines Vaters gefiel ihm rein gar nicht.
„Naja, als er die Augen endlich wieder aufgekriegt hat, wollte er ins Bad, aber kaum stand er vor dem Sofa, sind ihm erst mal gepflegt die Lichter ausgegangen. Ich konnte ihn gerade noch auffangen.“ Er ließ sich von Thiels gequältem „Großer Gott!“, nicht aus dem Konzept bringen, fuhr ganz entspannt fort: „Hab‘ ihn dann in die Waagerechte zurückverfrachtet und ihm einen ordentlichen Kaffee gekocht. Nach zwei Tassen war er soweit, dass er den Weg zum Klo ohne größere Unfälle geschafft hat.“ Nun beugte er sich ein wenig im Stuhl vor und wirkte fast vorwurfsvoll. „Ich hatte dem Professor ja gesagt, er soll einfach noch ein paar Stunden pennen, aber dafür war er zu stur. Hat sich nach dem Kaffee unter die kalte Dusche geschleppt und dann ist er gefahren. Hat keinen gesunden Menschenverstand, dieser Mann.“

Nadeshda schüttelte schmunzelnd den Kopf, aber Thiel konnte der Situation nun wirklich nichts Amüsantes abgewinnen. „Er wird mich umbringen!!“ Er hatte schon während Herberts Erklärungen die Ellbogen auf die Tischplatte gestützt und das Gesicht in den Händen verborgen, ließ die Arme nun aber ungläubig zurück auf den Schreibtisch fallen. „Und bist du eigentlich bekloppt, ihn in dem Zustand Auto fahren zu lassen?!“

Dieser Vorwurf prallte natürlich an seinem Vater ab. Er zog ein Päckchen aus der Tasche, begann völlig ungeniert, sich vor den Augen der beiden Kripobeamten eine seiner speziellen Zigarette zu drehen und klang fast mitleidig, als er nachfragte: „Denkst du wirklich, er hätte sich von mir aufhalten lassen?“

Mit beiden Händen fuhr Thiel sich durch die Haare und warf sich zurück in sein Monstrum von Schreibtischstuhl. „Nee, natürlich nicht.“
„Siehste….“
Thiel entrang sich nur ein frustriertes Seufzen, woraufhin sein Vater grinsend schnaubte. „Bleib locker, Frankie, der Prof ist erwachsen. Einen Unfall wird er nicht gebaut haben, sonst hätt‘ste das inzwischen bestimmt schon mitbekommen von deiner Schnittlauchtruppe hier.“
„Ja toll, das wär’s noch gewesen, wenn er sich oder jemand anderen zu Brei gefahren hätte“, knurrte Thiel mürrisch. Allein der Gedanke ließ ihn schaudern.
„Nun sei mal nicht immer so negativ. Is’ schlecht fürs Karma!“ Herbert stand auf und steckte sich die Selbstgedrehte in den Mundwinkel. „Ich bin dann mal weg und überlasse dich deinem Selbstmitleid.“ Er langte in die Tasche seiner Cordhose und warf Thiel einen Schlüssel auf den Schreibtisch. „Hier, damit du nachher nicht vor verschlossenen Türen stehst. Die von den beiden jungen Hüpfern hat der Obiak in Verwahrung genommen.“
„Jau, dank dir“, murmelte Thiel müde und winkte noch kurz, als sein Vater durch die Türöffnung verschwand. Dann ließ er mit einem Stöhnen den Kopf auf die Schreibtischplatte fallen. Der Tag gestern war doch wahrlich schon scheiße genug gewesen, aber dieser war echt drauf und dran, ihm den Rang abzulaufen. Womit hatte er das eigentlich verdient??
Ihm grauste es davor, Boerne wieder gegenüberzutreten.

t.b.c.

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