A.N: Ich hau hier jetzt einfach mal den Unsinn hin, den ich bislang so verzapft habe. Wenn noch was dazukäme, wäre es schön, aber es mangelt mir grad an Ideen zu den vorhandenen Prompts. *schulterzuck* Aber vielleicht tut sich ja noch was, wer weiß es schon genau.
Grundsätzlich sind fast Texte viel zu lang; außerdem sind einige davon Anspielungen auf Geschichten, die ich schon ewig mit mir rumtrage, die ich aber vermutlich nie aufschreiben werde - es sei denn, die Disziplin dazu kommt irgendwann zurück. *seufz*
Tatort Münster, Thiel/Boerne - im Treppenhaus
Wie in neun von zehn Fällen öffnete sich die gegenüberliegende Wohnungstür in der Sekunde, in der Thiel seine eigene abschloss. Ohne sich umzudrehen grummelte er ein noch morgenheiseres „Moin“ über die Schulter, doch statt der erwarteten Antwort ertönte in seinem Rücken ein viel zu hell klingendes „Guten Morgen Herr Thiel!“. Verblüfft fuhr er herum fand sich Frau Haller gegenüber; und die erste Frage, die ihm durch den Kopf geschossen war, nämlich ob Boerne krank sein könnte, erübrigte sich in dem Moment, in dem er in ihr strahlendes Gesicht blickte.
Tatort Münster, Boerne/Thiel - Keine Winterreifen
„Meine Herren, wie kann dieser Vollidiot bei diesen Straßenverhältnissen mit Sommerreifen rumgurken, er kann froh sein, dass er mit dem Leben davongekommen ist!“, fauchte Thiel aufgebracht, während er in einer Unruhe, wie sie sie noch nie an ihm beobachtet hatte, Runde um Runde durch den Neuschnee stapfte.
Nadeshda ließ ihn in Ruhe, ließ ihn einfach Dampf ablassen, während sie konzentriert das Wrack inspizierte, das einmal Boernes Wagen gewesen war; sie wusste, ihr Chef wusste seine Sorge um den schwerverletzten Professor anders nicht in den Griff zu bekommen. Doch mit einem Mal erstarrte sie, blickte dann zu ihm auf und flüsterte heiser: „Das hat mit der Straßenglätte nichts zu tun; hier im Reifen ist ein Einschussloch“; und Thiels Gesicht wurde noch weißer als es ohnehin schon war.
Tatort Münster, Thiel/Boerne - Autopanne
Entspannt lehnte Herbert an seinem Taxi, nahm genüsslich einen Zug von seiner Selbstgedrehten und lauschte auf die Atemzüge des auf der Rückbank zusammengesunkenen, tief schlafenden Mannes. Es würde wohl noch ein Weilchen dauern, bis der Abschleppwagen hier in der Pampa zwischen Münster und Flughafen ankommen würde, aber das war Herbert nur recht; und seinen Taxifahrerkumpel, den der von seiner Reise eindeutig völlig übernächtigte Boerne ihn kurz zuvor faktisch gezwungen hatte anzurufen, um trotz dieser gottlosen Uhrzeit noch so schnell wie möglich in die Rechtsmedizin zu gelangen, hatte er wieder abbestellt. Zwar würde Boerne das anders sehen, wenn er erst wieder aufwachte, aber Herbert war das egal; diese Panne war nur zu seinem Besten.
Tatort Münster, Thiel/Boerne - Schneeballschlacht
Das Geschrei der Kinder, die auf dem Gehweg vor dem Haus eine Schneeballschlacht angefangen hatten, drang so laut bis in den ersten Stock, dass Thiel irgendwann aufgestanden und ans Fenster getreten war. Boerne hatte damit gerechnet, dass er es öffnen und mal kurz für Ruhe sorgen würde, doch nichts dergleichen geschah; irritiert schaute er von den auf dem Esstisch verstreuten Unterlagen ihres aktuellen Falles auf und wollte schon eine gefrustete Bemerkung darüber fallen lassen, bis er den Gesichtsausdruck bemerkte, mit dem Thiel nach unten auf die Straße sah.
Stumm schloss er den Mund und konzentrierte sich wieder auf die grausigen Bilder des verstümmelten Mordopfers; den Anblick konnte er gerade jedenfalls besser ertragen, als das stumme Sehnen in den Augen eines Vaters, der seinen Sohn viel zu lange schon nicht hatte sehen dürfen.
Dein Fandom, Dein Pairing - gestern, heute, morgen
Gestern war doch alles noch so gewesen wie immer; sie hatten sich angeschrien und gelacht, sich gegenseitig genervt und entspannt beieinander gesessen, sie hatten sich gestritten und dennoch zusammengehalten, sie hatten zusammengearbeitet, sie hatten sich vertraut.
Heute, innerhalb einer Nacht lag all das, was sich über Jahre entwickelt hatte, in Trümmern; und wenn er Pech hatte, war Boerne morgen auf und davon, auf dem Weg nach Berlin oder wo auch immer diese scheiß Charité angesiedelt war, von der Frau Haller da gefaselt hatte.
Nie hatte Thiel sich so verraten gefühlt.
Tatort Münster, Thiel/Boerne, erste Male
Noch nie hatte er Boerne so… hilflos gesehen: abwesend, durcheinander, regelrecht verstört; dabei war der Professor in der Vergangenheit weiß Gott schon öfter in brenzlige Situationen geraten, aber zum ersten Mal war der sonst so stolze Mann vollständig auf Unterstützung angewiesen gewesen.
Und es erstaunte Thiel selber, wie weit er bereit gewesen war zu gehen, um Boernes Unschuld zu beweisen - er hatte zwar schon öfter Dienstvorschriften für seine Zwecke etwas „zurechtgebogen“, zum ersten Mal hätte sein Handeln aber auch das Ende seiner Karriere bedeuten können. Eine glatte Anweisung von Frau Klemm zu missachten und den Professor, statt ihn in die JVA zurückzubringen mit auf Verbrecherjagd zu nehmen, war nun wirklich grenzwertig gewesen, aber der Erfolg hatte ihm Recht gegeben, Boerne war entlastet; und auch wenn er hoffte, dass ein solcher Zwischenfall auf Ewigkeiten der einzige seiner Art bleiben würde, wusste er, er würde es sofort wieder tun.
Dein Fandom, Dein Pairing, erste Begegnung
Das laute Auflachen des Pförtners, als sie sich erkundigt hatte, ob Professor Boerne schon im Haus sei, erschloss sich ihr erst in der Sekunde, in der sie ihn in den ansonsten verlassenen Räumen der Rechtsmedizin vorfand; eindeutig war er nicht schon im Institut, sondern immer noch.
Seinem völlig übernächtigten Aussehen nach zu urteilen war der Professor wohl schon ziemlich lange nicht heimgekommen, er hing zusammengesunken neben dem Elektronenrastermikroskop auf dem Labortisch und sein Schlaf war offensichtlich so tief, dass er die Geräusche der vielen Laborgeräte, die mit penetranten Piepstönen sein Eingreifen forderten, nicht wahrnahm.
Ein kurzer Rundumblick zeigte ihr, dass sicher die Hälfte seiner Proben hinfällig sein würde, wenn er sich jetzt nicht darum kümmerte und mit einem Stich des Bedauerns weckte sie den eindeutig erschöpften Mann; und nachdem er sich mühsam aufgerappelt und sie mit hochgezogenen Augenbrauen gemustert hatte, sie erst einmal unverfrorenen Kaffee holen gescheucht und dann wie selbstverständlich mit eingespannt hatte, sie einen kniffligen DNA-Test hatte durchführen lassen, mit dem ein Doppelmörder überführt werden konnte und sie schließlich dem Kommissar, der begeistert die Ergebnisse abholen wollte, als seine neue Assistentin vorgestellt hatte, wusste sie, das Vorstellungsgespräch hatte sich erledigt.
Tatort Münster, Boerne & Alberich (oder /), Rückenschmerzen
Nachdem Boernes eleganter Satz über den Baumstamm ziemlich unelegant in die Hose gegangen war, hatte sie sich noch ein Schmunzeln verbeißen müssen; aber das Lachen war ihr gründlich vergangen, als er - trotz der ordentlichen Dosis Ibuprofen, die sie ihm gleich nach dem Missgeschick verabreicht hatte - immer stiller und immer blasser geworden war und sich schließlich kaum noch bewegen konnte.
Irgendwann hatte sie in ihrer Sorge einen befreundeten Arzt aus der Orthopädie angerufen, der auch gleich gekommen war und sich den offensichtlich leidenden Mann vorgeknöpft hatte; Boerne hatte zwar eine Szene gemacht und weiter darüber hinwegtäuschen wollen, wie sehr er sich herumquälte, aber nach einigen heftigen Diskussionen hatte er zu ihrer Erleichterung letztendlich doch die Spritze akzeptiert, die sein Freund ihm extra mitgebracht hatte.
Aus den fünf Minuten, die er nach dieser Spritze auf der Couch hatte ruhen sollen, waren mittlerweile zwei Stunden geworden - er war in seiner Erschöpfung so tief eingeschlafen, dass er nicht einmal gespürt hatte, wie Silke seine Beine behutsam auf einem ihrer Tritthocker und ein paar weichen Decken hochgelagert hatte; aber als er nun endlich die Augen wieder aufschlug und sich dann ohne Hilfe aufrappeln konnte, um den Kaffee anzunehmen, den sie ihm reichte, war ihr Lächeln zurück.
Tatort Münster, dein Pairing, Kaffeepause
Sie wusste nicht, seit wie vielen Stunden er jetzt schon über diesen Proben brütete; sie wusste nur, dass er inzwischen alle paar Minuten die Brille hochschob, um sich entweder die überanstrengten Augen zu reiben oder aber die Nasenwurzel zu massieren, in dem scheinbar vergeblichen Versuch, die Kopfschmerzen einzudämmen, die ihm zweifellos zu schaffen machten.
Mit einem leisen: "Chef, Ihr Eifer in Ehren, aber all Ihre Bemühungen führen in Sackgassen… und Sie kennen diesen Hansen doch gar nicht, lassen Sie es doch endlich gut sein!", reichte sie ihm einen Kaffee; dankbar lehnte er sich zurück und trank vorsichtig einen Schluck, bevor er ihr über den Rand seiner Brille einen langen Blick zuwarf und als einzige Erklärung flüsterte: „Hansen ist Thiels Freund; er hätte mich in diesem Fall niemals als Gutachter hinzugezogen, wenn er dem Mann nicht bedingungslos vertrauen und an seine Unschuld glauben würde.“
Für einen Moment genossen sie schweigend ihren Kaffee, dann beugte Boerne sich erneut über seine Objektträger, während sie mit einem leichten Lächeln den Kommissar musterte, der schon vor einer ganzen Weile den Kampf gegen seine Müdigkeit verloren hatte - und sie fragte sich, ob Boerne eigentlich bewusst war, wie sehr Thiel auch ihm vertraute; und außerdem, wie sehr er im Gegenzug Thiel vertraute.
Tatort Münster, Dein Pairing oder kein Pairing, Liebeskummer
Generell hielt er ja nichts vom Valentinstag - nicht ernst zu nehmen, ein importierter Feiertag an dem Blumenhändler und Konditoreien von der allgemeinen Gefühlsduselei und dem absurden Antrieb, seine Liebe ausgerechnet an diesem einen einzigen Tag auf besondere Art und Weise kundtun zu müssen, profitierten.
Und dennoch, als er sich mit dem Studentenstrom zusammen aus dem Hörsaal in den Flur treiben ließ und dort beobachtete, wie ein Pärchen nach dem anderen sich freudestrahlend umarmte, küsste, sich einhakte und loszog, wohl um einen unbeschreiblich kitschigen Abend miteinander zu verbringen, stahl sich ein leises Gefühl der Einsamkeit in sein Herz.
Schon oft hatte er sich gefragt, ob er einfach deutlicher werden musste; ob die einzige Frau, die ihn seit Jahren interessierte, vielleicht sehnsüchtig auf ein Zeichen wartete, weil sie ihren Gefühlen ebenso wenig über den Weg traute wie er selbst; aber die eigene Unsicherheit und die Sorge, das bisschen zu zerstören, was sie hatten, überwog jedes Mal - und er blieb still.
Tatort Münster, Charakter/e deiner Wahl, Glühbirne wechseln
Schockiert warf sich Herbert neben der verkrümmten Gestalt auf die Knie und starrte fassungslos in das ihm nur zu bekannte Gesicht; in das Gesicht eines Mannes, der seit fast zwei Tagen schon von mehreren Hundertschaften der Polizei gesucht wurde und dessen unerklärliches, spurloses Verschwinden von einem Tatort Frankie schlicht in den Wahnsinn getrieben hatte.
Mit zitternden Händen zerrte er das blutdurchtränkte Hemd des abgehakt keuchenden, halb bewusstlosen Professors auseinander, der da vor ihm auf dem kalten Lehmboden lag, presste mit einem heiseren: „Ich rufe einen Krankenwagen!“, sein Halstuch gegen die immer noch blutende Wunde und verfluchte sich dafür, dass er nicht längst die Glühbirne in diesem heruntergekommenen Gartenschuppen gewechselt hatte - er konnte nicht einmal sehen, ob Boerne sonst noch irgendwo verletzt war.
Doch noch bevor er sein Handy aus der Tasche ziehen konnte, umklammerte der eindeutig von einer Kugel getroffene Mann seinen Arm mit einem schraubstockartigen Griff und brachte unter Mühen hervor, dass die Leute, die ihm das angetan hatten, Herbert selbst ebenso überwachten wie Frankie und ein Telefonat sie beide in Lebensgefahr bringen würde - und statt auch nur eine Sekunde an dem gehetzten Gemurmel des hochfiebernden Mannes zu zweifeln, dankte Herbert allen Göttern dafür, dass er nicht das Licht anschalten und damit Boerne versehentlich hatte verraten können.